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Zentrale Ergebnisse der bisherigen Projektarbeit - ism

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gemacht hat und dass es in <strong>der</strong> Regel psychisch kranke Mütter - häufig<br />

alleinerziehend – sind, die mit ihren Kin<strong>der</strong>n zusammenleben. Häufig genannt wurde<br />

zudem das Problem <strong>der</strong> Tabuisierung dieses Themas innerhalb <strong>der</strong> Familien. Daraus<br />

folgt allerdings, dass sich die Kin<strong>der</strong> keine Hilfe von Dritten holen können. Auch die<br />

fehlende Krankheitseinsicht kann es sowohl für die Kin<strong>der</strong> als auch für die<br />

Professionellen sehr schwer machen, Verän<strong>der</strong>ungsprozesse in <strong>der</strong> Familie<br />

anzustoßen. Grundsätzlich besteht bei den Fachkräften <strong>der</strong> Jugendhilfe ein großer<br />

Bedarf an Fort- und Weiterbildung zu diesem Thema aufgrund <strong>der</strong> zum Teil großen<br />

Unsicherheit im Umgang mit den Familien.<br />

Die Kooperation in den Standorten ist unterschiedlich entwickelt, und zwar sowohl<br />

zwischen den Standorten als auch zwischen verschiedenen Institutionen und<br />

Einrichtungen innerhalb eines Standortes. Dort wo sich eine Zusammenarbeit bereits<br />

vor Projektbeginn etabliert hatte, wurde von positiven Kooperationserfahrungen<br />

berichtet. Als Weiterentwicklungsbedarf wurden insbeson<strong>der</strong>e ein regelmäßiger<br />

Austausch und gegenseitige Beratungen in konkreten Einzelfällen herausgestellt.<br />

Lange Wartezeiten bis zur Einleitung o<strong>der</strong> möglichen Inanspruchnahme einer Hilfe<br />

wurden von allen Befragten als zu beachtende Hürde beschrieben.<br />

Bereits bestehende Angebote, die sich speziell an Kin<strong>der</strong> psychisch kranker Eltern<br />

wenden gibt es in den Standorten nicht. Einzige Ausnahme ist die bereits bekannte<br />

Eltern-Kind-Gruppe in <strong>der</strong> Hunsrück-Klinik <strong>der</strong> kreuznacher diakonie.<br />

Aus den Interviews können verschiedene Ideen und Ansätze für die Entwicklung<br />

von Angeboten und Hilfen für Kin<strong>der</strong> psychisch kranker Eltern zusammengetragen<br />

werden. Die Spannbreite geht dabei von niedrigschwelligen und präventiven<br />

Angeboten bis hin zu stationären Angeboten und Hilfen im Zwangskontext. Folgende<br />

Angebote können als erste Ideensammlung benannt werden:<br />

�Entlastende und unterstützende Angebote für strukturell überfor<strong>der</strong>te Familien<br />

bzw. so genannte „Risikofamilien“, bei denen möglichst frühzeitig eine<br />

Begleitung <strong>der</strong> Eltern und eine Stärkung ihrer Erziehungsfähigkeit stattfinden<br />

bzw. angestrebt werden (z.B. „Starke Eltern – starke Kin<strong>der</strong>).<br />

�Möglichkeiten <strong>der</strong> Freizeitgestaltung mit betroffenen Kin<strong>der</strong>n als Ausgleich für<br />

den „Stress“ in <strong>der</strong> Familie.<br />

�Gruppenangebote für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, die ihnen einen<br />

Erfahrungsaustausch mit An<strong>der</strong>en in ähnlichen Situationen ermöglichen<br />

�Therapeutische Angebote für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

�Erarbeitung von Notfallplänen und Bereitstellung von Anlaufstellen für Eltern<br />

die schnelle Hilfe in akuten Phasen benötigen<br />

�Leicht zugängliche Beratungsangebote für Eltern, z.B. Sprechstunden von<br />

Beratungsstellen in <strong>der</strong> Erwachsenenpsychiatrie<br />

�Erarbeitung von Informationsmaterialien für Eltern und Kin<strong>der</strong>, die z.B. über<br />

mögliche Hilfen und Angebote informieren o<strong>der</strong> die Eltern bei <strong>der</strong> Aufklärung<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> bezüglich <strong>der</strong> Krankheit <strong>der</strong> Eltern unterstützen<br />

�Patenschaften für Familien in Anlehnung an bereits bestehende Modelle in<br />

an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n

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