oeconomy² – für mündige wirtschaftsbürger - GoldSeiten.de
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www.<strong>oeconomy²</strong> <strong>–</strong> <strong>für</strong> <strong>mündige</strong> <strong>wirtschaftsbürger</strong><br />
Austro-liberale Ansätze<br />
Auf <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>r Austro-Liberalen sieht man nicht im Zinssystem o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />
Globalisierung ein Problem, son<strong>de</strong>rn vielmehr in <strong>de</strong>r Geldmonopolstellung <strong>de</strong>s<br />
Staates und <strong>de</strong>r hohen Liquiditätsentwicklung in <strong>de</strong>n letzten Jahren. 26 Dabei verweist<br />
man auch etwa auf die über 20 Hyperinflationen im 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt als Folge <strong>de</strong>s<br />
Papiergel<strong>de</strong>s. 27 Diesem Anreizmechanismus auf Seiten <strong>de</strong>r Regierung will man<br />
disziplinieren<strong>de</strong> bzw. kontrollieren<strong>de</strong> Instanzen entgegensetzen.<br />
So wird zum einen die Rückkehr zu einem Goldstandard gefor<strong>de</strong>rt. Die<br />
psychologische Sicherheit einer Unterlegung einer Währung mit physischen Werten<br />
wür<strong>de</strong> einerseits das Vertrauen stärken. An<strong>de</strong>rerseits wür<strong>de</strong> die Bindung an das Gold<br />
eine disziplinieren<strong>de</strong> Wirkung hinsichtlich <strong>de</strong>r konstatierten Liquiditätsflut <strong>für</strong> die<br />
geldpolitischen Entscheidungsträger ausüben. Der im Inland und im Ausland<br />
wirken<strong>de</strong> Goldautomatismus sollte sein übriges Vollbringen. Uneinig ist man sich hier<br />
allerdings über die exakte Ausgestaltung. So wird ein 100 %-Goldstandard o<strong>de</strong>r<br />
alternativ ein Fractional-Reserve-Banking, also eine Teilhinterlegung mit Gold,<br />
diskutiert.<br />
„Denationalisation of Money“ aus <strong>de</strong>m Jahr 1976. 28 Durch die Abschaffung <strong>de</strong>s<br />
Staatsmonopols über das Geld wür<strong>de</strong> sein Vorschlag <strong>–</strong> die Einführung von<br />
konkurrieren<strong>de</strong>m Privatgeld <strong>–</strong> einen Stabilitätswettbewerb zwischen verschie<strong>de</strong>nen<br />
Konsortien ermöglichen, <strong>de</strong>ren Disziplinierung durch Gewinne <strong>de</strong>r Emittenten<br />
gesichert wer<strong>de</strong>n sollte. 29<br />
Einer <strong>de</strong>m Hayek-Vorschlag verwandte und mit gewissem Scharm auftreten<strong>de</strong><br />
Alternative machte einige Jahre später Hans F. Sennholz in seinem Werk „Money and<br />
Freedom“ aus <strong>de</strong>m Jahr 1985. 30 Er for<strong>de</strong>rte dabei we<strong>de</strong>r die Abschaffung <strong>de</strong>r<br />
Papierwährungen und schon gar nicht die Auflösung <strong>de</strong>r Zentralbanken. Ins Zentrum<br />
seines Ansatzes stellte er die Vertragsfreiheit. So sollen die Verträge nicht unter einen<br />
Zwang <strong>für</strong> nur eine Zahlart gestellt wer<strong>de</strong>n. Er könne sich Rohstoffkonten in<br />
vielfältiger Weise vorstellen, wie sie heute teilweise bereits existieren. Mit an<strong>de</strong>ren<br />
Worten plädierte er <strong>für</strong> die Abschaffung <strong>de</strong>s staatlichen Geldmonopols, räumte aber<br />
ein, dass <strong>de</strong>r Staat weiter Geld emittieren und die Steuern durch das Staatsgeld<br />
eintreiben könne. Durch diesen einfachen und auch praktikabelsten Mechanismus<br />
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