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Evolutionäre Algorithmen für die zielgerichtete Optimierung pdfsubject

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2.1. Body-Tracking-System 7<br />

speziell für eine Person angepasst werden. Um allgemein <strong>die</strong> Position und Ausrichtung<br />

eines Limbs im Raum anzugeben, sind <strong>die</strong> Werte für <strong>die</strong> Translation<br />

t l ∈ R 3 und Rotation α l ∈ R 3 nötig. Für das gesamte Körpermodell mit acht<br />

Limbs müssten für eine Posturschätzung somit 48 Werte ermittelt werden. Diese<br />

Komplexität wird verringert, indem man <strong>die</strong> Limbs mit Hilfe von kinematischen<br />

Ketten zusammenfügt wie in Abbildung 2.2(c) gezeigt. Die Segmente innerhalb<br />

einer Kette sind durch Drehgelenke verbunden. Jedem Segment wird ein Limb zugewiesen.<br />

Zur Ermittlung der Pose eines Limbs ist somit nur noch <strong>die</strong> Angabe der<br />

Torsoposition und der Winkel der in der kinematischen Kette vorangehenden Gelenke<br />

notwendig. Eine weitere Reduzierung des Suchraums der Freiheitsgrade wird<br />

dadurch erreicht, dass man <strong>die</strong> Handgelenke und das Gelenk im Bereich des Halses<br />

auf feste Werte setzt. Eine Änderung in <strong>die</strong>sen Gelenkwinkeln ist nur schwer<br />

zu detektieren, da eine Projektion des Modells in ein Bild zur Überprüfung der<br />

Übereinstimmung mit der realen Postur keine signifikanten Unterschiede darstellen<br />

kann (siehe Abschnitt 2.1.2). Des Weiteren wird das Gelenk des Ellenbogens<br />

auf einen Freiheitsgrad beschränkt, was dem biologischen Vorbild entspricht. Eine<br />

Änderung des axialen Winkels ψ kann hier in dem Aufnahmebild ebenfalls nur<br />

sehr eingeschränkt detektiert werden. Neben der Restriktion für <strong>die</strong> Anzahl der<br />

rotatorischen Freiheitsgrade der Limbs wird auch noch der Wertebereich der übrigen<br />

Winkel in Φ t beschränkt, um ”<br />

unmögliche Winkel“ in der Modellpostur zu<br />

verhindern. Ein Beispiel ist der Winkel des Ellenbogens ϕ OR , der nur von ca. 30 ◦<br />

bis 180 ◦ gestreckt werden kann.<br />

Für das Körpermodell ergeben sich somit 14 Freiheitsgrade (drei translatorische<br />

und elf rotatorische). Dies ist in Abbildung 2.2(c) gezeigt und kann in den folgenden<br />

Zustandsvektor Φ t zusammengefasst werden, der eine Körperpostur zum<br />

Zeitpunkt t beschreibt [Zie06]:<br />

Φ t = [α x , α y , α z , t x , t y , t z , ϕ OR , ϑ OR , ψ OR , ϕ UR , ϕ OL , ϑ OL , ψ OL , ϕ UL ] T (2.1)<br />

Der rechte bzw. linke Oberarm wird mit O R bzw. O L bezeichnet, während der<br />

rechte und linke Unterarm mit U R und U L gekennzeichnet wird. Mit Φ t können<br />

nun <strong>die</strong> Gelenkwinkel und ihre Translation als <strong>die</strong> Veränderlichen einer Modellpostur<br />

beschrieben werden; ihre Werte müssen für <strong>die</strong> Erkennung einer Postur<br />

entsprechend angepasst werden.<br />

2.1.2 Posturschätzung<br />

Mit Hilfe des in dem vorherigen Abschnitt definierten Körpermodells erfolgt nun<br />

eine Schätzung der Postur aus einer gegebenen Bilderserie. Das Body-Tracking-<br />

Framework beginnt mit einer initial festgelegten Modellpostur und verfolgt <strong>die</strong><br />

Postur der Person über <strong>die</strong> Zeit. Mit Hilfe des zeitlichen Verlaufs ist unter der<br />

Annahme einer gleichförmigen Bewegung des Körpers einer Person (bzw. dessen<br />

Körperteile) eine Einschränkung des Suchraumes möglich. So muss in einem Bild<br />

nicht nach Posturen gesucht werden, <strong>die</strong> aufgrund des vorherigen Zeitschritts von<br />

der Person nicht eingenommen werden können.<br />

Die Initialisierung der Modellpostur, also <strong>die</strong> Festlegung der Werte für den Zustandsvektor<br />

Φ t=0 aus Gleichung 2.1, erfolgt per Hand. Eine automatische Initialisierung<br />

ist zwar möglich, befand sich aber zum Zeitpunkt <strong>die</strong>ser Arbeit noch in<br />

der Entwicklung und wurde daher hier nicht verwendet.

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