Mittelhessen und Fulda
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alverde 02/2012<br />
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MARBURG<br />
Technik gegen Dürre <strong>und</strong> Hunger<br />
Die Hungersnot in den Flüchtlingscamps in Ostafrika alarmierte 2011<br />
die Welt. Hunger aufgr<strong>und</strong> von Dürre ist in vielen afrikanischen Ländern<br />
ein Dauerproblem. Etwa in Eritrea. Nach dem Bürgerkrieg mit Äthiopien<br />
in den 90er-Jahren ist die Infrastruktur noch nicht wieder hergestellt.<br />
Extreme Hitze, Abholzung <strong>und</strong> Überweidung führen in dem Land am<br />
WETZLAR<br />
Jugendliche mit Drogen- <strong>und</strong> Alkoholproblemen<br />
treff en sich in Wetzlar <strong>und</strong> Umgebung des Öfteren<br />
auf der Straße. Zu ihnen unterwegs ist der Bus der<br />
Lebensbrücke. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />
fahren mit einem umgebauten Linienbus zu jungen<br />
Menschen, die Drogen nehmen, sie suchen<br />
das Gespräch, hören zu <strong>und</strong> bieten Hilfe an. Dabei<br />
behandeln sie alles, was ihnen die Jugendlichen<br />
erzählen, streng vertraulich. Der Bus ist mobiler<br />
Treff punkt für diejenigen, die wieder zurück ins<br />
Leben fi nden wollen. Das Christliche Hilfswerk<br />
Lebensbrücke e. V. will den Jugendlichen „zeigen,<br />
wie wertvoll sie in den Augen Gottes sind <strong>und</strong><br />
Unterstützen können Sie das Christliche<br />
Hilfswerk Lebensbrücke mit einer Spende, die<br />
Sie auf das Spendenkonto unter Angabe des<br />
Verwendungszwecks Projekt 58,7 einzahlen.<br />
Kto.-Nr. 284 017 000, Sparkasse Gießen, BLZ<br />
513 500 25<br />
Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren <strong>und</strong> mitmachen! Gemeinsam gestalten wir die Zukunft.<br />
was sie aus ihrem Leben machen können – <strong>und</strong><br />
ihnen neue Hoff nung geben“, sagt Monika Th euß,<br />
die Referentin für Öff entlichkeitsarbeit. Der<br />
Name des Projekts „58,7“ leitet sich von einem<br />
Bibelzitat ab, das die Lebensbrücke als Leitvers<br />
gewählt hat. Der Bus kommt auch zu Schulen<br />
<strong>und</strong> zu Veranstaltungen wie dem Weltkindertag,<br />
um über seine Arbeit zu berichten. Dabei geht<br />
es um Drogen an Schulen <strong>und</strong> die Spielsucht in<br />
Deutschland sowie um Straßenkinder in Brasilien.<br />
Horn von Afrika dazu, dass jeder Dritte hungern muss. Der Verein<br />
Terra Tech Förderprojekte aus Marburg ist seit 2009 in der besonders<br />
trockenen Debub-Zone des Landes aktiv, um dort eine funktionierende<br />
Landwirtschaft aufzubauen. Gemeinsam mit einheimischen Mitarbeitern<br />
hat der Verein einen Mikrodamm gebaut <strong>und</strong> damit in der Dürreregion<br />
einen Stausee geschaff en. „Wir fi nden hier nach monatelanger Trockenzeit<br />
immer noch Wasser vor, was ein tolles Ergebnis ist“, freut sich Terra-<br />
Tech-Projektleiter Andreas Schönemann. Nun werden Wasserleitungen<br />
verlegt, damit die Menschen genug Trinkwasser bekommen. Dazu schult<br />
der Verein die Bauern in nachhaltigen Methoden der Landwirtschaft.<br />
„Projekte dieser Art zeigen große Erfolge. Es können sogar Überschüsse<br />
des Erwirtschafteten auf lokalen Märkten verkauft werden“, sagt Andreas<br />
Schönemann.<br />
| LINKS | Terra-Tech-Mitarbeiter helfen in<br />
Eritrea, die Landwirtschaft aufzubauen.<br />
Spenden für Eritrea <strong>und</strong> Projekte in anderen Ländern können Sie auf das<br />
Spendenkonto von Terra Tech Förderprojekte e. V. einzahlen. Kto.-Nr. 44 440,<br />
Sparkasse Marburg-Biedenkopf, BLZ 533 500 00<br />
In ein normales Leben zurückfinden<br />
Mit Spielaktionen macht das Projekt „58,7“ in der<br />
Wetzlarer Fußgängerzone auf sich aufmerksam.<br />
Das dm-Fördergeld hat der Verein für mehrere<br />
Bus-Einsätze gut gebrauchen können.<br />
www.ch-lebensbruecke.de<br />
www.terratech-ngo.de<br />
| UNTEN | Das Projekt „58,7“ ist für drogen- <strong>und</strong> alkoholsüchtige<br />
Jugendlichen da.<br />
Bildnachweis: Terra Tech / Kornek, Christliches Hilfswerk Lebensbrücke e. V. • corbis/Johnny Valley/cultura (S. 47), Robert Kutschera (S. 47)<br />
Reisen mit Zukunft<br />
Der Trend zur Nachhaltigkeit ist auch in der Tourismusbranche angekommen.<br />
Nachhaltig reisen – was ist das <strong>und</strong> wie funktioniert das?<br />
| OBEN | Auf dem Bio-Hof fühlen sich nicht nur die Urlauber wohl, sondern auch die Tiere. | OBEN | Mediterranes Ambiente in Südtirol.<br />
Nachhaltiger Tourismus soll laut den Vereinten Nationen sozial gerecht,<br />
kulturell angepasst, ökologisch tragfähig <strong>und</strong> vor allem für die<br />
Einheimischen wirtschaftlich ergiebig sein. Dass das Interesse an<br />
Öko-Reise-Angeboten wächst, darauf hat sich die Tourismusbranche<br />
eingestellt: Urlaubsregionen werben mit autofreier Mobilität, <strong>und</strong><br />
Bio-Herbergen bieten elektrosmogfreie Zimmer an.<br />
Großes Angebot<br />
Bei so viel Auswahl fällt es nicht leicht, zu prüfen, welche Angebote<br />
tatsächlich zum Um weltschutz beitragen. Bislang gibt es kein einheitliches<br />
Siegel als Orientierungshilfe. In Deutschland steht Viabono<br />
für umweltorientierte Tourismusangebote. Die Auszeichnung wird<br />
unter anderem an Hotels, Campingplätze <strong>und</strong> Vermieter von Ferienwohnungen<br />
vergeben. Sie werden zu 40 Umweltkriterien – von der<br />
Energieeinsparung bis zur Förderung regionaler Produkte – befragt<br />
<strong>und</strong> stichprobenartig überprüft. Institutionen wie der World Wide<br />
F<strong>und</strong> for Nature (WWF), der Verkehrsclub Deutschland <strong>und</strong> die<br />
Verbraucher Initiative informieren unter www.reisekompass-online.de<br />
über nachhaltiges Reisen <strong>und</strong> die verschiedenen Umwelt siegel in der<br />
Tourismusbranche. Das Forum Anders Reisen ist ein Zusammenschluss<br />
von etwa 130 Anbietern nachhaltiger Reisen. Seine Mitglieder haben<br />
sich verpfl ichtet, einen umfassenden Kriterienkatalog für umwelt- <strong>und</strong><br />
sozialverträgliches Reisen einzuhalten. Dazu gehört unter anderem,<br />
keine Flugreisen in Zielgebiete, die weniger als 700 Kilometer entfernt<br />
sind, anzubieten. Auch wohnen die Erholungssuchenden in landestypischen<br />
Unterkünften.<br />
Bayern oder die Bahamas?<br />
Urlauber selbst können darüber hinaus ihr Reiseverhalten bewusster<br />
gestalten. Je näher das Urlaubsziel, desto geringer sind der<br />
Energieverbrauch <strong>und</strong> die Emissionen. Falls es Sie doch in die Ferne<br />
zieht, sollte das Verhältnis zwischen der Entfernung zum Reiseziel<br />
<strong>und</strong> der Reisedauer stimmen. Bei einem Wochenendtrip nach Paris<br />
oder einer Woche Urlaub in der Dominikanischen Republik stehen die<br />
Klimabelastungen in keiner Relation zur Reisedauer. Fragen Sie sich<br />
vor Antritt einer Reise, ob das Flugzeug oder das Auto tatsächlich nötig<br />
ist. Denn Bus- oder Bahnfahrten sind deutlich umweltverträglicher.<br />
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Trinkwasser, Energie, Abwasser<br />
<strong>und</strong> Abfall ist für umweltbewusste Menschen auch im Urlaub selbstverständlich.<br />
Buchen Sie am Urlaubsort ortsansässige Reiseführer, besuchen<br />
Sie Geschäfte <strong>und</strong> Restaurants, die von Einheimischen geführt<br />
werden. Denn so profi tieren auch die Menschen im Urlaubsland von<br />
Ihrem Besuch.<br />
| WEB-TIPP | www.reisekompass-online.de<br />
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