Herbstseiten 2009 - Tagesmütter Steiermark
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5<br />
Spielend den Alltag lernen<br />
ungeschickt und unselbstständig werden.<br />
Beim Spazierengehen verbessern die Kinder<br />
ihre Grobmotorik, wenn sie auf Mauern<br />
und Bordsteinen balancieren.<br />
Auch bei Alltagstätigkeiten können die<br />
grobmotorischen Fähigkeiten gefördert<br />
werden. Schon Zweijährige lieben<br />
Aufgaben, bei denen sie Erwachsenen<br />
nacheifern können, wie beim Kehren,<br />
Staubsaugen oder Schneeschaufeln.<br />
Meine Kinder arbeiteten bei uns mit viel<br />
Ehrgeiz mit. Sogar beim Ausmalen der<br />
Zimmer haben wir sie mit einbezogen. Ihr<br />
Selbstwertgefühl wächst, wenn man ihnen<br />
viel zutraut und sie bei einer so anspruchsvollen<br />
Arbeit mithelfen dürfen. So können<br />
sie eine starke Persönlichkeit entwickeln.<br />
Kognitive Kompetenzen<br />
Beim Socken-Memory finden Kinder spielerisch<br />
den Größenunterschied heraus. Das<br />
ist auch schon eine Grundlage für mathematische<br />
Fähigkeiten wie das Erfassen von<br />
Mengen. Außerdem übt das Kind seine<br />
Fähigkeiten beim Vergleichen und Sortieren<br />
und begreift das Gesetz der Serie. Es ist oft<br />
gar nicht so einfach, zwei passende Socken<br />
zu finden. Die Größe, Farbe und das<br />
Muster müssen übereinstimmen. Wenn alle<br />
Sockenpaare gefunden sind, kann man sie<br />
auch noch abzählen.<br />
Das Treppensteigen ist eine ideale Übung<br />
zum Zählenlernen. Wenn der Erwachsene<br />
jedes Mal zu zählen beginnt, wird das Kind<br />
nach einigen Wiederholungen mitzählen.<br />
Die Zählfertig keit ist Voraus setzung zum<br />
Erlernen des Rechnens. Bei meinem<br />
Kindergarten praktikum probierte ich eine<br />
weitere Variante. Ich ließ die Kinder, die<br />
sich noch unsicher beim Zählen waren, den<br />
Jausentisch decken. Zuerst mussten wir die<br />
Kinder zählen, anschließend die Teller, die<br />
Löffel und auch die Gläser. Ich staunte,<br />
welche Fortschritte die Kinder schon nach<br />
einigen Wiederholungen gemacht hatten.<br />
Eine weitere Methode, um auch die<br />
Zahlensymbole zu erlernen, ist das Wählen<br />
von Nummern am Telefon.<br />
Räumliche und zeitliche Zuordnung<br />
Beim Tischdecken oder Anziehen in einer<br />
bestimmten Reihenfolge kann man spielerisch<br />
Begriffe der räumlichen und zeitlichen<br />
Zuordnung lernen. Kinder lernen dabei<br />
Begriffe wie: vorher – nachher, davor –<br />
danach, erst – dann, rechts – links oder<br />
Mitte. Zuerst kommt der Teller, danach<br />
kommt das Besteck, nachher kommt das<br />
Glas und zuletzt kommt die Kerze auf den<br />
Tisch. Das Anziehen kann man ebenso<br />
spielerisch gestalten. Es werden alle<br />
Kleidungsstücke in der richtigen Reihen -<br />
folge auf das Bett gelegt. So entsteht eine<br />
Anziehstraße und alltägliche Handlungen<br />
machen plötzlich Spaß.<br />
Konzentration<br />
Das Konzentrationsvermögen kann man im<br />
Familienalltag spielerisch fördern. Beim<br />
Einkaufen sollte man dem Alter entsprechend<br />
kleinere Aufträge dem Kind überlassen.<br />
Anfangs<br />
nur kurze<br />
Strecken und<br />
Kleinigkeiten.<br />
Wenn man das<br />
dann einmal in<br />
der Woche übt,<br />
hat das Kind viel<br />
Gelegenheit,<br />
sein Gedächtnis<br />
zu trainieren. Je<br />
nach Alter des<br />
Kindes kann<br />
man immer<br />
mehr Aufträge<br />
erteilen, da sich die Kinder nach einiger<br />
Übung schon mehrere Sachen merken<br />
können.<br />
Zusätzlich lernt das Kind, die Stimme des<br />
Erwachsenen aus verschiedenen Geräu -<br />
schen herauszuhören, sich nicht ablenken<br />
zu lassen, sich seinen Auftrag zu merken<br />
und sich räumlich zu orientieren. Ausdauer<br />
und Konzentration werden nebenbei gefördert.<br />
Man darf allerdings nie vergessen, das<br />
Kind für seine Hilfe zu loben. So wird auch<br />
gleich sein Selbstwertgefühl gestärkt.<br />
Die meisten Kinder sind durch ein zu<br />
großes Angebot an Spielsachen überfordert.<br />
Eine kleinere Auswahl ermöglicht es,<br />
sich besser auf ein Spiel zu konzentrieren<br />
und damit ausdauernd zu spielen. Einige<br />
Spielsachen sollte man immer wieder<br />
wegräumen. Die Freude meiner Kinder war<br />
riesengroß, wenn sie im Frühling den<br />
Bauernhof wieder aufbauen konnten.