Der Bierstaedter November 2014
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In bunten Klangfarben<br />
Die „Akkordeonfreunde“ ziehen beim Konzert „Herbstflimmern“ alle Register<br />
Von Barbara Fries<br />
Die Natur hat im Moment vieles zu bieten: Die Herbstfärbung der Blätter in Verbindung<br />
mit dem an manchen Tagen so intensiven Blau des Himmels lässt die Welt in einem zauberhaften<br />
Licht erscheinen. Jene prachtvolle Vielfalt hat wohl auch den Anstoß für das<br />
Motto des Konzerts gegeben, denn die Musiker wollten mit ihrem musikalischen Abend<br />
die zahlreichen Klangfacetten ihres Instrumentes unter Beweis stellen. So versprach schon<br />
der Titel „Herbstflimmern“, dass es sich um einen kurzweiligen Abend handeln würde.<br />
Bereits das Anfangsstück zog die Zuhörer sofort in den Bann, denn das „Krimi-Puzzle“<br />
wartete nicht nur mit bekannten Melodien aus Film und Fernsehen auf, sondern erzeugte<br />
durch einen Schuss und den anschließenden Schrei beim Publikum eine kleine Schreck -<br />
sekunde. Dabei war das Stück aus dem Programm im Frühjahr auf mehrfachen Wunsch<br />
der Zuhörer übernommen worden.<br />
Vorsitzender Werner Moritz begrüßte die zahlreichen Gäste und stellte erfreut fest,<br />
dass bei diesem Konzertabend noch weit mehr Zuhörer als beim Jahreskonzert im April<br />
der Einladung des Ensembles in den Mönchshof-Saal gefolgt waren. Tatsächlich saßen die<br />
Konzertbesucher dicht gedrängt, was der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch tat. Die<br />
Moderation des Abends hatte Michaela Heinlein erstmals übernommen. Schnell wurde<br />
dabei deutlich, dass die junge Frau schon sehr routiniert und mit sympathischer Ausstrah -<br />
lung durch das Konzert führte.<br />
In der Folge unternahm das Ensemble eine musikalische Reise, wobei die Zuhörer<br />
nach Südamerika, Paris, Afrika oder ans Meer entführt wurden. Dabei nahmen die<br />
„Akkordeonfreunde“ die verschiedenen Rhythmen unter dem schwungvollen Dirigat von<br />
Irmtraud Tröger-Franz exakt auf und präsentierten sich als harmonisches Ganzes. So ge -<br />
fiel vor allem das kontinuierliche Decrescendo am Ende von „The lion sleeps tonight“, das<br />
die Übereinstimmung von Dirigentin und Musikern eindrucksvoll zeigte. Die impulsgebende<br />
Kraft von Schlagzeuger Simon Moritz wurde vor allem bei „Espirito Santo“ und den<br />
swingenden Melodien von „Glenn Miller in Concert“ offenkundig.<br />
Im zweiten Teil konnte der Zuhörer noch eine weitere Steigerung der musikalischen<br />
Homogenität des Ensembles erleben. Vor allem die dem Dudelsack nachempfundenen<br />
Melodien und die Tempowechsel bei den „Schottischen Skizzen“ gelangen schon sehr<br />
professionell. Nach einem Abstecher nach Böhmen klang das Konzert mit einer russischen<br />
Melodienfolge aus, die zahlreiche Zuhörer zum Mitsingen und Mitklatschen animierte.<br />
Diese dankten den Musikern mit einem lang anhaltenden Applaus, der schließlich<br />
zwei Zugaben herausforderte. Doch nicht nur das Publikum war begeistert vom Konzert -<br />
abend, sondern auch ein ganz junger Akkordeonspieler, der hier erstmals auf einem so<br />
richtig guten Instrument mitwirken konnte. So bedankte sich Lukas Klatt noch einmal persönlich<br />
bei einer Dame aus dem Publikum, die ihm ein professionelles Akkordeon nach<br />
einem Auftritt gespendet hatte.<br />
Die „Akkordeonfreunde“ haben sich an jenem Abend als ausgezeichnet harmonierende<br />
Gruppe gezeigt, wobei sich der familiär wirkende Zusammenhalt des Ensembles in der<br />
musikalischen Gestaltung des Abends angenehm widergespiegelt hat.<br />
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