23.12.2014 Aufrufe

pfarrbrief 02_08c color Cover - des Pfarrverbandes Bilk-Friedrichstadt

pfarrbrief 02_08c color Cover - des Pfarrverbandes Bilk-Friedrichstadt

pfarrbrief 02_08c color Cover - des Pfarrverbandes Bilk-Friedrichstadt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Editorial<br />

den es vorher nicht gab, der aber<br />

jetzt den Raum, die Welt, uns selbst<br />

erfüllt, - so wandelt das Gebet.<br />

Diese kleine Verwandlung <strong>des</strong> Raumes,<br />

die wir im Weihrauchritus erleben,<br />

macht deutlich: Gebet verwandelt.<br />

Nicht immer groß und einschneidend,<br />

eher leise und kaum wahrnehmbar.<br />

Den Weihrauchritus deuten mittelalterliche<br />

Theologen so:<br />

Das ins Irdische (Schale) eingegangene<br />

Gotteswort (Feuer), also Jesus<br />

Christus, verwandelt durch seine<br />

Gnade und den Hauch <strong>des</strong> Geistes<br />

(die Luft) die harten, unansehnlichen<br />

Weihrauchkörner (die Sünde<br />

und Schuld <strong>des</strong> Menschen), in die<br />

6<br />

wohlduftende Gabe <strong>des</strong> Weihrauches.<br />

Die neue, geisterfüllte Schöpfung<br />

der Erlösten dient Gott in der und<br />

durch die Kirche (Turm) und dringt<br />

aus den Fenstern ihrer Menschenbehausung<br />

heraus und verwandelt die<br />

ganze Welt.<br />

Im Weihrauch liegt ein Geheimnis -<br />

das Geheimnis vom Spiel der Liturgie<br />

überhaupt. Spiel, das von keinem<br />

Zweck weiß, sondern sich frei<br />

entfaltet … gibt … hinschenkt. Es<br />

ist die Liebe, die durch den Tod geht<br />

und in ewiges Leben verwandelt<br />

wird. Es ist das Gebet und gerade<br />

das eine, das keinen Zweck kennt,<br />

sondern aus dem „Du allein bist der<br />

Heilige, du allein der Höchste, du<br />

allein der Herr“ Lobpreis <strong>des</strong> Ewigen<br />

in seiner Herrlichkeit ist.<br />

Es ist die Geste <strong>des</strong> Nur so, die von<br />

keinem Zwecke weiß, die nur ist.<br />

Wie jene schöne Tat der Frau, die<br />

Jesus mit köstlichem Nardenöl salbt,<br />

nur ist; jene schöne Tat, deren Duft,<br />

wie uns Johannes berichtet, das ganze<br />

Haus erfüllt, so dass die Jünger<br />

murrten: „Wozu diese Verschwendung“<br />

Jesus aber sagt: „Was bekümmert<br />

ihr die Frau, sie hat ein schönes<br />

Werk an mir getan und mich auf<br />

mein Begräbnis hin gesalbt!“<br />

Diese Szene (Joh 12,1-8 mit Mt 26,<br />

6-13) bringt das Wesen von Liturgie<br />

auf den Punkt: göttliches Lieben,<br />

kostbares Duften und erlösen<strong>des</strong><br />

Opfern sind zusammengeschaut.<br />

In der vierten Hore <strong>des</strong> Stundenge-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!