25.12.2014 Aufrufe

Ostern 2013 - Maria-trost-untermenzing.de

Ostern 2013 - Maria-trost-untermenzing.de

Ostern 2013 - Maria-trost-untermenzing.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Interview<br />

tigen Gesellschaft, in <strong>de</strong>r alle ihren Lebenslauf<br />

optimal gestalten wollen. Wie kann<br />

man Ihrer Meinung nach Menschen heute<br />

unseren Glauben vermitteln Wir sind ja gera<strong>de</strong><br />

im „Jahr <strong>de</strong>s Glaubens“, das vom Heiligen<br />

Vater ausgerufen wur<strong>de</strong> und in <strong>de</strong>m viel<br />

von <strong>de</strong>r Neuevangelisierung die Re<strong>de</strong> ist.<br />

Eine Glaubenserfahrung kann man nicht<br />

vermitteln wie Wissen im Mathematikunterricht.<br />

Glaube ist ein Beziehungsgeschehen,<br />

das nur zu einem gewissen Grad eingeübt<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Ich kann das Beten zwar einüben<br />

und auch die Erzählungen <strong>de</strong>r Bibel<br />

kennen lernen. Aber diese Texte wer<strong>de</strong>n erst<br />

lebendig, wenn ich merke, dass sie etwas<br />

mit mir zu tun haben, und das liegt letztlich<br />

nicht in <strong>de</strong>r Hand <strong>de</strong>s Vermitteln<strong>de</strong>n. Als<br />

Seelsorgerin muss ich darauf vertrauen,<br />

dass mein Gegenüber von <strong>de</strong>r Botschaft berührt<br />

wird. Wir können also etwas säen,<br />

auch bei <strong>de</strong>r Neuevangelisierung, aber wir<br />

können immer nur einen Teil dazu tun.<br />

Dazu brauche ich ein personales Angebot,<br />

mit <strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Kirche die Vermittlung <strong>de</strong>s<br />

Glaubens steht und fällt. Menschen erfahren<br />

Glauben, wenn sie authentische Menschen<br />

erleben, die ehrlich zu <strong>de</strong>m stehen,<br />

was und warum sie glauben, die nicht nur<br />

die ganze Zeit vom Glauben re<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn<br />

aus ihrem Glauben heraus stimmig leben.<br />

Deswegen sollten wir auch nicht ständig<br />

von einer Glaubenskrise sprechen. Die Leute<br />

glauben ja noch, die meisten suchen<br />

nach wie vor einen tieferen Sinn in ihrem<br />

Leben. Zu einer Krise wird dies nur dann,<br />

wenn sie erleben, dass keiner für sie da ist<br />

und sie ernst nimmt. Deshalb sollten wir<br />

gera<strong>de</strong> im Jahr <strong>de</strong>s Glaubens dieses Potential<br />

nutzen und mit unserer Gemeinschaft<br />

einen Raum für diese Menschen eröffnen.<br />

Ein ganz wesentliches Feld dafür ist für<br />

mich die Schule. Denn dort bin ich als Seelsorgerin<br />

mit Kollegen und Kin<strong>de</strong>rn in Kontakt,<br />

die sonst kaum jeman<strong>de</strong>n „von <strong>de</strong>r<br />

Kirche“ erleben. Die Erfahrung, dass da ein<br />

Seelsorger ist, <strong>de</strong>r ihnen zugewandt ist und<br />

es gut mit ihnen meint, kann eine Grundlage<br />

für das spätere Glaubensleben schaffen.<br />

Im Seelsorge-Team unseres Pfarrverbands<br />

ist das „personale Angebot“ durch das<br />

Ausschei<strong>de</strong>n von Josef Reithmeier zu Beginn<br />

dieses Schuljahres kleiner gewor<strong>de</strong>n.<br />

Wie hat sich die Arbeit im Team dadurch<br />

verän<strong>de</strong>rt<br />

Die von Josef Reithmeier betreuten Projekte<br />

wie beispielsweise die Sternsingeraktion<br />

mussten wir in <strong>de</strong>r Tat auf uns aufteilen.<br />

Wir merken <strong>de</strong>utlich, dass wir durch diesen<br />

Mehraufwand straffer organisieren müssen,<br />

wer sich um was kümmert. Das führt<br />

auch dazu, dass man sehr vieles alleine erledigt,<br />

auch wenn es für uns Seelsorger<br />

sehr bereichernd wäre, Angebote gelegentlich<br />

auch miteinan<strong>de</strong>r vorzubereiten. Für<br />

mich war es daher sehr wertvoll, die Adventsgebete,<br />

die wir 2012 erstmals angeboten<br />

haben, mit Peter Jaumann zusammen<br />

gestalten zu können.<br />

Die stärkere Auslastung stellt uns auch<br />

immer wie<strong>de</strong>r vor die eigentlich sehr heilsame<br />

Frage, was wertvoll und stimmig ist und<br />

<strong>de</strong>shalb beibehalten wer<strong>de</strong>n muss und was<br />

vielleicht überholt ist. Wir müssen uns auch<br />

fragen, für welche Projekte und Arbeitsbereiche<br />

unbedingt ein Seelsorger gebraucht<br />

wird, <strong>de</strong>nn die Ehrenamtlichen sind ja in<br />

vielem auch sehr eigenständig. Sonst besteht<br />

die Gefahr, dass wir keine Kapazitäten<br />

für etwas Neues haben. Natürlich heißt<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!