Offen für den Dialog.
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Ansichten<br />
Ein Informationsdienst zur Golfplatzerweiterung des Lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee<br />
Ausgabe 1 • August 2006<br />
Themen dieser Ausgabe<br />
OFFEN FÜR DEN<br />
DIALOG.<br />
Vorwort Otto Lindner jun., Vorstand Lindner<br />
Hotels Aktiengesellschaft, Düsseldorf<br />
Seite 1<br />
Golfplatzerweiterung –<br />
die aktuelle Planung.<br />
Wo soll der 9-Loch-Golfplatz entstehen?<br />
Was passiert mit <strong>den</strong> Wegen und was<br />
bringt er Anwohnern und der Gemeinde<br />
Pottum?<br />
Seiten 2-3<br />
Warum überhaupt eine<br />
Golfplatzerweiterung?<br />
Zunehmender Wettbewerb und sichere<br />
Arbeitsplätze bei Lieferanten und im Lindner<br />
Hotel machen eine Investition in die Zukunft<br />
notwendig.<br />
Seite 3<br />
Golfplatzplanung –<br />
nicht ohne Landschafts-<br />
Pfleger.<br />
Landschaftspfleger und Naturschützer sitzen<br />
mit am Tisch, wenn ein neues Golfterrain<br />
entstehen soll.<br />
Seiten 4-5<br />
Glück im Unglück.<br />
Siegfried Wenzelmanns erster Tag am<br />
Wiesensee war voller Überraschungen.<br />
Ein Direktor erlaubt <strong>den</strong> Blick hinter<br />
die Kulissen.<br />
Seite 6<br />
Menschen im Lindner<br />
Hotel.<br />
Mathias Kemnitz startete vor fünf Jahren im<br />
Restaurant des Lindner Hotels. Mittlerweile<br />
organisiert er Top-Events und betreut VIP-Gäste.<br />
Seite 7<br />
Die rechtliche Seite –<br />
Wer beschliesst was?<br />
Demokratie in Reinkultur. Das Gesetz schreibt<br />
hier die Mitbestimmung <strong>für</strong> Behör<strong>den</strong> und<br />
Bevölkerung groß.<br />
Seite 8<br />
Jugend auf <strong>den</strong> PLatz!<br />
45 Kinder und Jugendliche trainieren in der<br />
Golfschule des GC Wiesensee.<br />
Moderate Trainingsgebühren machen<br />
dies möglich.<br />
Seite 8<br />
Impressum Seite 8<br />
<strong>Offen</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Dialog</strong>.<br />
Liebe Bürgerinnen und Bürger der<br />
Verbandsgemeinde Westerburg,<br />
ich darf mich kurz vorstellen: Mein Name ist<br />
Otto Lindner jun. Als Vorstand der Lindner<br />
Hotels Aktiengesellschaft leite ich die Lindner<br />
Hotels & Resorts.<br />
Dazu gehört auch das Lindner Hotel &<br />
Sporting Club Wiesensee.<br />
Diesem Hotel fühle ich mich besonders<br />
verbun<strong>den</strong>. Nicht nur, weil das einstige Sorgenkind<br />
mit einem neuen Konzept und viel<br />
Engagement seitens der Direktion und aller<br />
Mitarbeiter vor Ort zu einem der erfolgreichsten<br />
Häuser unserer Gruppe gemacht wurde.<br />
Auch die Region liegt mir sehr am Herzen.<br />
Meine Familie väterlicherseits stammt aus<br />
dem Westerwald. Sie können sich vorstellen:<br />
Ich komme gerne hierher.<br />
Informationen aus<br />
erster Hand.<br />
Selbstverständlich freue ich mich auch auf<br />
<strong>den</strong> <strong>Dialog</strong> mit Ihnen über die mögliche Erweiterung<br />
des Golfplatzes am Wiesensee.<br />
In <strong>den</strong> vergangenen Wochen ist bereits viel<br />
darüber diskutiert und geschrieben wor<strong>den</strong>.<br />
Vieles ist nicht korrekt wiedergegeben, <strong>den</strong>n<br />
es stammt aus zweiter Hand.<br />
Mit diesem Infoletter möchten wir Sie aus<br />
erster Hand informieren. Auf <strong>den</strong> folgen<strong>den</strong><br />
Seiten lesen Sie deshalb nicht nur Infos über<br />
1<br />
die vorläufigen Planungen zur Golfplatzer-<br />
weiterung und über die Gründe da<strong>für</strong>.<br />
Wir informieren Sie zudem über Vorteile<br />
<strong>für</strong> die Region und die Anwohner des Wiesensees,<br />
über ökologische Aspekte eines<br />
Golfplatzbaus und geben Ihnen einen Einblick<br />
in die Lindner Hotels AG, ihre Hotels<br />
und Resorts und das Lindner Hotel & Sporting<br />
Club Wiesensee.<br />
Demokratischer<br />
Entscheidungsprozess.<br />
Gleichzeitig wird auch das Planungsverfahren<br />
aufgezeigt, das ganz deutlich macht,<br />
dass es sich bei allen Entwürfen bisher immer<br />
um vorläufige Planungen handelt, die erst in<br />
einem demokratischen Entscheidungsprozess<br />
ihre endgültige Gestalt annehmen wer<strong>den</strong>.<br />
Nicht nur Behör<strong>den</strong> und die öffentliche<br />
Hand als Stellvertreter Ihrer Interessen, die<br />
Bürger selbst wer<strong>den</strong> im Rahmen des Planungsverfahrens<br />
mindestens vier Mal aktiv<br />
zur Mitsprache aufgefordert.<br />
Apropos Fragen:<br />
Sollten nach dem Lesen dieses Infoletters<br />
Themen offen bleiben, dann kommen<br />
Sie einfach zur Bürgerversammlung der<br />
Gemeinde Pottum im September.<br />
Die Gemeinde Pottum wird Ihnen Ort<br />
und Uhrzeit noch mitteilen. Ich werde<br />
auch dort sein und mich gerne Ihren Fragen<br />
stellen.<br />
Möchten Sie diese vorher klären? Dann<br />
schreiben Sie mir einfach.<br />
Einen Brief an Otto Lindner jun., Lindner<br />
Hotels AG, Emanuel-Leutze-Str. 17, 40547<br />
Düsseldorf oder eine Mail an: golfplatz.wiesensee@lindner.de<br />
oder rufen Sie mich einfach<br />
an unter 0211-59 97-303.<br />
Ich freue mich, von Ihnen zu hören!<br />
Otto Lindner jun.
ANSICHTEN • Ein Informationsdienst zur Golfplatzerweiterung des Lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee • Ausgabe 1 • August 2006<br />
Golfplatzerweiterung –<br />
die aktuelle Planung.<br />
Eines zum Verständnis<br />
vorab:<br />
Endgültige Pläne, wie der erweiterte Golfplatz<br />
im Detail aussehen wird, gibt es noch<br />
nicht. Denn erste Planungen von Seiten des<br />
Investors können nur von der Gemeinde im<br />
Zusammenarbeit mit Bürgern und Behör<strong>den</strong><br />
(siehe Beitrag auf Seite 8) geformt und beschlossen<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Kein Beton, keine<br />
versiegelten Flächen –<br />
alles bleibt grün!<br />
Zur Zeit besteht deshalb eine sogenannte<br />
vorläufige Planung: Sie sieht eine Erweiterung<br />
des bisherigen 18-Loch-Golfplatzes vor.<br />
Dieser liegt ausschließlich auf der Winnener<br />
Seite.<br />
Gegenüber, südlich von Pottum, soll ein 9-<br />
Loch-Golfplatz (davon die 1. Bahn noch auf<br />
der Winnener Seite) entstehen. Das Gelände<br />
erstreckt sich vom Wiesensee oberhalb<br />
des Seebachtals entlang bis zur Gemarkung<br />
„Hinterm Lierenfeld“. Auf <strong>den</strong> rund 30<br />
Hektar wird nichts betoniert, keine Flächen<br />
versiegelt – alles bleibt grün.<br />
Wandern erwünscht!<br />
Sämtliche bisherigen Wege wer<strong>den</strong> bis auf<br />
ein kleines, rund 150 Meter langes Teilstück<br />
erhalten bleiben. Keine Zäune oder Mauern<br />
wer<strong>den</strong> das Areal abgrenzen – alles ist frei<br />
zugänglich. Auch der Wiesensee kann nach<br />
wie vor umwandert wer<strong>den</strong>.<br />
Als Attraktion <strong>für</strong> Anwohner, Besucher<br />
und Golfer wird ein Damm <strong>den</strong> Bereich der<br />
Vorläufiger Plan des Erweiterungsvorhabens Golfplatz Wiesensee.<br />
Aktueller Golfplatz. Im Hintergrund das Gelände oberhalb des Seebachtals, auf dem ein neuer 9-Loch-Golfplatz entstehen könnte.<br />
Mündung des Seebachtals abgrenzen. Dieser<br />
kann auch per pedes überquert wer<strong>den</strong>.<br />
Attraktion Seedamm.<br />
Der Bau des Pottumer Damms wurde<br />
bereits 1987 im Rahmen der Erschließung<br />
des Naturschutzgebiets Seebachtal der Verbandsgemeinde<br />
Westerburg auferlegt. Er<br />
soll die Flora und Fauna an der Mündung des<br />
Seebachs vor dem Trubel des Badebetriebs<br />
und der Wassersportler schützen.<br />
Die Kosten <strong>für</strong> <strong>den</strong> Damm von rund EUR<br />
400.000 konnte die Verbandsgemeinde bisher<br />
nicht aufbringen. Sie wür<strong>den</strong> vom Investor<br />
getragen.<br />
2<br />
Der Wiesensee – ohne<br />
Algen, ohne Schlamm!<br />
Algen, Schlamm, ungute Gerüche – wer<br />
am Wiesensee wohnt oder an ihm spazieren<br />
geht, freut sich nicht immer über seine<br />
Schönheit.<br />
Nicht nur Gäste beschweren sich über die<br />
geringe Wassertiefe und die üblen Gerüche.<br />
Auch Anwohner ärgern sich manchmal über<br />
<strong>den</strong> unschönen Anblick.<br />
Eine Tieferlegung des Sees könnte diese<br />
Probleme beheben. Der See würde <strong>für</strong> Anwohner<br />
und Touristen attraktiver. Doch das<br />
Vorhaben, verbun<strong>den</strong> mit einer Uferbefestigung<br />
und dem vorgeschriebenen Dammbau,<br />
übersteigt das Budget der Verbandsgemeinde.<br />
Mit dem Dammbau könnte Lindner dazu<br />
beitragen, <strong>den</strong> Wiesensee <strong>für</strong> alle Anwohner<br />
und Besucher des Sees noch schöner zu machen.<br />
Ausgleichsflächen <strong>für</strong><br />
Pächter.<br />
Zwei Drittel des rund 30 Hektar großen Erweiterungsgeländes<br />
befin<strong>den</strong> sich im Besitz<br />
von Privateigentümern, ein Drittel der Fläche<br />
gehören der Verbandsgemeinde Westerburg<br />
und der Gemeinde Pottum.<br />
Letztere überlässt ihre Flächen kostenlos<br />
Landwirten, die im Gegenzug das Mähen der<br />
Wiesen übernehmen bzw. Vieh wei<strong>den</strong> lassen.<br />
Käme es zu einem Bau des Golfplatzes,<br />
dann wür<strong>den</strong> im Vorfeld <strong>den</strong> betroffenen<br />
Landwirten Ausgleichsflächen in gleicher<br />
Größe und Qualität zur Verfügung gestellt.<br />
Auch <strong>für</strong> sie würde sich nichts ändern.
ANSICHTEN • Ein Informationsdienst zur Golfplatzerweiterung des Lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee • Ausgabe 1 • August 2006<br />
Keine Enteignung –<br />
Pacht!<br />
Die Planungen des Investors sehen vor, das<br />
Land <strong>für</strong> <strong>den</strong> Golfplatz auf 30 Jahre zu pachten.<br />
Da<strong>für</strong> wird in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> Tagen Kontakt<br />
mit <strong>den</strong> Eigentümern aufgenommen.<br />
Eine Enteignung – wie es der Lindner Hotels<br />
AG unterstellt wurde – wird es nicht geben.<br />
„Wir legen Wert auf einen Konsens mit der<br />
Bevölkerung“, so Otto Lindner jun.<br />
Einnahmen und Sicherheit<br />
<strong>für</strong> die Gemeinde Pottum.<br />
Bisher verdient die Gemeinde und damit alle<br />
Pottumer Bürger nichts an ihren gemeindeeigenen<br />
Flächen, die auf dem geplanten Golfplatzgelände<br />
liegen.<br />
Mit dem Bau des Platzes würde sich dies<br />
schlagartig ändern. Neben <strong>den</strong> Pachteinnahmen<br />
kämen noch Steuern dazu.<br />
Zudem hätte die Gemeinde, aber auch<br />
Privateigentümer, über mehr als 30 Jahre<br />
gesicherte Einnahmen – mit der Option, die<br />
Pachtdauer zu verlängern.<br />
Diese Einnahmen liegen <strong>für</strong> die Privateigentümer,<br />
die bisher verpachtet haben, über <strong>den</strong> in<br />
der Landwirtschaft üblichen Pachten.<br />
Nach 30 Jahren – alles<br />
vorbei?<br />
In Deutschland wird Golf seit über hundert<br />
Jahren gespielt. In dieser Zeit ist noch nie ein<br />
Golfplatz zurückgebaut wor<strong>den</strong>.<br />
Golf ist kein Trend. Einst Sport elitärer Gruppen<br />
greifen immer mehr Deutsche zum Schläger. Dazu<br />
tragen auch Initiativen des DGV bei, Golf in immer<br />
breiteren Kreisen zu etablieren.<br />
Sollte die Pachtzeit <strong>den</strong>noch nur auf 30 Jahre<br />
beschlossen wer<strong>den</strong>, dann wür<strong>den</strong> die Eigentümer<br />
ihr Land genau so zurückbekommen, wie<br />
sie es einst verpachtet haben.<br />
Da beim Golfplatzbau kein Sondermüll entsteht,<br />
müssen hier lediglich die Wasserleitungen<br />
entfernt wer<strong>den</strong>.<br />
Warum überhaupt eine<br />
Golfplatzerweiterung?<br />
Fehlende Kapazitäten.<br />
Rund tausend Mitglieder zählt der Golfclub<br />
Wiesensee e. V. zur Zeit.<br />
Den guten Zulauf verdankt er nicht nur<br />
seiner fantastischen Lage oberhalb des Wiesensees.<br />
Mit der Golfplatzerweiterung plant das Lindner Hotel Investitionen in neue Zimmer und einen größeren Wellness- und Konferenzbereich.<br />
Durch die Abschaffung von sehr teuren,<br />
einmaligen Einschreibegebühren hat er zudem<br />
dazu beigetragen, dem Golfsport im<br />
Westerwald <strong>den</strong> Hauch des Elitären zu nehmen:<br />
Jeder, der eine Jahresgebühr entrichtet,<br />
kann Mitglied wer<strong>den</strong>.<br />
Bis dato – <strong>den</strong>n mittlerweile ist der Golfclub<br />
an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen.<br />
Zunehmender Wettbewerb.<br />
Golfplätze stehen untereinander im Wettbewerb.<br />
Immer mehr Gemein<strong>den</strong> haben die<br />
Vorteile eines eigenen Golfplatzes erkannt<br />
und buhlen um Investoren, d.h. die Konkurrenz<br />
<strong>für</strong> die aktuellen Golfclubs wächst.<br />
Nur wer hier weitere, attraktive Spielmöglichkeiten<br />
im Einklang mit der Natur bietet,<br />
kann verhindern, dass Golfspieler in andere<br />
Regionen abwandern.<br />
Zukunftssicherung <strong>für</strong><br />
Lieferanten und die<br />
Mitarbeiter des Hotels.<br />
Ein Teil der Golfplatzmitglieder sind auch<br />
Gäste des Lindner Hotels. Zusätzlich hat sich<br />
der Golfplatz Wiesensee einen so guten Ruf<br />
erworben, dass renommierte Firmen wie<br />
beispielsweise Vodafone, Lufthansa und die<br />
3<br />
DG-Bank hier ihre Gäste einla<strong>den</strong>, um Turniere<br />
auszutragen. Das Finale des Mercedes-<br />
Cup findet bereits zum 6. Mal statt.<br />
Auch hier kommt man immer wieder an<br />
die Grenzen der Kapazität. Kann der Golfplatz<br />
keine weiteren attraktiven Spielmög-<br />
lichkeiten anbieten, wer<strong>den</strong> diese Firmen zu<br />
Konkurrenzanlagen abwandern.<br />
Nicht nur Zulieferbetrieben aus der Region<br />
gehen Aufträge verloren, auch das Hotel<br />
müsste der damit verbun<strong>den</strong>en sinken<strong>den</strong><br />
Auslastung begegnen.<br />
Mehr Arbeitsplätze <strong>für</strong><br />
die Region.<br />
Mit der anvisierten Golfplatzerweiterung<br />
plant Lindner auch Investionen von insgesamt<br />
rund 12 Millionen Euro in einen neuen<br />
Konferenz- und Wellnessbereich.<br />
Die Zahl der Zimmer soll zudem um 35 auf<br />
140 ausgebaut wer<strong>den</strong>. Insgesamt wür<strong>den</strong><br />
hier zwischen 50 und 60 neue Arbeitsplätze<br />
entstehen. Bereits in <strong>den</strong> vergangenen Jahren<br />
ist die Zahl der Hotelmitarbeiter alleine<br />
bei <strong>den</strong> Vollzeitbeschäftigten um 50 Prozent<br />
gestiegen.<br />
Durch <strong>den</strong> höheren Bedarf wachsen künftig<br />
die Aufträge und Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
bei <strong>den</strong> Zulieferbetrieben in der Region.<br />
Doch beide Investitionen – Golfplatz- und<br />
Hotelerweiterung – gehen nur Hand in Hand,<br />
d. h. müsste man die Golfplatzpläne begraben,<br />
können auch keine neuen Arbeitsplätze<br />
<strong>für</strong> all diejenigen entstehen, die gerne in ihrer<br />
Heimat arbeiten möchten.
ANSICHTEN • Ein Informationsdienst zur Golfplatzerweiterung des Lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee • Ausgabe 1 • August 2006<br />
Golfplatzplanung –<br />
Nicht ohne Landschaftspfleger.<br />
Die Zeiten, in <strong>den</strong>en Golfplätze geplant wer<strong>den</strong>, ohne deren Auswirkungen auf die Natur und Landschaft im Vorfeld abzufragen,<br />
ist längst vorbei. Deutschland ist mittlerweile Vorreiter in Sachen umweltverträglicher Golfplatzplanung.<br />
Outdoorjob mit Verantwortung: Als oberster Platzwart kümmert sich Maik Schäfer (im Bild re. mit Kollegen) mit Bedacht auch um Pflanzen/Pflanzenschutz und Tiere auf dem Platz.<br />
Wenn Maik Schäfer morgens um sechs<br />
Uhr über <strong>den</strong> Golfplatz geht, dann trifft er<br />
regelmäßig alte Bekannte. Dass diese ihn<br />
gelegentlich links liegen lassen und ihn keines<br />
Blickes würdigen, nimmt er ihnen nicht<br />
krumm.<br />
Da sind die Rehe beispielsweise, die ruhig<br />
auf <strong>den</strong> Wiesenflächen zwischen <strong>den</strong> Golfbahnen<br />
äsen. Die Hasen, die gelassen über<br />
die Rasenfläche hoppeln. Oder die Wil<strong>den</strong>ten,<br />
die in <strong>den</strong> Teichen auf dem Platz<br />
bereits ihr erstes Bad nehmen. Auch Blässhühner<br />
oder der Rote Milan, der unter Naturschutz<br />
steht, kann der oberste Platzwart<br />
regelmäßig beobachten.<br />
Vergangenes Jahr freute sich Maik Schäfer<br />
über eine ganz besondere Entdeckung:<br />
Eine Füchsin hatte in einem Bau auf dem<br />
Platz Junge zur Welt gebracht. „Die waren<br />
so etwas von verspielt, da konnte ich mich<br />
manchmal kaum loseisen“, lacht der 34-Jährige.<br />
Auch dieses Jahr gibt es besondere Gäste:<br />
Eulen. Die Mäuse-Jäger gelten als besonders<br />
scheu und sensibel. Ist die Natur nicht in<br />
Ordnung, bleiben sie fern.<br />
Fuchs, Eule und Roter<br />
Milan.<br />
Tatsächlich haben sich viele Golfplätze<br />
in <strong>den</strong> vergangenen Jahren fast zu ökologischen<br />
Schutzzonen entwickelt. Das liegt<br />
vor allem an der vorausschauen<strong>den</strong> Planung,<br />
bei der immer mehr Aspekte des Natur- und<br />
Umweltschutzes berücksichtigt wer<strong>den</strong>.<br />
„Ganz im Gegensatz zu amerikanischen<br />
Golfplätzen, auf <strong>den</strong>en nichtheimische Pflan-<br />
zen wie Zierblumen und sogar Rhodo<strong>den</strong>dren<br />
gepflanzt wer<strong>den</strong>“, weiß Landschaftsarchitekt<br />
Wolfgang Müller von Müller & Partner.<br />
Mehr als 20 Golfterrains hat der Experte<br />
<strong>für</strong> Landschaftspflege aus Willich am Niederrhein<br />
in <strong>den</strong> vergangenen 20 Jahren angelegt.<br />
Zusammen mit einem Partner entwickelte<br />
er auch <strong>den</strong> vorläufigen Plan <strong>für</strong> die<br />
Golfplatzerweiterung oberhalb des Wiesensees.<br />
Keine Planung ohne<br />
landschaftspflegerische<br />
Analyse.<br />
Bevor beide überhaupt starten konnten,<br />
mussten sie erst einen sogenannten „landschaftspflegerischen<br />
Beitrag“ erstellen.<br />
Das schreibt das Landesnaturschutzgesetz<br />
nicht nur von Rheinland-Pfalz vor. Er besteht<br />
aus einer Analyse der bisherigen Nutzung des<br />
Geländes. Beschrieben wer<strong>den</strong> die vorkommen<strong>den</strong><br />
Bö<strong>den</strong>, Gewässer, Pflanzen und Tiere.<br />
Sind wir hier auf dem<br />
Mond?<br />
Darüber hinaus stellt er die Auswirkungen<br />
des geplanten Projektes auf <strong>den</strong> Naturhaushalt<br />
dar. Dazu gehört auch die Veränderung der<br />
Landschaft.<br />
„Sind wir hier auf dem Mond?” Diese Frage<br />
beispielsweise wird keiner stellen, der sich<br />
im Fall des Baus des 9-Loch-Golfplatzes auf<br />
dem Gelände umsehen wird. Denn im Gegensatz<br />
zu flachen Landschaften, in <strong>den</strong>en<br />
bei der Anlage eines Golfterrains künstlich<br />
Hügel und Senken angelegt wer<strong>den</strong>, kann<br />
hier die natürliche Geländedynamik genutzt<br />
4<br />
wer<strong>den</strong>. Lediglich bei <strong>den</strong> Abschlägen und<br />
Grüns (kurzgeschnittene Rasenfläche zum<br />
Einlochen des Golfballs) kommt es zu leichten<br />
Begradigungen.<br />
Diese Flächen machen nicht mehr als drei<br />
Prozent des gesamten Geländes aus.<br />
Ein Jungfuchs entdeckt die Welt. Im vergangenen Jahr hatte eine<br />
Füchsin <strong>den</strong> Golfplatz Wiesensee als Aufzuchtstätte gewählt.
ANSICHTEN • Ein Informationsdienst zur Golfplatzerweiterung des Lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee • Ausgabe 1 • August 2006<br />
2/3 des Golfplatzes gehören<br />
der Natur.<br />
Wer glaubt, ein Golfplatz bestehe ausschließlich<br />
aus autobahnähnlich angelegten<br />
Rasenflächen, wird nicht nur beim Gang<br />
über <strong>den</strong> aktuellen Golfplatz am Wiesensee<br />
eines Besseren belehrt.<br />
Wie bei allen Golfplätzen ist auch bei der<br />
neuen Planung lediglich ein Drittel des Geländes<br />
zur Nutzung durch Golfer vorgesehen.<br />
Sie bewegen sich auf <strong>den</strong> Abschlägen,<br />
<strong>den</strong> Spielbahnen und <strong>den</strong> Grüns.<br />
Die restlichen zwei Drittel gehören der Natur.<br />
Direkt neben <strong>den</strong> Bahnen entsteht auf<br />
einem Drittel das sogenannte Rough: Naturwiesen,<br />
die nicht gedüngt und nur einmal im<br />
Jahr geschnitten wer<strong>den</strong>.<br />
Wie die bisherigen Wiesen bil<strong>den</strong> sie Lebensraum<br />
<strong>für</strong> Insekten, Schmetterlinge, Heuschrecken<br />
und Mäuse.<br />
Auf dem weiteren Drittel wer<strong>den</strong> heimische<br />
Bäume wie Hainbuchen und Ahorn<br />
erhalten und neu gepflanzt. Dort entstehen<br />
Teiche mit Röhrichtgehölzen. In Feldgehölzstreifen<br />
wer<strong>den</strong> Haselnuss-, Wildrosen-,<br />
Weißdorn- und Schlehensträucher wachsen.<br />
Teurer Langzeitdünger.<br />
Auch beim Düngen und dem Einsatz von<br />
Pflanzenschutzmitteln haben Ökologen auf<br />
Golfplätzen nicht nur ein kleines Wörtchen<br />
mitzure<strong>den</strong>.<br />
Während in der Landwirtschaft aus Kostengrün<strong>den</strong><br />
günstiger Dünger eingesetzt<br />
wer<strong>den</strong> muss, der sich sogar in wachstumsschwachen<br />
Zeiten bei Regen und Kälte<br />
in <strong>den</strong> Untergrund auswäscht, kommt auf<br />
Golfplätzen hauptsächlich Langzeitdünger<br />
zum Einsatz. Er besteht aus kleinen Kapseln,<br />
die sich erst ab einer bestimmten Temperatur<br />
und Feuchtigkeit öffnen und ganz langsam<br />
ihre Nährstoffe abgeben.<br />
Platzwart Maik Schäfer ist auch hier auf<br />
Sparsamkeit bedacht. Auf <strong>den</strong> Golfbahnen<br />
wird deshalb nur einmal im Jahr gedüngt.<br />
Die drei Prozent Abschläge und Grüns, die<br />
aus einem sehr kurz gewachsenen Rasen bestehen,<br />
müssen öfters versorgt wer<strong>den</strong>. Aber<br />
auch hier ist weniger mehr.<br />
„Mit übermäßiger Düngung erhöhe ich<br />
nur das Stoßwachstum des Rasens und natürlich<br />
auch die Kosten. Das macht keinen<br />
Sinn“, so Schäfer.<br />
Kein leichtfertiger<br />
Umgang mit Schädlingen.<br />
Mittel wie Insektizide kommen Schäfer<br />
erst gar nicht auf <strong>den</strong> Platz.<br />
Der 34-Jährige, der seit 1992 <strong>für</strong> <strong>den</strong> Golfplatz<br />
Wiesensee arbeitet und eine mehrjährige<br />
Ausbildung in Pflanzen-, Bo<strong>den</strong>-, Maschinenkunde<br />
und Wassermanagement zum Head-<br />
Refugium <strong>für</strong> Wasservögel und Insekten: Einer der sieben Teiche auf dem Golfplatz Wiesensee – mit Entenhäuschen.<br />
greenkeeper (Oberster Platzwart) hinter sich hat,<br />
handelt auch hier mit Bedacht.<br />
Auf <strong>den</strong> Abschlägen und <strong>den</strong> Grüns legen er<br />
und seine sieben Kollegen erst mal selbst Hand<br />
an, bevor sie zu anderen Mitteln greifen.<br />
Selbst bei <strong>den</strong> Spielbahnen wird abgewartet.<br />
Erst wenn die Dichte der Unkräuter<br />
einen gewissen Prozentsatz übersteigt, kommen<br />
Pflanzenschutzmittel zum Einsatz.<br />
Dabei darf er nur die verwen<strong>den</strong>, die die<br />
Biologische Bundesanstalt zugelassen und<br />
die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion<br />
Rheinland-Pfalz in § 18b Pflanzenschutzgesetz<br />
genehmigt hat.<br />
2005 kamen auf dem 86 Hektar großen<br />
Golfplatz Wiesensee nachweislich nicht einmal<br />
50 Liter zum Einsatz und nicht wie kolportiert<br />
3000-4000 Liter.<br />
Trocknet der Golfplatz<br />
<strong>den</strong> Wiesensee aus?<br />
Vorschriften, Regelungen und die genaue<br />
Überwachung durch die Behör<strong>den</strong> sind <strong>für</strong><br />
Das Anlegen und Pflegen von extensiv genutzten Zonen (Feucht-<br />
und Trockenbiotope) zwischen <strong>den</strong> Spielbahnen gehört genauso<br />
zu <strong>den</strong> Aufgaben von Headgreenkeeper Maik Schäfer und seinem<br />
Team, wie die professionelle Rasenpflege der Spielbereiche.<br />
5<br />
Maik Schäfer auch beim Thema Wasser Alltag.<br />
Hört er das Argument: „Der Golfplatz<br />
trocknet bestimmt <strong>den</strong> Wiesensee aus“,<br />
muss er erst mal schmunzeln.<br />
Genau 7320 Kubikmeter Wasser darf er<br />
laut Genehmigung durch die Kreisverwaltung<br />
einmalig über vier Monate verteilt aus<br />
dem Wiesensee <strong>für</strong> die Bewässerung entnehmen.<br />
Das ist knapp die Hälfte des jährlichen<br />
durchschnittlichen Wasserbedarfs des Golfplatzes<br />
von 15.000 Kubikmeter.<br />
Würde er diese Menge auf einen Schlag<br />
entnehmen, dann würde der Wasserstand<br />
des Wiesensees um gerade mal acht Millimeter<br />
sinken.<br />
Was nur wenige wissen:<br />
Weder im letzten noch im vorletzten Jahr<br />
kam der Golfclub annähernd auf die erlaubten<br />
7320 Kubikmeter.<br />
Laut Wasseruhr, die von der Kreisverwaltung<br />
kontrolliert wird, wur<strong>den</strong> 2005 mit<br />
3700 Kubikmetern lediglich die Hälfte der<br />
genehmigten Menge entnommen.<br />
Kein einziger Schluck<br />
Seewasser.<br />
Mit dem neugeplanten 9-Loch-Golfplatz<br />
würde künftig sogar kein einziges Schlückchen<br />
Wasser aus dem Wiesensee weder auf<br />
<strong>den</strong> alten noch auf <strong>den</strong> neuen Golfplatz gelangen.<br />
Das Wasser zum Sprengen der Spielbahnen<br />
käme dann ausschließlich aus Teichen auf<br />
dem Gelände und einer Quelle, die nicht in<br />
die Wasserversorgung der Verbandsgemeinde<br />
einbezogen ist.
ANSICHTEN • Ein Informationsdienst zur Golfplatzerweiterung des Lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee • Ausgabe 1 • August 2006<br />
Glück im Unglück.<br />
Auf arbeitsreiche Wochen hatte sich Siegfried Wenzelmann bei der Übernahme der Direktion des Lindner Hotels bereits eingestellt.<br />
Doch dann geschah das Schlimmste, was einem Hotelmanager passieren kann. Ein Direktor erzählt ...<br />
Als ich im Sommer<br />
1998 zum ersten<br />
Mal an <strong>den</strong> Wiesensee<br />
fuhr, fühlte<br />
ich mich gleich heimisch.<br />
Nicht die hügelige<br />
Landschaft,<br />
aber die Äcker, die<br />
Wiesen und die Wäl-<br />
der erinnerten mich<br />
an meine Heimat,<br />
das Münsterland. Ähnlich wie die Münsterländer<br />
gibt es auch hier keine gespielte<br />
<strong>Offen</strong>heit, keine Oberflächlichkeit, sondern<br />
eine angenehme Distanz, ein Abwarten und<br />
Schauen und dann eine umso größere Herzlichkeit,<br />
wenn man sich mögen und schätzen<br />
gelernt hat.<br />
Großbrand am ersten<br />
Arbeitstag.<br />
Von viel Zeit zum Kennenlernen konnte<br />
am Anfang allerdings nicht die Rede sein.<br />
An meinem ersten Arbeitstag ereignete sich<br />
das Schlimmste, was einem Hoteldirektor<br />
passieren kann:<br />
Ein Gast hatte in der Sauna mit dem Aufgusskonzentrat<br />
hantiert und dabei einen<br />
Großbrand ausgelöst. Glück im Unglück wie<br />
sich später herausstellte.<br />
Auch ohne Brand bot das Hotel schon genug<br />
Herausforderungen. Das zum damaligen<br />
Zeitpunkt erst drei Jahre alte Haus, das nach<br />
dem Tod des Besitzers einen neuen Eigentümer<br />
gesucht hatte, schrieb tiefrote Zahlen.<br />
Was fehlte war ein schlüssiges Konzept,<br />
durchdachte Arbeitsabläufe und eine logische<br />
Anordnung der internen Räume, auch<br />
um lange Wege zu vermei<strong>den</strong>.<br />
Der Brand eröffnete uns die Möglichkeit<br />
zur Radikalkur: Mit einer Investition von sechs<br />
Millionen Euro wur<strong>den</strong> 30 neue Zimmer in<br />
<strong>den</strong> bisher ungenutzten Flächen gebaut.<br />
Die internen Einheiten der Hotel-Infrastruktur<br />
wur<strong>den</strong> zentralisiert, alles rund um Golf kam in<br />
einem separaten Clubhaus unter.<br />
Die Aktivitäten des zentralen Marketings<br />
der Lindner Hotels Aktiengesellschaft und<br />
die Einbindung in die Kataloge der Reiseveranstalter<br />
brachte uns einen weiteren Schub.<br />
Ohne ein klares neues Konzept jedoch<br />
hätten all diese Maßnahmen nicht gegriffen:<br />
Aus der ehemaligen Bensing´s Gesundheitsakademie<br />
wurde das Lindner Hotel & Sporting<br />
Club mit <strong>den</strong> Schwerpunkten Tagungen,<br />
Wellness und Golf.<br />
Das Lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee von Stahlhofen mit Blick über <strong>den</strong> Wiesensee aus gesehen.<br />
Alle drei Themen ergänzen sich auf ideale<br />
Weise. Denn nach der Golfsaison von<br />
Frühjahr bis Spätherbst kommen die Wellness-Gäste<br />
im Herbst und Winter. Zusätzlich<br />
erhöhen ganzjährig Tagungen und Firmengolfturniere<br />
die Auslastung des Hotels.<br />
90 Mitarbeiter aus dem<br />
Westerwald, 56 aus der<br />
Verbandsgemeinde.<br />
Das neue Konzept ging auf. Schon nach<br />
dem ersten Geschäftsjahr waren die Arbeitsplätze<br />
der damals 78 Mitarbeiter gesichert.<br />
Durch <strong>den</strong> Ausbau und die gesteigerte<br />
Nachfrage konnten wir noch 40 weitere<br />
Stellen schaffen. Mehr als drei Viertel aller<br />
unserer 118 Arbeitnehmer kommen aus<br />
dem Westerwald, die Hälfte allein aus der<br />
Verbandsgemeinde Westerburg.<br />
Genauso wie bei offenen Stellen versuchen<br />
wir auch bei Aufträgen zuerst Bewohner<br />
bzw. Gewerbetreibende aus <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong> zu beschäftigen.<br />
Die Einbindung unseres Hauses in <strong>den</strong><br />
Westerwald ist uns wichtig. Denn genauso<br />
wie dieser an Bekanntheit durch unsere Gäste<br />
gewinnt, die oft zum ersten Mal <strong>den</strong> Weg<br />
hierher fin<strong>den</strong> und dann ganz begeistert<br />
von diesem wunderschönen Stückchen Erde<br />
schwärmen.<br />
Genauso geben uns die Westerwälder<br />
vieles zurück. Zuletzt bei der fantastischen<br />
Unterstützung unserer tschechischen Gäste.<br />
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Ich werde nicht vergessen, wie viele von<br />
Ihnen begeistert am 07. Juni an <strong>den</strong> Straßen<br />
stan<strong>den</strong> und der tschechischen Nationalmannschaft<br />
einen großartigen Empfang bereiteten.<br />
Wer ist Lindner?<br />
Die Lindner Unternehmensgruppe ist ein<br />
Familienunternehmen mit Sitz in Düsseldorf.<br />
1959 gründete der Architekt und Ingenieur<br />
Otto Lindner das unabhängige Architekturbüro<br />
„Lindner Architekten”. 1965 entwickelte sich<br />
daraus die Gebau AG. Sie beschäftigt sich mit<br />
der Entwicklung, Planung, Bau, Finanzierung<br />
und Verwaltung von Immobilien.<br />
„Keine austauschbaren Bettenburgen“.<br />
Die dritte Säule der Gruppe bildet die Lindner<br />
Hotels AG mit derzeit 22 Hotels in Deutschland,<br />
der Schweiz und Spanien mit über 1400<br />
Mitarbeitern. Geleitet wird sie von Otto Lindner<br />
jun., der wie drei seiner Brüder im Unternehmen<br />
tätig ist.<br />
Mit ungewöhnlichen Konzepten hat sich die<br />
Lindner Hotels AG in die Rangliste der zehn<br />
bekanntesten Hotelgruppen in Deutschland<br />
hochgearbeitet.<br />
Wer sich heute in dem hart umkämpften<br />
Markt der Hotellerie behaupten möchte,<br />
braucht Ideen. „Wir führen keine austauschbaren<br />
Bettenburgen“, ist das Credo von Otto<br />
Lindner jun.
ANSICHTEN • Ein Informationsdienst zur Golfplatzerweiterung des Lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee • Ausgabe 1 • August 2006<br />
Menschen im Lindner Hotel.<br />
Vor fünf Jahren kam Mathias Kemnitz nach seiner Hotelfachlehre und zwei Jahren bei der Bundeswehr in <strong>den</strong> Westerwald.<br />
Heute betreut der 27jährige Top-Events und ganz besondere Gäste.<br />
Das Trikot mit <strong>den</strong> Unterschriften der Spieler<br />
der tschechischen Nationalmannschaft<br />
hat einen Ehrenplatz in Mathias Kemnitz´<br />
Wohnzimmer in Pottum. Fein säuberlich<br />
glatt gestrichen liegt es über einem Sessel, in<br />
<strong>den</strong> sich keiner, nicht mal Freundin Stefanie,<br />
setzen darf.<br />
Zweieinhalb Wochen hat Mathias Kemnitz,<br />
F&B-Assistent im Lindner Hotel & Sporting<br />
Club Wiesensee, die Spieler betreut. Für<br />
<strong>den</strong> ausgezeichneten Service rund um die<br />
Uhr bedankten sie sich bei ihm mit ihren Unterschriften<br />
auf dem Nationaltrikot.<br />
„Am Anfang waren wir alle recht aufgeregt,<br />
die Ehrfurcht hier war angesichts der<br />
bekannten Spielernamen groß“, erinnert<br />
sich der 27-Jährige. Angst vor dem Ungewissen,<br />
der Betreuung einer Fußballmannschaft,<br />
musste er jedoch nicht haben.<br />
Mit Bayer 04 Leverkusen, Borussia Dortmund<br />
und Fenerbahçe Istanbul hatte der<br />
1,92-Mann bereits drei Mannschaften begleitet.<br />
Daher wusste er auch, dass die meiste<br />
Arbeit im Vorfeld anfällt: Bei der Absprache<br />
der Essenspläne, der Auswahl der Getränke,<br />
der Festlegung der Uhrzeiten <strong>für</strong> die Mahlzeiten,<br />
der Ausstattung der Räumlichkeiten<br />
und der Schulung der Servicemitarbeiter.<br />
Jedes Hotel bekommt vielmehr ein eigenes,<br />
unverwechselbares Konzept, das individuell auf<br />
die Region, die Lage und natürlich die Gäste zugeschnitten<br />
ist.<br />
Hotels mit ungewöhnlichen Konzepten.<br />
Welche Wege Lindner hier geht, zeigt das<br />
Lindner Hotel BayArena, das einzige Stadion-<br />
Hotel in Deutschland. Von <strong>den</strong> Tagungsräumen<br />
aus kann direkt auf die Rasenfläche der Bay-<br />
Arena geschaut wer<strong>den</strong>.<br />
Für seine ungewöhnlichen Konzepte<br />
wurde Otto Lindner jun. bereits 1999 mit dem<br />
Titel „Hotelier des Jahres” ausgezeichnet.<br />
Einen Namen machte sich Lindner in Fachkreisen<br />
auch als Sanierer. Mehr als die Hälfte<br />
der Hotels übernahm die Gruppe aus schwierigen<br />
Situationen. Oftmals schrieben die Häuser<br />
rote Zahlen, ein erfolgsversprechendes Konzept<br />
und professionelle, gästefreundliche Handlungsabläufe<br />
fehlten. Eines dieser Häuser war<br />
auch Bensing´s Gesundheitsakademie.<br />
Heute ist das Lindner Hotel & Sporting Club<br />
Wiesensee eines der erfolgreichsten Häuser der<br />
Gruppe.<br />
Bei <strong>den</strong> Tschechen bestimmte vor allem der<br />
Teamarzt die Speisekarte – viel Pasta, Gemüse<br />
und Obst dominierten die Mahlzeiten. Nur einmal<br />
durften die Spieler richtig sündigen. Ein Tag<br />
nach ihrem Sieg gegen die USA gab es Schweinebraten<br />
mit Böhmischen Knödeln.<br />
Die „guten Serviceteam-Geister” der Golfsommerwochen (in vorderer Reihe 3. v. l. Mathias Kemnitz).<br />
„Freundlich, locker, alles andere als<br />
schwierig“, so beschreibt der hochgewachsene<br />
Blonde die tschechischen Gäste. Einmal<br />
durfte er<br />
sie sogar ins<br />
Stadion nach<br />
Köln zum Spiel<br />
gegen Ghana<br />
begleiten.<br />
D i r e k t o r<br />
Siegfried Wenzelmann<br />
hatte<br />
ihm und einem<br />
Kollegen als<br />
Dank <strong>für</strong> deren<br />
Engagement<br />
eine Karte spendiert.<br />
Mehr als fünf<br />
Jahre arbeitet<br />
Kemnitz, der mit<br />
seiner Freundin<br />
in Pottum lebt, schon <strong>für</strong> das Lindner Hotel<br />
& Sporting Club Wiesensee. In der Hotelbranche,<br />
in der Mitarbeiter besonders häufig und<br />
schnell wechseln, ist dies eine lange Zeit.<br />
7<br />
Gestartet ist er als Restaurantmitarbeiter.<br />
Nach einem weiteren Jahr an der Bar und<br />
einem Jahr als Leiter der Golfplatzgastronomie<br />
wollte er wieder eine neue Herausforderung<br />
und Direktor Siegfried Wenzelmann<br />
wollte ihn unbedingt halten.<br />
Am 1. April vergangenen Jahres ernannte<br />
er ihn zum F&B-Assistant.<br />
Zu seinen Aufgaben zählt nicht nur der<br />
Einkauf aller Getränke. Auch der sogenannte<br />
Non-Food-Bereich mit dem Kauf von A<br />
wie Anstecknadeln bis Z wie Zudecken liegt<br />
in seiner Hand.<br />
Noch anspruchsvoller ist jedoch die Organisation<br />
von Veranstaltungen. Besonders im<br />
Sommer während der Sommergolfwoche<br />
geht es da Schlag auf Schlag: 100 bis 170<br />
Gäste müssen dann an jedem Abend verköstigt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Davor stehen Aufgaben wie Bestuhlung,<br />
Dekoration, Schulung der Servicemitarbeiter<br />
und Teamgespräche mit dem Küchenchef<br />
und Hoteldirektor.<br />
Dass dann alles punktgenau in höchster<br />
Perfektion klappt, das ist <strong>für</strong> F&Bler wie Mathias<br />
Kemnitz die größte Herausforderung.<br />
Und wenn dann ein Gast, wie bei der<br />
Wohltätigkeitsveranstaltung des Lions Clubs<br />
im vergangenen Jahr mit 400 Eingela<strong>den</strong>en,<br />
ihm auf die Schultern klopft und „tolle Arbeit“<br />
raunt, dann weiß er, dass sich sein Einsatz<br />
mal wieder gelohnt hat.
ANSICHTEN • Ein Informationsdienst zur Golfplatzerweiterung des Lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee • Ausgabe 1 • August 2006<br />
Die rechtliche Seite –<br />
Wer Beschliesst was?<br />
Ob auf Landes- oder Gemeindeebene,<br />
das Bundesbaugesetz setzt bei Planungen<br />
im öffentlichen Raum auf einen<br />
breiten Konsens in der Bevölkerung.<br />
Bei <strong>den</strong> Planungsschritten, die <strong>für</strong> die<br />
Erweiterung eines Golfplatzes nötig sind,<br />
können die Bürger mindestens vier Mal<br />
sämtliche Pläne einsehen und ihre Wünsche,<br />
Anregungen und Be<strong>den</strong>ken äußern.<br />
Im Folgen<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> die zwei Schritte des<br />
Planungsverfahrens und der aktuelle Stand<br />
vorgestellt:<br />
1. Schritt: Änderung<br />
des Flächennutzungsplans.<br />
Der Flächennutzungsplan einer Gemeinde<br />
legt fest, wie ihre Flächen genutzt wer<strong>den</strong><br />
dürfen. Eine Gemeinde kann sie beispielsweise<br />
als Acker- oder Bauland ausweisen<br />
oder ein Sondernutzungsrecht erteilen. Details,<br />
wer diese Gebiete und in welcher Form<br />
beanspruchen darf, sind nicht Gegenstand<br />
des Flächennutzungsplans.<br />
Um einen bestehen<strong>den</strong> Flächennutzungsplan<br />
überhaupt ändern zu dürfen, muss die<br />
Verbandsgemeinde die „Aufstellung der Än-<br />
§derung des Flächennutzungsplans“ beschließen.<br />
Damit ist noch nichts verabschiedet, es<br />
handelt sich lediglich um eine Absichtserklärung<br />
der Gemeinde, sich mit <strong>den</strong> neuen Plänen<br />
zu beschäftigen.<br />
Die „Aufstellung der Änderung des Flächennutzungsplans“<br />
wurde am 28. März<br />
2006 vom Rat der Verbandsgemeinde Westerburg<br />
beschlossen.<br />
Der Rat der Gemeinde Pottum, auf<br />
dessen Gemarkung der Platz überwiegend<br />
entstehen soll, hat am 5. Mai 2006<br />
der Aufstellung zugestimmt.<br />
Im Anschluss wird nun allen Behör<strong>den</strong> und<br />
Trägern öffentlicher Belange die Möglichkeit<br />
gegeben, sich zu <strong>den</strong> neuen Plänen zu äußern<br />
(sog. landesplanerische Stellungnahme).<br />
Anschließend wer<strong>den</strong> diese <strong>den</strong> Bürgern<br />
offengelegt und auch sie können ihre<br />
Wünsche, Anregungen und Be<strong>den</strong>ken mit<br />
einbringen.<br />
All diese Stellungnahmen diskutiert der<br />
Gemeinderat. Beschließt er, dass Einwände<br />
gerechtfertigt sind, dann müssen diese in<br />
einem neuen Entwurf des Flächennutzungsplans<br />
eingearbeitet wer<strong>den</strong>.<br />
Dieser wird wiederum <strong>den</strong> Bürgern und<br />
Jugend auf <strong>den</strong> PLatz!<br />
Jugendarbeit wird im Golfclub Wiesensee<br />
großgeschrieben. 45 Kinder und Jugendliche<br />
zwischen 3 und 18 Jahren trainieren je<strong>den</strong><br />
Donnerstag und Freitag auf dem Platz.<br />
Ein Viertel von ihnen kommt direkt aus<br />
<strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong>.<br />
Nicht mal EUR 7 im Monat kostet das Training<br />
<strong>für</strong> Kinder bis 14 Jahren. „Es ist toll zu sehen,<br />
wie schon die Kleinen dabei sind. Sie sind<br />
sehr begeisterungsfähig und stolz, wenn sie<br />
<strong>den</strong> Ball treffen“, freut sich Anja Stotz, Leiterin<br />
der Golfschule Wiesensee.<br />
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Behör<strong>den</strong> zur Stellungnahme vorgelegt. Dieser<br />
Prozess kann nochmals wiederholt wer<strong>den</strong>,<br />
d. h. allein beim Flächennutzungsplan<br />
wer<strong>den</strong> Bürgerinnen und Bürger bis zu drei<br />
Mal angehört.<br />
Ist der neue Flächennutzungsplan mit oder<br />
ohne Änderungen beschlossen beginnt der ...<br />
2. Schritt: VorhabenbezogenerBebauungsplan.<br />
Auch hier muss erst von der Gemeinde die<br />
„Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans“<br />
beschlossen wer<strong>den</strong>, damit überhaupt<br />
darüber diskutiert wer<strong>den</strong> kann.<br />
Über <strong>den</strong> Beschluss der Aufstellung entscheidet<br />
rein die Ortsgemeinde Pottum.<br />
Danach wer<strong>den</strong> Behör<strong>den</strong> befragt und <strong>den</strong><br />
Bürgern die Pläne offengelegt. Alle Stellungnahmen<br />
diskutiert wiederum der Gemeinderat.<br />
Kommt er zu dem Schluss, dass Einwände<br />
berechtigt sind, wer<strong>den</strong> diese in einem neuen<br />
Entwurf eingebracht.<br />
Auch dieser geht wieder in die Abstimmung<br />
mit <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong> bzw. wird <strong>den</strong> Bürgern präsentiert.<br />
Dieser Prozess kann bis zu zwei Mal<br />
wiederholt wer<strong>den</strong>.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Lindner Hotels AG, Düsseldorf<br />
Verantwortlich Otto Lindner jun.<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Inhalt: Vorstand Lindner Hotels AG<br />
Inhaltliche Konzeption<br />
und Redaktion: Ulrika Brandt, Lindner Hotels AG<br />
Bildredaktion: Saskia Bahr<br />
Lindner Unternehmensgruppe<br />
Düsseldorf<br />
Gestaltung/ Stefan M. Oehlen<br />
Produktion: Ilona Bruckmann<br />
Lindner Unternehmensgruppe<br />
Düsseldorf<br />
Druck: K+S Druck Schneider GmbH<br />
Hövel<br />
Auflage: 13.000 Exemplare<br />
Distribution: Verlag & Druck Linus Wittich<br />
Wäller Wochenspiegel, Föhren<br />
Ansichten<br />
im Internet: www.lindner.de<br />
Bezugsquelle: Lindner Hotel & Sporting Club<br />
Wiesensee<br />
Am Wiesensee<br />
56457 Westerburg/Westerwald<br />
Telefon 02663-991-451<br />
Telefax 02663-991-460<br />
info.wiesensee@lindner.de<br />
Stand: 08. August 2006