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mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV

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Fergusson, Carette, Dore, Donnai, Read, Pröschel, Gutowski, Mao & Sheer 1996). Das<br />

Fehlen dieses Gens wird dementsprechend mit der häufig verzögerten Hirnreifung bei WBS-<br />

Kindern in Zusammenhang gebracht.<br />

Der Phänotyp des WBS umfasst sowohl physische als auch kognitive Auffälligkeiten (einen<br />

Überblick über die physischen Auffälligkeiten geben Morris & Mervis 1999). Im Folgenden<br />

werden die wichtigsten kognitiven Auffälligkeiten des WBS zusammengefasst.<br />

1.1.2 Kognitive Auffälligkeiten des Williams-Beuren-<br />

Syndroms<br />

Die Ausprägungen des WBS im kognitiven Bereich stellen sich in der Mehrzahl der Fälle als<br />

eine mittelschwere bis leichte geistige Behinderung mit einem mittleren Intelligenzquotienten<br />

um 50 dar (Dilts, Morris & Leonard 1990; Morris & Mervis 1999; Morris, Pober, Wang,<br />

Levinson, Sadler, Kaplan, Lacro & Greenberg 1999). Das kognitive Profil ist in der Regel<br />

heterogen mit variablem Schweregrad der Symptomatik in den verschiedenen kognitiven<br />

Domänen. Während die sprachlichen Kompetenzen der WBS-Probanden im Vergleich zu<br />

Personen mit anderen genetischen Syndromen, vor allem zu solchen mit Down Syndrom,<br />

ausgesprochen gut entwickelt erscheinen (der verbale IQ kann in Einzelfällen bis in den<br />

ungestörten Bereich ansteigen, Udwin, Yule & Martin 1987; Plissart et al. 1994, vgl. jedoch<br />

die Kritik bei Brock 2007), sind die konstruktiven, visuo-räumlichen Fähigkeiten auffällig<br />

(Bellugi, Marks, Bihrle & Sabo 1988; Bihrle, Bellugi, Delis & Marks 1989; auch Reilly,<br />

Klima & Bellugi 1990). Innerhalb der visuellen Domäne dissoziieren die schlechten<br />

produktiven Leistungen beim Zeichnen mit den offenbar besser entwickelten<br />

Wahrnehmungsfähigkeiten für Gesichter (Karmiloff-Smith, Klima, Bellugi, Grant & Baron-<br />

Cohen 1995; Deruelle, Mancini, Livet, Cassé-Perrot & de Schonen 1999).<br />

In Zeichnungen realisieren WBS-Probanden in der Regel zerstückelte Figuren, bei denen<br />

zwar Einzelteile einer Figur dargestellt werden, ohne dass diese jedoch zu einem Ganzen<br />

verbunden werden können. Das mentale Konzept des zu zeichnenden Objekts ist dabei<br />

bekannt (Bellugi et al. 1988). Weitere Auffälligkeiten in der visuell-räumlichen Kognition<br />

finden sich bei der Nachstellung von block-design-Aufgaben 3 . Hierbei fallen WBS-Probanden<br />

dadurch auf, dass sie Details des Musters erkennen können, jedoch an der Erstellung des<br />

Gesamtmusters scheitern (Bellugi, Wang & Jernigan 1994; Mervis, Morris, Bertrand &<br />

3 In block-design-Aufgaben soll der Proband ein Muster, bestehend aus mehreren Holzwürfeln, nachbauen. Die<br />

Würfel haben auf allen sechs Seiten verschieden gemusterte Oberflächen, so dass der Proband die Seite jedes<br />

einzelnen Würfels erkennen muss und anschließend die verschiedenen Würfel in die korrekte Relation zueinander<br />

bringen muss.<br />

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