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pfarrbrief 02_08c color Cover - des Pfarrverbandes Bilk-Friedrichstadt

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Der Wohlgeruch <strong>des</strong> Paradieses<br />

Das Weihrauchfass, Schiffchen und Löffel<br />

der Gemeinde St. Martin<br />

Betrachtung von Franz Karger © (Copyright)<br />

Das Bild zeigt eine recht alte niederrheinische<br />

Silberschmiedearbeit,<br />

vielleicht aus der Mitte <strong>des</strong> 14. Jahrhunderts.<br />

Weihrauchfass, Löffel und<br />

Schiffchen, liturgische Geräte, die<br />

schon sehr lange im Gebrauch der<br />

St. Martin Gemeinde in Düsseldorf<br />

sind.<br />

Eine beliebte Form für das<br />

Weihrauchfass war die eines<br />

Turmes, als „Turm Davids“,<br />

Symbol für den jüdischen<br />

Tempel und die christliche<br />

Kirche. Auf der von einem<br />

knapp angedeutetem achteckigen<br />

Fuß (die Acht<br />

gilt in der<br />

Editorial<br />

jüdisch-christlichen Symbolik als<br />

Zahl, in der sich das Endliche mit<br />

dem Unendlichen berührt, wo also<br />

heiliger Boden ist) getragenen Schale<br />

(als Halbkugel ist sie Bild <strong>des</strong> Irdischen),<br />

in der die Kohle (Feuer ist<br />

ein uraltes Symbol göttlicher Erscheinung)<br />

glüht, erheben sich in<br />

vier Himmelsrichtungen (also überall)<br />

die Fenster, Giebel und die Konstruktion<br />

eines Hausdaches (Behausung<br />

der Menschen) in <strong>des</strong>sen<br />

Mitte ein achteckiger Turm mit zwei<br />

mal acht Spitzbogenfenstern aufragt.<br />

Im Dach wiederholt sich die Symbolik.<br />

An seiner filigranen Krone ist eine<br />

Gliederkette befestigt, die das Dach<br />

anheben kann. Vier Ketten tragen<br />

das Turmhäuschen und enden in einer<br />

blütenförmigen Platte, durch<br />

deren Öffnung der Deckel an einer<br />

fünften Kette auf und zu gezogen<br />

wird, um den Weihrauch aus<br />

dem Schiffchen auf die glühenden<br />

Kohlen legen zu können.<br />

Das wegen seiner Form<br />

„Schiffchen“ genannte Behältnis der<br />

Weihrauchkörner hat einen mit<br />

Blattornamenten reich gestalteten<br />

Fuß und ist am Deckel mit einem<br />

kunstvoll getriebenen Blattgriff verziert,<br />

mit dem man das Schiffchen<br />

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