Vom Werden und Vergehen

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Handlung reduzieren: jener inszenierte Wechsel zwischen Spannung und Entspannung für die Spieler und die Zuschauer innerhalb des Stückes – von aktionsreichem Spiel bis zu absoluter Ruhe. Dieser Wechsel ist besonders entscheidend im Umgang mit der Konzentrationsfähigkeit der allerkleinsten Zuschauer. Dieser Rhythmus und der respektvolle Umgang mit dem Material, der Ruhe und Zeit erfordert, bringen immer wieder meditative Momente hervor. Während des Stücks haben alle Zeit: Spieler und Zuschauer, sich gemeinsam zu konzentrieren – wie beispielsweise auf Holz oder auf Wasser. Dabei führen die Spieler weit in die Eigenschaften und Fähigkeiten des Materials hinein… Die Arbeit am Stück wird schon früh von einem Probepublikum begleitet. Meist zehn Tage nach Probenbeginn sehen die ersten Kinder die bis dahin entwickelten Szenen. Für die Regie sind diese Begegnungen aber auch kreative Impulse: „Durch die Art und Weise, wie rezipiert wird, komme ich zu ganz neuen Gedanken und Ideen.“ (Barbara Kölling) Theaterspielen für die Allerkleinsten Theater für die Allerkleinsten braucht sehr direkte Spielweisen. Die Allerkleinsten reagieren, wie alle Kinder, unmittelbar auf das Gesehene. Interessiert oder betrifft sie das Spiel nicht, beschäftigen sie sich mit anderen Sachen. Deshalb müssen die Spieler die Konzentration der Zuschauer sehr genau spüren und lenken. Dabei steht die Situation – und zwar jede Spielsituation – für sich allein. Jedes Entdecken und jedes Entwickeln muss mit wirklicher Neugier und tatsächlichem Spaß des Spielers erfolgen. Matthias Damberg beschreibt dies aus seiner Arbeit in Ha zwei oohh so: Als Spieler darfst du nicht in ein ‚So tun, als ob’ kommen oder in ein ‚Oh!’, um dem Zuschauer zu verdeutlichen, dass das jetzt etwas Erstaunliches war. Du musst dich ständig zurücknehmen. Du musst möglichst nüchtern bleiben, ganz in der Wahrnehmung. Selber richtig hören. Nicht den Effekt spielen, sondern richtig hinschauen und das Phänomen beobachten. Alle Abläufe und Ereignisse jedes Mal so beobachten und hören und wahrnehmen, als wenn es das erste Mal wäre. Das Theaterspielen so anzulegen ist keine neue Erfindung. Sie ist im aktuellen Schauspiel häufig anzutreffen. Mit ihr löst sich die klassische Theaterfigur mehr und mehr auf. Sie wird zu einer Haltung und Reaktion in der spezifischen Situation. Und genau solche spezifischen Situationen braucht das Theater für die Allerkleinsten, um die vorsprachliche Verbindung zu diesen Zuschauern zu erreichen. Der nicht-sprachliche Bereich gehört schon sehr lange zur künstlerischen Suche des HELIOS Theaters. Barbara Kölling hat „viel mit Puppenspielern, mit Tänzern und immer viel mit Musik gearbeitet“. Bei den ersten Begegnungen mit dem Theater für die Allerkleinsten wurde ihr bewusst, „dass hier künstlerisch hochinteressant gearbeitet werden kann.“ 56
Ha zwei oohh 2010 Matthias Damberg, Michael Lurse, Roman D. Metzner 57
Seite 1 und 2: Vom Werden und Vergehen Das HELIOS
Seite 3 und 4: Mit Blick auf eine Vorstellung in F
Seite 5 und 6: Dass alle Bühnenräume auf geometr
Seite 7: Wir haben zuerst überlegt, ob wir
Seite 11 und 12: Der Weg zur richtigen Musik ist min
Seite 13: Nach und nach wurde für jede Produ

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