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ÜBERBLICK SONDERBREVETS SONDERBREVETS ... - DiveInside

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13<br />

Titelthema<br />

erst einmal ein Spezialkärtchen erwerben<br />

müssen, ehe sie in ein anderes Tauchgebiet<br />

dürfen? Für viele Taucher, die den Sport<br />

schon seit langem ausüben, wahrlich eine<br />

Horrorvorstellung. Andererseits sieht man,<br />

dass schon heute der Rundum-Taucher eine<br />

Fiktion ist. Der Kaltwassertaucher, der verächtlich<br />

auf die Gut-Sicht-Warmtaucher<br />

herabschaut, übersieht möglicherweise,<br />

dass ihn seine Erfahrung nicht für einen<br />

Tauchgang bei Wellengang und starker<br />

Strömung qualifiziert, übersieht, dass das<br />

Sonderbrevet „Strömungstauchen“ für ihn<br />

mehr bringen könnte, als als Ziel hämischer<br />

Bemerkungen zu dienen.<br />

bankroTTerklärUng der<br />

aUsbildUngsorganisaTionen?<br />

Eines der Brevets, die ihren Besitzern ganz<br />

besonders häufig Spott einbringen, ist der<br />

„Tarierungsspezialist“ in seinen verschiedenen<br />

namentlichen Inkarnationen. Es wird<br />

besonders gerne als Beispiel für die generelle<br />

Sinnlosigkeit von Sonderkursen ins Feld<br />

geführt und als Eingeständnis der anbietenden<br />

Organisationen, dass ihre Grundausbildung<br />

mangelbehaftet sei. Schließlich<br />

bräuchte man dieses Brevet nicht, wenn die<br />

Taucher als perfekte Tariermaschinen die<br />

Ausbildung verlassen würden. Tatsächlich<br />

sagt die Existenz dieses Kurses genau dies:<br />

Taucher können nach ein paar Tauchgängen<br />

eben noch nicht perfekt tarieren. Aber es<br />

wird wenigstens Abhilfe für dieses Problem<br />

bereitgestellt, vor dem andere Organisationen<br />

anscheinend die Augen verschließen.<br />

Denn wer eine Weile seine Mittaucher beobachtet,<br />

stellt schnell fest, dass es bei den<br />

wenigsten Neulingen mit der Tarierung gut<br />

klappt, egal ob das Brevet von einem Stern<br />

oder einer Fackel geziert wird.<br />

Wie nützlich dieser Kurs auch für fortgeschrittenere<br />

Taucher sein kann, zeigt ein<br />

Blick auf die UW-Fotografen. Gut tarieren ist<br />

das eine, mit einer Kamera in Ruhe ein Motiv<br />

der rescue Kurs ist eine sinnvolle Fortbildung des<br />

tauchers. rettungsübungen und ein erster einblick in<br />

notfallmaßnahmen ergänzen den Kurs.<br />

anvisieren und es dann, ohne im Riff zu hängen,<br />

abzulichten das andere. Leider sieht die<br />

Realität anders aus: Fotografen, die sich gerne<br />

mal ins Riff einkeilen oder eben die Spanische<br />

Tänzerin nicht erwischen, weil sie sich beim<br />

Fokussieren langsam aber sicher nach oben<br />

bewegen. Mit dem richtigen Tauchlehrer, der<br />

den Kurs auf die speziellen Bedürfnisse der<br />

Fotografen abstimmt, haben alle etwas von<br />

dem so verpönten Sonderbrevet: Das Riff,<br />

das durch die besser tarierten Taucher weniger<br />

leidet, die Fotografen, weil sie bessere<br />

Fotos machen können und natürlich auch<br />

der Tauchlehrer, weil ihm die Dankbarkeit<br />

seiner Schüler sicher ist.<br />

der zeiTPUnkT mUss sTimmen<br />

Aber auch andere Spezialbrevets bieten<br />

echten Mehrwert, es kommt immer darauf<br />

an, was ein Instructor daraus macht und<br />

wie die Interessen der Teilnehmer sind. Je<br />

homogener die Gruppe, umso mehr können<br />

genau ihre Wünsche berücksichtigt werden.<br />

Umgekehrt sollten sich auch die Tauchlehrer<br />

eingestehen, dass die Brevetierungsbefugnis<br />

für ein Specialty nicht bedeutet, so<br />

einen Kurs sinnvoll durchführen zu können.<br />

Was bringt ein UW-Fotokurs, wenn der Ausbilder<br />

nicht selbst ein begeisterter und vor<br />

allem guter Fotograf ist, sondern nur die<br />

Lehrinhalte wiedergeben kann? Wer die<br />

Möglichkeit hat, den gleichen Kurs bei unterschiedlichen<br />

Tauchlehrern zu erleben,<br />

erkennt schnell, wie wichtig das persönliche<br />

Engagement ist.<br />

Vor allem darf man eines nicht vergessen:<br />

Nicht jeder Kurs ist zu jedem Zeitpunkt<br />

sinnvoll; es gibt Zeitfenster, in denen einen<br />

ein Sonderbrevet wirklich weiterbringen<br />

kann. Jemand der schon seit Jahren zu jeder<br />

Tages- und Nachtzeit taucht, braucht das<br />

Specialty „Night Diving“ nicht. Aber für<br />

jemanden, der bisher noch nie nachts oder<br />

in dunklen Gewässern unterwegs war, kann<br />

dieser Kurs eine wirklich nützliche Erweiterung<br />

seiner Fähigkeiten sein.<br />

Dass Martina fantastisch tauchen konnte,<br />

war dann im Verlauf der Safari keine Überraschung.<br />

Mit 25 Jahren Taucherfahrung<br />

und knapp 2.000 Tauchgängen wäre alles<br />

andere auch verwunderlich gewesen. Wer<br />

aber überraschte, war Tim, der stolze Brevet-<br />

Sammler. Er stellte sich als umsichtiger Taucher<br />

heraus, der prima tarieren konnte und<br />

sich ab dem dritten Tag im Buddyteam mit<br />

Martina wiederfand. Denn ihr machte es<br />

sichtlich Spaß, dem Safarineuling die besten<br />

Spots der Tour sowie taucherische Tipps<br />

und Tricks zu zeigen und freute sich an<br />

seiner Begeisterung. Und Tim war immer<br />

bereit zu lernen – auch ohne anschließend<br />

ein Brevet dafür zu erhalten. an<br />

Bild von Andi

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