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Interview mit Professor Wolfgang Thaenert ... - Stiftung Zuhören

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<strong>Professor</strong> <strong>Wolfgang</strong> <strong>Thaenert</strong>, Direktor der<br />

LPR Hessen sowie Vorsitzender der Stifterversammlung<br />

der <strong>Stiftung</strong> Zuhören<br />

© privat<br />

Prof. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Thaenert</strong> ist seit 1989 Direktor der Hessischen<br />

Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien<br />

(LPR Hessen). In dieser Zeit hatte er den Vorsitz der<br />

seinerzeitigen Gemeinsamen Stellen Werbung, Vielfaltsicherung<br />

und Europa inne. In den Jahren 2003 bis 2005 war<br />

er Vorsitzender der DLM, von 2007 bis Ende 2011 deren<br />

Europabeauftragter. Zurzeit ist er Mitglied in der Kommission<br />

zur Er<strong>mit</strong>tlung der Konzentration im Medienbereich der<br />

Landesmedienanstalten (KEK) und Vertretungs<strong>mit</strong>glied in<br />

der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM). Im Rahmen<br />

der Mitgliedschaft der LPR Hessen in der <strong>Stiftung</strong> Zuhören<br />

ist er seit März 2012 Vorsitzender der Stifterversammlung.<br />

Seit Oktober 2003 ist er Honorarprofessor für Medienrecht<br />

an der Universität Kassel.<br />

Was macht gutes Zuhören aus?<br />

Aufmerksamkeit, Interesse und Zuwendung. In einem Dialog ist nur ein guter Zuhörer<br />

ein guter Gesprächspartner.<br />

Das Jubiläum der <strong>Stiftung</strong> Zuhören findet unter dem Motto „Hörkulinarium“<br />

statt. Wie sieht Ihr persönliches Hörkulinarium aus? Stellen Sie bitte für uns<br />

ein Drei-Gänge-Menü zusammen. Mögliche Zutaten oder Speisen sind zum<br />

Beispiel Geräusche, Klänge, Musikstücke oder besondere Hörerlebnisse.<br />

- Hörbild von mir unbekannten Orten<br />

- Lesung oder (Reise-)Bericht<br />

- Musikalische Impression<br />

1


Warum soll die Fähigkeit des Zuhörens schon bei Kindern und Jugendlichen<br />

gefördert werden?<br />

Da<strong>mit</strong> sie sich in einer zunehmend von medialen Einflüssen geprägten Welt zurechtfinden.<br />

Sie sollen lernen, wem sie zuhören, was sie hören, wie das Gehörte<br />

zu bewerten ist und welche Informationen für sie relevant sind.<br />

Wie wird durch die Arbeit der <strong>Stiftung</strong> Zuhören neben der Zuhörfähigkeit<br />

auch die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen gestärkt?<br />

Insbesondere in medienpraktischen Projekten, von den Hörclubs über z.B.<br />

„Hessen hören“ bis zu den Audioguides für Museen und Parks, in denen<br />

technische Grundlagen der Medienarbeit ebenso ver<strong>mit</strong>telt werden wie<br />

Grundlagen der journalistischen Arbeit. Das beinhaltet den Prozess der<br />

Themenfindung, der Recherchearbeit, der Wahl des richtigen Gestaltungs<strong>mit</strong>tels<br />

und der richtigen Umsetzung. Da<strong>mit</strong> werden Kompetenzen ver<strong>mit</strong>telt, die den<br />

Kindern und Jugendlichen einen neuen Blick auf die Medien ermöglichen. Durch<br />

Kenntnis der Produktionsformen erfolgt eine neue, wenn nötig auch kritische Art<br />

der Reflexion.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Zuhören wurde vor zehn Jahren gegründet. Wenn Sie auf die<br />

<strong>Stiftung</strong>sarbeit zurückblicken, wie hat sich die Zuhörförderung entwickelt?<br />

Stand zu Beginn noch das Erlernen der kulturellen Grundfertigkeit und Schlüsselkompetenz<br />

im Vordergrund, zielt die Arbeit der <strong>Stiftung</strong> heute zunehmend auf Orientierung,<br />

Auswahl und Einsatz der ver<strong>mit</strong>telten Kompetenzen bei Mediennutzung<br />

in Kindergarten, Schule, Gesellschaft und Beruf.<br />

Wo sehen Sie die <strong>Stiftung</strong> Zuhören in Zukunft?<br />

Die <strong>Stiftung</strong> wird eine noch bedeutendere Rolle in der Zuhörförderung einnehmen.<br />

Sie wird durch die Qualität ihrer Arbeit zunehmend Anerkennung finden und Maßstäbe<br />

in der Forschung sowie Kompetenzver<strong>mit</strong>tlung setzen.<br />

Was war Ihr schönstes Zuhörerlebnis?<br />

„Josef und seine Brüder“, gelesen von Gerd Westphal, während eines Aufenthaltes<br />

in einer Augenklinik.<br />

Was schenken Sie der <strong>Stiftung</strong> Zuhören zum zehnjährigen Jubiläum?<br />

Engagement, Wertschätzung und - last but not least - Gehör!<br />

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