Kreisverbandszeitung, MÃ¤rz 2001 - Blasmusik-Kreisverband ...

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Kreisjugend-Orchester und 24 Jahren mit der rumänische Elemente beinhaltenden Komposition von Michail Viziru «Romania Canta». In ihr spiegelt sich in facettenreicher Form das beschwingte Leben in einem rumänischen Dorf wieder. In einem getragenen Teil wird auch die Kehrseite der Freude kurz angeschnitten, um in blitzartigen chromatisch aufsteigenden Phrasen ein überschäumendes Temperament in der folkloristischen Musik wieder in den Vordergrund treten zu lassen. Mit diesem sinfonisch-konzertanten Musik-Reigen haben die insgesamt mehr als 150 jungen Musikanten und Musikantinnen einen eindrucksvollen Beweis ihrer Vielseitigkeit gegeben und den hohen Stellenwert, den Blasmusik in unserer Zeit einnimmt, nachhaltig bestätigt. Nach einem lang anhaltenden Beifall wurden die Jungen und Mädchen des Kreisjugend-Orchesters nicht ohne eine zweifache Zugabe von der Bühne gelassen. So bedankten sie sich mit dem Marsch «Abschied der Slawin» von W. Agapkin und waren in Gedanken schon beim nächsten Gala- Konzert im Mai 2001 im Ludwigsburger Forum, bei dem sie die Opermelodien, Arien, Songs aus Musicals und bekannte Schlager des Stargasts Karel Gott begleiten werden. (rg) KJO sucht immer neue Mitglieder Das Kreisjugend-Orchester Ludwigsburg hat sich zur festen musikalischen Größe und musikalischen Repräsentanten des Landkreises Ludwigsburg etabliert. Obwohl das KJO über eine Stammbesetzung mit annähernd 80 jungen Musikerinnen und Musikern verfügt, können wir immer wieder neue, interessierte Musikerinnen und Musiker zur Verstärkung gebrauchen. Im Moment sind besonders Musikerinnen und Musiker in folgenden Bereichen gefragt: Oboe, Fagott, Baßklarinette, Tenorhorn, Bariton, Waldhorn, Posaune und Tuba. Natürlich sind auch Interessenten anderer Instrumentengruppen willkommen, allerdings muß die schon vorhandene Besetzung berücksichtigt werden. Wie wird man Mitglied im KJO Bei sehr guten Leistungen auf einem D-Lehrgang der Bläserjugend im Landkreis Ludwigsburg kann man durch die Lehrgangsleitung ins KJO eingeladen werden. Teilnahme an einem Probe- Vorspiel. Nähere Informationen hierzu (Termine, Stücke, Ablauf, u.ä.) gibt es über den Dirigenten Roland Haug (Telefon 07143/36489). Voraussetzungen für die Mitgliedschaft im KJO sind: - sehr gutes Beherrschen eines Instrumentes - Mitgliedschaft in einem Musikverein des Kreisverbandes Ludwigsburg - Alter ca. 15 - 21 Jahre - Regelmäßiger Probenbesuch Wir freuen uns auf neue Mitglieder! Termine des Kreisjugend-Orchesters Ludwigsburg 25. März 2001 Gemeinschafts-Konzert mit dem Musikverein Walheim Gemeindehalle Walheim 19. Mai 2001 Gala-Konzert mit Stargast Karel Gott Forum am Schloßpark 20. Mai 2001 Mitwirkung beim Preisträgerkonzert «CoOpera 2000» Prisma Freiberg 10. - 14. Juli 2001 Konzertreise nach Berlin auf Einladung von MdB Matthias Wissmann 04. November 2001 Jahreskonzert Halle auf der Schray in Erdmannhausen 01. Januar 2002 Neujahrskonzert Stadthalle «Alte Kelter» in Besigheim 14
Aus Theorie und Praxis Ein duales System - Reiner Oppelland, Bauer Studios Kreative Menschen, kreative Tätigkeiten, überhaupt Kreativität: ein weiter Begriff, mit dem wir aber doch in der Musikbranche gern beschreiben, was wir tun, wer es tut, und wie. Klar, dass auch das Ergebnis eben kreativ ist. Kreieren bedeutet soviel wie etwas erschaffen, schöpfen. Wir tun es, indem wir unser Gehirn, speziell desssen rechte Hälfte, arbeiten lassen. Dabei entstehen Gedanken, Phantasien, ganze Projekte vor unserem «geistigen Auge». Das ist der eine Teil in diesem dualen System. Der andere Aspekt sind die Hilfsmittel, die wir einsetzen, um diese Gedanken Wirklichkeit werden zu lassen. Das sind in unserem Fall - konkret im Tonstudio - meistens technische Einrichtungen vom Mikrofon über das Mischpult, die Bandmaschine bis hin zur Workstation mit dem einen oder anderen Computersystem, das dabei als Basis verwendet wird. Diese Kombination menschlicher Begabung und technischer Mittel zur Umsetzung bilden eine Art duales System. Die Ergebnisse sind umso besser, je besser die beiden Komponenten zusammenwirken; sie werden begrenzt durch die Engpässe der einen oder anderen Seite, welche nur bedingt gegenseitig kompensiert werden können. Auf der Basis dieser Betrachtung lassen sich einige interessante Rückschlüsse anstellen. Trivial, aber doch erwähnenswert ist dieser Rückschluss: ohne den kreativen Kopf, zum Beispiel eines Tonmeisters am Mischpult, ist kein kreatives Ergebnis vorstellbar. Lassen wir dabei meinetwegen die Frage offen, ob Technik an sich kreativ sein könnte. Hier kann sie es sicher nicht. Eine naheliegende Idee wäre, das kreative Ergebnis durch hohen Aufwand bei den Hilfsmitteln sicherzustellen. Man müßte nur genügend Aufwand auf der technischen Seite treiben, dann wird es schon kreativ werden. Darin liegt eventuell ein gefährlicher Trugschluss, denn das könnte ja bedeuten, dass ein noch so kleiner Impetus des kreativen Kopfes bereits ausreichen würde, um zum großartigen Ergebnis zu kommen. Nichts gegen kleine Schritte am Anfang, aber weitere Gedanken müssen dann schon evolutionsartig folgen. Nehmen wir ein anderes Beispiel: wer Kinder im schulpflichtigen Alter hat, konnte seit ein paar Jahren verfolgen, wie praktisch mit dem zeitlichen Versatz einer Generation etwa die Popmusik der 70er Jahre eine Renaissance erlebt, die sich sogar in den Musikbüchern der bekannten Schulbuchverlage niederschlägt. Unsere Kinder hören heute Deep Purple und Led Zeppelin Songs im MP3 Format vom PC. Ohne hier in Verklärung zu verfallen, möchte ich nur den Hinweis geben, dass diese Musik außer auf abspielbaren Konserven -im Original auf LP, heute auch parallel auf CD- auch in tradierter Form, in Notenschrift beispielsweise verfügbar ist. Diese Musik ist ebenso wieder aufführbar, spielbar wie die Werke der Barockmusik, Klassik, Romantik usw.. Wie sieht das bei heute verbreiteten Formen der aktuellen Popmusik aus Neben der weiterhin praktizierten «überlieferten» Musik, die von Popgruppen, Rockbands und anderen Ensembles gespielt wird, gibt es das weite Feld von Techno, House, Remix, um nur ein paar zu nennen. Zweifellos stellen diese Werke auch das Ergebnis kreativer Prozesse dar, doch gibt ein paar bemerkenswerte Unterschiede. Die für die Umsetzung der Ideen verwendeten technischen Systeme sind nicht nur sehr komplex, vom Sequenzer über MIDI-Dateien und Synchronisations-Systeme bis zum Masterkeyboard und der Workstation zur Aufzeichnung, Bearbeitung und Mischung. Sie sind dabei gleichzeitig so intensiv und eng mit aktuell verwendeter Informationstechnologie verknüpft, dass ich folgende Behauptung wage: zahlreiche Werke der heutigen Epoche, wenn nicht die große Mehrzahl, die unter den eben skizzierten Bedingungen entsteht, wird in schätzungsweise 5 bis 10 Jahren nicht mehr aufführbar sein! 15 Folgende Gründe sind nicht nur vorstellbar, sondern liegen nach aller Erfahrung auf der Hand: die Werke liegen überwiegend in elektronischer Form, als Dateien vor. MIDI-Dateien, Sound Files in dem einen oder anderen Format, Projekt-Dateien. Ob sie daneben auch in konventioneller Notenschrift existieren -vielleicht für die GEMA-Anmeldung- sei dahingestellt. Diese Daten bzw. Dateien sind eines Tages entweder nicht mehr aufffindbar, nicht mehr abspielbar, weil es die dazu erforderliche Hardware nicht mehr gibt (die Firma Apple baut seit über einem Jahr keine Disketten- Laufwerke mehr in die Computer ein, andere Hersteller werden folgen). Oder die Keyboards sind nicht mehr vorhanden, funktionieren nicht mehr, es gibt kaum noch jemanden, der sie denn bedienen könnte. Diese gedankliche Linie läßt sich beliebig fortspinnnen. Natürlich wissen wir nicht, ob das Klavier in 100 Jahren noch so aussieht und gespielt wird wie heute. Ein Blick in die Geschichte zeigt uns aber, mit welchen Entwicklungsschritten hier zu rechnen ist. Interessanterweise ist im Bereich der «fuß-, hand- oder mundgespielten» Musikinstrumente die Beschleunigung bei den Innovationsprozessen lange nicht so groß wie im technischen Bereich allgemein. Um es nochmals klarzustellen: es geht nicht darum, der aktuellen Musikszene einen generellen Mangel an Kreativität zu unterstellen. Die gerade erreichte Stufe der Entwicklung ist ja auch -von einer höheren Stufe der Entwicklung betrachtet- absolut kreativ entstanden. Diese Zusammenhänge sind übrigens sehr anschaulich beschrieben in dem Buch «Aus dem Nichts» - Über die Kreativität von Natur und Mensch von Gerd Binnig. Was bleibt ist die durchaus spannende Frage, ob die zuvor skizzierte Entwicklung so oder ähnlich eintreten wird. Warten wir auf unsere Enkel und ihre musikalische wie mediale Umwelt! Bauer Studios, Reiner Oppelland
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