29.10.2013 Aufrufe

„CD des Monats“ August 2012 James Krüss: Die ... - Stiftung Zuhören

„CD des Monats“ August 2012 James Krüss: Die ... - Stiftung Zuhören

„CD des Monats“ August 2012 James Krüss: Die ... - Stiftung Zuhören

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>„CD</strong> <strong>des</strong> <strong>Monats“</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>James</strong> <strong>Krüss</strong>: <strong>Die</strong> Seefahrt nach Rio<br />

Lesung mit Liedern<br />

erzählt und gesungen von Nicki von Tempelhoff mit Musik von Wolfgang von Henko<br />

Einführung<br />

Wer träumt nicht dann und wann davon, alles hinter sich zu lassen und sich auf eine<br />

abenteuerliche Reise zu begeben, ferne Länder zu bereisen und fremde Menschen<br />

kennenzulernen? Auch die Kinder Michel, Franzl, Lottchen, Hansel, Annegret, Gert und<br />

Adalbert wünschen sich hinaus aus dem heimischen Wohnzimmer mitten ins Meer auf ein<br />

Dampfschiff mit Kurs nach Brasilien gen Rio de Janeiro. Phantasievoll gestalten sie eine<br />

Seefahrt, die zum musikalischen Erlebnis zum Mitsingen und Nachspielen wird.<br />

Inhalt<br />

Track 01 – 02‘10<br />

In Reimform erzählt Nicki von Tempelhoff <strong>James</strong> <strong>Krüss</strong>‘ „<strong>Die</strong> Seefahrt nach Rio“. <strong>Die</strong><br />

Geschichte handelt von sieben Kindern – Michel, Franzl, Lottchen, Hansel, Annegret und<br />

Gert und dem kleinen Adalbert -, die aus einem Wohnzimmer kurzerhand eine<br />

Hafenlandschaft bauen. Aus den Möbeln wird ein Schiff, um eine Seereise nach Rio zu<br />

unternehmen. Ein Sessel stellt den Bug, ein anderer das Heck dar, dazwischen steht ein<br />

großes Sofa als Schiffsrumpf. Ein Besen mit einem angebundenen Handtuch dient als<br />

Fahnenstange. Michel spielt den Kapitän, Franzl den Steuermann, Annegret sorgt in der<br />

Schiffsküche für das leibliche Wohl, Gert, Hansel und Adalbert sind die Matrosen. Das<br />

blonde Lottchen darf nicht mitfahren, sie spielt die Seemannsfrau, die Briefe nach Rio<br />

schreibt. Zum Trost darf sie das Schiff mit ihrem Namen taufen.<br />

Track 02 – 03’28 – Das Lied von der tollen Lotte<br />

In dem Lied über verschiedene Schiffsnamen wird erwähnt, dass Schiffe „Max“, „Jonathan“<br />

oder „wie Damen“ heißen können. Auch „<strong>Die</strong> Blume von Haiti“, „Java“, „Hawaii“, „Hai- und<br />

Walfischspeck“, „<strong>Die</strong> goldene 7“ oder auch Namen von Sternen sind mögliche Schiffsnamen.<br />

Den schönsten Namen trägt jedoch natürlich das Schiff der Kinder – nämlich „Tolle Lotte“.<br />

Das Lied klingt mit einem „Ahoi, Tolle Lotte!“ aus.<br />

© <strong>Stiftung</strong> <strong>Zuhören</strong> <strong>2012</strong>


Track 03 – 01‘08<br />

Der Erzähler erklärt, dass die erste Fahrt eines Schiffes, nachdem es mit Proviant beladen<br />

und getauft wurde, Jungfernfahrt genannt wird. Lottchen baut aus der Blumentopfkonsole die<br />

Mole und eine blaue Gardinenschnur wird zum Tau umfunktioniert, an dem der Dampfer<br />

festgebunden ist. <strong>Die</strong> Puppen Flora, Lisa und Ottilie unterstützen Lottchen im<br />

Abschiednehmen. Der flinke, kleine Adalbert ruft „Ahoi!“ und macht die Leine los, Michel gibt<br />

den Sirenenton „Tuut-tuut-tuut“ – alles ist zur Abfahrt bereit: “Lottchen bleibt zurück und<br />

winkt und das Ausfahrtslied erklingt.“<br />

Track 04 – 03’21 – Das Lied von der Ausfahrt nach Rio<br />

Eingeleitet durch ein Schiffstuten geht die Reise los, zum Zuckerhut, dem Berg von Rio de<br />

Janeiro. Alle Mann müssen auf ihre Posten: Der Steuermann dreht das Steuerrad, der<br />

Kapitän steht oben auf der Brücke, die Matrosen putzen das Oberdeck, die Frauen<br />

wünschen von der Mole aus Glück, „Gute Reise!“ und eine gesunde Wiederkehr. Darauf folgt<br />

eine Instrumentalmusik: Durch schnelle Perkussion, Akkordeonklänge und Trillerpfeifen wird<br />

die Hektik vor und bei der Abfahrt eines Schiffes anschaulich. Das aufgeregte<br />

Durcheinanderlaufen, letzte Befehle und wie sich das Schiff langsam vom Land fortbewegt<br />

werden vorstellbar.<br />

Track 05 – 00‘43<br />

<strong>Die</strong> an Land Gebliebenen winken und schluchzen, „weil sich das beim Abschiednehmen für<br />

die Seemannsfrau gehört“. <strong>Die</strong> Seemänner weinen natürlich nicht: „Erstens, weil die Fahrt<br />

beginnt. Zweitens, weil sie Männer sind.“ Sie singen statt<strong>des</strong>sen ein Lied darüber, wie es<br />

den Matrosen auf hoher See ergeht.<br />

Track 06 – 02’33 – Das Lied vom schönen Matrosenleben<br />

Möwengekreisch leitet die mit der Gitarre begleitete Schunkelmelodie <strong>des</strong> Matrosenlie<strong>des</strong><br />

ein. <strong>Die</strong> sich wiederholende Zwischenzeile „dschum fidelbum, plum dideldum“ gefällt wohl<br />

jedem Kinderohr, genauso wie die teilweise etwas derbe Sprache <strong>des</strong> Liedtextes. So besingt<br />

er, dass ein Matrose ein leichtes Leben hat, da er neben dem Säubern <strong>des</strong> Decks „säuft und<br />

frisst“, viel Geld hat und die ganze Welt sieht. Jeder möchte gern Matrose sein. <strong>Die</strong><br />

Grundmelodie ist kurz und wiederholt sich wie das gleichmäßige Plätschern von Wellen. Sie<br />

setzt sich <strong>des</strong>halb schnell im Gedächtnis fest, regt zum Mitschunkeln an und unterstreicht<br />

den gemütlichen Lebensstil der Schiffscrew.<br />

Track 07 – 01‘01<br />

Ein anklingen<strong>des</strong> Windrauschen bereitet das Ohr auf einen aufkommenden Sturm vor.<br />

Lottchen erzeugt mit einem Blasebalg Wind, der zur See gehört. Zunächst ist er sanft, als<br />

der Erzähler davon spricht, dass der Wind später stürmt, wird seine Stimme aufbrausender.<br />

<strong>Die</strong> Seemänner sind leicht besorgt, sie schnuppern nach Osten und Westen und riechen<br />

„Orkan“.<br />

Track 08 – 04’16 – Das Lied von den großen Stürmen<br />

Auch hier tauchen im Text „Kinderohrfänger“ auf: Es wird von frechen und netten, dünnen<br />

und fetten, dummen und schlauen, tapferen und lauen Seeleuten gesungen, die immer<br />

sturmbereit sind und im Fall der Fälle ihre Positionen an den Geräten einnehmen. Denn<br />

wann ein Sturm ausbricht, steht weder im Kalender noch kann dies im Brockhaus<br />

nachgeschlagen werden. <strong>Die</strong> Melodie ist für ein Lied über große Stürme relativ ruhig, aber<br />

eingängig und mit Windgeräuschen hinterlegt, welche auch zur nächsten Textpassage<br />

überblenden.<br />

© <strong>Stiftung</strong> <strong>Zuhören</strong> <strong>2012</strong>


Track 09 – 01‘15<br />

Nach einem Sturm muss das Schiff erst mal in einem Hafen anlegen, wo es geputzt wird und<br />

Schäden repariert werden können. Das kluge Lottchen arrangiert eine Wäschetruhe als Insel<br />

und einen Blumentopf als Palme. Der Zeisig spielt einen Kakadu. Da die versteckt liegende<br />

Insel keinen Hafen, keine Stadt und keinen Namen hat, muss das große Schiff leider am<br />

Korallenriff ankern. Mit einem kleinen Kahn rudert die Mannschaft zum Eiland und nennt es<br />

„Insel Witschi-Watschi-Wu“. Da die Insel so klein und nur von schwarzen Ziegen bewohnt ist,<br />

bekommen die Seeleute Heimweh. Ein Vogelgezwitscher leitet zum nächsten Lied über.<br />

Track 10 – 03’01 – Das Heimwehlied der Seeleute<br />

Auf der Mandoline gezupfte Südseeklänge erklingen zusammen mit exotischen<br />

Tiergeräuschen. Kinder singen von einem kleinen, bunten Kakadu, der die Neuankömmlinge<br />

in fremden Sprachen begrüßt. Eine krächzende Kakadustimme ruft „Buenos dias!“ und „How<br />

do you do?“ zwischenrein. <strong>Die</strong> Sängerin veranlasst der Kakaduschrei dazu, darüber<br />

nachzusinnen, was wohl die Lerche in der fernen Heimat singen mag. Sie vermisst überdies<br />

den vertrauten Kuckucks-, Amsel- und Nachtigallgesang von daheim. Der lustige<br />

Fantasiename der Insel taucht im Refrain auf. Zum Schluss wird mit Vogelgekrächze und –<br />

gezwitscher ausgeblendet.<br />

Track 11 – 00‘54<br />

Je<strong>des</strong> Heimweh ist überwunden, sobald der Seemann den lang ersehnten Hafenurlaub in<br />

Rio bekommt. Alle sind fröhlich, nur Lottchen muss mal wieder die Kulissen umstellen: Ein<br />

über einen Spielzeugschrank gestülpter Teppich wird zu Rios Zuckerhut, welcher von der<br />

Mannschaft froh erblickt und mit dem Urlaubslied gewürdigt wird.<br />

Track 12 – 03’52 – Das Lied vom Hafenurlaub in Rio<br />

<strong>Die</strong> Matrosen bitten im Chor „Herr Steuermann, Herr Maat, Herr Kapitän“ um Erlaubnis für<br />

einen Hafenurlaub, um sich die Bärte schneiden zu lassen, nach Wochen wieder auf festem<br />

Boden zu stehen, etwas Anderes als Fisch (nämlich Beefsteak) essen zu gehen und ihr Geld<br />

auszugeben. <strong>Die</strong> Strophen werden im Wechsel von einem Chor (den Matrosen) und der<br />

tiefen Stimme <strong>des</strong> Kapitäns gesungen, der letztendlich mit einem kräftigen „Okey!“ in den<br />

Hafenurlaub seiner Mannschaft einwilligt.<br />

Track 13 – 01‘18<br />

<strong>Die</strong> schönen Urlaubstage sind vorbei, das Deck muss wieder gescheuert werden. Lottchen<br />

pflückt Gänseblümchen und flicht Blumenketten für die Puppen daraus, um die Crew beim<br />

nächsten Stopp auf Hawaii gebührend begrüßen zu können. Sie winkt den Matrosen mit<br />

einem Strauß aus Bauernrosen, Rittersporn und Akelei als ein Mädchen von Hawaii zu.<br />

Danach geht die Reise nach Honolulu weiter, wo 100 Kisten Apfelsinen aufs Verladen<br />

warten. Nach sehr kurzem Aufenthalt geht es nun weiter über den Stillen Ozean. An fremden<br />

Häfen in der Ferne vorüberziehend singen die Seemänner unterm Sternenhimmel ein Lied<br />

übers Meer, zu welchem mit dem Geräusch ruhigen Wellenschlagens übergeleitet wird.<br />

Track 14 – 02’53 – Das Lied von den fremden Häfen<br />

Ein schneller Walzertakt lädt mal wieder zum Schunkeln und Tanzen ein. Im Text wird noch<br />

einmal das Los der Seeleute aufgegriffen, an vielen fremden Häfen in der Ferne oder auch<br />

nahe vorüberzufahren, jedoch nicht (lange) an Land zu gehen. Wie beispielsweise in<br />

Honolulu, Hawaii, Havanna und Haifischbai.<br />

Track 15 – 01’09<br />

Solange Möwen in Sicht sind, muss die Schiffsbesatzung winken, denn die Möwen<br />

bedeuten, dass Land in Sichtweite ist. Also befestigt Lottchen zwei Spielzeuglöwen, einen<br />

weißen Gummischwan und einen Teddybären als Möwen an der Zimmerlampe und dreht<br />

© <strong>Stiftung</strong> <strong>Zuhören</strong> <strong>2012</strong>


diese schnell im Kreis, um die Möwen fliegen zu lassen. Das Schiff entfernt sich vom<br />

amerikanischen Kontinent, mit Möwengekreisch wird zum nächsten Lied übergeleitet.<br />

Track 16 – 04’25 – Das Lied von den Möwen<br />

<strong>Die</strong>ses Lied erzählt Geschichten von Seefahrern wie Christoph Columbus und Störtebeker,<br />

die sich über heranfliegende Möwen freuen, weil nun Land in der Nähe ist. Das Lied klingt<br />

ebenfalls mit Möwengekreisch aus.<br />

Track 17 – 00‘50<br />

Lottchen begrüßt die Matrosen mit Posaunentönen aus einem Wasserkessel. Auch die<br />

Puppen stehen winkend auf dem Kai, als der Dampfer langsam anlegt: „Mit den Händen an<br />

den Mützen singen sie das Heimkehrlied.“<br />

Track 18 – 03’27 – Das Lied von der Heimkehr aus Rio<br />

Eine Schiffshupe kündigt die Rückkehr der Seefahrer an. Dann stimmt dieselbe Melodie <strong>des</strong><br />

Lie<strong>des</strong> von der Ausfahrt nach Rio (Track 04) mit angepasstem Text an. Mit großem Glück<br />

kommen die Seeleute gesund und munter von ihrer Reise nach Rio zurück. Sie bringen Tee,<br />

Nüsse, Ananas und dies und das für die Frauen und Kinder mit. Kämpften sie auf der<br />

Hinreise noch gegen Stürme, hatten sie auf der Rückreise nur gutes Wetter und freuen sich<br />

wieder zu Hause zu sein, da es dort am besten ist. Noch einmal ertönt die Hupe.<br />

Track 19 – 01’27<br />

Nach der erfolgreichen Rückreise kehrt wieder Ruhe im Wohnzimmer ein, alle sind sicher<br />

wieder angekommen. Nur dem Zimmer hat die Reise nicht gut getan, auf Lottchens<br />

Kommando räumen alle schnell auf. Der eingangs genannte Spruch („<strong>Die</strong>se Kinder – `s ist<br />

zum Lachen – wollen eine Seefahrt machen.“) wird etwas abgewandelt noch einmal<br />

aufgegriffen: „Will man eine Seefahrt machen, hat man manchmal nichts zu lachen, aber<br />

jeder muss gesteh‘n: <strong>Die</strong>se Seefahrt, die war schön.“ Eine kurze Instrumentalmusik (20<br />

Sekunden) verleiht der Erzählung ein run<strong>des</strong> Ende.<br />

Trackliste<br />

Track 01: <strong>Die</strong>s ist Michel. Das ist Franzl. … (02’10)<br />

Track 02: Das Lied von der tollen Lotte (03‘28)<br />

Track 03: Wenn ein Schiff getauft ist, … (01‘08)<br />

Track 04: Das Lied von der Ausfahrt nach Rio (03’21)<br />

Track 05: Alle winken mit den Armen. … (00’43)<br />

Track 06: Das Lied vom schönen Matrosenleben (02’33)<br />

Track 07: Jetzt muss Lottchen mit dem alten<br />

Blasebalg den Wind entfalten. … (01’01)<br />

Track 08: Das Lied von den großen Stürmen (04’16)<br />

Track 09: Wenn die Stürme wieder schlafen,<br />

© <strong>Stiftung</strong> <strong>Zuhören</strong> <strong>2012</strong><br />

Braucht der Dampfer einen Hafen, … (01‘15)<br />

Track 10: Das Heimwehlied der Seeleute (03’01)<br />

Track 11: Je<strong>des</strong> Heimweh und Verlangen<br />

Ist vergessen, ist vergangen, … (00’54)<br />

Track 12: Das Lied vom Hafenurlaub in Rio (03’52)


Track 13: Nach den schönen Urlaubstagen<br />

Muss man sich besonders plagen. … (01’18)<br />

Track 14: Das Lied von den fremden Häfen (02’53)<br />

Track 15: Fährt ein Schiff vom Lande weg,<br />

fliegen Möwen um das Heck. … (01’09)<br />

Track 16: Das Lied von den Möwen (04’25)<br />

Track 17: Kommen Schiffe heimgefahren, … (00’50)<br />

Track 18: Das Lied von der Heimkehr aus Rio (03’27)<br />

Track 19: Ruhig wird es nun im Haus<br />

Denn die Seefahrt, die ist aus … (01’27)<br />

Gesamtspielzeit: 44‘00<br />

Zur Produktion<br />

<strong>Die</strong> von Nicki von Tempelhoff eindrucksvoll gesprochenen Reime von <strong>James</strong> <strong>Krüss</strong><br />

wechseln sich mit eingängigen Liedern von Wolfgang von Henko ab. Der Refrain ist jeweils<br />

im Booklet abgedruckt. Auf diese Weise wird die Geschichte musikalisch veranschaulicht,<br />

der Erzählstrang jedoch nicht unterbrochen. <strong>Die</strong> Übergänge sind fließend und mit<br />

Geräuschen wie Möwengekreisch, Wellenrauschen oder einer Schiffshupe wird eine<br />

authentische Klangkulisse geschaffen. <strong>Die</strong> Texte sind – bis auf einige veraltete Ausdrücke<br />

vielleicht – leicht verständlich, sodass man schon schnell mitsummen und –singen kann.<br />

Auch bei der instrumentalen Umsetzung wird auf seemannstypische Klänge gesetzt. So<br />

kommen neben Gitarre, Mandoline, Ukulele, Keyboard, Bass, Perkussion und<br />

Drumprogramming auch Akkordeon, Saxofon und Flöte zum Einsatz.<br />

Der Gesang erfolgt teilweise in verschiedenen Rollen, was eine schöne Ergänzung zum<br />

alleinigen Erzähler ist. Eine Rollenidentifikation und ein Nachsingen werden somit erleichtert,<br />

da die Sprechanteile nur kurz sind. Außerdem ermuntern diese zum Sprechen mit verstellter<br />

Stimme. Leicht kann auch nach jedem Track eine Pause eingelegt werden, um entweder den<br />

Verlauf der Geschichte zu besprechen oder Lieder direkt anzuspielen.<br />

Es gibt auch ein gleichnamiges Buch zum Anschauen und Nachlesen, welches von Ulrik<br />

Schramm illustriert und erstmals 1963 beim Boje Verlag erschienen ist.<br />

Ideen zur Umsetzung<br />

<strong>Die</strong> Lesung mit Liedern liefert viele Ideen zur Arbeit in pädagogischen Kontexten:<br />

Zur Vorentlastung: Aufgrund der Reime und <strong>des</strong> seefahrerischen Jargons tauchen<br />

Begriffe auf, die jüngere Kinder eventuell noch nicht zuordnen können (zum Beispiel<br />

Kanapee, Mole oder Blasebalg), und welche <strong>des</strong>halb erklärt werden sollten. <strong>Die</strong>s<br />

kann beispielsweise mit dem Vorzeigen von Bildern und der „Umbenennung“ dieser<br />

Dinge geschehen.<br />

Als Theaterstück: <strong>Die</strong> Geschichte kann leicht nachgespielt werden und die Lieder<br />

regen zum Mitsingen an. <strong>Die</strong> Textteile können hierbei je nach Altersgruppe auch frei<br />

gestaltet und erweitert werden, sodass eine individuelle Seefahrt entsteht. Natürlich<br />

können noch mehr Matrosen mit an Bord genommen und Seemannsfrauen<br />

„daheimgelassen“ werden.<br />

© <strong>Stiftung</strong> <strong>Zuhören</strong> <strong>2012</strong>


Fazit<br />

Gestalten und Basteln: Auf der CD-Hülle und im Booklet sind kindliche Illustrationen<br />

vom Meer, einem Dampfer, den Kindern und dem Sessel-Sofa-Schiff zu sehen. Aus<br />

welchen Materialien würde wohl das Schiff im Klassenzimmer/Kindergartenraum<br />

entstehen und wie sähe es aus? Genauso kann man auch aus Werbekatalogen<br />

ausgeschnittene Alltagsgegenstände zu einem Bild zusammenkleben, dass zur<br />

Geschichte passt. Oder es können passende Kostüme gebastelt oder aus dem<br />

Fundus zusammengestellt werden. Wie sieht ein Kapitän aus? Was trägt ein<br />

Matrose?<br />

Inhaltlicher Austausch: Es kann zusammengetragen werden, in welchen<br />

Phantasielandschaften die Kinder schon mal gespielt haben und welche selbst<br />

ausgedachten Abenteuerreisen die Kinder noch im Kopf haben.<br />

Im Heimwehlied (Track 10) wird ein ganz wichtiges Thema angesprochen, nämlich<br />

das Gefühl, weit weg von daheim zu sein und bestimmte Dinge zu vermissen. Was<br />

fehlt den Kindern am meisten, wenn sie nicht daheim sind? Und kennen sie die<br />

Vogelgesänge, die in dem Lied erwähnt werden? Wie klingen diese? Kennen sie<br />

noch mehr?<br />

Im selben Lied kreischt der Kakadu auf zwei verschiedenen Sprachen „Guten Tag!“<br />

und „Wie geht’s?“ In wie vielen Sprachen können wohl die Kinder diese<br />

Begrüßungsformeln aufsagen?<br />

<strong>Die</strong> mit der Erzählung verwobenen Lieder können leicht mitgesungen und der Verlauf der<br />

Geschichte ebenso leicht mit- oder nachgespielt werden. <strong>Die</strong> Thematik kommt dem<br />

Kinderalltag sehr nahe: Mit Einfallskraft und Kreativität schaffen sie sich Spielräume und<br />

nehmen so an spannenden Erlebnissen teil. <strong>Die</strong> Geschichte von der Seefahrt nach Rio<br />

macht Lust darauf, das Abenteuer nachzuspielen. Sie regt dazu an, selber zu entdecken,<br />

was man mit alltäglichen Gegenständen und ein bisschen Phantasie alles schaffen kann.<br />

Angaben zur Produktion<br />

Lesung mit Liedern<br />

Verlag: HÖRCOMPANY Hamburg (www.hoercompany.de)<br />

Autor: <strong>James</strong> <strong>Krüss</strong><br />

Erscheinungsjahr: <strong>2012</strong><br />

Empfohlenes Alter: zwischen 3 und 6 Jahren<br />

Umfang: 1 CD (44 Minuten)<br />

Sprecher und Sänger: Nicki von Tempelhoff<br />

Musik: Wolfgang von Henko<br />

Instrumente: Wolfgang von Henko (Gitarren, Mandoline, Ukulele, Keyboards, Bass,<br />

Chorgesang, Perkussion, Drumprogramming)<br />

Ulrich Kodjo Wendt (Akkordeon)<br />

Anne Wiemann (Saxofone, Flöte)<br />

Chor: Annabelle Bruns, Caroline Bruns, Moritz Döbertin, Rabea Friedrich<br />

Emma Schaack und Sibylle<br />

Konzeption, Regie und Schnitt: Angelika Schaack<br />

Komposition und Arrangements der Songs: Wolfgang von Henko<br />

© <strong>Stiftung</strong> <strong>Zuhören</strong> <strong>2012</strong>


Bibliographische Angaben<br />

Audio-CD: <strong>James</strong> <strong>Krüss</strong>: <strong>Die</strong> Seefahrt nach Rio<br />

19 Tracks, 44 Minuten<br />

Hörcompany, <strong>2012</strong><br />

ISBN: 978-3-942587-25-9<br />

Preis: 12,95 Euro<br />

Rezension: Judith Aurand, <strong>Stiftung</strong> <strong>Zuhören</strong><br />

© <strong>Stiftung</strong> <strong>Zuhören</strong> <strong>2012</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!