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Stammzellentherapie - wissenschaftliche, ethische und rechtliche ...

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Nicht nur nach Chemotherapien, sondern auch zur Behandlung von Leukämie, von Blutarmut<br />

<strong>und</strong> verschiedenen Stoffwechselkrankheiten, von Lymphomen sowie von<br />

Knochenmarkversagen bieten sich Blutbildende Stammzellen aus der Nabelschnur an. Damit<br />

bildet die Nabelschnurtransplantation eine gewichtige Alternative zu der herkömmlichen<br />

Knochenmarktransplantation.<br />

(Siehe auch http://www.ch-forschung.ch/fs/9911/nabelschnur/htm )<br />

Der Nachteil der Nabelschnurtransplantation besteht darin, dass nur kleine Mengen der<br />

wertvollen Stammzellen gewonnen werden können, so dass ein therapeutischer Effekt vor<br />

allem für Kinder <strong>und</strong> klein gewachsene Erwachsene zu erzielen ist. Abhilfe würde hier eine<br />

in-vitro Vermehrung der Stammzellen schaffen.<br />

Das Nabelschnurblut enthält nicht nur Blutbildende Stammzellen sondern auch Stammzellen<br />

anderer Organe wie Leber, Muskel, Herzmuskel, Gefässe <strong>und</strong> Knorpel. Das Nabelschnurblut<br />

ist also ein potentieller universeller Stammzellspender.<br />

Im Moment ist die Frage, ob von jedem Neugeborenen das Nabelschnurblut als persönliche<br />

Reserve konserviert werden soll noch offen. Einerseits ist die Gewinnung <strong>und</strong> die Lagerung<br />

der Blutkonserven teuer, andererseits ist die Inzidenz von Krankheiten, bei welchen diese<br />

Reserven gebraucht werden könnten sehr klein. In der Literatur ist bis heute ein Fall bekannt,<br />

wo auf eine persönliche Nabelschnurreserve zurückgegriffen wurde.<br />

In den USA gibt es bereits einige Unternehmen, die auf privater Ebene diese<br />

„Lebensversicherung“ gegen eine Gebühr für die Gewinnung sowie für die jährlichen<br />

Lagerkosten anbieten.<br />

Da sich ein immer weiteres Feld an potentiellen Verwendungszwecken des<br />

Nabelschnurblutes öffnet, kommt schon jetzt die Befürchtung auf, dass dieses ein knappes<br />

Gut werden könnte. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e ist denn auch die Erforschung der Vermehrung von<br />

Blutstammzellen in-vitro mittels Wachstumsfaktoren von zentraler Bedeutung.<br />

Die Fragen <strong>ethische</strong>r <strong>und</strong> <strong>rechtliche</strong>r Natur kreisen um die folgenden Gebiete:<br />

• Reicht für die Gewinnung des Nabelschnurblutes die Einwilligung von einem Elternteil?<br />

• die Spender - Empfängerbeziehung kann nicht in für die Transplantationsmedizin<br />

gewohnter Weise anonym bleiben, denn allfällige Krankheiten, die in dem noch lebenden<br />

Spender oder Empfänger ausbrechen müssen verfolgt werden können<br />

Eine weitere Quelle von Blutbildenden Stammzellen wird eröffnet, sobald es möglich ist,<br />

Stammzellen aus dem Knochenmark verstorbener Spender langfristig zu konservieren.<br />

Die weit fortgeschrittene genetische Diagnostik hat einen weiten Graben geöffnet zwischen<br />

den Möglichkeiten der frühzeitigen Erkennung von Defekten an Föten <strong>und</strong> der Möglichkeiten<br />

derer Behandlung.<br />

Die Übertragung von Stammzellen in utero bietet die Möglichkeit zur pränatalen Behandlung<br />

im Falle von Imm<strong>und</strong>efekten, (was bereits erfolgreich durchgeführt wurde) sowie zur<br />

vorgeburtlichen Gentherapie, indem in vitro manipulierte Stammzellen wieder in den fötalen<br />

Kreislauf zurückgegeben werden.<br />

2.3.2 Muskelstammzellen<br />

Herzmuskelzellen<br />

Der Herzmuskel ist wie die Skelettmuskeln auch ein quergestreifter Muskel, er besitzt jedoch<br />

einige ganz spezielle Eigenschaften. So sind zum Beispiel die einzelnen Herzmuskelzellen<br />

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