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Pfarrbrief herunterladen 2,13 MB - Pfarre Saalfelden

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Männer und Spiritualität<br />

Mann-Sein und Spiritualität – zwei<br />

Dinge, die nicht so recht zusammenpassen<br />

wollen.<br />

Die meisten Männer definieren<br />

sich über Dinge, die der<br />

Außenwelt zuzuordnen sind: Leistung,<br />

Ansehen, materielle Werte.<br />

Demgegenüber ist die Lebenskraft<br />

der Frauen eher nach innen gerichtet.<br />

Frauen können üblicherweise<br />

besser über innere Angelegenheiten<br />

und Gefühle reden als Männer.<br />

Frauen nehmen auch eher an<br />

Einkehrkursen oder Besinnungstagen<br />

teil, und auch beim Gottesdienstbesuch<br />

sind sie eindeutig in<br />

der Mehrzahl. Ja, es gibt Länder, in<br />

denen man kaum noch einen Mann<br />

in der Kirche findet – außer dem<br />

Priester. Und der trägt ein Kleid!<br />

Zwischen männlicher und<br />

weiblicher Spiritualität gibt es also<br />

einen grundlegenden Unterschied.<br />

Laut Richard Rohr, einem amerikanischen<br />

Franziskanerpater, der<br />

mittlerweile als einer der bedeutendsten<br />

Lehrer einer zeitgemäßen<br />

christlichen Spiritualität gilt, liegt<br />

dieser Unterschied darin begründet,<br />

dass Männer ihre Macht vorwiegend<br />

im Außen suchen und sie<br />

dort auch oft missbrauchen, weil<br />

sie keine Verbindung zwischen<br />

dem Inneren und dem Äußeren<br />

entwickelt haben. Das liegt laut<br />

Richard Rohr nicht zuletzt an der<br />

Art und Weise, wie das Evangelium<br />

verkündet wird:<br />

„Weltweit wird das Evangelium<br />

kaum in einer Form vermittelt,<br />

die Männer anspricht und in der<br />

sie sich mit ihren eigenen Erfahrungen<br />

wiederfinden. Männer sind<br />

nicht weniger spirituell als Frauen.<br />

Doch sie akzeptieren nicht, wenn<br />

ihre eigenen Erfahrungen nicht<br />

vorkommen. Sie verlangen nach<br />

einer ihnen gemäßen Sprache, die<br />

sie als echt und ehrlich empfinden<br />

und die mitunter sogar brutal sein<br />

kann. Süßliche Worte sind ihnen<br />

ein Gräuel. Sie wollen durch Spiritualität<br />

nicht weicher oder weiblicher<br />

werden. Männer wollen auf<br />

ihrem spirituellen Weg die wahre<br />

Härte finden, die ein Mann finden<br />

muss und die er zum Leben<br />

braucht. Das ist nur in einer Sprache<br />

und mit Symbolen möglich,<br />

die er respektiert – und die auch<br />

ihn achten.“ (Richard Rohr: „Verwandlung.<br />

Was radikale Veränderung<br />

bedeutet“, Claudius-Verlag<br />

München, 2011)<br />

Für Männer gilt es demnach<br />

zu lernen, dass es eine innere<br />

Welt gibt, und sich auch die<br />

Sprache anzueignen, mit der diese<br />

innere Welt beschrieben werden<br />

kann. Dann nämlich ist es ihnen<br />

erst möglich, von der inneren Welt<br />

eine Brücke zur äußeren Welt zu<br />

bauen, in der sie ihrem Drang zum<br />

Handeln, zu Aktivität und Engagement,<br />

folgen können, auf heilsame<br />

Weise für sich selbst, ihre Mitmenschen<br />

und die Gesellschaft.<br />

Klaus Salzmann<br />

K<strong>MB</strong> <strong>Saalfelden</strong><br />

Männertag: Tabu Spiritualität<br />

Dem Tabu Spiritualität ist der<br />

kommende Männertag gewidmet.<br />

Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt:<br />

Was sind spirituelle Erfahrungen?<br />

Kann man sie „machen“?<br />

Wie wirken sie sich auf das Leben<br />

aus?<br />

Referent:<br />

Dr. Ludger Schwienhorst - Schönberger,<br />

Professor für Alttestamentliche<br />

Bibelwissenschaften der<br />

Universität Wien und erfahrener<br />

Meditationsleiter<br />

Zeit:<br />

Samstag, 25. Februar, 09.00 –<br />

17.00 Uhr<br />

Ort: St. Virgil, Salzburg<br />

Anmeldung: Tel. 0662 / 8047-<br />

7550 oder per<br />

E-mail: kmb@ka.kirchen.net<br />

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