Wochenspiegel Vellmar 50/2009
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4. Runde in der Nordhessenliga:<br />
Unglaublich, am 4. Spieltag wurde gewirbelt wie noch nie !<br />
Ein Heimspiel im Bürgerhaus hatte <strong>Vellmar</strong> 2 am Sonntag, 06.12.<strong>2009</strong>, zu bestreiten. In<br />
der 4. Runde der Nordhessenliga war Caissa Kassel 3 der Gegner, ein wohlbekannter<br />
langjähriger Konkurrent, mit dem <strong>Vellmar</strong>'s Akteure erneut die Klingen kreuzten. Caissa<br />
Kassel 3 war aufgrund seiner Mannschaftsverstärkungen (Leo Flatau, Wolfgang Haase)<br />
besser in die Saison gestartet und rangierte nach drei Runden in der Tabelle deutlich vor<br />
<strong>Vellmar</strong> 2. Das sollte also wie immer ein sehr schwieriges Unterfangen werden, die<br />
dringend benötigten Mannschaftspunkte zur Verbesserung des Tabellenstandes möglichst<br />
beide in <strong>Vellmar</strong> zu behalten. Unmöglich war nichts, wenn Tagesform und Motivation<br />
beim Gastgeber stimmten. <strong>Vellmar</strong> 2 musste krankheitsbedingt auf die bisher beste<br />
Punktesammlerin Cornelia Moritz verzichten, aber Manni Müller sprang wieder ein als<br />
Ersatzspieler "de Luxe".<br />
Im Spielraum des Bürgerhauses: Die ersten vier Bretter beider Mannschaften,<br />
vorn rechts Frank Beutner gegen Marcel Warmt (Caissa Kassel)<br />
<strong>Vellmar</strong> 2 - Caissa Kassel 3 5:3 !<br />
Relativ schnell endeten zwei Partien remis - Brett 2: Mordco Craizler - Wolfgang Haase<br />
(Caissa), und Brett 6: Günter Preuß - Berthold Müller (Caissa). Später folgte eine weitere<br />
Remisentscheidung am Brett 5: Wilfried Rother - Norbert Köstler (Caissa). Nach drei<br />
beendeten Partien also 1,5:1,5 Zwischenstand. Das deutete bereits an, wie eng es werden
würde an diesem Tag. Dann allerdings war ein doppelter <strong>Vellmar</strong>er Paukenschlag an<br />
den hinteren Brettern zu vernehmen. Zunächst konnte am Brett 7: Helmut Strutzke gegen<br />
Christian Powalla (Caissa) die offene weisse Königsstellung und die ungenaue Partieanlage<br />
des Caissa-Spielers ausnutzen und klar gewinnen. Danach ließ am Brett 8: Manni<br />
Müller gegen Gottfried Steiner (Caissa), wie eine Woche zuvor in H.-Münden, bei<br />
gleichwertiger Materialverteilung wieder sein Endspielkönnen aufblitzen. Gegen Manni's<br />
zwei entfernte Freibauern war ein Springer von G. Steiner machtlos, so dass der Caissa-<br />
Spieler aufgeben musste. <strong>Vellmar</strong> war mit 3,5:1,5 deutlich in Führung gegangen und<br />
drei Partien liefen noch.<br />
Das sind sie, die beiden "Matchwinner" für <strong>Vellmar</strong> am Brett 7 und 8 -<br />
Helmut Strutzke und Manni Müller !<br />
Mit einem Remis am Brett 4: Frank Beutner - Marcel Warmt (Caissa) und einem<br />
Zwischenstand von 4:2 sorgte Frank dann zumindest schon für einen <strong>Vellmar</strong>er<br />
Mannschaftspunkt. Dann nochmals großes Zittern an den beiden restlichen Brettern, Brett<br />
1: Jens Holhbein - Leo Flatau (Caissa) und Brett 3: Ulli Rehbein - Gerhard Wieprecht<br />
(Caissa). Jens hatte Stress mit hoher Zeitnot - 14 Züge musste er noch machen bis zur<br />
Zeitkontrolle und auf der Uhr standen noch 1 Minute 30 Sekunden zur Verfügung ! Wie<br />
sollte das gut gehen, da sich Jens zusätzlich mit einer zwar ausgeglichenen, aber<br />
komplizierten Brettstellung konfrontiert sah ? Glück für ihn, dass der starke Routinier Leo<br />
Flatau keinen Gewinnweg fand, lange überlegte und ebenfalls in Zeitnot geriet. Hier stellte<br />
er sogar noch eine Figur ein und in beiderseitiger Zeitnot einigte man sich zur<br />
Punkteteilung. Ulli Rehbein hatte im Turm/Läufer-Endspiel einen Bauern weniger, musste<br />
einen gegnerischen starken Freibauern aufhalten und stand auf Verlust. Auch hier war für<br />
ihn Glück im Spiel, denn Gerhard Wieprecht konnte die Hürde unterschiedlicher<br />
Läuferfarbe nicht überwinden. So folgte zum Abschluss noch ein Remis und <strong>Vellmar</strong> hatte
mit dem 5:3 Erfolg ein wichtiges Zwischenziel erreicht. Der Anschluss an das Mittelfeld<br />
war mit nunmehr 4:4 Mannschaftspunkten hergestellt ! Beachtlich auch: Gegen die<br />
starken Caissaner wurde keine einzige Partie verloren.<br />
Caissa's vier hintere Bretter (links), vorn rechts beäugt Wilfried Rother<br />
den Zug von Norbert Köstler. Die Partie endete remis.<br />
Hier läuft das gegenseitige Zeitnotgefecht zwischen<br />
Jens Hohlbein (rechts) und Leo Flatau. Jens erreichte ein sehr wichtiges Remis.
Was insgesamt am 4. Spieltag der Nordhessliga sehr bemerkenswert erschien:<br />
Es wurde gewirbelt wie nie zuvor !<br />
Gleich drei der favorisierten Spitzenmannschaften mussten gegen Kontrahenten aus dem<br />
unteren Tabellendrittel die Segel streichen ! Der mit 6:0 Punkten führende Kasseler SK 3<br />
verlor gegen Bad Emstal krass mit 2,5:5,5. Der Ahnataler SC 1, ebenfalls mit 6:0 auf dem<br />
2. Platz, verlor gegen Bad Sooden-Allendorf 2 auch deutlich mit 3:5. Und letztlich verlor<br />
der Homberger SC 1 ebenfalls 3,5:4,5 gegen SK Baunatal 2 ! Und auch <strong>Vellmar</strong>s 5:3-<br />
Erfolg gegen Caissa Kassel 3 war so nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Zwar<br />
veränderte sich im Gesamtklassement kaum etwas, aber in dieser Saison scheint alles<br />
möglich zu sein, jeder kann jeden schlagen und die Meisterschafts- und Abstiegsfragen<br />
sind offener denn je. Lediglich Kaufungen (verlor 3,5:4,5 gegen Fuldatal 1) ist als einzige<br />
bisher sieglose Mannschaft mit 1:7 Punkten etwas in's Hintertreffen geraten. Aber das<br />
kann sich offensichtlich mit jedem Spieltag rasch ändern.<br />
Unberechenbare Nordhessenliga - muss man angesichts dieser Ereignisse wohl<br />
anmerken. Aber das erhöht den Reiz der Liga und lässt allen beteiligten Teams<br />
Wunschträume und auch Abstiegsängste absolut offen !<br />
G. Preuß