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Mittelhessen und Fulda

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alverde 02/2012<br />

46<br />

MARBURG<br />

Technik gegen Dürre <strong>und</strong> Hunger<br />

Die Hungersnot in den Flüchtlingscamps in Ostafrika alarmierte 2011<br />

die Welt. Hunger aufgr<strong>und</strong> von Dürre ist in vielen afrikanischen Ländern<br />

ein Dauerproblem. Etwa in Eritrea. Nach dem Bürgerkrieg mit Äthiopien<br />

in den 90er-Jahren ist die Infrastruktur noch nicht wieder hergestellt.<br />

Extreme Hitze, Abholzung <strong>und</strong> Überweidung führen in dem Land am<br />

WETZLAR<br />

Jugendliche mit Drogen- <strong>und</strong> Alkoholproblemen<br />

treff en sich in Wetzlar <strong>und</strong> Umgebung des Öfteren<br />

auf der Straße. Zu ihnen unterwegs ist der Bus der<br />

Lebensbrücke. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />

fahren mit einem umgebauten Linienbus zu jungen<br />

Menschen, die Drogen nehmen, sie suchen<br />

das Gespräch, hören zu <strong>und</strong> bieten Hilfe an. Dabei<br />

behandeln sie alles, was ihnen die Jugendlichen<br />

erzählen, streng vertraulich. Der Bus ist mobiler<br />

Treff punkt für diejenigen, die wieder zurück ins<br />

Leben fi nden wollen. Das Christliche Hilfswerk<br />

Lebensbrücke e. V. will den Jugendlichen „zeigen,<br />

wie wertvoll sie in den Augen Gottes sind <strong>und</strong><br />

Unterstützen können Sie das Christliche<br />

Hilfswerk Lebensbrücke mit einer Spende, die<br />

Sie auf das Spendenkonto unter Angabe des<br />

Verwendungszwecks Projekt 58,7 einzahlen.<br />

Kto.-Nr. 284 017 000, Sparkasse Gießen, BLZ<br />

513 500 25<br />

Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren <strong>und</strong> mitmachen! Gemeinsam gestalten wir die Zukunft.<br />

was sie aus ihrem Leben machen können – <strong>und</strong><br />

ihnen neue Hoff nung geben“, sagt Monika Th euß,<br />

die Referentin für Öff entlichkeitsarbeit. Der<br />

Name des Projekts „58,7“ leitet sich von einem<br />

Bibelzitat ab, das die Lebensbrücke als Leitvers<br />

gewählt hat. Der Bus kommt auch zu Schulen<br />

<strong>und</strong> zu Veranstaltungen wie dem Weltkindertag,<br />

um über seine Arbeit zu berichten. Dabei geht<br />

es um Drogen an Schulen <strong>und</strong> die Spielsucht in<br />

Deutschland sowie um Straßenkinder in Brasilien.<br />

Horn von Afrika dazu, dass jeder Dritte hungern muss. Der Verein<br />

Terra Tech Förderprojekte aus Marburg ist seit 2009 in der besonders<br />

trockenen Debub-Zone des Landes aktiv, um dort eine funktionierende<br />

Landwirtschaft aufzubauen. Gemeinsam mit einheimischen Mitarbeitern<br />

hat der Verein einen Mikrodamm gebaut <strong>und</strong> damit in der Dürreregion<br />

einen Stausee geschaff en. „Wir fi nden hier nach monatelanger Trockenzeit<br />

immer noch Wasser vor, was ein tolles Ergebnis ist“, freut sich Terra-<br />

Tech-Projektleiter Andreas Schönemann. Nun werden Wasserleitungen<br />

verlegt, damit die Menschen genug Trinkwasser bekommen. Dazu schult<br />

der Verein die Bauern in nachhaltigen Methoden der Landwirtschaft.<br />

„Projekte dieser Art zeigen große Erfolge. Es können sogar Überschüsse<br />

des Erwirtschafteten auf lokalen Märkten verkauft werden“, sagt Andreas<br />

Schönemann.<br />

| LINKS | Terra-Tech-Mitarbeiter helfen in<br />

Eritrea, die Landwirtschaft aufzubauen.<br />

Spenden für Eritrea <strong>und</strong> Projekte in anderen Ländern können Sie auf das<br />

Spendenkonto von Terra Tech Förderprojekte e. V. einzahlen. Kto.-Nr. 44 440,<br />

Sparkasse Marburg-Biedenkopf, BLZ 533 500 00<br />

In ein normales Leben zurückfinden<br />

Mit Spielaktionen macht das Projekt „58,7“ in der<br />

Wetzlarer Fußgängerzone auf sich aufmerksam.<br />

Das dm-Fördergeld hat der Verein für mehrere<br />

Bus-Einsätze gut gebrauchen können.<br />

www.ch-lebensbruecke.de<br />

www.terratech-ngo.de<br />

| UNTEN | Das Projekt „58,7“ ist für drogen- <strong>und</strong> alkoholsüchtige<br />

Jugendlichen da.<br />

Bildnachweis: Terra Tech / Kornek, Christliches Hilfswerk Lebensbrücke e. V. • corbis/Johnny Valley/cultura (S. 47), Robert Kutschera (S. 47)<br />

Reisen mit Zukunft<br />

Der Trend zur Nachhaltigkeit ist auch in der Tourismusbranche angekommen.<br />

Nachhaltig reisen – was ist das <strong>und</strong> wie funktioniert das?<br />

| OBEN | Auf dem Bio-Hof fühlen sich nicht nur die Urlauber wohl, sondern auch die Tiere. | OBEN | Mediterranes Ambiente in Südtirol.<br />

Nachhaltiger Tourismus soll laut den Vereinten Nationen sozial gerecht,<br />

kulturell angepasst, ökologisch tragfähig <strong>und</strong> vor allem für die<br />

Einheimischen wirtschaftlich ergiebig sein. Dass das Interesse an<br />

Öko-Reise-Angeboten wächst, darauf hat sich die Tourismusbranche<br />

eingestellt: Urlaubsregionen werben mit autofreier Mobilität, <strong>und</strong><br />

Bio-Herbergen bieten elektrosmogfreie Zimmer an.<br />

Großes Angebot<br />

Bei so viel Auswahl fällt es nicht leicht, zu prüfen, welche Angebote<br />

tatsächlich zum Um weltschutz beitragen. Bislang gibt es kein einheitliches<br />

Siegel als Orientierungshilfe. In Deutschland steht Viabono<br />

für umweltorientierte Tourismusangebote. Die Auszeichnung wird<br />

unter anderem an Hotels, Campingplätze <strong>und</strong> Vermieter von Ferienwohnungen<br />

vergeben. Sie werden zu 40 Umweltkriterien – von der<br />

Energieeinsparung bis zur Förderung regionaler Produkte – befragt<br />

<strong>und</strong> stichprobenartig überprüft. Institutionen wie der World Wide<br />

F<strong>und</strong> for Nature (WWF), der Verkehrsclub Deutschland <strong>und</strong> die<br />

Verbraucher Initiative informieren unter www.reisekompass-online.de<br />

über nachhaltiges Reisen <strong>und</strong> die verschiedenen Umwelt siegel in der<br />

Tourismusbranche. Das Forum Anders Reisen ist ein Zusammenschluss<br />

von etwa 130 Anbietern nachhaltiger Reisen. Seine Mitglieder haben<br />

sich verpfl ichtet, einen umfassenden Kriterienkatalog für umwelt- <strong>und</strong><br />

sozialverträgliches Reisen einzuhalten. Dazu gehört unter anderem,<br />

keine Flugreisen in Zielgebiete, die weniger als 700 Kilometer entfernt<br />

sind, anzubieten. Auch wohnen die Erholungssuchenden in landestypischen<br />

Unterkünften.<br />

Bayern oder die Bahamas?<br />

Urlauber selbst können darüber hinaus ihr Reiseverhalten bewusster<br />

gestalten. Je näher das Urlaubsziel, desto geringer sind der<br />

Energieverbrauch <strong>und</strong> die Emissionen. Falls es Sie doch in die Ferne<br />

zieht, sollte das Verhältnis zwischen der Entfernung zum Reiseziel<br />

<strong>und</strong> der Reisedauer stimmen. Bei einem Wochenendtrip nach Paris<br />

oder einer Woche Urlaub in der Dominikanischen Republik stehen die<br />

Klimabelastungen in keiner Relation zur Reisedauer. Fragen Sie sich<br />

vor Antritt einer Reise, ob das Flugzeug oder das Auto tatsächlich nötig<br />

ist. Denn Bus- oder Bahnfahrten sind deutlich umweltverträglicher.<br />

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Trinkwasser, Energie, Abwasser<br />

<strong>und</strong> Abfall ist für umweltbewusste Menschen auch im Urlaub selbstverständlich.<br />

Buchen Sie am Urlaubsort ortsansässige Reiseführer, besuchen<br />

Sie Geschäfte <strong>und</strong> Restaurants, die von Einheimischen geführt<br />

werden. Denn so profi tieren auch die Menschen im Urlaubsland von<br />

Ihrem Besuch.<br />

| WEB-TIPP | www.reisekompass-online.de<br />

alverde 02/2012<br />

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