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Autorenpapier - Fritz Kuhn MdB

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sätzlich zum Gesellschaftsrecht soll auch die soziale Absicherung von Unternehmen verbessert werden,<br />

indem auch Kleinselbstständigen die Möglichkeit eingeräumt wird, bei ihrer Altersvorsorge von<br />

der steuerlichen Riesterförderung zu profitieren. Die darüber hinaus vom Kabinett beschlossene bessere<br />

steuerliche Förderung der Basis-Rente („Rürup-Rente“), von heute 62 Prozent auf eine volle<br />

steuerliche Absetzbarkeit der Vorsorgeaufwendungen bis zu einer Höhe von 20.000 € (Verheiratete<br />

40.000 €) in 2025 wollen wir schon 2020 erreichen. Zugleich sollen die Erträge aus dieser Vorsorge<br />

nicht erst ab 2040, sondern schon ab dem Jahr 2035 voll besteuert werden.<br />

Die Existenzgründung aus der Arbeitslosigkeit ist eine der erfolgreichsten arbeitsmarktpolitischen<br />

Strategien der letzten Jahre, das zeigt die jüngste Hartz-Evaluierung. Durch die Abschaffung der Ich-<br />

AG und die Neustrukturierung des Überbrückungsgelds zum so genannten Gründungszuschuss wird<br />

der Zugang zur Existenzgründung aus der Arbeitslosigkeit wieder verengt. Das ist ein Fehler, denn<br />

angesichts der wachsenden Unstetigkeit der Erwerbsverläufe, wird das Potenzial derjenigen, für die<br />

eine Existenzgründung dauerhaft oder temporär eine echte Alternative darstellen wird, größer und<br />

nicht kleiner werden. Dies gilt auch im Hinblick auf neue Chancen für ältere ArbeitnehmerInnen, für<br />

die eine Existenzgründung zunehmend eine Rolle spielen wird und für Frauen, die überdurchschnittlich<br />

häufig die Ich-AG als Variante aus der Arbeitslosigkeit gewählt haben. Für sie müssen wir wieder<br />

neue Möglichkeiten und passgerechte Zugänge schaffen. Dass der Wille zur Existenzgründung besteht,<br />

sieht man nicht zuletzt auch an den beeindruckenden Zahlen der professionellen e-bay-<br />

HändlerInnen – hier ist Deutschland sogar an der Spitze.<br />

Zu dem Kreis von Unternehmen zählen wir auch gemeinnützige sowie Unternehmen des non-profit<br />

Sektors, die sich in sozialen, ökologischen oder kulturellen Bereichen selbstständig machen. Gerade<br />

gemeinnützige UnternehmerInnen tragen soziale Verantwortung, können wichtige Funktionen bei der<br />

Umsetzung von Konzepten wie z.B. der „grünen Kinderkarte“ übernehmen und tragen zur sozialen<br />

Modernisierung des Staates bei.<br />

Mit den neuen Möglichkeiten des Gesellschaftsrechts (Vereinfachung der GmbH-Gründung, ein Euro<br />

Mindestkapital und Einführung der PmbH) steht der bisherigen Ich-AG eine gute Auswahl von Rechtsformen<br />

zur Verfügung, so dass diese Namensgebung entfallen kann. Wir wollen die Beratung und<br />

Lebensunterhaltssicherung in der Gründungsphase ausweiten. Wir fordern deshalb eine Ausweitung<br />

des Zuganges zu Beratungs- und Förderprogrammen für alle Gründungsinteressierten sowie eine<br />

Qualitätssteigerung der Gründungsberatung. Der Zugang zu den sozialen Sicherungssystemen muss<br />

für Kleinselbstständige ebenfalls erweitert werden.<br />

Wir wollen Förderkredite für kleine und mittlere Unternehmen über ein neues KfW-Online-Banking-<br />

Angebot für den Mittelstand unbürokratisch den Unternehmen anbieten. Derzeit scheitert der Zugang<br />

vieler kleiner und mittlerer Unternehmensgründer und Unternehmer zu Förderkrediten daran, dass<br />

Banken und Sparkassen die Kreditbearbeitung übernehmen und sich mit mindestens 20 Prozent an<br />

der Kreditsumme beteiligen müssen. Für die Hausbanken ist dieses Geschäft jedoch häufig nicht interessant.<br />

Viele Finanzierungen gerade im Kleinstkreditbereich bis zu 50.000 € scheitern am Hausban-<br />

Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag / AutorInnenpapier: Grüne Marktwirtschaft 34 / 43

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