Leitbild: Metropole Hamburg - Wachsende Stadt - Wachsender ...
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Der Wert von 3.000 € ist relativ konstant, unabhängig vom tatsächlichen Einkommen des<br />
betreffenden Einwohners. Dies liegt an der Systematik des Länderfinanzausgleichs, die dazu<br />
führt, dass höhere Einkommen zu einem Großteil durch erhöhte Zahlungen im Länderfinanzausgleich<br />
kompensiert werden. Berechnungen alternativer Annahmen führten lediglich zu<br />
einer Schwankungsbreite von etwa +/- 250 € je zusätzlichem Einwohner.<br />
Neue Unternehmensansiedlungen sowie ein höheres Wirtschaftswachstum dürften darüber<br />
hinaus auch zu Steuermehreinnahmen bei den unternehmensbezogenen Steuern (v.a. Gewerbe-<br />
und Körperschaftsteuer) führen. Eine Quantifizierung ist hier jedoch ungleich schwieriger,<br />
da die Mehreinnahmen von einer Reihe von Faktoren wie der Größe der neuen Unternehmen,<br />
der Rechtsform etc. abhängen. Aus diesem Grund wird an dieser Stelle lediglich<br />
ein grober Faustwert der Finanzbehörde zugrunde gelegt, wonach jeder Prozentpunkt des<br />
realen Wirtschaftswachstums <strong>Hamburg</strong>s über dem Trend (zurzeit nach Angaben der BWA<br />
2,25 %) etwa 100 Mio. € an Entlastungen für den Haushalt mit sich bringt.<br />
Es wird angenommen, dass die Wachstumsstrategie zu einem dauerhaften Anstieg des<br />
Wirtschaftswachstums um 0,25 %-Punkte und damit zusätzlich zu jährlichen Steuermehreinnahmen<br />
von pauschal 25 Mio. € führen wird.<br />
<strong>Hamburg</strong> zu einer pulsierenden <strong>Metropole</strong> mit wachsenden Einwohnerzahlen zu entwickeln,<br />
ist somit auch mit positiven Effekten auf die Einnahmeseite des Haushalts verbunden.<br />
Gleichzeitig kann eine auf Wachstum zielende Strategie aber auch Anschubfinanzierungen<br />
erfordern und mögliche Folgekosten induzieren.<br />
Bei einer Betrachtung der Ausgabenseite wurde bewusst eine Auswahl besonders kostenintensiver<br />
und bevölkerungsabhängiger Bereiche vorgenommen; eine vollständige Erfassung<br />
aller Faktoren ist beim derzeitigen Planungsstadium ohnehin nicht möglich. Weitergehende<br />
Aussagen bedürften vielmehr einer fundierteren Untersuchung.<br />
Kinder, Jugend und Schule<br />
Junge Familien mit Kindern sind eine der Zielgruppen. Es wird daher durchschnittlich ein<br />
Anteil von Familien mit zwei Kindern an den Zuziehenden von pauschal 50 % angesetzt.<br />
Daraus ergeben sich 25 % Kinder und Jugendliche, die KTH-, Schul- und Hortplätze benötigen.<br />
Zur Berechnung der dadurch entstehenden Mehrausgaben werden die tatsächlichen<br />
aktuellen Anteile der jeweiligen Bedarfe an den Altersgruppen herangezogen. Eine Durchschnittskostenbetrachtung,<br />
die die Gesamtkinderzahl, den Versorgungsgrad und den Kostensatz<br />
altersabhängig berücksichtigt führt zu Mehrausgaben je zusätzlichem Einwohner von<br />
ca. 1.700 € p.a.<br />
Sozialhilfe, Hilfen zur Erziehung und Wohngeld<br />
Ein Bevölkerungswachstum kann auch zu einer Erhöhung der Zahl der Empfänger von Sozialhilfe,<br />
Hilfen zur Erziehung (HzE) und Wohngeld führen. Aufgrund der zielgruppenorientierten<br />
Strategie wird sich allerdings auch die Einwohnerstruktur <strong>Hamburg</strong>s insoweit verändern,<br />
als von einem unterdurchschnittlichen Anteil dieser Personengruppen an den Zuziehenden<br />
auszugehen ist. 3 Daher soll pauschal von einer Halbierung der Fallzahlen bezogen auf die<br />
Zuziehenden ausgegangen werden.<br />
Sozialhilfe wird zurzeit von 6,9 % der <strong>Hamburg</strong>er in Anspruch genommen, Hilfen zur Erziehung<br />
von 0,3 % und Wohngeld von 7,63 %. Jährlich entstehen durchschnittliche Ausgaben in<br />
Höhe von 4.137 € bzw. 26.075 € bzw. 1.509 € je Fall. Bei einer Absenkung der Quoten für<br />
Zuziehende auf 3,45 % für Sozialhilfe, 0,15 % für HzE und 3,82 % für Wohngeld ergäben<br />
sich durchschnittlich pro neuem Bewohner Mehrausgaben von ca. 240 €.<br />
3 Hinzu kommt das zu erwartende höhere Wirtschaftswachstum, welches zu einer Senkung der sozialen<br />
Ausgaben führen wird. Dieser Aspekt ist jedoch bereits in der Haushaltsentlastung i.H.v. 25 Mio.<br />
€ jährlich aufgrund des höheren Wirtschaftswachstums enthalten.