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Autorenpapier - Fritz Kuhn MdB

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Die EU tritt international, mit Ausnahme der Handelspolitik, noch immer nicht gemeinsam auf. Deswegen<br />

verspielt sie zahlreiche Vorteile, die der Binnenmarkt mit sich bringen könnte. Dabei ist klar: Nur<br />

ein starkes Europa, das mit einer Stimme spricht, wird in der Auseinandersetzung mit den USA und<br />

China mithalten können. So müssen die EU-Staaten mit einer Stimme sprechen, wenn es um internationale<br />

Vereinbarungen zum Schutz geistigen Eigentums und die Unterbindung von Technologiediebstahl<br />

geht. Einheitlich und in Zusammenarbeit mit der Europäischen Zentralbank (EZB) sollten auch<br />

die europäischen Finanzminister auftreten, wenn es um globale Währungsrisiken geht. Nur mit Geschlossenheit<br />

können sie in den entsprechenden internationalen Gremien die Situation auf den internationalen<br />

Währungsmärkten stabilisierend beeinflussen. So können für die EU schädliche schockartige<br />

Anpassungsprozesse verhindert werden.<br />

1.3. Grüne Marktwirtschaft kämpft für einen globalen Ordnungsrahmen<br />

Marktwirtschaft ohne Demokratie führt zu unerträglichen Situationen – das zeigt die Entwicklung in<br />

China jeden Tag. Korruption, Zerstörung der Natur, Unterdrückung, Ausbeutung und Folter sind an<br />

der Tagesordnung. Der Handel und der Austausch mit China vergrößert die Möglichkeit für eine demokratische<br />

Öffnung dort. Abschottung und Isolation würde auch die Offenheit der chinesischen Gesellschaft<br />

zurückdrehen. Wir wollen daher über internationale Abkommen elementare Beteiligungsund<br />

Schutzrechte der ArbeitnehmerInnen wie das Recht auf gewerkschaftliche Organisation und das<br />

Recht auf Streik durchsetzen.<br />

Über globale Umweltabkommen wollen wir die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen beenden.<br />

In Bezug auf den Klimawandel wäre ein globales Emissionshandelssystem, an dem sich alle Staaten<br />

beteiligen, das effizienteste System. Ziel muss es sein, individuelle Emissionsrechte weltweit handelbar<br />

zu machen.<br />

Das Bundeskartellamt kann auf eine erfolgreiche Geschichte im Kampf für mehr Wettbewerb zurück<br />

blicken. Zunehmend droht es aber auf Grund einer zu dünnen Personaldecke und neuer Aufgaben,<br />

etwa die Überwachung der Preisgestaltung im Energiesektor, an Grenzen zu stoßen. Wir wollen das<br />

Bundeskartellamt personell aufstocken und es durch die Abschaffung der so genannten Ministererlaubnis<br />

in seiner Unabhängigkeit stärken. Wettbewerbspolitik ist darüber hinaus immer stärker für den<br />

EU-Binnenmarkt als auch im globalen Handel ein Thema. Betrachtet man die Marktmacht einiger Unternehmen<br />

auf globaler Ebene, etwa die Konzentrationserscheinungen im Rohstoffsektor, ist es an der<br />

Zeit, eine globale Institution zu beauftragen, die sich Monopolen und Kartellen entgegen stellt, um für<br />

mehr Wettbewerb zu sorgen. Die Bundesregierung sollte dies zum Thema ihrer G8- Präsidentschaft<br />

im ersten Halbjahr 2007 machen.<br />

Derzeit ist Europa für Deutschland der relevante Raum, in dem eine effektive Finanzaufsicht erfolgen<br />

muss. Denn die nationalen Institutionen sind mit ihren eingeschränkten Befugnissen immer weniger in<br />

der Lage, auf systemische Risiken zu reagieren, die durch wachsende grenzüberschreitende Finanz-<br />

Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag / AutorInnenpapier: Grüne Marktwirtschaft 16 / 43

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