Mittelhessen und Fulda
Mittelhessen und Fulda
Mittelhessen und Fulda
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
alverde 02/2012<br />
40<br />
FULDA<br />
Für einen guten Start nach der Geburt<br />
Die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen von Braunfels<br />
brauchen einen Ort für sich. Das haben der<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendbeirat der mittelhessischen<br />
Gemeinde <strong>und</strong> der Verein Brain e. V. festgestellt<br />
<strong>und</strong> deshalb das Projekt „Jugendfarm“ ins Leben<br />
gerufen. Auf einem Gelände am Rande des von<br />
Braunfels soll mithilfe von Sponsoren ein naturnaher<br />
Treffpunkt <strong>und</strong> außerschulischer<br />
Lernort für junge Menschen <strong>und</strong> Familien<br />
entstehen. Ein Platz zum Spielen <strong>und</strong> Treff en<br />
in der Natur soll den Kindern ein Bewusstsein<br />
für ihre Umwelt <strong>und</strong> deren Schutz geben. Auf<br />
Wer sich als Ehrenamtlicher oder Sponsor für<br />
das Projekt „Jugendfarm“ engagieren möchte,<br />
kontaktiert Ramona Hasselbach, Telefon: 06442<br />
30333, E-Mail: ramona.hasselbach@braunfels.de<br />
Kurz nach der Geburt eines Kindes hat es die<br />
Familie nicht immer leicht. „Das Baby ist da, die<br />
Freude ist riesig – <strong>und</strong> nichts geht mehr“, sagt<br />
Helene Halbleib. Sie ist Koordinatorin von wellcome<br />
am Standort <strong>Fulda</strong>. Sie <strong>und</strong> ihre ehrenamtlichen<br />
„Engel“ helfen jungen Müttern nach der<br />
Geburt <strong>und</strong> sind Teil eines großen Netzwerks.<br />
wellcome hat b<strong>und</strong>esweit r<strong>und</strong> 200 Standorte.<br />
In <strong>Fulda</strong> sind derzeit zwölf Ehrenamtliche im<br />
Einsatz. Sie unterstützen bei der Betreuung<br />
der Kinder: Sie passen zum Beispiel auf den<br />
Nachwuchs auf, wenn das Essen gekocht werden<br />
muss, oder spielen mit dem Geschwisterkind während<br />
die Mutter das Baby stillt. Die erfahrenen<br />
Frauen geben Tipps oder hören einfach nur zu.<br />
| LINKS | Die ehrenamtlichen „Engel“ von wellcome<br />
helfen jungen Müttern <strong>und</strong> Babys.<br />
Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren <strong>und</strong> mitmachen!<br />
wellcome sei moderne Nachbarschaftshilfe, fi ndet<br />
Helene Halbleib: „,Es braucht ein ganzes Dorf,<br />
um ein Kind großzuziehen‘, ist ein viel zitierter<br />
Satz. Doch das Dorf existiert heute nicht mehr,<br />
es muss organisiert werden.“ Die Helferinnen<br />
wollen mit dazu beitragen, dass der schlimmste<br />
Stress gar nicht erst entsteht. „Denn die negativen<br />
Folgen der Überforderung sind weitreichend“,<br />
weiß Helene Halbleib <strong>und</strong> meint damit<br />
Partnerschaftsprobleme, Stillschwierigkeiten,<br />
eine postpartale Depression bis hin zur<br />
Vernachlässigung. wellcome könne viel bewirken.<br />
Man müsse manchmal eben nur einfach den Mut<br />
haben, sich Hilfe zu organisieren.<br />
Kontakt zu wellcome in <strong>Fulda</strong> ist möglich unter: Telefon: 0661 9338870, E-Mail: fulda@wellcome-online.de<br />
dem Gelände werden nach <strong>und</strong> nach Holzbuden,<br />
eine Feuerstelle zum Grillen, ein Garten <strong>und</strong> naturnahe<br />
Spielgeräte in Eigenarbeit entstehen.<br />
„Hier soll eine Möglichkeit geschaff en werden,<br />
die Natur wieder zu begreifen <strong>und</strong> sich selbst<br />
auszuprobieren“, sagt die Stadtjugendpfl egerin<br />
Ramona Hasselbach. Aber nicht nur das: Die<br />
„Jugendfarm“ soll helfen, integrative <strong>und</strong> soziale<br />
Kontakte <strong>und</strong> Kompetenzen zu fördern<br />
www.wellcome-online.de<br />
– nicht nur zwischen Jugendlichen verschiedener<br />
Herkunft, sondern auch zwischen jungen,<br />
alten <strong>und</strong> behinderten Menschen. Der Verein<br />
freue sich, wenn sich Senioren zum Beispiel als<br />
Gruppenleiter bei Handwerksprojekten engagieren<br />
würden, verkündet Ramona Hasselbach.<br />
www.jugendfarm-braunfels.de<br />
Mensch-Maschinen gegen den Klimawandel<br />
Die Konfi rmanden des Jahrgangs 2007 der evangelischen Kirchengemeinde<br />
Ehringshausen-Dillheim wollten ihren Vorstellungsgottesdienst anders<br />
als üblich gestalten. Gemeinsam mit dem Gemeindepädagogen Dirk<br />
Th omas schrieben sie das Musical „was verändert die Welt?!“ <strong>und</strong> führten<br />
es auf. Doch dabei blieb es nicht. „Das Musical entwickelte sich zum<br />
Dauerbrenner“, sagt Dirk Th omas. 2008 gründete die evangelische Jugend<br />
Die Skulpturen sehen aus wie Roboter. Eine<br />
trägt Solarzellen als Flügel, eine andere ist mit<br />
Windrädern bestückt. Eine dritte wirft Saatgut.<br />
Die zehn „Mensch-Maschinen“ des Künstlers<br />
Ümit Aslim aus Aßlar im Lahn-Dill-Kreis sind<br />
Zukunftsvisionen. „Ich möchte damit zeigen,<br />
dass die enormen technologischen Fortschritte,<br />
wie zum Beispiel im Bereich der Robotik, ökologisch<br />
sinnvoll genutzt werden sollten“, sagt Ümit<br />
Aslim. Zu jeder „Mensch-Maschine“ existiert eine<br />
Schautafel auf einem Display, die eine Region<br />
der Welt zeigt, die vom Klimawandel betroff en<br />
ist. „Jeder der Figuren ist ein Lösungsansatz für<br />
eine bestimmte Region zugeordnet“, so Ümit<br />
| LINKS | Die „Mensch-Maschinen“ von Ümit Aslim<br />
symbolisieren Umweltschutz-Projekte.<br />
Eine Jugendfarm für Naturverb<strong>und</strong>ene Musicals für eine bessere Welt<br />
Aslim. Die Skulpturen symbolisieren Techniken,<br />
die bereits angewendet oder entwickelt werden:<br />
den Anbau trockenresistenter Pfl anzen<br />
in Nordafrika oder die Bepfl anzung r<strong>und</strong> um<br />
den übersalzenen Aralsee in Usbekistan. Auf<br />
den Schautafeln werden auch Produkte aus der<br />
Region gezeigt <strong>und</strong> die Arbeitsbedingungen,<br />
unter denen sie hergestellt werden. Um Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche ebenfalls für das Th ema zu<br />
begeistern, hat Ümit Aslim zu jeder Region<br />
Kurzcomics zeichnen lassen. Außerdem gibt er<br />
Arbeitsblätter für den Schulunterricht zu dem<br />
Th ema heraus.<br />
Arbeitsmaterialien zu der Ausstellung für 8. bis 13. Schulklassen sind erhältlich bei Ümit Aslim, Telefon:<br />
06441 88534, E-Mail: info@polyart.de<br />
| RECHTS | So eine Jugendfarm wie in Dreieich<br />
wünschen sich die Braunfelser Jugendlichen. | LINKS | Das Konfirmandenmusical<br />
„was verändert die Welt?!“ ist ein<br />
Überraschungserfolg.<br />
Bildnachweis: Ümit Aslim, wellcome gGmbH, Arbeitskreis Jugendfarmen <strong>und</strong> Abenteuerspielplätze Hessen, Dirk Thomas<br />
ASSLAR<br />
BRAUNFELS EHRINGSHAUSEN-DILLHEIM<br />
www.polyart.de<br />
Ehringshausen-Dillheim die Musicalgruppe verändert?!, nahm das Stück<br />
über Nächstenliebe in ihr Repertoire auf <strong>und</strong> führte es an mehreren Orten<br />
in Deutschland auf, unter anderem auch auf dem Deutschen Evangelischen<br />
Kirchentag. Und die Erfolgsgeschichte wurde fortgeschrieben: Dirk<br />
Th omas schrieb in Zusammenarbeit mit dem Konfi rmandenjahrgang 2011<br />
ein neues Musical, das das Ensemble nach dem Vorstellungsgottesdienst<br />
ebenfalls schon mehrfach aufgeführt hat. Das neue Stück „ … dass das<br />
Leben gelingt!“ ist eine Fabel über Verantwortung <strong>und</strong> Freiheit. Wie lebensnah<br />
ihr Stoff war, erfuhr die Musicaltruppe noch während der Proben:<br />
In Ehringshausen brannte eine Scheune aus, weil Jugendliche dort geraucht<br />
hatten. Der ursprüngliche Arbeitstitel des Musicals – „Feuer im<br />
Stall“ – wurde daraufhin verworfen.<br />
Das Musical „ … dass das Leben gelingt!“ können Sie für Veranstaltungen buchen.<br />
Kontakt: Dirk Thomas, Telefon: 06443 3722, E-Mail: jugend@dbthomas.de<br />
alverde 02/2012<br />
41