mutual exclusivity constraint - Opus - KOBV

Restsymptome können bis zum Erwachsenenalter bestehen bleiben. Die Hyperakusis wird mit
der phonologischen Entwicklung der WBS-Kinder in Zusammenhang gebracht (Majerus
2004), jedoch stehen Untersuchungen der Beziehung zwischen der akustischen
Überempfindlichkeit und der sprachlichen Verarbeitung erst am Anfang. Eine Studie vom
erwachsenen WBS-Probanden findet keine Korrelationen zwischen einer Hyperakusis in der
Vergangenheit der Probanden und dem Diskriminieren von Lauten (Böhning et al. 2002).
Entsprechende Studien bei Kindern fehlen bisher, so dass der direkte Einfluss der
Hyperakusis auf die phonologische Verarbeitung in der Zeit ihrer stärksten Ausprägung noch
unklar ist.
1.1.3 Spracherwerb von Kindern mit Williams-Beuren-
Syndrom
Wie bereits beschrieben, verläuft der Spracherwerb bei WBS-Kindern zunächst verzögert,
wonach eine späte Aufholphase einzutreten scheint und sich im jugendlichen Alter gute
Sprachkompetenzen entfaltet haben. Im Folgenden wird für jede sprachliche Ebene ein
Überblick gegeben, wobei für die lexikalische Entwicklung der Sprachstatus des jungen
WBS-Kindes und der des WBS-Jugendlichen getrennt beschrieben wird. Da sich der
empirische Teil der Studie nur auf den Wortschatzerwerb der WBS-Kinder bezieht, werden
die phonologische und die syntaktisch-morphologische Entwicklung kürzer dargestellt.
1.1.3.1 Phonologische Entwicklung
Die phonologische Entwicklung gehört zu den am wenigsten untersuchten Bereichen beim
WBS. Während eine erste Untersuchung zum babbling und ebenso eine Studie zur rezeptiven
prosodischen Entwicklung vorliegen, beschränken sich die Aussagen ansonsten auf die
Entwicklung des phonologischen Kurzzeitgedächtnisses bei älteren WBS-Kindern.
WBS-Kinder durchlaufen – wie ungestörte Kinder – die verschiedenen Lallphasen (Semel &
Rosner 2003). Die letzte Lallphase (kanonisches Lallen) tritt verzögert auf. Es ist unklar, ob
WBS-Kinder die früheren Lallphasen verlängern, oder ob sie generell später mit dem
babbling beginnen und dann die Phasen in entwicklungsadäquater Länge durchlaufen. Für
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