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Entwicklung, Diagnose und Frühförderung mathematischer ...

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Empirische Erk<strong>und</strong>ungen<br />

Eigene Interview-/Beobachtungsleidfäden <strong>und</strong><br />

Kolloquium zur pädagogischen Intervention<br />

Das Ziel der exemplarischen Interviews <strong>und</strong> Beobachtungen, die die Studierenden durchführen sollen,<br />

ist es, möglichst genaue Informationen zum Lernstand in einem oder zwei Bereichen der mathematischen<br />

<strong>Entwicklung</strong> zu erfassen <strong>und</strong> auf mögliche pädagogische Interventionen hin zu analysieren.<br />

Ein wichtiger Aspekt in der Vorbereitung der Interviews ist die Auswahl <strong>und</strong> Begründung des gewählten<br />

Schwerpunktes. Dies wird in der Regel anhand der allgemeinen Bedeutung von<br />

<strong>Entwicklung</strong>sbereichen erfolgen – wenn den Studierenden aber Informationen über die Kinder im<br />

Voraus bekannt sind, sollten auch individuelle Faktoren einbezogen werden.<br />

Die Entscheidung ob ein Interview oder eine Beobachtung durchgeführt wird sollte von den Studierenden<br />

selbst getroffen <strong>und</strong> begründet werden.<br />

Für die ca. halbstündigen Interviews soll ein Leitfaden erstellt werden, der verschiedene <strong>Diagnose</strong>aufgaben<br />

enthält, die mündlich oder schriftlich präsentiert <strong>und</strong> bearbeitet werden können. Bei<br />

Interviews mit Kindergartenkindern muss die Zeit entsprechend der Konzentrationspanne der Kinder<br />

reduziert werden <strong>und</strong> ggf. die Befragung auf zwei Termine verteilt. Die Interviewsituation sollte so<br />

gestaltet werden, dass die Kinder die Aufgaben nicht nur lösen, sondern über Nachfragen Erkenntnisse<br />

zu ihren Strategien <strong>und</strong> Lösungswegen gewonnen werden können. Nicht nur die Nachfragen<br />

sondern auch die Auswahl der Aufgaben (bis hin zu den gewählten Zahlen) sollten möglichst viel<br />

Aufschluss über vorhandene Kompetenzen – beispielsweise operative Strategien – ermöglichen.<br />

Für die Beobachtungen soll eine Situation gestaltet werden, in dem ein Spiel oder eine Aktivität<br />

ausgewählt <strong>und</strong> vorbereitet wird, die Rückschlüsse auf den gewählten Beobachtungsschwerpunkt<br />

zulässt. In der Vorbereitung ist darauf zu achten, dass die Kinder in der Gesamtsituation so agieren<br />

können, dass ihre Herangehensweisen an die enthaltenen mathematischen Probleme nicht zu sehr<br />

durch andere Elemente der Spielsituation überlagert werden <strong>und</strong> zugleich das Spiel/die Aktivität nicht<br />

nur als künstliche „Verpackung“ der mathematischen Elemente wirkt.<br />

Als Anregung können dabei <strong>Diagnose</strong>- <strong>und</strong> Fördermaterialien, aber auch der normale Kindergarten-<br />

/Schulalltag genutzt werden.<br />

Die Studierenden sollten die Beobachtungen/Interviews in Zweier- oder Dreier-Gruppen durchführen,<br />

damit ein intensiver Austausch über Planung, Verlauf <strong>und</strong> Auswertung möglich ist <strong>und</strong> sie Gelegenheit<br />

haben, mehrere Kinder in der <strong>Diagnose</strong>situation zu erleben <strong>und</strong> auch einmal selbst den/die Interviewer/in<br />

bzw. Beobachter/in zu beobachten.<br />

Wenn möglich sollten die Interviews/Beobachtungen mit Kindern unterschiedlicher Leistungsstärke<br />

durchgeführt werden, da so die angewendeten Strategien in ihrer Differenz deutlich zutage treten.<br />

Hierzu kann bei der Auswahl der Kinder etwa die Einschätzung der pädagogischen Fachkräfte oder<br />

auch eigene Vorerfahrungen mit den Kindern in der Gruppe genutzt werden.<br />

Als Gr<strong>und</strong>lage für die Analyse dient generell die während der Beobachtung/dem Interview erstelle<br />

Dokumentation. Auch dies wird durch die Gruppenarbeit der Studierenden möglich. Dennoch sollten<br />

die Interviews/Beobachtungen wenn möglich auch auf Video aufgezeichnet werden, um später<br />

Lücken im Protokoll zu füllen <strong>und</strong> um besonders relevante Stellen in Form einer Transkription genau<br />

analysieren zu können.<br />

Die Auswertung sollte sich insgesamt sowohl auf das Kind <strong>und</strong> seine Strategien bzw. Lösungen<br />

beziehen als auch auf die Reflexion des Verhaltens der Studierenden selbst in den diagnostischen<br />

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