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Interview mit Pfarrer Zdzisław Turek<br />

Polnische Katholische Mission<br />

Eine eigene polnische Kirche<br />

wäre ein Traum<br />

Jedes Wochenende besuchen in Bremen über 1.000 polnischsprachige<br />

Katholiken die drei polnischen Messen, die in Bremen gefeiert<br />

werden. Die polnische Mission zählt mit ihren mehr als 4.500<br />

offiziellen Gemeindemitgliedern zu der mit Abstand größten ausländischen<br />

Gruppe von Katholiken in Bremen. Aber die geschätzte<br />

Zahl von Katholiken, die einen polnischen Hintergrund haben,<br />

geht weit darüber hinaus. Prof. Krasnodębski spricht von 10.000 -<br />

30.000 Menschen in Bremen mit einem polnischen Hintergrund.<br />

Wie viele dieser Menschen zu den 62 581 katholischen Einwohnern<br />

in Bremen gezählt werden, bleibt Spekulation. Schaut<br />

man sich die Namen in den katholischen Gemeinden in Bremen<br />

an, sieht man jedoch deutlich, dass der polnische Hintergrund<br />

sich nicht nur auf die Mitglieder der Polnischen Mission<br />

beschränkt.<br />

Die katholische Kirche in Bremen ist durchgängig von der Zuwanderung<br />

aus diesen Gebieten geprägt. Bereits die zweite Kirche<br />

in unserer Stadt, die St. Marien Kirche in Walle wurde 1898<br />

auf Grund der Zuwanderung von polnischen Textilarbeitern<br />

und -arbeiterinnen in der Bremer Jute und im Hafen gebaut.<br />

Die historischen Wurzeln der Mission beziehen sich direkt auf<br />

die Nachkriegszeit, als ehemalige polnische Zwangsarbeiter<br />

als Displaced Persons in Lagern untergebracht wurden und die<br />

Pfarrer, die sich unter diesen Menschen befanden, ihren Schicksalgefährten<br />

die Sakramente auf Polnisch ermöglichten. Erst<br />

nach 1949 werden polnische Messen auch außerhalb der Lager<br />

gefeiert.<br />

1977 wurde die heutige Polnische Katholische Mission offiziell<br />

gegründet. Durch die Zuwanderungswellen in den achtziger<br />

Jahren wuchs die Gemeinde auf ihre heutige Stärke. Seit 2006<br />

wird sie von dem Pfarrer Zdzisław Turek betreut.<br />

Zdzisław Turek war von 2001-03 in der Polnischen Katholischen<br />

Mission in Hannover als Kaplan tätig und von 2004-06 als Sekretär<br />

in der Delegatur der deutschen Bischofskonferenz unter der<br />

Leitung vom Delegaten Pfarrer Stanisław Budyń, dem Vertreter<br />

der deutschen Bischofskonferenz für die polnischsprachige Seelsorge<br />

in Deutschland. Er kam als Nachfolger von Pfarrer Kownacki<br />

nach Bremen.<br />

Sie sind vor zwei Jahren von Hannover nach Bremen<br />

gekommen. Nehmen Sie Unterschiede wahr?<br />

Zu meiner wichtigsten Aufgabe in der Katholischen<br />

Mission zählt die Seelsorge. Die Betreuung,<br />

die Katechese sowie die Sakramentenvorbereitung<br />

der Gemeindemitglieder. Diese Aufgaben<br />

sind in jeder Gemeinde sehr wichtig und ähneln<br />

sich auch. Die <strong>Vor</strong>bereitung der Kinder zur<br />

Kommunion, Firmung. Eheschließungen, Taufen,<br />

Begräbnisse.<br />

Wie groß ist Ihre Gemeinde?<br />

Über 4.000 Gemeindemitglieder mit polnischem<br />

Pass. Ca. 4.000 Leute aus der Diözese Osnabrück<br />

und 700 bis 800 aus der Diözese Hildesheim, die<br />

wir auch betreuen. Insgesamt sind in Bremen also<br />

mehr als 4.500 Katholiken mit polnischem Pass.<br />

Aber zu den Hl. Messen kommen neben ihnen<br />

auch Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft,<br />

oder solche, die auch nur einen deutschen Pass<br />

haben. In die Kirche kommen alle, die das Bedürfnis<br />

haben auf Polnisch zu beten. Auch Ostpreußen<br />

und Schlesier.<br />

Wie viele Menschen nehmen an den Gottesdiensten<br />

teil?<br />

Ca. 1000 Menschen. Dann gibt es noch die Katechese,<br />

zu der sich die Kinder um 12.00 Uhr im<br />

Gemeindehaus auf der Domsheide und in der St.<br />

Johannisschule treffen und im Anschluss mit den<br />

Katecheten um 13.00 Uhr in die Kirche kommen.<br />

Wir feiern drei Gottesdienste in Bremen: St.<br />

Johann, St. Elisabeth (die Kirche gehört nach der<br />

Neuordnung jetzt zur Gemeinde St. Johann, und<br />

seit kurzem in der St. Nikolaus Kirche in Gröpelingen.<br />

Wir freuen uns, dass wir dort die Hl. Messe<br />

feiern können.<br />

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