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oeconomy² – für mündige wirtschaftsbürger - GoldSeiten.de

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www.<strong>oeconomy²</strong> <strong>–</strong> <strong>für</strong> <strong>mündige</strong> <strong>wirtschaftsbürger</strong><br />

und hierarchische Produktionsstrukturen in <strong>de</strong>r heutigen bürgerlichen Gesellschaft<br />

Vertragsbeziehungen vorherrschen, die zum Wirtschaften mit Eigentum und einer<br />

Vermögenshaftung führen. So wird geschlussfolgert, dass zu Beginn eines je<strong>de</strong>n<br />

wirtschaftlichen Aufschwungs <strong>–</strong> historisch gesehen <strong>–</strong> immer die Etablierung von<br />

Eigentumsinstitutionen vollzogen wur<strong>de</strong>.<br />

Der Bogen zum Geld wird nun dadurch gespannt, in<strong>de</strong>m davon ausgegangen wird,<br />

dass durch die Eigentumskonstitution erst Zins und Geld entstehen kann. Das<br />

Postulat <strong>de</strong>r klassischen Dichotomie, also <strong>de</strong>r Geldschleier bzw. die Neutralität <strong>de</strong>s<br />

Gel<strong>de</strong>s, wür<strong>de</strong> die Sicht auf die Ursachen wirtschaftlichen Han<strong>de</strong>lns erschweren.<br />

Die Verschuldung sehen die Vertreter dieser Theorie daher keineswegs als ein Übel<br />

an. Vielmehr ist sie die Grundlage <strong>für</strong> effiziente Allokations- und<br />

Innovationsleistungen, da fast alle wirtschaftlichen Transaktionen auf Schuldverträgen<br />

beruhen. Geld entsteht daher also durch benötigte Vorleistungen eines Unternehmers<br />

z. B. <strong>für</strong> Investitionen (Vorleistungen), das nur durch a) eine Sicherheitsleistung und<br />

b) einen Zins akzeptiert wird. Eine beliebige Verlängerung <strong>de</strong>s Kredits ist<br />

ausgeschlossen, da die Vermögenssicherheitsleistung bald nicht mehr genügen wür<strong>de</strong>.<br />

So wür<strong>de</strong> ein Verschuldungswachstum notwendig sein, um eine effiziente Angebots-<br />

Nachfrage-Koordination zuzulassen und eine Wachstumsdynamik zu erreichen.<br />

Neben <strong>de</strong>n Gütermärkten geht es hier auch um sog. „Verschuldungsmärkte“, da <strong>de</strong>r<br />

verschul<strong>de</strong>te Unternehmer „ein Angebot produzieren [muss], dass attraktiv genug ist,<br />

um an<strong>de</strong>re in die Verschuldung zu führen. Die systemische Geldknappheit ist <strong>de</strong>r<br />

Motor <strong>de</strong>s produktiven Wettbewerbs um Schuld<strong>de</strong>ckungsmittel. [...] Dies zwingt <strong>de</strong>n<br />

Schuldner im Wettbewerb zu enormer Anstrengung im Bereich <strong>de</strong>r Schaffung von<br />

Innovationsleistungen, um neue Bedürfnisse zu kultivieren und somit starke<br />

Nachfrageschübe zu erzeugen. Verschuldungswachstum ist somit keinesfalls als<br />

Krisenindikator zu verwen<strong>de</strong>n.“ 34<br />

Den Kritikern <strong>de</strong>r extremen weltweiten Verschuldung bei <strong>de</strong>n Staaten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Haushalten halten sie daher entgegen, dass nicht das Verschuldungswachstum relevant<br />

ist, son<strong>de</strong>rn die Nachhaltigkeit <strong>de</strong>r Verwendung dieser Schuld. 35 Den Gegnern <strong>de</strong>s<br />

Zinssystems halten sie entgegen, dass diese einen Systemfehler vermuten, da sie die<br />

<strong>–</strong>7<strong>–</strong>

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