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MISSIONARE DIENER DER ARMEN DER DRITTEN WELT

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missionare<br />

Diener der Armen<br />

der Dritten Welt<br />

Opus Christi Salvatoris Mundi<br />

Fastenzeit/Ostern 2008<br />

«<br />

Jeder von Euch soll den Mut haben, dem Heiligen Geist zu versprechen,<br />

einen Jugendlichen zu Jesus Christus zu führen, auf die Weise, die er<br />

für die beste hält, indem er «von der<br />

»<br />

Hoffnung, die ihn erfüllt», mit<br />

Sanftmut Rechenschaft zu geben vermag (vgl. 1 Petr 3,15). Um aber<br />

dieses Ziel zu erreichen, seid heilig, seid Missionare, denn man kann<br />

Heiligkeit nie von der Mission trennen.<br />

(Botschaft des Papstes Benedikt XVI. für den XXIII. Weltjugendtag,<br />

2008; veröffentlicht am 20. Juli 2007)


Inhalt<br />

MIT KIRCHLICHER<br />

ERLAUBNIS<br />

Generalvikar der Erzdiözese von Cusco<br />

Die «Nachfolge Christi», unsere Regel<br />

Botschaft von Pater Giovanni Salerno, msp . . . . . . . . . .3<br />

Eine Heiligkeits-Erfahrung<br />

Glaubenszeugnis vom Bruder Rafael Santillán Rodríguez,<br />

msp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8<br />

«Herr, du erforscht mich und kennst mich…<br />

von weitem durchdringst du meine Gedanken»<br />

P. Vincent Miró Minnelli, msp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />

Der heilige Augustinus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

Die Unterstützungsgruppen und die Liebe zur Mission<br />

«ad gentes»<br />

P. Walter Corsini, msp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />

Aus unseren Häusern<br />

Chronik der Bewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27<br />

Die Vervielfältigung und Verbreitung einiger oder aller Artikel dieses Rundbriefes<br />

ist ohne vorherige Erlaubnis verboten.<br />

2


«Die Nachfolge Christi»<br />

Unsere Regel<br />

Botschaft von Pater Giovanni Salerno, msp<br />

Liebe Freunde,<br />

Ich komme zu Euch mit dem offiziellen<br />

Gruss der «Missionare Diener<br />

der Armen der Dritten Welt»: «Laudetur<br />

Jesus Christus!» (Gelobt sei Jesus<br />

Christus!).<br />

Der Beginn der Liturgie der Fastenzeit<br />

ist für mich eine günstige Gelegenheit,<br />

um Euch allen die Veröffentlichung<br />

der eigens für uns erstellten Übersetzung<br />

des Buches «Die Nachfolge Christi»<br />

vorzustellen.<br />

Vorerst wurde diese Übersetzung nur<br />

in der spanischen und italienischen<br />

Sprache veröffentlicht, aber ich hege<br />

die lebhafte Hoffnung, sie bald auch<br />

in anderen Sprachen veröffentlicht zu<br />

sehen.<br />

Dieses Buch ist unsere geistige Regel:<br />

Aus ihr wollen wir ständig in vollen<br />

Zügen das frische Wasser trinken, das<br />

uns ermöglicht, mit Sicherheit das<br />

Ziel der Heiligkeit zu erreichen. Dies<br />

ist nur möglich, wenn jemand sich mit<br />

allem Ernst täglich auf den Weg ständiger<br />

Umkehr begibt.<br />

Dieses Buch hat ganze Generationen<br />

von Gläubigen erleuchtet, ihnen Halt<br />

verliehen und sie gebildet, indem es<br />

allen – Priestern, Ordensleuten, Gottgeweihten,<br />

Eltern und Laien im allgemeinen<br />

– einen sicheren Weg christlichen<br />

Lebens vorgezeichnet hat.<br />

Als ich dem Heiligen Vater Johannes<br />

Paul II. die Bewegung «Diener der<br />

Armen der Dritten Welt» vorstellte,<br />

hatte ich ausgerechnet dieses Buch in<br />

Händen. Die folgenden prophetischen<br />

Worte des Papstes werde ich niemals<br />

vergessen: «Mit diesem Buch der Nachfolge<br />

Christi als Regel werdet nicht nur<br />

ihr Christus näherkommen, sondern<br />

auch eure Mitarbeiter und alle, denen<br />

ihr dient.»<br />

Ich schäme mich nicht, zuzugeben,<br />

dass ich mir viele Beschimpfungen<br />

anhören musste, weil ich diese geistige<br />

Regel gewählt habe: In vielen Buchhandlungen<br />

hat es nicht an einem<br />

gewissen ironischen Lächeln gefehlt<br />

3


aufgrund meiner Bestellung von mehreren<br />

Exemplaren eines Buches, das<br />

von vielen für ein prähistorisches<br />

Relikt gehalten wird. Aber jetzt bin<br />

ich wirklich glücklich, da ich sehe,<br />

wie die Prophezeiung von Johannes<br />

Paul II. in Erfüllung gegangen ist.<br />

Die Jugendlichen, die sich vom Charisma,<br />

das Gott uns anvertraut hat,<br />

angezogen fühlen, so wie auch die<br />

Ehepaare, die zusammen mit ihren<br />

Kindern alles verlassen haben, um<br />

herzukommen und den Allerärmsten<br />

zu dienen, erkennen im Weg den «die<br />

Nachfolge Christi» anbietet, einen<br />

sicheren Kompass zu einem authentischen<br />

Weg der Bekehrung. Sie alle<br />

sagen uns: «Auch deswegen begreifen<br />

wir, dass die Bewegung eine ernste<br />

Sache ist; sie ist Gottes Werk».<br />

Allen «Missionaren Diener der Armen<br />

der Dritten Welt» – nicht nur den in<br />

der ganzen Dritten Welt verstreuten<br />

Mitgliedern unserer missionarischen<br />

Gemeinschaften, sondern auch Euch<br />

allen, die Ihr von Euren Häusern aus<br />

uns nahesteht und uns mit soviel Liebe<br />

und so vielen Opfern unterstützt, Euch<br />

allen, die Ihr von Eurem Krankenbett<br />

aus Eure Schmerzen Gott aufopfert<br />

für die Heiligung der Kirche und aller<br />

ihrer Mitglieder, Euch allen übergebe<br />

ich dieses goldene Buch.<br />

Indem wir ihm treu folgen, werden<br />

wir nicht in Krisen geraten, werden<br />

wir nicht die Abschwächung des<br />

Charismas erleben. Seine tägliche<br />

Meditation wird uns der Leuchtturm<br />

sein, der imstande ist, jeden Augenblick<br />

unseres Lebens zu beleuchten<br />

und so das Leben in eine Gelegenheit<br />

zu einem demütigen und grossherzigen<br />

Dienst für Gott, für die Kirche und für<br />

die Armen umzuwandeln.<br />

Gott will, dass seine Kirche jeden Tag<br />

frischer, jünger, durstiger nach Seelen<br />

sei – kurz gesagt: noch missionarischer<br />

werde. Wenn die Söhne und Töchter<br />

der Kirche ihrer Berufung heroisch<br />

treu sind, das heisst, wenn sie ihrem<br />

Leben entsprechend authentische<br />

Befolger und Nachahmer Christi<br />

sind, dann wird die Kirche wirklich<br />

frisch sein, jung, anziehend. Es ist eine<br />

Kirche, die es fertigbringt, dass die<br />

Armen sich in Christus verlieben, und<br />

eine Kirche, die in den Allerärmsten<br />

Christus wirklich erkennen und dienen<br />

wird.<br />

Nur die Kirche kann Christus erkennen, der selbst in<br />

den Armen, in den Kranken, in den Verlassenen leidet.<br />

4


Nur durch eine radikale Nachfolge Christi können wir die Armen erkennen und ihnen wirklich dienen.<br />

«Die Nachfolge Christi» ermöglicht uns<br />

die Verwirklichung dieses anspruchsvollen<br />

Programms. Sie erweckt in den<br />

demütigen und sanftmütigen Herzen<br />

die Entscheidung, die für jeden<br />

Menschen schwierigste, zugleich aber<br />

faszinierendste und erbaulichste Reise<br />

anzutreten, die Reise, die in sein<br />

Inneres führt. Es ist die Reise, die<br />

den ersten Schritt einer jeden ehrlichen<br />

Bekehrung bezeichnet. Es geht<br />

um eine Reise, in deren Verlauf eine<br />

graduelle, oft schmerzhafte, aber<br />

notwendige Reinigung des Herzens<br />

und des Verstandes vonstatten geht.<br />

Diese Reinigung ermöglicht die Hindernisse,<br />

die unserer «Christianisierung»<br />

im Wege stehen, zu entdecken<br />

und zu beseitigen. Das heisst, sie<br />

verleiht die Fähigkeit, die Welt um<br />

uns herum mit den Augen Christi zu<br />

sehen, zu deuten und zu beurteilen.<br />

Die Folge davon ist eine zunehmende<br />

Eignung, jene Armseligkeiten, die<br />

Gott uns in den Weg legt, zu erkennen<br />

und herauszufinden, auf welche<br />

Art und Weise ER uns ruft, um IHM<br />

in diesen Armseligkeiten zu dienen.<br />

Sie bestärkt ausserdem unseren Mut,<br />

um jene tapferen Entscheidungen<br />

treffen zu können, die notwendig sind,<br />

damit dieser Dienst zu unserem Leben<br />

wird.<br />

Das Buch der «Nachfolge Christi»<br />

ist die grosse Gabe, die Gott der<br />

Bewegung verliehen hat. Eine Gabe,<br />

die es uns ermöglicht, authentische<br />

Missionare zu werden, welche die<br />

Reichtümer der Kirche wirklich den<br />

Armen bringen und die Armen der<br />

Kirche zuführen werden. Einer der<br />

Reichtümer, den jeder «Missionar<br />

Diener der Armen der Dritten Welt»<br />

durch sein Leben zu bezeugen sich<br />

verpflichten muss, ist eine tiefe Liebe<br />

zur Jungfrau Maria. Deswegen wollen<br />

5


wir auf dem Weg der Bekehrung, den<br />

uns das Buch der «Nachfolge Christi»<br />

vorzeichnet, unter dem mütterlichen<br />

Mantel der heiligen Maria, der Mutter<br />

der Armen, Schutz suchen, indem<br />

wir uns die Gefühle des Verfassers zu<br />

eigen machen, der im 17. Kapitel des<br />

IV. Buches schreibt: «Herr, mein Gott,<br />

Schöpfer und Erlöser, heute sehne ich<br />

mich danach, dich mit jener Zuneigung<br />

und Verehrung, jenem Lob und<br />

jener Ehre zu empfangen, mit jener<br />

Dankbarkeit, jenem Anstand und<br />

jener Liebe, mit jenem Glauben, jener<br />

Hoffnung und Reinheit, mit der dich<br />

deine Heiligste Mutter, die glorreiche<br />

Jungfrau Maria empfing und begehrte,<br />

als sie dem Engel, der ihr das Geheimnis<br />

der Menschwerdung ankündigte,<br />

demütig und fromm antwortete: ‹Siehe<br />

ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe<br />

nach deinem Wort› (Lk 1,38)».<br />

Euch allen wünsche ich, dass schon<br />

diese Osterzeit durch Lesung, Meditation<br />

und das tägliche Erleben der<br />

«Nachfolge Christi» eine weitere und<br />

entscheidende Selbstverpflichtung zur<br />

Bekehrung markiere.<br />

Ganz besonders möchte ich Euch,<br />

liebe Jugendliche, einladen, unter der<br />

Anleitung dieses Buches, einen Weg<br />

der radikalen Nachfolge Christi zu<br />

befolgen – und so bereitet Ihr Euch<br />

für die Gnade der Totalhingabe Euer<br />

selbst vor.<br />

P. Giovanni Salerno, msp<br />

Schwester Benedicta Kauffmann, msp in einem Dorf der Hohen Kordilleren<br />

6


nn<br />

WILLKOMMEN im Bildungshaus<br />

«Santa Maria, Mutter der Armen»<br />

Hier ist auch Platz für Dich!<br />

Das Bildungshaus «Santa Maria, Madre de los Pobres» ist ein Heim für junge<br />

Menschen, die den Wunsch haben, Missionspriester Diener der Armen der<br />

Dritten Welt zu werden.<br />

«Deshalb ist es auch heute notwendig, dass es Jünger<br />

Christi gibt, die weder Zeit noch Kräfte sparen, um<br />

dem Evangelium zu dienen. (…). Ich versichere Euch<br />

insbesondere, dass der Geist Jesu Euch Jugendliche<br />

heute dazu einlädt, Überbringer der guten Nachricht<br />

Jesu an Eure Altersgenossen zu sein…»<br />

(Botschaft des Papstes Benedikt XVI. für den XXIII. Weltjugendtag<br />

2008, veröffentlicht am 20. Juli 2007)<br />

Falls Du mehr Informationen wünschest,<br />

kannst Du Dich an folgende Adresse wenden:<br />

Seminar «Santa Maria»<br />

Carretera a Mazarambroz s/n.<br />

45110 Ajofrin (Toledo)<br />

Spanien<br />

Tel: (00-34) 925 39 0066<br />

Fax: (00-34) 925 39 00 05


Eine Heiligkeits-Erfahrung<br />

Zeugnisbericht von Bruder Rafael Santillán, msp<br />

«Eine Heiligkeits-Erfahrung»: So könnte<br />

ich die wunderbare Erfahrung, die mir<br />

die «Bewegung Missionare Diener der<br />

Armen» angeboten hat, bezeichnen – die<br />

vielfältigen Gnaden, der Friede und die<br />

Freude, die jetzt mein Leben füllen.<br />

Mir kommen die Worte unseres geliebten<br />

P. José Carlos, Priester der Kommunität<br />

der Kontemplativen der Bewegung, in<br />

den Sinn, der in einem unserer monatlichen<br />

Einkehrtage sagte: «Wenn Sie meinen,<br />

Sie seien hierhergekommen, um den<br />

Armen zu dienen oder Ihre Berufung zu<br />

entdecken, täuschen Sie sich... Sie sind<br />

nämlich hierhergekommen zu etwas sehr<br />

Grossem: ‹Um heilig zu sein›.» Diese<br />

Worte waren zweifellos die Antwort auf<br />

jene Frage, die aus meinem Innersten<br />

kam: «Wozu bin ich hierher gekommen?»<br />

Ich spürte seit Beginn meiner Erfahrung<br />

etwas ganz anderes: Ich war nicht nur zum<br />

Dienen gekommen, und obwohl ich mich<br />

fragte, ob dies mein Weg sei, spürte ich,<br />

dass in dieser Erfahrung etwas viel Tieferes<br />

steckte. Ich hatte früher aus irgendeinem<br />

Grund nicht gewagt, mein Land und<br />

das Seminar, wo ich damals studierte,<br />

zu verlassen. Bevor ich nach Peru kam,<br />

traten in mir viele Zweifel und Ängste<br />

auf. Obwohl ich nämlich seit meinem 14.<br />

Lebensjahr meinen Heimatort in Michoacán<br />

(Mèxico) verlassen hatte, um in der<br />

Stadt meine ersten Schritte im Priesterseminar<br />

der Erzdiözese von Tlalnepantla in<br />

Mèxico zu machen, bedeutete Peru eine<br />

viel grössere Lossagung. Tatsächlich war<br />

ich nicht sicher, ob ich die Trennung von<br />

meinem Land und von meinen Leuten<br />

ertragen könnte.<br />

Und... Angst – vor<br />

was? Angst vor<br />

den Unbequemlichkeiten,<br />

mit einer<br />

anderen Wirklichkeit<br />

und anderen Gewohnheiten konfrontiert<br />

zu werden. Dies unter anderen<br />

Tatsachen hinderte mich, dem Herrn,<br />

der mich einlud, bedingungslos zu folgen,<br />

mein Ja zu geben.<br />

Der Heilige Geist gab mir durch P. Vincent<br />

(von der Bewegung), meinem Ausbildner<br />

vom Seminar, Orientierung. P.<br />

Vincent sagte nämlich: «Du musst dich<br />

nicht fürchten! Denn wenn der Herr dich<br />

in der Mission braucht, wird er dir alle<br />

notwendigen Mittel geben, um das zu<br />

überwinden, was deiner Meinung nach<br />

dich daran hindert, dort zu sein... Aber<br />

sei vorsichtig, bete sehr, sehr viel... denn<br />

der Teufel wird auf verschiedene Weisen<br />

versuchen, dich zu entmutigen.»<br />

Ich befolgte seinen weisen Rat und intensivierte<br />

mein Gebet. Täglich fragte ich<br />

mich, ob ich diesen Wahnsinn, der vielleicht<br />

nur ein «Strohfeuer» sei, begehen<br />

würde? Meine Überraschung war gross,<br />

als ich merkte, dass meine Angst, statt<br />

abzunehmen, ständig grösser wurde und<br />

weitere Konflikte auftraten. Meiner Mutter<br />

fiel es sehr schwer, meine Absicht,<br />

Missionar in Peru zu werden, zu akzeptieren.<br />

Sie begriff es nicht. Warum dieser<br />

radikale Wechsel, wenn ihr Sohn sich<br />

im letzten Jahr des Philosophiestudiums<br />

im Seminar in Mèxico befand? Sie bat<br />

mich sogar, von all dem, was meine Berufung<br />

betraf, für eine Zeit lang Abstand zu<br />

nehmen – damit ich, wie sie sagte, gut<br />

8


«unterscheiden könne». Ich glaube, dass<br />

ihre Reaktion nicht daher kam, weil sie<br />

dachte, dass ich an meiner priesterlichen<br />

Berufung zweifle. Sie wollte einfach<br />

nicht, dass ihr Sohn noch weiter weg<br />

käme. Als ich sie so leiden sah und sie<br />

mir stets wiederholte: «Und wagst du es<br />

wirklich, deine Mutter zu verlassen?» verursachte<br />

es in mir einen grossen Schmerz.<br />

Dazu kamen noch andere erschwerende<br />

Sachen.<br />

Trotz all dem sagte ich: «Ich gehe. Wenn<br />

ich am Ende mich dabei nicht wohlfühle,<br />

dann kehre ich einfach zurück.»<br />

Ich sprach mit meinen Vorgesetzten im<br />

Seminar und unterbreitete ihnen meine<br />

Entscheidung. Mit grosser Dringlichkeit<br />

bat ich sie, mir die Türen offen zu lassen.<br />

Ich dachte nämlich, noch innerhalb<br />

eines Monats würde ich wieder zurück in<br />

meiner Heimat sein.<br />

Es geschah also, wie ich es mir vorgestellt<br />

hatte: Während der ersten Monate<br />

wollte ich schon zurück. Ich sprach mit<br />

niemandem darüber, wie sehr ich innerlich<br />

litt, angefangen mit dem Essen, dem<br />

Klima, den Fasttagen, dem Schweigen<br />

und ehrlich gesagt: Das Haus, in dem wir<br />

wohnten, inspirierte nicht zur Spiritualität,<br />

die ich mir vorgesellt hatte – der Lärm<br />

der Stadt, die Kinder und viele andere<br />

Tatsachen, die mir grosse Mühe bereiteten.<br />

Kein Geld in der Tasche zu haben,<br />

womit ich mir kaufen könnte, was mir<br />

gerade passt – Zeichen von Entsagung und<br />

Armut. Dass ich nicht nach dem Telefon<br />

greifen durfte, wenn ich dazu Lust hatte,<br />

um meine Familie anzurufen. Ausserdem<br />

kommt die Post mit grosser Verspätung<br />

an. Es waren Tatsachen, die ich überwinden<br />

musste, um Gott die Bildung meiner<br />

missionarischen Berufung zu überlassen.<br />

Von alldem wusste ich schon ein wenig<br />

Bescheid, und so hatte ich es gewagt, zu<br />

kommen. Mein einziger Gedanke war:<br />

Bruder Rafael, msp in einem Dorf der Hohen Kordilleren<br />

«Na ja, ich muss hier durch, ich wollte<br />

das ja, jetzt bleibt es dabei!» Und durch<br />

soviel Ertragen und Aushalten, begann<br />

ich zu erkennen, dass es nicht einfach<br />

um das Aushalten ging, sondern darum,<br />

mit persönlicher Hingabe zu antworten,<br />

meinen Willen zu verleugnen, mich ganz<br />

den Armen, den Kindern hinzugeben.<br />

Mit einem Wort: Ich musste mit Christus<br />

gekreuzigt werden! – nicht meinen Launen,<br />

nicht meinem Willen nachgehen,<br />

sondern den Willen dessen tun, der mich<br />

zu einer so grossen Aufgabe berufen hat.<br />

Jetzt verstand ich, warum so viele Kreuze<br />

an den Wänden unserer Häuser hängen:<br />

Dort war mein Platz, um meine beiden<br />

Arme in Liebe auszustrecken.<br />

Ich konnte all das, was mir schwergefallen<br />

war, durch Gottes Gnade annehmen.<br />

Die Berufung ist ein Weg, aber dieser<br />

Weg wird leichter, weil Gott in unserem<br />

Leben immer gegenwärtig ist. Der Weg ist<br />

mühsam, schwer ist die Aufgabe, die ich<br />

erfülle, und sehr anspruchsvoll – denn es<br />

9


ist nicht leicht, heilig zu sein und andere<br />

zum Heiligsein zu führen. Ich denke, dass<br />

dazu der erste Schritt die Entsagung ist,<br />

um sich ganz Gott und dann mit ihm<br />

den Armen, den Bedürftigen und Waisen<br />

hinzugeben. Mein Land, meine Familie<br />

und vieles mehr zu verlassen, verwandelt<br />

sich so in eine Liebesgabe. Mehr noch:<br />

Du verlässt nichts, du gewinnst alles.<br />

Viele werden sich fragen, warum ich in die<br />

Ferne gehe, wenn es in meinem Mèxico<br />

so viele Arme, soviel Not gibt. Die Antwort<br />

ist nicht leicht, denn die Berufung<br />

ist immer ein Geheimnis. Gott ist der<br />

einzige, der dazu die Antwort hat.<br />

Ich kann nur sagen, dass in den einfachen<br />

und alltäglichen Dingen Gott den Weg<br />

zeigt. ER weist den Pfad, den jemand<br />

zu gehen hat. Es ist so: Die Verliebten<br />

ziehen sich so sehr an, sie lieben sich so<br />

sehr, dass ihnen die Entfernung nichts<br />

ausmacht; und sie suchen, beieinander<br />

sein zu können. So ist es bei mir: Ich<br />

bin ein Verliebter meiner Berufung, und<br />

daher zählt es für mich nicht, bis wohin<br />

ich gehen muss, um den Durst derer zu<br />

stillen, die der Herr mir über den Weg<br />

schickt – den Durst der Allerärmsten und<br />

zugleich den meinigen zu stillen, weil<br />

auch ich durstig nach Gott bin. Denn in<br />

der wahren Liebe spielt es keine Rolle,<br />

selbst das eigene Leben zu verlieren. Sie<br />

könnten mir entgegenhalten: Lass all die<br />

Dinge und stell’ dich auf den Boden der<br />

Wirklichkeit. Wie kannst du, wenn du<br />

woanders arbeitest, deinem Land helfen?<br />

Und doch ist die Hilfe wirksamer, als<br />

wenn ich daheim wäre: Denn wenn man<br />

Gott gehorcht und seinem Ruf folgt, ist<br />

ER es, der um ein Vielfaches das ersetzt,<br />

was ich armer Sünder hätte tun können.<br />

Missionar sein, ist nicht leicht. Wir sind<br />

berufen, die Mission Jesu fortzusetzen.<br />

Dafür ist ein tiefes Gebetsleben und eine<br />

echte Verehrung Mariens unerlässlich.<br />

Die tägliche Anbetungsstunde vor Jesus<br />

im Allerheiligsten Altarssakrament und<br />

der Rosenkranz sind die wirksamsten<br />

Waffen gegen die Versuchungen. All das<br />

bewirkt, dass der Missionar die Worte<br />

Jesu «Mein Joch ist tragbar und meine<br />

Bürde ist leicht» erfährt und begreift.<br />

Denn wenn auch das Joch nicht aufhört,<br />

ein Joch zu sein, ist es nicht unmöglich,<br />

es zu tragen. Denn der Herr weiss, aus<br />

welchem Ton wir gebildet sind, und ER<br />

wird uns das Notwendige geben, um<br />

auszuharren. Nach einem Jahr Missionserfahrung<br />

in Cusco, hat der Herr mir<br />

gezeigt, dass es mein Weg ist, meine priesterliche<br />

Ausbildung in unserem Seminar<br />

in Ajofrin fortzusetzen und so die Gegenwart<br />

Christi den Armen zu bringen.<br />

Ich möchte mit den Worten eines Missionars<br />

und Märtyrers in Afrika aus dem<br />

vorigen Jahrhundert abschliessen. Sein<br />

Leben hat mich schon immer beeindruckt<br />

wegen seiner Hingabe bis zum<br />

Schluss – auch unter Ängsten, Schwierigkeiten<br />

und Versuchungen des Bösen.<br />

Einige Male verspürte er das Verlangen,<br />

in sein Land zurückzukehren, um mit<br />

seinen Eltern und den Seinen zu sein.<br />

Obwohl er Gelegenheit hatte, problemlos<br />

zurückzukehren, entschied er wegen des<br />

Gehorsams und der Fügsamkeit gegenüber<br />

dem Herrn, zu bleiben und sein<br />

Leben für die Armen, die Hilfsbedürftigen,<br />

die Geliebten des Herrn hinzugeben.<br />

Diese Worte möchte ich gerne zu<br />

den meinigen machen: «Es gibt etwas<br />

noch Stärkeres, das mich hier zurückhält und<br />

somit mein Leben entscheidet. Es ist nicht<br />

Masochismus, sondern eine Kraft, die mich<br />

zu Christus zieht, über den Weg des Kreuzes<br />

zu einer unendlich grossen Liebe und hin zu<br />

einem unendlichen Horizont.»<br />

Bruder Rafael Santillán Rodriguez, msp<br />

10


OREMUS<br />

«<br />

Danksagung nach der Kommunion<br />

Seele Christi, heilige mich.<br />

Leib Christi, rette mich.<br />

Blut Christi, tränke mich.<br />

Wasser der Seite Christi, wasche mich.<br />

Leiden Christi, stärke mich.<br />

O guter Jesus, erhöre mich.<br />

Birg in deinen Wunden mich.<br />

Von dir lass nimmer scheiden mich.<br />

Vor dem bösen Feind beschütze mich.<br />

In meiner Todesstunde rufe mich,<br />

zu dir zu kommen heisse mich,<br />

mit deinen Heiligen zu loben dich<br />

in deinem Reiche ewiglich. Amen<br />

Nimm hin, o Herr, meine ganze Freiheit,<br />

Nimm mein Gedächtnis, meinen Verstand, meinen ganzen Willen.<br />

Was ich habe und besitze, hast du mir geschenkt,<br />

ich gebe es dir wieder ganz und gar zurück<br />

und überlasse alles dir,<br />

dass du es lenkst nach deinem Willen.<br />

Nur deine Liebe schenke mir mit deiner Gnade.<br />

Dann bin ich reich genug und suche nichts weiter.<br />

Mein geliebter und guter Jesus:<br />

Daniederliegend vor deiner göttlichen Gegenwart,<br />

bitte ich dich mit grösster Inbrunst:<br />

Präge in meinem Herzen die lebendigsten Gefühle<br />

von Glaube, Hoffnung, Liebe und Schmerz über meine Sünden<br />

und den festen Vorsatz, dich niemals zu beleidigen;<br />

während ich mit der Liebe und dem Mitleid, dessen ich fähig bin,<br />

deine fünf Wunden betrachte und mir gegenwärtig ist,<br />

was der Prophet David von dir, guter Jesus, gesagt<br />

»<br />

hat:<br />

«Sie haben meine Hände und meine Füsse durchbohrt<br />

und man kann alle meine Knochen zählen»<br />

(Ps 22, 17–18)<br />

11


«Herr, du erforschst und kennst mich...<br />

von weitem durchdringst du meine Gedanken»<br />

Bericht von P. Vincent Miró Minnelli, msp<br />

Viele von uns, wenn wir das Wort «Mission»<br />

hören oder einen Missionar kennen,<br />

denken spontan an die vielen Abenteuer<br />

und aussergewöhnlichen Erlebnisse, die<br />

mit dieser Person in Verbindung gebracht<br />

werden, sowie an Wunder und spektakuläre<br />

Werke, deren Zeugen die Missionare<br />

fast täglich sind. Dennoch bleiben wir oft<br />

im «folkloristischen» Aspekt der Mission<br />

verfangen: «Ach, wie schön ist es, den<br />

Armen zu dienen!», «Wie schön ist es,<br />

eine Schule zu bauen!», «Wie schön ist<br />

die Bubenstadt!»…<br />

All diese «Schalen» verbauen den<br />

Zugang zum Herzen des Missionars, der<br />

erschütternde Kämpfe durchzustehen<br />

hat, um den Armen das Evangelium<br />

zu bringen, welches die Essenz und der<br />

Sinn seiner Hingabe ist – um ein Vielfaches<br />

mehr, als es die Bauten sind. Die<br />

Kämpfe, die der Missionar zu bewältigen<br />

hat, beschreibt treffend der heilige Paulus<br />

in seinem Brief an die Epheser: «Denn wir<br />

haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und<br />

Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten<br />

und Gewalten, gegen die Herrscher dieser<br />

finsteren Welt, gegen die bösen Geister des<br />

himmlischen Bereichs» (Eph 6,12).<br />

Und warum das? Einfach weil der Missionar<br />

von Gott und von der Kirche gesandt<br />

ist, die Mission Christi fortzusetzen: die<br />

Sünde zu vernichten. Selbstverständlich<br />

ist es nicht der Missionar, der die Sünde<br />

besiegt. Denn nur Jesus, der Herr, vermag<br />

das. Doch der Missionar ist das Instrument,<br />

das der Herr dazu auserkoren hat<br />

(vgl. Joh 20,20). Hier beziehe ich mich<br />

nicht nur auf die sakramentale Vergebung,<br />

sondern auf<br />

die Tatsache,<br />

dass durch den<br />

Missionar die<br />

umwandelnde<br />

Kraft der<br />

Gnade wirkt,<br />

die die Armen<br />

befähigt, ihr<br />

früheres sündhaftes<br />

Leben<br />

zu verlassen<br />

und bekleidet mit dem Herrn als neue<br />

Geschöpfe zu leben. Dazu wird ihnen das<br />

Evangelium verkündet. In der Tat, wenn<br />

der Herr die Jünger beauftragt, sagt er<br />

ihnen nicht: «Geht und baut Kirchen,<br />

bringt ihnen Medikamente und Kleidung...»,<br />

sondern er sagt ihnen: «Geht<br />

und verkündet der ganzen Schöpfung die<br />

Botschaft des Heiles» (Mk 16,15).<br />

Um das Herz eines Missionars begreifen<br />

zu können – zumindest annähernd, denn<br />

viele seiner Leiden, das Unverständnis<br />

der Mitmenschen und seine Kämpfe<br />

kennt nur der Herr und der Missionar<br />

selbst – werden wir eine biblische Gestalt<br />

heranziehen: den Propheten Elija, den<br />

grossen Missionar des Alten Testamentes,<br />

dessen Name allein schon die Grösse<br />

seiner Mission andeutet: «Allein Jahwe ist<br />

Gott».<br />

Dieser grosse Prophet also, erfüllt vom<br />

Eifer für den Herrn – nach den Berichten<br />

des Buches der Könige – vollbrachte<br />

eines Tages ein Wunder, das zweifellos<br />

jeden Atheisten davon überzeugt hätte,<br />

dass Gott existiert, und mehr noch jeden<br />

12


Heiden, dass Jahwe der wahre Gott ist.<br />

Das Wort Gottes überliefert uns, dass<br />

der Prophet Elija auf dem Berg Karmel<br />

vierhundertfünfzig Propheten des Gottes<br />

Baal und jene Israeliten, die Gott untreu<br />

geworden waren, indem sie den Baal verehrten,<br />

versammeln liess, um vor ihnen<br />

auf die folgende Art und Weise einen<br />

überwältigenden Beweis zu liefern: Die<br />

Propheten des Baals einerseits und der<br />

Prophet Elijas anderseits sollten jeder für<br />

sich ein Opfer für den Holocaust herrichten,<br />

einen Jungstier und alles andere Notwendige<br />

für dieses Opfer, ohne aber das<br />

Feuer anzuzünden. Dann sollte jeder den<br />

eigenen Gott bitten, das Feuer zu entfachen:<br />

Der Gott, der dieser Bitte nachkäme,<br />

würde somit den Beweis liefern,<br />

der wahre Gott zu sein. Die Propheten<br />

des Baals, flehten den ganzen Vormittag<br />

ihren Baal inständig an.<br />

Elija versuchte währenddessen mit ein<br />

wenig Ironie ihnen ihre Torheit einsichtig<br />

zu machen: «Ruft noch lauter! Er ist<br />

doch Gott (Baal). Er könnte beschäftigt<br />

sein, könnte beiseite gegangen oder verreist<br />

sein. Vielleicht schläft er und wacht dann<br />

auf» (1Kön18,27). Dann befiehlt er ihnen<br />

zu schweigen und beweist, wer der wahre<br />

Gott ist. Er befiehlt ihnen, das Opfertier,<br />

das Holz und den Altar dreimal<br />

mit je vier Kübel Wasser zu tränken, um<br />

den Beweis somit noch schwieriger zu<br />

machen. Daraufhin ruft er den Namen<br />

des Herrn an, indem er sagt: «Herr, Gott<br />

Abrahams, Isaaks und Israels, heute soll<br />

man erkennen, dass du Gott bist in Israel,<br />

dass ich dein Knecht bin und all das in<br />

deinem Auftrag tue. Erhöre mich, Herr,<br />

erhöre mich»! (1 Kön 18,36f).<br />

Und der Herr griff ein, er antwortete<br />

und schickte Feuer vom Himmel. Dieses<br />

verzehrte das Opfertier, das Holz und<br />

die Steine des Altars. Das Volk konnte,<br />

angesichts dieses Spektakels nicht anders<br />

als laut ausrufen: «Jahwe ist Gott; Jahwe<br />

ist Gott!» Das Ende dieser Geschichte ist<br />

beeindruckend. Gott vollbrachte ein Wunder,<br />

das geeignet war, jeden zu überzeugen<br />

– doch nichts änderte sich: Das Volk lief<br />

dem Baal nach, und Elija wurde verfolgt<br />

und musste vor der Königin Isebel fliehen.<br />

Nach einer Tagesreise hinein in die<br />

Wüste, legte Elija sich unter einen Ginsterstrauch<br />

und wünschte sich den Tod:<br />

«Nun ist es genug, Herr. Nimm mein Leben;<br />

denn ich bin nicht besser als meine Väter!»<br />

(1 Kön 19,4).<br />

Es ist wahr, Missionar sein ist wunderschön,<br />

so sehr, dass ich dieses Leben um<br />

nichts auf dieser Welt ändern würde, niemals<br />

– und wenn ich wiedergeboren werden<br />

sollte, würde ich wieder Missionar<br />

sein. Wozu also erzähle ich Ihnen das?<br />

Weil ich Ihnen nicht nur die Mission,<br />

sondern auch die Missionare ans Herz<br />

legen möchte. Und ich möchte, dass Sie<br />

erkennen: Das Gebet ist die wirksamste<br />

und wichtigste Hilfe, die Sie den Missionaren<br />

geben können. Dieser Hilfe bedürfen<br />

wir am meisten. Wir fühlen uns oft<br />

wie Elija: Wir haben Wunder, grossartige<br />

Werke gesehen – die Macht der Gnade.<br />

Und dennoch sind wir vielen Prüfungen<br />

ausgesetzt: Entmutigungen, wenn wir<br />

sehen, dass die Zustände sich nicht<br />

ändern; bekämpft von denjenigen, die<br />

uns helfen sollten; Verleumdungen und<br />

anderes mehr. Viele Missionen werden<br />

nicht aus Mangel an Strukturen aufgegeben,<br />

sondern weil niemand dafür gesorgt<br />

hat, den Missionaren die kostbarste Hilfe<br />

zukommen zu lassen: die Unterstützung<br />

durch das Gebet.<br />

Nachdem der Prophet Elija den Tod<br />

erfleht hatte, wurde er durch Gott<br />

gestärkt, der ihm einen Engel schickte.<br />

Dieser weckte ihn auf und forderte ihn<br />

auf, ein Stück Brot, das auf glühender<br />

Asche gebacken worden war, zu essen,<br />

13


und zu trinken. Und er gebot ihm, das<br />

Gleiche noch einmal zu tun, denn Elija<br />

sollte nun vierzig Tage lang bis zum Berg<br />

Horeb (Berg Sinai) wandern (Vgl. 1 Kön<br />

19,5–8). Wer für die Missionare betet,<br />

verwandelt sich für sie in den Engel,<br />

der ihnen das Brot seines Gebetes und<br />

das Wasser seiner Kommunion, seines<br />

Verständnisses, seiner Solidarität, seiner<br />

Liebe darreicht.<br />

Ich habe in der Hohen Kordillere kostbare<br />

Kolonialkirchen gesehen, die uns<br />

die ersten Missionare hinterlassen haben<br />

und die jetzt leer und verlassen da stehen.<br />

Was wäre aus dieser Mission geworden,<br />

wenn man damals für die Missionare<br />

gebetet hätte? Zweifellos geht jene Dekadenz<br />

auf das damals fehlende Gebet für<br />

die Missionare zurück. Die harte Wirklichkeit<br />

ist, dass diese Gefahr in unseren<br />

Tagen weiterhin besteht. Meiner Überzeugung<br />

nach ist sie sogar heutzutage<br />

noch grösser, da der Zeitgeist selbst uns<br />

davon überzeugen will, dass Dinge und<br />

Taten nur dann wertvoll sind, wenn<br />

sie auffällig und greifbar sind, wenn sie<br />

publik gemacht werden und Gesprächsthema<br />

sind, wenn sie konkrete Ergebnisse<br />

vorweisen können. Beten aber bedeutet<br />

für viele «NICHTS-TUN». Und noch<br />

schlimmer: Viele Menschen meinen, die<br />

Mission mache keinen Sinn. Sie behaupten<br />

nämlich, jede Religion sei gleichwertig<br />

und fordern sogar, die Menschen in<br />

Ruhe zu lassen – ihnen ausschliesslich<br />

finanzielle und materielle Hilfe zu bringen.<br />

Die Veränderung, die in den Armen<br />

stattfindet, wenn ihnen das Evangelium<br />

verkündet wird, kommt nicht in<br />

den Nachrichten. Daher wissen wenige<br />

Leute, dass das Wichtigste ist, was Jesus<br />

befahl und was die Mission der Kirche<br />

ist. Ich kann Ihnen sagen, dass ich wirkliche<br />

Wunder der Gnade mitten unter<br />

den Armen erlebt habe, allein aus der<br />

Tatsache, dass ich ihnen das Evangelium<br />

verkündet habe.<br />

Pater Vincent Miró Minnelli, msp mit einigen Kindern der<br />

Stadt der Buben, am Tag der ersten heiligen Kommunion<br />

Unsere Priorität ist, die Armen zu evangelisieren,<br />

es zuzulassen, dass die Verwandlungskraft<br />

des Evangeliums ihr<br />

Leben verändert, und ihnen die Mittel<br />

der Gnade zu bringen, damit sie diese<br />

Veränderung, die der Herr in ihrem<br />

Leben bewirkt hat, bewahren können. In<br />

der Mission kommt es oft vor, dass uns<br />

Mutlosigkeit, Verfolgung, Unverständnis<br />

und Zweifel begegnen. Daher sind wir auf<br />

das Gebet anderer angewiesen. Wir werden<br />

durch das Gebet, durch Ihr Gebet<br />

gehalten.<br />

Das Gebet, das Sie für die Missionare verrichten,<br />

ermutigt uns wirklich. Es stärkt<br />

und hält uns und drängt uns, Heilige zu<br />

werden. Bitte, hören Sie nicht auf zu<br />

beten, dass das Evangelium zu den Armen<br />

dringe; zu beten, damit mehr Jugendliche<br />

sich entscheiden, Jesus in diesem Abenteuer<br />

zu folgen; und zu beten, damit das<br />

Brot und das Wasser, das uns trägt bei<br />

unserer harten Reise durch die Wüste,<br />

uns Missionare auch erreiche.<br />

P. Vincent Miró Minnelli, msp<br />

14


Der heilige Augustinus<br />

Augustinus wurde in Tagaste, im jetzigen<br />

Algerien am 13. November 354 geboren.<br />

Sein Vater, ein Patrizier, war Heide. Seine<br />

Mutter Monika war die grosse Heilige,<br />

deren berühmte christliche Tugenden<br />

und deren Tränen die Bekehrung ihres<br />

Sohnes erreichten und aus ihr das ideale<br />

Vorbild der christlichen Mütter machten.<br />

Es war in der Tat eine prophetische Episode,<br />

die uns der hl. Augustinus selbst am<br />

Ende des dritten Buches seiner «Bekenntnisse»<br />

erzählt. Ein Bischof sagte zu der um<br />

ihren Sohn besorgten Monika: «Geh’ in<br />

Frieden! Es ist unmöglich, dass der Sohn<br />

so vieler Tränen verloren gehe!» Die hl.<br />

Monika nahm diese Worte als vom Himmel<br />

gekommen auf und brachte sie bei<br />

ihren Gesprächen mit dem Sohn oft in<br />

Erinnerung. Augustinus’ Leidenschaft für<br />

die Philosophie hatte sich, seitdem er 370<br />

zum Studium nach Karthago geschickt<br />

worden war, dermassen gesteigert, dass<br />

er sich 373 dem Manichäismus anschloss<br />

– einer Irrlehre, die das Problem des<br />

Bösen durch die Zwei-Mächte-Theorie<br />

(Dualismus), in der sich das Böse und das<br />

Gute ständig gegenseitig bekämpfen, zu<br />

lösen glaubt. Aber die Lehren des Mani<br />

(3. Jhd.) vermochten niemals Augustinus’<br />

Unruhe zu besänftigen. Er wurde<br />

nie ein Eingeweihter dieser Sekte, sondern<br />

blieb immer ein einfacher Hörer auf<br />

der untersten Stufe in deren Hierarchie.<br />

Seine Enttäuschung nahm zu, bis er nach<br />

neun Jahren die Sekte verliess.<br />

Im Jahre 383 zog Augustinus nach Italien,<br />

um dort eine Schule für Rhetorik<br />

zu eröffnen. Zuerst in Rom und dann in<br />

Mailand, wo es die Vorsehung wollte,<br />

dass er dem hl. Ambrosius begegnete.<br />

Er war fasziniert von der Persönlichkeit<br />

des heiligen Bischofs und begann seinen<br />

Predigten zu folgen. Durch das Studium<br />

der Heiligen Schrift kam er schrittweise<br />

zu der Gewissheit, dass nur in Jesus Christus<br />

der Mensch die Wahrheit und die<br />

Rettung erlangen kann. Er empfing die<br />

Taufe und wurde im Jahre 391 in Hippo<br />

zum Priester und im Jahr 396 im Alter von<br />

42 Jahren ebendort zum Bischof Koadjutor<br />

des schon alten Bischofs Valerius geweiht.<br />

Er besetzte diesen Bischofsstuhl 34 Jahre<br />

lang bis zu seinem Tod im Jahr 430.<br />

Der hl. Augustinus war ein wahrer<br />

Seelenhirte, der in der Sorge für die ihm<br />

anvertraute Herde während seines ganzen<br />

Lebens unermüdlich gegen die Irrlehren<br />

kämpfte, die zu seiner Zeit wucherten:<br />

Manichäer, Donatisten, Pelagianer,<br />

Arianer...<br />

Auch heutzutage gibt es immer noch<br />

viele Sekten, die ihre Irrtümer zum Schaden<br />

vieler Menschen verbreiten. Das ist<br />

in Peru ein sehr spürbares Problem. Um<br />

der Verbreitung von Irrlehren Einhalt zu<br />

gebieten, brauchen wir Missionare, die<br />

einen heiligen Lebenswandel und eine<br />

gründliche theologische Ausbildung in<br />

sich vereinen, damit sie mit Effizienz zum<br />

Heil der Seelen arbeiten können. Missionare,<br />

die in Christus und in seine Braut,<br />

die Kirche, verliebt sind und bereit, die<br />

Wahrheit zu verteidigen, die der Herr den<br />

von ihm auserkorenen Hirten als Leiter<br />

seines Volkes anvertraut hat.<br />

Als Diener der Kirche, der immer bereit<br />

war, sie gegen die Feinde, die sie in der<br />

damaligen Zeit bekämpften, zu verteidigen,<br />

ist der hl. Augustinus für uns,<br />

die «Missionare Diener der Armen der<br />

Dritten Welt», ein Vorbild. Und tatsächlich<br />

ist der hl. Augustinus zusammen<br />

mit der heiligen Teresa von Jesus unser<br />

Schutzpatron. Denn wir sind uns bewusst:<br />

Wenn der Diener der Armen nicht an<br />

erster Stelle Diener Gottes und der<br />

Kirche ist, wird er die Armen noch ärmer<br />

machen.<br />

15


I<br />

«<br />

Dank Eurer Mithilfe<br />

»<br />

können wir ein weiteres<br />

Kind in unseren Zentren<br />

von Cusco ernähren.<br />

Vergelts'<br />

Gott<br />

für<br />

Eure Hilfe<br />

16


hr Ihr könnt uns helfen helfen!<br />

›<br />

Die grösste Hilfe für uns sind Eure Gebete und Opfer, in Verbindung<br />

mit der Treue zum Evangelium und zum päpstlichen Lehramt, damit<br />

wir unter den Armen lebendige Gegenwart Christi sein können.<br />

Ihr könnt uns helfen beim Ankauf der notwendigen Möbel zur Einrichtung<br />

der «Bubenstadt».<br />

Ihr könnt uns helfen durch die Überweisung einer bestimmten<br />

monatlichen Summe, damit wir das notwendige Brot backen können<br />

für unsere Kinder.<br />

Ihr könnt uns helfen, um Medikamente zu erwerben für unser<br />

Gesundheits zentrum «Der Gute Samariter», in dem täglich zahlreiche<br />

kranke, arme Menschen behandelt werden.<br />

Ihr könnt uns helfen durch Stipendien für das Studium der Jugendlichen,<br />

die sich vorbereiten, um Missionare, Diener der Armen in der<br />

Dritten Welt, zu werden.<br />

Ihr könnt uns helfen beim Bau eines neuen Flügels für das Seminargebäude<br />

«Santa Maria, Mutter der Armen» in Ajofrin (Toledo).<br />

Ihr könnt uns helfen durch Spende von Schmuck und anderen Wertgegenständen,<br />

die verkauft werden zu Gunsten unserer Waisenkinder.<br />

Ihr könnt uns helfen durch Nachlässe und Testamente.<br />

Deutschland:<br />

«Freunde der Diener der Armen»<br />

53013 Swisttal<br />

Volksbank Bruehl eG<br />

Konto-Nr. 3307226021<br />

Bankleitzahl 37161289<br />

Spende Kinderprojekte in Cusco<br />

Österreich:<br />

Verein zur Unterstützung der<br />

Bewegung der Diener der<br />

Armen der Dritten Welt<br />

Hypo-Bank Landeck<br />

BLZ 57000,<br />

Konto Nr. 180 038 400<br />

Schweiz:<br />

Verein zur Unterstützung<br />

der Bewegung der Diener der<br />

Armen der Dritten Welt<br />

T.K.B. Arbon<br />

Konto Nr. 122001797506<br />

C.C:P: 85-123-0<br />

17


Die wichtigste Hilfe für die Missionare<br />

«Nur Christus kann die intimsten Sehnsüchte des Menschenherzens erfüllen…<br />

Mit der Kraft seines Geistes, flösst er in uns die göttliche Liebe ein, die uns<br />

befähigt, den Nächsten zu lieben und uns bereit macht, uns in seinen Dienst<br />

zu stellen. (…) Und wer sich vom Geist leiten lässt, versteht, dass, sich in den<br />

Dienst des Evangeliums zu stellen, keine beliebte Entscheidung ist, denn ER<br />

verweist ihn auf die Dringlichkeit, den anderen diese Frohe Botschaft weiterzureichen».<br />

(Gemäss der Botschaft von Papst Benedikt XVI. für den XXIII. Weltjugendtag,<br />

2008; veröffentlicht am 20. Juli 2007)<br />

Laien<br />

Ich,<br />

möchte<br />

mich während des Jahres 2008 mit Euch im Gebet vereinigen, um Gott zu<br />

danken für das neue Charisma der Kirche, das er den «Dienern der Armen<br />

der Dritten Welt» geschenkt hat.<br />

Meine Teilnahme ist wie folgt:<br />

HANDLUNG<br />

HÄUFIGKEIT<br />

Täglich Wöchentlich 14täglich Monatlich Anderes<br />

Hl. Messe<br />

Eucharistische<br />

Anbetung<br />

Hl. Rosenkranz<br />

Adresse<br />

Postleitzahl / Ort<br />

Strasse / Land<br />

Datum / Unterschrift:<br />

Diesen Abschnitt können Sie direkt an unsere Adresse von Cuzco senden.<br />

Sämtliche Namen werden ins Buch eingetragen, das sich vor dem<br />

Bild «Maria, Mutter der Armen» in unserer Kirche des Zentrums von<br />

ANDAHUAYLILLAS-Cuzco (Peru) befindet.<br />

18


S.O.S. an die Jugendlichen<br />

«<br />

Vergesst nie, dass die Kirche, ja vielmehr die Menschheit selbst<br />

– sowohl die Euch jetzt umgebende als auch<br />

»<br />

die zukünftige – sehr<br />

viel von Euch Jugendlichen erwartet, denn Ihr tragt in Euch die<br />

höchste Gabe des Vaters: den Geist Jesu.<br />

(Botschaft Papst Benedikts XVI. für den XXIII. Weltjugendtag,<br />

2008; veröffentlicht am 20. Juli 2007)<br />

Bei den «Dienern der Armen der Dritten Welt» kannst Du dieses Ideal verwirklichen,<br />

durch ein tiefes Gebetsleben und eine hochherzige Hingabe, im<br />

Dienst an so vielen Brüdern, die jegliche Art von Ausgrenzungen erleiden.<br />

19


Missionsschwestern<br />

Dienerinnen der Armen der Dritten Welt<br />

Der traditionelle Schleier, den<br />

«<br />

unsere Schwestern tragen, ist ein Zeichen<br />

ihrer Weihe an Christus.<br />

Falls Du mehr Informationen<br />

»<br />

wünschest, kannst Du den<br />

Abschnitt auf Seite 26 ausfüllen<br />

20


Die Unterstützungsgruppen und<br />

die Liebe zur Mission «ad gentes»<br />

Bericht von Walter Corsini, msp<br />

Liebe Freunde,<br />

Im Verlauf des Jahres 2007 hatte ich die<br />

grosse Freude, viele Missionarsgruppen<br />

besuchen zu können. Gruppen, die seit<br />

Jahren das Charisma der «Missionare<br />

Diener der Armen der Dritten Welt»<br />

leben. Sie sind für uns alle – Priester,<br />

Brüder, Schwestern, Kontemplative und<br />

Ehepaare – grosses Vorbild und Quelle für<br />

Zuspruch und Ermutigung.<br />

Ihr alle, die Ihr diese Gruppen bildet und<br />

sie unterstützt, seid ein wichtiger Bezugspunkt,<br />

nicht nur für die Mitglieder der<br />

Bewegung, sondern auch für die Buben<br />

und Mädchen, die täglich zahlreich unsere<br />

Häuser aufsuchen. Viele von ihnen erfahren<br />

seitens ihres Umfeldes ständig Ablehnung<br />

und tragen tiefe Wunden in ihren<br />

Herzen, die noch schmerzlicher sind<br />

wegen der Verweigerung geschuldeter<br />

Liebe durch nahe Mitmenschen. Es ist<br />

tröstlich zu wissen, dass es Personen gibt,<br />

die für diese Kinder, ohne sie zu kennen,<br />

viele Opfer bringen. Unsere Dankbarkeit<br />

und jene dieser Buben und Mädchen ist<br />

unermesslich.<br />

Bei meinen Besuchen habe ich mit Rührung<br />

feststellen können, wie der Funke,<br />

der vor Jahren diese missionarischen<br />

Unterstützungsgruppen ins Leben rief,<br />

eine echte Begeisterung für die Mission<br />

«ad gentes» hervorgebracht hat.<br />

Ich verhehle dennoch nicht, dass ich<br />

in einigen Fällen im Vergleich zur anfänglichen<br />

Zuwendung eine gewisse<br />

Abkühlung festgestellt habe. Für diese<br />

Schwächung des anfänglichen Schwunges,<br />

der in einigen Fällen sogar zur Auflösung<br />

der Gruppe<br />

geführt hat, gibt es<br />

mehrere Gründe:<br />

die natürliche<br />

Alterung der Mitglieder einer Gruppe,<br />

wenn sie nicht von an den Aktivitäten<br />

interessierten Jugendlichen begleitet<br />

wird; Initiativen, die nicht mehr nach<br />

dem Takt der Zeit gehen; schliesslich<br />

eine allgemeine Atmosphäre, die uns<br />

auch auf dem Gebiet der Nächstenliebe<br />

die Prinzipien der reinen Unterstützung<br />

nahelegen möchte.<br />

Ich denke, der Augenblick ist gekommen,<br />

das Mögliche zu tun, um jene erste<br />

missionarische Liebe wieder zu beleben,<br />

die Euch angetrieben hat, so zahlreiche<br />

Opfer zu bringen – verbunden mit der<br />

Erfahrung: «Indem man gibt, empfängt<br />

man; indem man sich gibt, verwirklicht<br />

man sich».<br />

Papst Pius XII. erklärt in seiner Enzyklika<br />

«Fidei donum» (1957) die Mission<br />

zum universalen Auftrag eines jeden<br />

Christen, wenn er sagt: «Die Mission ist<br />

die Antwort des Gläubigen zum Glauben»;<br />

eine Aussage, die für unsere Gruppen<br />

programmatisch sein kann. Eine erste<br />

Betrachtung sowohl für die persönliche<br />

Sicht wie für die Sicht der missionarischen<br />

Gruppe betrifft folglich unseren<br />

Glauben: Sie betrifft diese intime und<br />

persönliche Beziehung mit Gott, die in<br />

uns das spontane Bedürfnis weckt, diese<br />

Gabe mit anderen zu teilen. Ein Bedürfnis,<br />

das nicht als etwas Aufgezwungenes<br />

erfahren, sondern als ein tiefer Wunsch<br />

vernommen wird, mit anderen jene<br />

21


-<br />

P. Walter Corsini, msp beim Beichthören im Dorf<br />

Cusibamba, in den peruanischen Kordilleren.<br />

Freude zu teilen, die jemanden erfüllt, da<br />

er Jenen gefunden hat – und sich von<br />

IHM getragen weiss –, der dem Leben die<br />

tiefsten Antworten und den wahren Sinn<br />

gibt. Der Glaube ist also eine Gabe, die<br />

aus zwei Gründen zur Mission anstiftet:<br />

an erster Stelle wegen der Sehnsucht, die<br />

jemanden drängt, die Gegenwart Gottes,<br />

die im Herzen erfahren wird, mit den<br />

anderen zu teilen; an zweiter Stelle, weil<br />

der Glaube von sich aus die Fähigkeit<br />

verleiht, die Welt mit denselben mitfühlenden<br />

Augen Gottes zu sehen, d.h. die<br />

Notlagen, wie sie Gott sieht, zu sehen<br />

und ihnen im Einklang mit dem Willen<br />

Gottes zu begegnen.<br />

Der Glaube ist also eine Gabe, die zur<br />

Mission anstiftet, und somit verwandelt<br />

sich die Mission zugleich in Gabe. Unsere<br />

missionarischen Aktivitäten müssen folglich<br />

diese fundamentale Dimension wiederentdecken.<br />

Mission muss Ausdruck<br />

eines Glaubensweges sein, der aus dem<br />

Herzen ständig neue Formen der Nächstenliebe<br />

hervorbringt.<br />

Die Mission «ad gentes» charakterisiert<br />

im Wesentlichen das Leben der Kirche,<br />

gerade weil die Mission Ausdruck und<br />

natürliche Konsequenz ihres Glaubens<br />

ist. Aus diesem Grund müssen wir uns<br />

bewusst sein, dass die missionarische<br />

Gruppe nicht irgendeine persönliche<br />

oder gemeinschaftliche Gruppe ist. Sie<br />

ist vielmehr die Gruppe, die ihre Aktivitäten<br />

nicht auf Aktionen während<br />

des Monats Oktobers, dem Monat der<br />

Mission, beschränkt, sondern ständig<br />

neue Formen zur Belebung des Glaubens<br />

finden muss, damit alle sich in die<br />

Mission verlieben. Wenn es uns gelingt,<br />

das Interesse für die Mission wiederzubeleben,<br />

dann bedeutet das, dass wir der<br />

gesamten Aktivität der Kirche wahrhaftig<br />

einen neuen Impuls gegeben haben.<br />

Von dieser Sichtweise des Glaubens<br />

ausgehend, ergeben sich unter anderem<br />

folgende grundsätzliche Punkte, die in<br />

den Ansätzen unserer missionarischen<br />

Programme vorhanden sein müssen:<br />

1) Wir müssen das Gebet als Quelle der<br />

missionarischen Vitalität wiederentdecken<br />

– vor allem heutzutage, wo wir<br />

in eine Welt eingebettet sind, die uns<br />

auf allen Gebieten ihr Unternehmermodell<br />

aufzwingen will. Als missionarische<br />

Gruppe müssen wir nicht<br />

immer mehr tun, sondern uns auf das<br />

Horchen einstellen, um zu wissen, um<br />

was zu tun, Gott uns bittet.<br />

2) Wir müssen unsere christlichen<br />

Gemeinschaften sensibilisieren, damit<br />

angesichts der Bilder und Nachrichten,<br />

welche die Armut, die Ungerechtigkeit,<br />

die Ausbeutung etc.<br />

dokumentieren, unsere Herzen nicht<br />

auf der Ebene des menschlichen Mitleides<br />

stehen bleiben, sondern dass das<br />

Herz wegen der Abwesenheit Christi<br />

Schmerz empfindet – denn seine<br />

22


Abwesenheit ist die Ursache von all<br />

dem Übel. Dann werden die Initiativen<br />

nicht bloss menschlicher, sondern<br />

christlicher Natur sein, die imstande<br />

sind, der wirklichen Not der Armen<br />

zu begegnen.<br />

3) Wir dürfen nicht nachlassen, die<br />

Kirche immer mehr zu lieben und<br />

zu wirken, dass die anderen sie auch<br />

lieben. Es ist nutzlos, grosse humanitäre<br />

Aktionen zu starten und dabei<br />

sogar den Namen Christi auf den<br />

Lippen oder auf der Brust zu führen,<br />

wenn diese unausgesprochen oder ausdrücklich<br />

unabhängig von der Kirche<br />

durchgeführt werden. Dieses Vorgehen<br />

führt den Menschen einen unechten<br />

Christus vor. Auf diese Weise<br />

werden die Armen verraten, die auch<br />

die wahre Verkündigung Christi, ihres<br />

Erlösers, erwarten. Um die Kirche<br />

auch als missionarische Gruppe zu lieben,<br />

müssen wir das Mögliche tun, um<br />

sie und ihre Liebe für die Allerärmsten<br />

bekannt zu machen. Das gehorsame<br />

und treue Zeugnis unserer Berufung<br />

ist das wirksamste Instrument, um die<br />

Habt keine Angst, Euer ganzes Leben hizugeben, in den<br />

Dienst der Armen.<br />

Kirche zu stärken. Ein Kranker, eine<br />

Familienmutter, die in voller Hingabe<br />

ihre eigene Berufung lebt, bewirkt,<br />

dass die Kirche auch sichtbar noch<br />

schöner, jünger und treuer und daher<br />

anziehender wird. In eine solche Kirche<br />

verlieben sich – sei es in materieller<br />

oder in geistiger Sicht – die Armen,<br />

und indem sie sich verlieben, finden<br />

sie Christus, den wahren Reichtum,<br />

der ihnen nicht genommen werden<br />

kann. In eine solche Kirche verlieben<br />

sich die Jugendlichen und finden die<br />

Kraft, ein grossmütiges «Ja» zu ihr zu<br />

sagen.<br />

4) Schliesslich dürfen wir keine Angst<br />

haben, den Jugendlichen die Möglichkeit<br />

einer missionarischen Erfahrung<br />

– ohne die gestellten geistigen<br />

und menschlichen Anforderungen zu<br />

verwässern – mit klaren Worten vorzuschlagen.<br />

Jugendliche sind von Natur<br />

aus bereit zu grossen Unternehmungen<br />

und angesichts heroischer Herausforderungen<br />

leicht zu begeistern. Aber<br />

oft geht dieser Wunsch verloren in<br />

abwegigen, egoistischen Erfahrungen.<br />

Die wirklich grossen Erfahrungen<br />

beanspruchen ihren jungen Geist<br />

voll, indem sie sich für die anderen<br />

öffnen. Daher dürfen wir keine Angst<br />

haben, mit ihnen über die Möglichkeit<br />

zu sprechen, von Gott gerufen zu<br />

werden, ihr Leben ganz für die Armen<br />

hinzugeben.<br />

Aus ganzem Herzen hoffe ich, dass diese<br />

einfachen Überlegungen in Euren Herzen<br />

die Liebe zur Mission «ad gentes»<br />

noch mehr zum Aufflammen bringt, jene<br />

Liebe, die empfangen zu haben, ich ausgerechnet<br />

Eurem Zeugnis verdanke.<br />

Pater Walter Corsini, msp<br />

23


Taschenbuchausgabe in italienischer und spanischer Ausführung<br />

Nachfolge Christi<br />

wichtiger<br />

hinweis<br />

Die Taschenbuchausgabe in italienischer und spanischer<br />

Ausführung ist erhältlich in unserem Bildungshaus in<br />

Ajofrin.<br />

Dieses Buch «Nachfolge Christi» wurde speziell bearbeitet<br />

für die Missionare Diener der Armen der Dritten<br />

Welt (enthält 448 Seiten).<br />

Das Buch beginnt mit einer Einführung von Pater<br />

Giovanni Salerno. Es handelt sich um eine ganz neue<br />

Übersetzung aus dem Lateinischen, realisiert von<br />

Francesco Pini Rodolfi, inkl. die 726 Fussnoten.<br />

Dieses goldene Buch, gelesen und meditiert in Gemeinschaft<br />

und persönlich von jedem Mitglied der Bewegung,<br />

soll auch zur Regel aller Mitglieder, Mitarbeiter<br />

und Oblaten werden.<br />

So werden wir allmählich umgestaltet, nach dem<br />

Abbild des Dieners Jahwes und werden<br />

dadurch echte Diener Gottes, Diener<br />

der Kirche und der Armen.<br />

Jene, die sich in der italienischen<br />

oder spanischen<br />

Sprache auskennen, lade<br />

ich ein, dieses Buch zu<br />

bestellen, damit es zur<br />

täglichen Lesung werde.<br />

Zu bestellen:<br />

Bildungshaus «Santa Maria»<br />

Ctra. Mazarambroz s/n<br />

45110 Ajofrin<br />

(Toledo, Spanien)<br />

Tel 0034 925 39 00 66<br />

Fax 0034 925 39 00 05<br />

24


Das neue Buch von Padre Giovanni Salerno:<br />

«Mit Gott auf Mission in in den Anden»<br />

Pater Giovanni Salerno, Gründer der<br />

Missionare «Diener der Armen<br />

der Dritten Welt» berichtet aus<br />

seinem Leben und seiner 36jährigen<br />

Tätigkeit als Arzt und Missionar in den<br />

Anden von Peru.<br />

Das Buch hat grossen Erfolg und wurde<br />

bereits ins Spanische, Französische<br />

Englische, Deutsche, Ungarische, Polnische<br />

und Portugiesische übersetzt.<br />

Die 2. Auflage ist erhältlich in spanisch,<br />

französisch und italienisch. Diese neue<br />

Auflage wurde angereichert mit neuen<br />

«Erinnerungen» und neuen «Gedanken».<br />

«<br />

Erfahrungen –<br />

fesselnd,<br />

humorvoll und kurzweilig;<br />

Gedanken – auf der Grundlage des katholischen Glaubens, einfach und radikal.<br />

Kurz gesagt: ein Buch über ein Leben, getragen von einem grossen Vertrauen und<br />

tiefen Glauben.<br />

Das Buch hat viele junge Menschenherzen aufgerüttelt und sensibilisiert für die<br />

Realität der Armen. Mehrere Jugendliche haben entschlossen, ihr Leben in den<br />

Dienst der Armen zu stellen.<br />

Das Buch ist im deutschsprachigen Raum in jeder Buchhandlung erhältlich unter<br />

der Nummer ISBN 3-8306-7172-5 für ! 8,50 (ca. Fr. 15.–).<br />

EOS-Verlag + Druck, DE-86914 St.Ottilien<br />

Ferner ist das Buch unter folgenden Adressen erhältlich:<br />

Deutschland:<br />

Frau Rosemarie Redling<br />

Klein-Ollheim 16<br />

DE-53913 Swisttal<br />

Tel. 02255/1801<br />

Fax 02255/952621<br />

Österreich:<br />

Michael und Marianne Kain<br />

Perfuchsberg 49<br />

AT-6500 Landeck<br />

Tel. 05442/67811<br />

e-mail: michael.kain@utanet.at<br />

»<br />

Schweiz:<br />

Ralph Zanoni<br />

Rathausgasse 1, Postfach 83<br />

9320 Arbon<br />

Tel. 071 447 88 36<br />

Fax 071 447 88 34<br />

25


Möchtest Du Dich uns anschliessen? Wir brauchen<br />

Schwestern, die bereit sind, sich den<br />

kranken, behinderten und verlassenen<br />

Kindern zu widmen.<br />

Brüder, die ihr Herz Christus übergeben,<br />

indem sie ihre Talente und jedwede<br />

Berufs aus bildung in den Dienst des göttlichen<br />

Meisters stellen, damit sich Sein<br />

Werk verwirkliche in allen Bereichen<br />

des menschlichen Lebens.<br />

Priester & Seminaristen, die den Leib<br />

und das Blut Christi bis zu den abgelegenen<br />

Höhen der Anden bringen und<br />

dort die Frohe Botschaft verkünden.<br />

Ehepaare, die bereit sind, ihre Familien<br />

den Ärmsten zu öffnen, wie eine kleine<br />

Hauskirche, die zum Ort der Aufnahme<br />

und Liebe wird für die, welche leiden.<br />

Kontemplative auf Lebenszeit, vereint<br />

in einer Ge meinschaft mit strenger<br />

Vor- und Zuname<br />

Strasse<br />

Telefon / Fax<br />

Beruf<br />

Alter<br />

Lebensweise in Klausur, um Gott zu<br />

verherrlichen, Fürsprache einzulegen für<br />

alle Glieder der Kirche in Gemeinschaft<br />

mit Maria, unserer Mutter und um zu<br />

sühnen für die Sünden der Menschen.<br />

Junge Menschen auf der Suche, die in<br />

einem Probejahr in der Dritten Welt mit<br />

offenem Herzen und Hinhören auf den<br />

Herrn sich zur Verfügung stellen, um zu<br />

erkennen, zu welcher Mission Gott sie<br />

gerufen hat.<br />

Junge Menschen, die während zwei oder<br />

drei Wochen auf Mission die Wirklichkeit<br />

der Armen, denen wir dienen, von<br />

der Nähe kennenlernen möchten und<br />

versuchen wollen, sie zu verstehen.<br />

Junge Menschen, die ein Wochenende<br />

oder einige Tage in Stille und Gebet<br />

in unserem Bildungshaus un Ajofrin<br />

(Toledo/Spanien) verbringen möchten.<br />

PLZ / Ort<br />

Zivilstand<br />

Kontemplativer auf Lebenszeit<br />

Priester<br />

Jugendlicher auf der Suche<br />

Oblat/in<br />

Seminarist<br />

Schwester / Bruder<br />

Gott geweihte Familie<br />

Assoziierte oder Mitarbeiter<br />

Zuschrift an:<br />

Seminar «Santa Maria», Carretera a Mazarambroz s/n., 45110 Ajofrin (Toledo), Spanien,<br />

Tel.: (00-34) 925 39 00 66, Fax: (00-34) 925 39 00 05, e-mail: sptmcuzco@hotmail.com<br />

26


Aus unseren Häusern<br />

Kontemplative Gemeinschaft «Unsere liebe Frau des Schweigens»<br />

«Seid immer fröhlich im Herrn»<br />

In der vorigen Chronik unserer Gemeinschaft<br />

erinnerten wir daran, dass Pater<br />

Giovanni zum Abschluss seines Besuches<br />

bei den Benediktinermönchen von Lujan<br />

(Argentinien) seinen Wunsch zum Ausdruck<br />

brachte, zu sehen, wie unsere Kommunität<br />

«zahlenmässig und an Heiligkeit»<br />

wachse.<br />

«An Heiligkeit zunehmen»: Das war das<br />

Hauptanliegen seines zweiten Besuches.<br />

Er sagte uns: «Ohne Fundament der Nächstenliebe<br />

gibt es keine Kommunität».Diese<br />

Worte sind freilich für jede christliche<br />

Gemeinschaft gültig. Als Fraternität kontemplativer<br />

Missionare, die schon seit<br />

Jahren unter dem Schutz «Unserer Lieben<br />

Frau des Schweigens» stehen, vernehmen<br />

wir den speziellen Ruf, den fruchtbaren<br />

Boden in der Stille zu suchen und zu finden,<br />

um in der Nächstenliebe zu wachsen.<br />

Die ganze Gemeinde hat mit grosser<br />

Zufriedenheit dieser väterlichen Ermahnung<br />

zugehört. Wir nämlich, die wir zu ihr<br />

gehören, wissen genau, dass das der Weg<br />

ist, der unser Charisma als kontemplative<br />

Missionare durch das Gebet festigen wird,<br />

ein Charisma, das uns aufruft, «uns für die<br />

Heiligung der Missionare aufzuopfern».<br />

«Zahlenmässig wachsen»: Auch wenn wir<br />

vorerst nur drei sind, hat die göttliche<br />

Vorsehung uns ein prächtiges Geschenk<br />

gemacht – ein 24 ha grosses Gelände, nur<br />

4 km von der Bubenstadt in Andahuaylillas<br />

entfernt. Dieses Gelände ist als Ort,<br />

an dem unser Kloster entgültig errichtet<br />

werden soll, bestimmt.<br />

Der Ort vereint optimale Bedingungen für<br />

die Gründung: Trinkwasser, ein Bewässerungssystem,<br />

die wunderschöne Landschaft,<br />

genügend Schutz – hinter uns<br />

durch die Berge und vor uns durch den<br />

Fluss Vilcanota. Auf der anderen Seite des<br />

Flusses befindet sich das Dorf Piñipampa<br />

Dorthin kommen jede Woche Brüder und<br />

Patres unserer Bewegung, «Missionare<br />

Diener der Armen». Sie erteilen in der<br />

Schule Katechismusunterricht und besuchen<br />

die zahlreichen armen Familien.<br />

Die Nachricht von der Schenkung dieses<br />

fabelhaften Geländes hat uns alle mit grosser<br />

Freude und Dankbarkeit erfüllt. Sie ist<br />

für uns auch ein Zeichen der Segnungen,<br />

die der Herr unaufhörlich über die Bewegung<br />

und ihre Wohltäter ergiesst.<br />

Jetzt haben wir die Pflicht und die Verantwortung,<br />

diese neue Etappe der kontemplativen<br />

Kommunität der «Missionare<br />

Diener der Armen der Dritten Welt» vorzubereiten.<br />

Wir bitten die heilige Maria,<br />

die Mutter der Armen, grossmütige Herzen<br />

zu bewegen, damit,was jetzt ein Traum<br />

ist, bald Wirklichkeit werde. Sie möge uns<br />

auch helfen, die Treue zu unserer Berufung<br />

noch tiefer zu leben.<br />

Die aktuelle kontemplative Gemeinschaft, msp (von links<br />

nach rechts): Br. Miguel Malterre, msp, Br. Ulrich Speck, msp<br />

und P. José Carlos Caetano, msp<br />

27


Werkstatt «Heilige Maria Goretti»<br />

Textil-Werkstatt<br />

Sobald unsere Mädchen die Mittelstufe<br />

erreicht haben, dürfen sie einen<br />

Tag in der Woche die Ausbildungswerkstätten<br />

besuchen; im ersten Jahr<br />

jede Werkstätte, jeweils anderthalb<br />

Monat. Nach der Entscheidung für die<br />

Ausbildung, die sie interessiert, spezialisieren<br />

sie sich in den folgenden vier<br />

Jahren im ausgesuchten Bereich. In<br />

jeder Werkstatt – Keramik, Textilien,<br />

Gastronomie, Informatik oder Herstellung<br />

von Handarbeiten – werden<br />

etwa zwanzig Mädchen ausgebildet.<br />

Wir sind glücklich, dass am Ende des<br />

Jahres 2007 der erste Jahrgang mit<br />

Abschlussprüfung aus unserer Schule<br />

hervorgegangen ist. Die Ausbildung<br />

bedeutet für sie einen – mag er auch<br />

bescheiden sein – Mehrwert.<br />

Überraschend ist die in den Werkstätten<br />

herrschende Ruhe und Freude.<br />

Alle machen gerne mit und hoffen,<br />

durch diese Ausbildung leichter in<br />

den Arbeitsplatz einsteigen zu können.<br />

Einige überlegen sogar, sich mit<br />

dem Beruf ein späteres Hochschulstudium<br />

finanzieren zu können.<br />

Der Brief eines Mädchens aus der Textilwerkstatt<br />

bringt in wenigen Zeilen<br />

die Hoffnung, die ihr Herz erfüllt, zum<br />

Ausdruck:<br />

«Uns gefällt die Textilwerkstatt. Wir<br />

lernen sowohl das Hand- als auch das<br />

Maschineweben. Ebenfalls gefällt uns,<br />

dass wir mit unseren Mitschülerinnen<br />

aus den unterschiedlichen Kursen<br />

Gedanken austauschen können. Das<br />

befähigt uns, in unseren Webarbeiten<br />

die verschiedensten Muster bzw.<br />

Gebilde zu entwerfen.<br />

Die Ausbildung in dieser Werkstatt<br />

wird für unser Leben eine grosse Hilfe<br />

sein. Wir werden Kleidungsstücke für<br />

uns oder unsere Geschwister herstellen<br />

können. Im Notfall können wir<br />

die hergestellten Kleidungsstücke<br />

auch verkaufen. Vielleicht können<br />

wir auch nach dem Schulabschluss<br />

in einem der vielen Textilunternehmen,<br />

die es jetzt gibt, arbeiten und so<br />

unsere Familie finanziell unterstützen.<br />

Wir danken Gott und allen, die uns<br />

geholfen haben, für alles, was uns im<br />

Leben eine grosse Hilfe sein wird».<br />

Die Weberei in voller Aktivität.<br />

28


Lobpreis der Kontemplativen<br />

Wie die hl. Theresia vom Kinde<br />

Jesus, kannst auch Du Dich<br />

en gagieren und hingeben zum<br />

Wohl der Bedürftigsten.<br />

Möchtest Du Dich unseren Kontemplativen<br />

Missionaren Diener der Armen<br />

an schlies sen?<br />

Den grössten Teil des Tages widmen<br />

sie dem Gebet und der Eucharistischen<br />

Anbetung, sowie einigen Stunden<br />

Hand- und Gartenarbeit.<br />

Für nähere Information kannst Du den<br />

untenstehenden Abschnitt ausfüllen.<br />

«Ihr habt gewählt zu leben, oder vielmehr<br />

Christus hat Euch erwählt, mit Ihm zu<br />

leben das österliche Geheimnis, das sich<br />

fortsetzt durch Raum und Zeit. All das,<br />

was Ihr seid, all das, was Ihr tut jeden Tag,<br />

sei es das Chorgebet, rezitiert oder gesungen,<br />

die heilige Eucharistie, die Arbeiten<br />

in der Zelle oder in Gruppen der Gemeinschaft,<br />

das Leben in Klausur, im Schweigen,<br />

die freiwilligen Verzichtleistungen, die<br />

von der Regel auferlegten Buss übungen:<br />

All das ist aufgenommen, geheiligt und<br />

eingesetzt durch Chris tus, um die Welt zu<br />

erlösen.»<br />

(Johannes Paul II.)<br />

Ich,<br />

vom Kloster<br />

Anschrift<br />

Stadt/Land<br />

verspreche, meine Hingabe an Gott in Vereinigung mit den «Dienern der Armen<br />

in der Dritten Welt» zu leben, damit das Gottesreich zu den Allerärmsten gelangen<br />

kann.<br />

Datum:<br />

Unterschrift:<br />

29


Freunde der Diener der Armen/Deutschland<br />

Die Bubenstadt in Andahuaylillas bei Cusco/<br />

Ein wahres Paradies<br />

Schon im Januar 2007 erhielt ich als Vorsitzende<br />

unseres Vereins eine herzliche<br />

Einladung zu dem grossen Ereignis der offiziellen<br />

Einweihung der Bubenstadt. Am<br />

Samstag, den 25. August 2007 war es dann<br />

so weit.<br />

Zusammen mit drei Bischöfen, Gästen aus<br />

aller Welt und natürlich mit den betroffenen<br />

Indiokindern und ihren Familien feierten<br />

wir die heilige Messe. Wir fühlten uns<br />

alle wie eine grosse Familie. Man merkte<br />

schnell eine gewisse Seelenverwandtschaft.<br />

Es entstanden spontane Freundschaften,<br />

Adressen wurden ausgetauscht und viele<br />

Fotos gemacht. Es wäre schön, wenn dieses<br />

Gefühl der Solidarität auch später noch in<br />

unserem Alltag wirksam sein könnte.<br />

Nach dem Festessen sorgten die Schüler<br />

für ein buntes Unterhaltungsprogramm<br />

mit Inkatänzen und kulturhistorischen<br />

Darbietungen, z. B. sportlichen Prüfungen<br />

und Geschicklichkeitsübungen, welche die<br />

Inkajungen damals bestehen mussten, um in<br />

die Männerwelt aufgenommen zu werden.<br />

Der höchste Inka hielt sogar eine Rede auf<br />

Quechua an seine Krieger und erinnerte an<br />

die drei Grundprinzipien des sozialistischen<br />

Reiches: Ama suwa = du sollst nicht lügen;<br />

ama llulla = du sollst nicht stehlen; ama<br />

quella = du sollst nicht faul sein.<br />

Das Theaterstück «Der wahre Freund» war<br />

direkt aus der Erlebniswelt der ehemaligen<br />

Strassenkinder gegriffen. Hans, der auf der<br />

Strasse lebt, fühlt sich von aller Welt verlassen.<br />

Falsche drogenabhängige Freunde<br />

wollen ihn für sich gewinnen. Doch sein<br />

Schutzengel verhindert dies. Auch eine<br />

Diebesbande macht sich an ihn heran.<br />

Wiederum hilft ihm der Schutzengel und<br />

sorgt dafür, dass er in die Schule gehen<br />

kann. Von den Patres erfährt er, dass Gott<br />

auch ihn liebt und er von nun an nie mehr<br />

allein ist.<br />

An dieser Stelle möchte ich im Namen der<br />

Indiokinder allen Wohltätern danken, die<br />

diese Bubenstadt durch persönliche Opfer<br />

und Gebet ermöglicht haben. Es handelt<br />

sich hierbei um eine grossartige Anlage,<br />

eingebettet in die mächtige Kulisse der<br />

Anden. Von weitem wirkt alles wie eine<br />

Miniatur in Weiss und Ocker. Den ehemaligen<br />

Strassenkindern muss dies wie ein<br />

richtiges Paradies vorkommen.<br />

Sicherlich haben sie die Beilage vom vorletzten<br />

Rundbrief gelesen und erfahren,<br />

dass eine zusätzliche Stiftung «Indiokinder<br />

in Cusco» gegründet wurde. Diese Stiftung<br />

hilft einerseits langfristig durch Aufstokkung<br />

des Stiftungskapitals, andererseits<br />

direkt durch ein besonderes Spendenkonto<br />

bei der Steyler Bank Sankt Augustin.<br />

Spendenkonto:<br />

Stiftungskapital (Aufstockung)<br />

Stiftung für Indiokinder in Cusco Steyler Bankstiftung<br />

Kto: 387 0710 071 Kto: 85198<br />

BLZ: 386 215 00 BLZ: 386 215 00<br />

Steyler Bank St.Augustin<br />

Steyler Bank St.Augustin<br />

Verwendungszweck: Stiftung für Indiokinder in Cusco<br />

Bitte, verhelfen Sie dieser neuen Stiftung zum Erfolg, indem sie diese Konten ebenfalls benutzen.<br />

Die Steyler Bank gehört zu den sozialethischen Banken, die ihre Gewinne sozial orientiert einsetzt.<br />

Swisttal, den 25.09.07<br />

Rosemarie Redling<br />

30


Eine «Bubenstadt» im Dienste der Evangelisation<br />

Das grosse Werk von Pater Giovanni Salerno und den «Dienern der<br />

Armen» in Andahuaylillas in Peru<br />

«Ein Werk der göttlichen Vorsehung», so nennt Pater Giovanni Salerno, der Gründer<br />

der Bewegung «Diener der Armen der Dritten Welt», die neue «Bubenstadt» in<br />

Andahuaylillas in Peru. Es handelt sich um einen Ausbildungsort für Buben und<br />

angehende Missionare. Das Hauptgebäude mit der Kirche im Zentrum wurde am<br />

25. August des vergangenen Jahres durch den Erzbischof von Cusco, Msgr. Antonio<br />

Ugarte, in Anwesenheit des apostolischen Nuntius von Peru, Msgr. Rino Passigato,<br />

und von weiteren Würdenträgern und geistlichen Herren sowie vom Gründer,<br />

den Priestern, Ordensfrauen, Seminaristen und Brüdern der Bewegung «Diener der<br />

Armen der Dritten Welt» in einem festlichen Gottesdienst eingeweiht.<br />

Auch die Buben des Internats sowie<br />

zahlreiche Gäste, Frauen und Männer<br />

mit ihren Jugendlichen und Kindern aus<br />

der näheren Umgebung und aus Cusco,<br />

dem bisherigen Wohn- und zentralen<br />

Wirkungsort von Pater Salerno und seinen<br />

Dienern, nahmen an den schlichten<br />

Feierlichkeiten teil. Unter den Gästen<br />

waren auch eine Anzahl Freunde, Gönner<br />

und Wohltäter aus den verschiedensten<br />

Ländern anwesend, so auch aus<br />

der Schweiz. Der schweizerische «Verein<br />

zur Unterstützung der Bewegung Diener<br />

der Armen der Dritten Welt» war mit<br />

einer Zweierdelegation an der Einweihungsfeier<br />

vertreten.<br />

Die Kinder und Schüler unserer Zentren in der Bubenstadt<br />

erfreuten die Gäste und Besucher mit Inkatänzen und<br />

kulturhistorischen Darbietungen.<br />

Nach wie vor auf die göttliche<br />

Vorsehung hin leben<br />

Unglaublich aber wahr: Pater Giovanni<br />

Salerno, der seit bald 40 Jahren als Missionar<br />

und Arzt in Peru tätig ist, und alle<br />

seine Diener und Dienerinnen der Armen<br />

leben nach Gottes Vorsehung. Auch das<br />

Zustandekommen der «Bubenstadt» wird<br />

als ein Werk der göttlichen Vorsehung<br />

betrachtet, weil es durch die Liebe und<br />

Grosszügigkeit vieler Spender gebaut<br />

werden konnte. Pater Salerno ist auch<br />

zuversichtlich, dass der jährliche finanzielle<br />

Aufwand von rund einer Million<br />

Franken für den Unterhalt und Betrieb<br />

der verschiedenen Werke in Cusco, Lima,<br />

Budapest und Ajofrin sowie in Andahuaylillas,<br />

der «Bubenstadt» mit den verschiedenen<br />

Schul- und Ausbildungszentren,<br />

Handwerks- und Landwirtschaftsbetrieben<br />

auch inskünftig mit Spenden gedeckt<br />

werden können. Das Dorf Andahuaylillas<br />

liegt in 35 km Entfernung von Cusco, wo<br />

sich gleichsam das Pendant zur «Bubenstadt»<br />

befindet, nämlich das Ausbildungszentrum<br />

«Santa Maria Goretti» für<br />

ca. 380 sozial benachteiligte Mädchen,<br />

das klosterähnliche Heim «Santa Teresa<br />

31


Das Hauptgebäude der «Bubenstadt» in Andahuaylillas mit seinem rechten und linken Flügel. Im Zentrum steht die Kirche.<br />

de Jesús» mit dem sozial-medizinischen<br />

Werk des «Guten Samariters» und dem<br />

Werk «Santa Maria». Im letztgenannten<br />

Werk kümmern sich Missionsehepaare<br />

ungefähr um 150 Mädchen und Frauen,<br />

die sonst den schlimmsten Gefahren der<br />

Strasse ausgesetzt wären.<br />

Die «Bubenstadt» – ein Werk mit<br />

Zukunft<br />

Die Räumlichkeiten, in denen die Buben<br />

von «San Tarcisio» bisher in Cusco<br />

lebten, waren wahrlich unwürdig, unangemessen<br />

und stellten eine Gefahr für die<br />

Kinder dar, denn vor zwei Jahren stürzte<br />

bereits eine Decke ein. Dank dem günstigen<br />

Erwerb einer Parzelle von ca. 40<br />

ha in Andahuaylillas konnte mit der definitiven<br />

Planung und Realisierung eines<br />

Traumes von Pater Salerno begonnen<br />

werden: die «Bubenstadt». In einer rund<br />

2jährigen Bauzeit konnte das Hauptgebäude<br />

auf diesen Sommer hin fertig erstellt<br />

werden. Es bietet für ca. 180 Internatsbuben<br />

sowie für die Missionare, welche die<br />

Kinder und Jugendlichen betreuen und<br />

auch ihre eigentliche Missionsarbeit von<br />

hier aus in der näheren und weiteren<br />

Umgebung ausüben, reichlich Platz. Es<br />

werden in diesem Gebäude auch junge<br />

unverheiratete Männer aufgenommen,<br />

die in der Bewegung den Armen dienen<br />

möchten und sich für mindestens 1 Jahr<br />

dazu verpflichten.<br />

Im Zentrum des Hauptgebäudes steht<br />

die Kirche. Sie bietet Platz für ca. 500<br />

Buben, da an den Gottesdiensten nebst<br />

den Internen auch auswärtige Schüler<br />

des Ausbildungszentrums «San Tarcisio»<br />

teilnehmen. Dieses Zentrum umfasst<br />

mehrere Schulgebäude mit Unterrichtszimmer<br />

und Speisesaal. Die auswärtigen<br />

Schüler, zurzeit sind es 143, kommen alle<br />

aus sozial benachteiligten und zerrütteten<br />

Familien. Die meisten dieser Buben werden<br />

jeden Morgen mit 2 Bussen abgeholt.<br />

Sodann wird ihnen ein Frühstück serviert,<br />

nach dem Schulunterricht am Vormittag<br />

ein nahrhaftes Mittagessen und<br />

am Nachmittag ein wohlschmeckendes<br />

«Zvieri». Der Schulbesuch sowie auch<br />

das Schulmaterial und die Schuluniform<br />

sind kostenlos. Ebenfalls der schulpsychologische<br />

und zahnärztliche Dienst,<br />

selbst für die Mütter, ist gratis. Sämtliches<br />

Lehrpersonal wird von der Bewegung<br />

entlöhnt, ohne staatliche Zuschüsse. Insgesamt<br />

sind im Schuldienst mehr als 100<br />

Personen angestellt. Der Lehrkörper hat<br />

eine eigene Lehrmethode entwickelt,<br />

denn es geht darum, diesen Kindern und<br />

Jugendlichen eine solide Ausbildung und<br />

christliche Erziehung zu gewährleisten.<br />

Es werden in diesem Ausbildungszentrum<br />

alle Schulklassen geführt, nämlich 1 Jahr<br />

Kindergarten, 6 Jahre Primarschule und<br />

5 Jahre Sekundarschule. Zum Zentrum<br />

gehören ebenfalls eine Turnhalle, ein<br />

Fussballplatz und eine Schwimmhalle.<br />

Dem Ausbildungszentrum angegliedert<br />

sind auch verschiedene Lehrwerkstätten.<br />

Ferner gibt es für Jugendliche vom<br />

Land einen weiteren Lehrbetrieb, der<br />

allerdings ausserhalb des Ausbildungs-<br />

32


zentrums aufgebaut wurde. Es ist dies ein<br />

Landwirtschaftsbetrieb für die Eigenproduktion<br />

mit ca. 30 Kühen, einer Anzahl<br />

Kaninchen und Meerschweinchen.<br />

Die Infrastruktur im Dienste der<br />

Evangelisation<br />

Der Schweizer Pater Urs Zanoni aus<br />

Arbon, Kanton Thurgau, gegenwärtiger<br />

Superior über sämtliche Missionswerke<br />

von Pater Salerno in Peru, sagte in einem<br />

Gespräch: «Die errichtete Infrastruktur<br />

steht im Dienste der Evangelisation. Wir<br />

versuchen, vor allem die ärmste Bevölkerungsschicht<br />

anzusprechen und ihrer<br />

Jugend eine Zukunft zu ermöglichen.<br />

Peru gehört zu den ärmsten Ländern Südamerikas.<br />

Der beste Weg, um die Armut<br />

zu verbannen, ist die Überwindung des<br />

Analphabetismus und der Unwissenheit.<br />

Investitionen im Bildungsbereich sind<br />

daher gut angelegtes Geld». Selbstverständlich<br />

erhoffen sich Pater Giovanni<br />

Salerno und seine engsten Mitarbeiter,<br />

dass sich von diesen Jugendlichen,<br />

Buben und Mädchen, auch eine Anzahl<br />

für den Priesterberuf bzw. für das Klosterleben<br />

entscheiden werden. Bei den<br />

Mädchen scheint sich dieser Wunsch<br />

bereits zu erfüllen. Nachdem das vor 4<br />

Jahren erbaute Heim «Santa Teresa de<br />

Jesús» seine neuen Räume offen hatte,<br />

konnten bereits im ersten Jahr 60 Postulantinnen<br />

aufgenommen werden. Die<br />

bis dahin bewohnten alten Räumlichkeiten<br />

in Cusco verhinderten eine vermehrte<br />

Aufnahme der Kinder, sei es bei<br />

den Mädchen als auch bei den Buben.<br />

Doch für Letztere bietet nun ebenfalls die<br />

«Bubenstadt» genügend Platz. Durch die<br />

religiöse Erziehung und das gute Beispiel<br />

der Missionsbrüder, Priester und Lehrpersonen<br />

kann gewiss erwartet werden,<br />

dass auch das Priesterseminar «Santa<br />

Maria, Mutter der Armen» in Ajofrin<br />

bei Toledo/Spanien, das gegenwärtig<br />

erweitert wird, bald gefüllt werden kann.<br />

Immerhin lassen sich dort jetzt schon 10<br />

Seminaristen als Missionare der «Diener<br />

der Armen» ausbilden.<br />

Giovanni Salerno wurde 1938 in Sizilien<br />

geboren. Er hatte schon früh den<br />

Wunsch, Priester zu werden. Wegen seiner<br />

schwachen Augen befürchteten die<br />

Eltern, dass er diesen Beruf nicht ergreifen<br />

könne. Sie gingen daher zu Pater Pio,<br />

um ihn um Rat zu fragen. Dieser sagte:<br />

«Lasst ihn, die Kirche braucht ihn». Am<br />

23. Dezember 1961 wurde er zum Priester<br />

geweiht. Er wollte Missionar werden. So<br />

reiste er 1968 als Missionar nach Peru.<br />

Angesichts der grossen Not der Indio-<br />

Bevölkerung in den Hohen Kordilleren<br />

der Anden machte er noch eine ärztliche<br />

Ausbildung und steht nun bald 40 Jahre<br />

lang als Missionar und Missionsarzt im<br />

Dienste der Armen in Peru.<br />

Peter Gurten<br />

Blick in das Hochtal von Andahuaylillas. Im Hintergrund das Hauptgebäude der «Bubenstadt». Vorne rechts das Schulzentrum<br />

und die Werkstättengebäude; links eines der Landwirtschaftsgebäude


neuen Lesern<br />

Den neuen Lesern…<br />

Wir senden Dir mehrere Exemplare dieses Rundbriefes, damit Du ihn verbreiten<br />

kannst unter Deinen Familienangehörigen, Freunden, Kollegen, am Arbeitsplatz<br />

usw. So kannst Du uns helfen, die Botschaft zu verbreiten zu Gunsten all<br />

derer, die in der Dritten Welt leiden.<br />

Teile uns neue Adressen von Freunden mit, die interessiert sein könnten,<br />

unseren Rundbrief zu erhalten.<br />

Absender: (bitte in diese erste Sektion die Daten der Person einschreiben,<br />

welche die neuen Adressen schickt).<br />

Vor- und Zuname<br />

Strasse<br />

PLZ/Ort/Land<br />

Ich gebe Ihnen die Adressen einiger Personen, die am Erhalt der Rundschrift<br />

der «Diener der Armen» interessiert sind:<br />

1. Vor- und Zuname:<br />

Strasse<br />

PLZ/Ort/Land<br />

2. Vor- und Zuname:<br />

Strasse<br />

PLZ/Ort/Land<br />

3. Vor- und Zuname:<br />

Strasse<br />

PLZ/Ort/Land<br />

(Du kannst noch mehr Adressen anfügen, indem Du Dich der gleichen Linierung<br />

bedienst, wie oben. Danke!)<br />

Bitte einsenden an: Fam. Gerhard und Dorit Kuhn<br />

Höhenweg 17, CH-8590 Romanshorn<br />

FAX: +41 (0)71 463 37 08<br />

34


Hinweis<br />

Wichtiger Hinweis<br />

Wir nehmen gerne junge Menschen (Jungmänner und junge Frauen,<br />

Verheiratete, Priester und Seminaristen) als Gäste auf, die während 1<br />

bis 2 Wochen unseren Dienst an den Armen kennenlernen möchten.<br />

In dieser Zeit sind sie unsererseits von allen Arbeiten und Verpflichtungen<br />

freigestellt.<br />

Wir nehmen Gäste auf in unseren Zentren von Cusco, jedoch unter<br />

folgenden Bedingungen:<br />

n dass sie sich bei uns schriftlich anmelden.<br />

n die Anmeldung soll nicht bloss rechtzeitig erfolgen, sondern frühzeitig,<br />

so dass wir das Gästehaus freihalten können und wir genügend<br />

Zeit haben, ihren Besuch in bester Form zu programmieren.<br />

n dass sie uns über die Absicht, die Motivation ihres Besuchs informieren.<br />

Junge, unverheiratete Menschen, die in unserer Bewegung den Armen<br />

dienen möchten, werden aufgenommen, wenn sie sich für mindestens<br />

1 Jahr verpflichten; Verheiratete, wenn sie mindestens 2 Jahre bei uns<br />

bleiben wollen. In beiden Fällen bedarf es einer schriftlichen Anmeldung<br />

mit Gesuch für Aufnahme.<br />

Wir werden sie dann über sämtliche Bedingungen und Voraussetzungen<br />

zu diesem Leben verständigen und informieren.<br />

Gäste, die kurz- oder langfristig zu uns kommen möchten, müssen<br />

vorher über die wichtigsten Aspekte unseres Lebens orientiert sein,<br />

so dass sie sich besser und schneller einleben können.<br />

Ohne schriftliche Anmeldung und unsere Antwort können wir niemanden<br />

aufnehmen. Gemischte Gruppen, Liebespaare, Verlobte,<br />

sowie junge Männer und Frauen, die als Touristen nach Cusco kommen,<br />

nehmen wir auf keinen Fall auf.<br />

Ernstdenkenden jungen Leuten bieten wir eine Atmosphäre von Stille<br />

und Gebet, damit sie die Situation der Armen wahrnehmen und somit<br />

Christus auf persönliche Weise begegnen und im tiefsten erfahren<br />

können.<br />

35


OPUS CHRISTI SALVATORIS MUNDI<br />

Missionare «Diener der Armen der Dritten Welt»<br />

Kontemplative<br />

Lebensweise der streng<br />

lebenden Ordensleute, die<br />

gleichzeitig arbeiten, um den<br />

Ärmsten zu helfen.<br />

Verpflichtete<br />

Ordensleute, Priester und<br />

Laien im Dienst an den<br />

Ärmsten, mit den Merkmalen<br />

des Ordenslebens der<br />

Regularinstitute (Gelübde<br />

und Gemeinschaftsleben).<br />

Assoziierte<br />

Bischöfe, Priester, Klöster,<br />

kirchliche Gruppen und einzelne<br />

ausserhalb der Bewegung,<br />

die gemäss unserer<br />

Spiritualität in Armut leben<br />

und den Armen helfen.<br />

Missionare<br />

Diener<br />

der Armen<br />

der Dritten<br />

Welt<br />

Adresse in Peru:<br />

Missionare Diener der Armen der Dritten Welt<br />

P.O. Box 907, Cusco – Peru<br />

e-mail: sptmcuzco@hotmail.com<br />

Laienmitglieder<br />

Kranke und Gefangene, die<br />

ihre Leiden für die Armen<br />

der Dritten Welt aufopfern.<br />

Mitarbeiter<br />

Auch Nichtglaubende, welche<br />

die Bewegung irgendwie<br />

unterstützen.

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