Leitbild: Metropole Hamburg - Wachsende Stadt - Wachsender ...
Leitbild: Metropole Hamburg - Wachsende Stadt - Wachsender ...
Leitbild: Metropole Hamburg - Wachsende Stadt - Wachsender ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
30<br />
änderten Kleingartenkonzeption neue Wege zu beschreiten, um die Freimachung von<br />
künftigen gewerblichen und Wohnbauflächen zu erleichtern.<br />
• Die als agrarwirtschaftliche Flächen oder als Kleingartenland genutzten, aber als künftiges<br />
Bauland reservierten Flächenreserven werden von der Bevölkerung ungeachtet ihrer<br />
planerischen Zweckbestimmung als Bestandteil der freien Landschaft bzw. als Bestandteil<br />
ihres Erholungsraumes empfunden. Insoweit gibt es starke Widerstände vor Ort, diese<br />
Flächen für Wohnbau- und gewerbliche Zwecke zu aktivieren. Es muss das Ziel sein,<br />
in den betroffenen Bezirken eine Motivation zu entwickeln, die Umwandlung solcher Flächen<br />
mitzutragen, sie möglichst sogar zu befördern.<br />
• In vielen Fällen erfordert die Umwandlung einer Fläche zu Bauland einen Ausgleich für<br />
die damit einhergehenden Eingriffe in Natur und Landschaft. Damit dies nicht einseitig zu<br />
Lasten der Agrarwirtschaft geht und auch flächen- und kostensparend erfolgt, sind geeignete<br />
Konzepte zu entwickeln. Dazu gehört auch die Prüfung des sog. Ökokontomodells.<br />
Insbesondere ist zu überprüfen, ob und wie Grünausgleich u.a. durch Nutzung außerhamburgischen<br />
Grundbesitzes verstärkt auf Flächen im Umland erbracht werden<br />
kann. Zudem ist die Frage des Grünausgleichs abhängig von den gesetzlichen Anforderungen,<br />
die der besonderen Flächensituation der <strong>Metropole</strong> <strong>Hamburg</strong> gegenwärtig nur<br />
bedingt entsprechen und ggf. zur Entschärfung der Ausgleichsflächenproblematik zu ü-<br />
berprüfen sind.<br />
Der Senat beauftragt<br />
‣ (12.) die Behörde für Wirtschaft und Arbeit (federführend) zusammen mit der<br />
Behörde für Bau und Verkehr und der Finanzbehörde, einen Handlungsansatz<br />
für die verträgliche Umwidmung von derzeit noch landwirtschaftlich<br />
genutzten gewerblichen Bauflächenreserven in den Bezirken Bergedorf und<br />
Harburg in Bauland unter Berücksichtigung der agrarstrukturellen Erfordernisse<br />
zu entwickeln;<br />
‣ (13.) die Behörde für Umwelt und Gesundheit (federführend) zusammen mit<br />
der Finanzbehörde und der Behörde für Bau und Verkehr zu prüfen, wie im<br />
Rahmen einer veränderten Kleingartenkonzeption („Fachplanung Kleingärten“)<br />
die Freimachung für bauliche Nutzungen erleichtert werden kann;<br />
‣ (14.) die Behörde für Wirtschaft und Arbeit (federführend), die Behörde für<br />
Bau und Verkehr, die Behörde für Umwelt und Gesundheit und die Finanzbehörde<br />
zu prüfen, wie in den betroffenen Bezirken eine positive Motivation<br />
bei der Mobilisierung von Gewerbeflächenreserven erzielt werden kann;<br />
‣ (15.) die Behörde für Bau und Verkehr (federführend), die Behörde für Umwelt<br />
und Gesundheit und die Finanzbehörde zu prüfen, ob und wie Grünausgleich<br />
verstärkt auf Flächen im Umland erbracht werden kann;<br />
und der Senatskommission für <strong>Stadt</strong>entwicklung über die Ergebnisse zu berichten.<br />
1.4 Entwicklung des Harburger Wirtschaftsraums<br />
In den südlich der Elbe gelegenen <strong>Stadt</strong>teilen befindet sich ein großer Teil der verfügbaren<br />
Flächenreserven <strong>Hamburg</strong>s. Gleichwohl ist der Bevölkerungszuwachs im Süderelberaum der<br />
vergangenen 30 Jahre am Bezirk Harburg vorbeigegangen: In den Landkreisen Harburg und<br />
Stade stiegen die Einwohnerzahlen um etwa 100.000, während sie im Bezirk Harburg stagnierten.<br />
Darüber hinaus verzeichnet die Harburger Innenstadt seit Jahren Kaufkraftverluste.<br />
Der daraus resultierende Attraktivitätsverlust bedeutet auch die Gefahr des Verlustes der<br />
oberzentralen Funktion Harburgs.<br />
Auch wegen der historisch bedingten Siedlungsstruktur mit einer nördlich der Elbe höheren<br />
Infrastruktur- und Siedlungsdichte und geringen Siedlungsreserven wird die <strong>Stadt</strong> in Zukunft<br />
darauf angewiesen sein, die traditionell auf den Norden gerichtete Nachfrage verstärkt in den<br />
Süden zu lenken. Dazu wird es erforderlich sein, nicht nur die Qualität des auszuweisenden<br />
Baulands selbst zu steigern, sondern auch das städtebauliche Umfeld für nachfragende Betriebe<br />
attraktiver zu gestalten.