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Evolutionäre Algorithmen für die zielgerichtete Optimierung pdfsubject

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3.2. Evolutionäre Verfahren 33<br />

3.2.2 Operatoren<br />

Die Operatoren der Mutation, Selektion und Rekombination wenden <strong>die</strong> zentralen<br />

Elemente der Evolutionstheorie auf eine ”<br />

künstliche“ Population aus Individuen<br />

an. Die von Holland [Hol75] vorgeschlagenen Operatoren basieren dabei von der<br />

binären Repräsentation des Erbguts der Individuen und werden in <strong>die</strong>sem Abschnitt<br />

auf <strong>die</strong> Gleitkommazahlen-Darstellung angewendet. Es wird im weiteren<br />

Verlauf angenommen, dass <strong>die</strong> Individuen bereits konvertiert wurden: x ≡ x [0,1] .<br />

Mutation<br />

Die Mutation beinhaltet <strong>die</strong> zufällige Änderung des Erbgutes: Jedes Chromosom<br />

eines Individuums wird anhand der Wahrscheinlichkeit p m neu mit einem uniform<br />

zufälligen Wert aus [0, 1] belegt. p m ist normalerweise sehr klein (≈ 0,01 für <strong>die</strong><br />

Gleitkommazahlenrepräsentation des Erbguts).<br />

Im Sinne der <strong>Optimierung</strong>stheorie kommt der Mutation <strong>die</strong> Rolle für <strong>die</strong> Exploration<br />

des Suchraums zu. Durch <strong>die</strong> zufälligen Änderungen im Erbgut erhält man<br />

<strong>die</strong> Diversität der Individuen in der Population. Wird <strong>die</strong> Mutation zu häufig<br />

(das heißt p m wird zu groß gewählt) durchgeführt, wird der Population allerdings<br />

keine Gelegenheit zur Konvergenz gegeben; in <strong>die</strong>sem Fall wird das Erbgut der<br />

Individuen zu häufig geändert und somit können <strong>die</strong> besten Individuen nicht ihre<br />

vorteilhaften Charakteristika an ihre Nachkommen weitergeben. Wird im Gegensatz<br />

dazu <strong>die</strong> Mutation zu selten angewendet, können <strong>die</strong> Individuen keine neuen<br />

Suchräume“ in der Lösungsmenge erforschen; <strong>die</strong> Überwindung lokaler Optima<br />

”<br />

ist hier nicht mehr möglich.<br />

Selektion<br />

Die Selektion ermittelt für <strong>die</strong> Bildung von Paaren <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit, mit<br />

der sich <strong>die</strong> Individuen vermehren und zieht dafür <strong>die</strong> Fitnesswerte zu Rate.<br />

Dieser Operator ist der einzige, der unabhängig von der Repräsentation des Erbguts<br />

agiert. Die Selektion bestimmt <strong>die</strong> Suchrichtung der <strong>Optimierung</strong>. Auch hier<br />

gibt es wie bei der Mutation <strong>die</strong> Möglichkeit <strong>die</strong> Art der Suche zu beeinflussen:<br />

Orientiert sich <strong>die</strong> Selektion zu stark an den besten Individuen (das heißt der<br />

Selektionsdruck ist sehr hoch), so ist <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit groß, dass suboptimale<br />

Individuen <strong>die</strong> Population dominieren und somit eine weitere Exploration<br />

des Suchraums verhindert wird. Ist der Selektionsdruck dagegen zu schwach ausgeprägt,<br />

konvergieren <strong>die</strong> Individuen nur sehr langsam gegen eine Lösung.<br />

aus der Genera-<br />

Es existieren mehrere Selektionsverfahren für <strong>die</strong> Individuen x (i)<br />

t<br />

tion P (t). Die folgenden sind <strong>die</strong> bekanntesten [Mit98]:<br />

• Proportionale Selektion:<br />

Die Individuen x (i)<br />

t werden proportional zu ihrem Fitness-Wert f(x (i)<br />

t ) mit<br />

folgender Wahrscheinlichkeit ausgewählt:<br />

P (x (i)<br />

t ) =<br />

f(x (i)<br />

t )<br />

∑ Nx<br />

j=1 f(x(j) t )<br />

(3.2)<br />

Je größer der Fitness-Wert eines Individuums ist, desto größer ist dessen<br />

Selektionswahrscheinlichkeit. Dies kann allerdings dazu führen, dass eine

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