August/September
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Aus dem Bücher-Eck<br />
Das<br />
Christsein in der Zeit<br />
Das Vermächtnis des Erasmus<br />
Gouda im Jahr 1552. Als der<br />
bekannte Glasmaler Crabeth zum<br />
Inquisitor Lethmaet gerufen wird,<br />
bangt er um sein Leben. Sind seine<br />
ketzerischen Äußerungen bei einer<br />
öffentlichen Versammlung dem<br />
Kirchenmann zu Ohren gekommen?<br />
Doch Lethmaet hat etwas anderes im<br />
Sinn. Er bittet Crabeth nach einem<br />
verschollenen Buch des berühmten<br />
Erasmus von Rotterdam zu suchen...<br />
Historischer Roman von Maurits<br />
Tompot und Ines van Bokhoven<br />
Bücher-Eck 14,95 €<br />
Dora die Tochter des Bischofs<br />
Palästina im 19. Jahrhundert. Es ist<br />
eine friedliche Zeit im Heiligen Land:<br />
Araber, Juden und Europäer leben<br />
entspannt neben einander. Als kleines<br />
Mädchen kommt Dora nach<br />
Jerusalem. Sie ist eine Tochter des<br />
anglikanischen Bischofs. Dora und<br />
ihre Geschwister lernen, wie man mit<br />
Schlangen und Skorpionen umgeht,<br />
vor allem aber, wie man die Menschen<br />
liebt.<br />
Biografischer Roman über das Leben<br />
der spannende Leben der Dora<br />
Rappard, Bücher-Eck 9,95 €<br />
2<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag<br />
von 9.00 Uhr - 12.00 Uhr und von 15.00 Uhr - 18.00 Uhr.<br />
Telefon (09263) 9920020 Fax (09263) 974460<br />
www.buecher-eck-ludwigsstadt.de<br />
Von Göttern, Helden und<br />
anderen Wesen<br />
von Pfarrerin Claudia Grüning-Göll<br />
Der “King of Pop“ ist tot. Es verwundert<br />
nicht, dass bei der Trauerfeier ein<br />
Nachruf von einer Königin gehalten<br />
wurde, Queen Latifah. Wir müssen<br />
aufpassen, dass wir Queen Latifah<br />
nicht zu wenig Ehre antun, denn<br />
eigentlich ist sie eine Hip-Hop-Diva,<br />
also eine Göttliche (Divina bedeutet<br />
im Lateinischen „die Göttliche“).<br />
Eine Göttliche kann denn auch großzügig<br />
sein und große Titel vergeben.<br />
So machte sie den „King of Pop“ kurzerhand<br />
zum „größten Star auf Erden“.<br />
Nehmen wir den Star beim Wort,<br />
dann ist er ein Stern, ein Leitstern,<br />
der den Menschen den Weg zeigt.<br />
Nelson Mandela, der ehemalige Präsident<br />
Südafrikas, sandte ein Grußwort<br />
für den toten „Giganten“. Giganten<br />
gehörten nach der griechischen<br />
Sage zu einem Göttergeschlecht, das<br />
allerdings einerseits gegen die bestehende<br />
Ordnung kämpfte und andererseits<br />
den Kampf auch noch verlor.<br />
Aber „Gigant“ hört sich gut und groß<br />
an und erinnert uns an den „Titan“<br />
Oliver Kahn. Ein wenig wollen wir ja<br />
auch an diesen Sphären teilhaben.<br />
Der bei der Trauerfeier anwesende<br />
Geistliche wollte offensichtlich<br />
nicht nachstehen und rühmte den<br />
Verstorbenen: „Für Millionen war er<br />
ein Idol, ein Held und sogar ein<br />
König.“ Für so einen Menschen, besser<br />
göttlichen Menschen, ist nur das<br />
Beste gut genug, er wurde deshalb in<br />
einem goldenen Sarg aufgebahrt.<br />
Der Kult, mit dem Michael Jacksons<br />
Tod betrauert wurde, erinnert an die<br />
Trauerfeiern für römische Kaiser. Die<br />
Zutaten stimmen überein: eine riesige<br />
Trauergemeinde, unvorstellbarer<br />
Prunk, Betonung des einzigartigen<br />
Menschseins des Verstorbenen, seine<br />
Vergöttlichung. Alle denkbaren höchsten<br />
Ehrentitel werden über den Toten<br />
ausgebreitet. Wenn unmittelbar nach<br />
dem Tod dieses Musikers Verschwörungstheorien<br />
und Beobachtungen verbreitet<br />
werden, die seine Unsterblichkeit<br />
beweisen sollen, dann dienen<br />
sie dazu, seine Einzigartigkeit hervorzuheben.<br />
Natürlich war die Trauerfeier in Los<br />
Angeles, der „Stadt der Engel“ ebenso<br />
wie der Totenkult für römische Kaiser<br />
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