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neue Schule? - Gew-offenbach.de

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2. Voraussetzungen und Bedingungen<br />

Folgen<strong>de</strong> Min<strong>de</strong>ststandards müssen garantiert<br />

sein, wenn nicht weiterhin naiv in das Horn <strong>de</strong>r<br />

PC- und Internet-Euphorie geblasen wer<strong>de</strong>n soll:<br />

* Entwicklung von (aus <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r<br />

PISA-Studie abgeleiteten) pädagogischen Konzeptionen<br />

für <strong>de</strong>n Einsatz mo<strong>de</strong>rner IT (entspr.<br />

didaktische und methodische Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

berücksichtigend).<br />

* Formulierung und Sicherstellung eines Support-<br />

Systems in pädagogischer und technischer Hinsicht.<br />

Die bisherige Praxis, sich von Seiten <strong>de</strong>s<br />

Schulträgers auf die Anschaffung von IT-Geräten<br />

zu beschränken und sämtliche Folgearbeiten<br />

primär <strong>de</strong>n Lehrkräften (bei völlig unzureicher<br />

Anrechnung) aufzubür<strong>de</strong>n, muss vorbei sein!<br />

* Auch darf es nicht <strong>de</strong>r einzelnen <strong>Schule</strong><br />

überlassen bleiben, entsprechen<strong>de</strong> „Lösungen“<br />

(Sponsoring o.ä.) zu fin<strong>de</strong>n.<br />

3. GEWerkschaftliche For<strong>de</strong>rungen<br />

Die Entwicklung von pädagogischen Konzeptionen<br />

ist zunächst eine Aufgabe, die die GEW<br />

selbstständig zu bewältigen hat.<br />

DIE GEWÄHRLEISTUNG EINES SUPPORT-<br />

SYSTEMS IST DIE AUFGABE DES LANDES<br />

HESSEN UND DES SCHULTRÄGERS !<br />

Vom Stadtschulamt Frankfurt wer<strong>de</strong>n die<br />

laufen<strong>de</strong>n Kosten eines technischen Supports mit<br />

30-50 % <strong>de</strong>r Erstinvestition beschrieben. Privatunternehmen<br />

dagegen gehen von einer Relation<br />

30 zu 70 zwischen Anschaffungs- und laufen<strong>de</strong>n<br />

Folgekosten aus.<br />

I<strong>de</strong>ologisch unverdächtig ist die Orientierung an<br />

Vorgaben <strong>de</strong>s Kultusministeriums von Ba<strong>de</strong>n-<br />

Württemberg, das für etwa 60 Unterrichtscomputer<br />

eine Betreuungsperson für notwendig<br />

erachtet (wobei die zu bewältigen<strong>de</strong> Arbeit 1/3<br />

pädagogischer Natur ist und 2/3 technischen<br />

Charakter hat).<br />

Konkret be<strong>de</strong>utet das für die <strong>Schule</strong>n <strong>de</strong>s Kreises<br />

Offenbach -- projiziert auf das Jahr 2005 -- bei<br />

dann vorhan<strong>de</strong>nen ca. 6.000 Geräten, für <strong>de</strong>n<br />

Support ca. 100 Stellen zur Verfügung zu haben!<br />

* 1/3 dieser Stellen = 33 1/3 Stellen bzw. ca. 850<br />

Anrechnungsstun<strong>de</strong>n, die das Land Hessen zur<br />

Verfügung zu stellen hat durch eine entspechen<strong>de</strong><br />

Erhöhung <strong>de</strong>r Lehrerzuweisung.<br />

* 2/3 dieser Stellen = 67 Informationstechniker,<br />

die <strong>de</strong>r Kreis OF für die <strong>Schule</strong>n verfügbar haben<br />

muss, um die permanenten Aufgaben wie<br />

Installation, Betreuung/Hilfestellung, Wartung,<br />

Reparatur sicherzustellen.<br />

Damit entstehen <strong>de</strong>m Kreis Offenbach jährliche<br />

Folgekosten in Höhe von ca. 3,75 Millionen Euro.<br />

Dessen muss sich ein politisch Verantwortlicher<br />

bewusst sein, wenn er -- aus welchen Grün<strong>de</strong>n<br />

auch immer -- vollmundig ein Investitionsvolumen<br />

von 7,5 Mio. Euro für die nächsten drei<br />

Jahre ankündigt.<br />

Wer diese Aspekte ignoriert, han<strong>de</strong>lt verantwortungslos,<br />

kalkuliert die Entstehung von<br />

informationstechnischen Ruinen ein und setzt<br />

sich <strong>de</strong>m Vorwurf <strong>de</strong>r Verschwendung von Steuergel<strong>de</strong>rn<br />

aus.<br />

Sollten diese Bedingungen nicht erfüllt wer<strong>de</strong>n,<br />

kündigen wir GEWerkschaftlich organisierten<br />

Lehrkräfte unsere bisher praktizierte und in<br />

manchen Fällen an gesundheitlichen Raubbau<br />

grenzen<strong>de</strong> Mitarbeit auf!<br />

In einem ersten Schritt muss die Teilnahme an<br />

Aktionen erwogen wer<strong>de</strong>n. Dazu bietet sich<br />

beispielsweise die „Black-Screen-Aktion“ an<br />

(www.schule-ohne-Zukunft.<strong>de</strong>).<br />

Beschlossen auf <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rversammlung <strong>de</strong>s<br />

GEW-Kreisverbands Offenbach-Land am 20.2.2002<br />

Trotz gegenteiliger Wahlversprechen 1998 geht<br />

auch unter <strong>de</strong>r rot-grünen Bun<strong>de</strong>sregierung die<br />

Umverteilung von unten nach oben zugunsten<br />

<strong>de</strong>r Arbeitgeber und Vermögensbesitzer weiter.<br />

Aktuelles Beispiel ist die mit Zustimmung <strong>de</strong>s<br />

Bun<strong>de</strong>srates (vom 20.12.01) erfolgte Kürzung<br />

<strong>de</strong>r Beamtenpensionen von bisher 75 % auf jetzt<br />

höchstens 71,75 % (und das trotz massiver<br />

Kürzungen im Bereich <strong>de</strong>r Beamtenversorgung<br />

seit 1989!).<br />

Betroffen von <strong>de</strong>r Kürzung sind nicht nur zukünftige<br />

Pensionäre, son<strong>de</strong>rn auch diejenigen,<br />

die sich bereits im Ruhestand befin<strong>de</strong>n.<br />

Damit blieb nicht nur die GEW mit ihrer Unterschriftenaktion<br />

erfolglos, son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>r<br />

hessische Ministerpräsi<strong>de</strong>nt: hatte doch Roland<br />

Koch verzweifelt versucht, die Kürzung auf 72%<br />

zu begrenzen...<br />

Statt inhaltlicher Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>n<br />

von <strong>de</strong>r GEW vorgelegten Alternativen zur<br />

Weiterentwicklung <strong>de</strong>s Alterssicherungssystems<br />

wird <strong>de</strong>ssen soziale Demontage konsequent<br />

fortgesetzt, die mit <strong>de</strong>r skandalösen Aufgabe <strong>de</strong>r<br />

paritätisch finanzierten Rente von Arbeitern<br />

und Angestellten begonnen hatte.<br />

Wer Arbeitgebern und Vermögensbesitzern<br />

Geschenke macht (vgl. Steuer- und<br />

Renten“reform“) und zugleich Kürzungen im<br />

sozialen Bereich vornimmt, damit zur<br />

Schwächung <strong>de</strong>r Binnennachfrage und zum<br />

Anwachsen <strong>de</strong>r Arbeitslosigkeit beiträgt, braucht<br />

sich über leere Staatskassen nicht zu wun<strong>de</strong>rn.<br />

Diese dann auch noch zur Begründung für eine<br />

noch rigi<strong>de</strong>re Sparpolitik zu nehmen, setzt <strong>de</strong>m<br />

Ganzen die Krone auf bzw. stellt <strong>de</strong>n Gipfel<br />

sozialer Ungerechtigkeit dar.<br />

Die bevorstehen<strong>de</strong>n Tarifauseinan<strong>de</strong>rsetzungen<br />

bieten eine gute Gelegenheit, sich dieser Entwicklung<br />

entgegenzustellen.<br />

Solidarisieren!<br />

Leisten wir als GEWerkschafterInnen unseren<br />

solidarischen Beitrag und beteiligen uns an<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Aktionen!<br />

Soziale Demontage geht weiter<br />

Manfred Tybussek<br />

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