August/ September 2012 - Genezareth
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Monatslied <strong>September</strong><br />
„Gottes Geschöpfe, kommt zuhauf“ EG 514<br />
Singt ihm Ehre! Der Sommer neigt<br />
sich, die Zeit der Ernte ist gekommen.<br />
Dankbar feiern wir das Erntedankfest.<br />
Auch wenn wir „allezeit<br />
volle Genüge“ haben, jede Frucht zu<br />
jeder Zeit bekommen und die Regale<br />
unserer Geschäfte prall gefüllt sind,<br />
ist dies keine Selbstverständlichkeit.<br />
Ebenso ist auch die Freude an<br />
der Natur mit all ihren Schönheiten,<br />
die wir im Urlaub genießen konnten,<br />
keine Selbstverständlichkeit.<br />
Gottes Geschöpfe, kommt zuhauf,<br />
kommt und stimmt ein in den Lobgesang<br />
Gottes des Schöpfers. So<br />
singen nicht nur wir Menschen zur<br />
Ehre Gottes ein Loblied, sondern die<br />
gesamte Schöpfung wird in unserem<br />
Lied aufgerufen einzustimmen. Vom<br />
Sonnenschein über die Wasserbäche<br />
bis zu den menschlichen Herzen,<br />
Freud und Leid, sogar den Tod umfassend,<br />
singen alle Kreaturen: Singt<br />
ihm Ehre!<br />
Unser Lied, von Karl Bude 1929<br />
übersetzt, geht zurück auf den Sonnengesang<br />
des Franz von Assisi.<br />
Kurz vor seinem Tod dichtete er<br />
1225 seinen Sonnengesang in der<br />
altitalienischen Sprache. Dabei geht<br />
es nicht um eine Naturromantik, also<br />
einen Lobgesang auf die Schönheit<br />
und Vielfalt der Natur an sich. Eine<br />
solche gab es zu seiner Zeit noch<br />
nicht, eher wurde die Natur noch in<br />
ihrer Bedrohlichkeit empfunden. Der<br />
Sonnengesang ist ein Gebet an Gott<br />
den Schöpfer.<br />
Die gewohnte Fülle und unser wichtiges<br />
Wissen um die Naturgesetze<br />
könnten uns den Blick versperren<br />
auf die Schönheit der Natur und ihre<br />
Gefährdung. So hilft uns dieses Lied,<br />
dankbar Gott zu loben. Aus seiner<br />
Schöpfergüte empfangen wir all diese<br />
Schönheiten, sind selbst Teil der<br />
Natur, zu der auch der „Bruder Tod“<br />
gehört als ein Teil der Schöpfung in<br />
ihrem Werden und Vergehen. Umfassend<br />
können wir Gott loben, weil<br />
auch der Tod nicht das letzte Wort<br />
hat. Singt ihm Ehre!<br />
Pfarrer Uwe Teichmann,<br />
Kirchengemeinde Alt-Buckow<br />
20 <strong>August</strong> <strong>2012</strong> | <strong>September</strong> <strong>2012</strong>