Kreisverbandszeitung, März 2001 - Blasmusik-Kreisverband ...
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KV<br />
7<br />
Ausgabe<br />
März <strong>2001</strong><br />
Im Rampenlicht<br />
<strong>Blasmusik</strong>-<strong>Kreisverband</strong> Ludwigsburg e.V.<br />
im <strong>Blasmusik</strong>verband Baden-Württemberg e.V.<br />
2. Gala-Konzert des Kreisjugend-<br />
Orchesters mit Stargast Karel Gott<br />
Aufgrund des großen Erfolges präsentiert die Ludwigsburger<br />
Kreiszeitung und das Forum am Schloßpark in<br />
einem einmaligen Zusatzkonzert nochmals das Kreisjugend-Orchester<br />
mit Stargast Karel Gott am 19. Mai <strong>2001</strong>.<br />
Jetzt bekommen alle Besucher des Gala-Konzertes die<br />
Gelegenheit das Orchester gemeinsam mit der «goldenen<br />
Stimme aus Prag» nochmals zu erleben, bzw. alle Interessenten,<br />
die keine Eintrittskarten mehr bekommen haben,<br />
haben jetzt die Möglichkeit dieses Ereignis zu besuchen.<br />
Das Kreisjugend-Orchester gestaltet unter der Leitung von<br />
Stadtmusikdirektor Roland Haug gemeinsam mit einem<br />
150 Mitglieder zählendem Chor (MGV Ludwigsburg 1825<br />
e.V., Realschulchor Besigheim Leitung: Ulrich Egerer) ein<br />
ansprechendes Programm im Theatersaal. Als Stargast<br />
kommt erneut der bekannte, tschechische Tenor Karel Gott,<br />
der beim letzten Konzert die zahlreichen Besucher begeisterte.<br />
Präsentiert wird ein buntes musikalisches Programm,<br />
das von der Klassik, über Oper, Musical, Pop,<br />
Oldies bis hin zu den beliebten Hits von Karel Gott reicht.<br />
Das Kreisjugend-Orchester wird allein, mit den Chören und<br />
mit dem Stargast musizieren. Nicht nur die MusikerInnen<br />
des KJO, sondern auch der Maestro selber, Karel Gott, freuen<br />
sich sehr zum zweiten Mal gemeinsam aufzutreten. Sogar<br />
in einem kürzlich geführten Interview in der tschechischen<br />
Presse lobte Karel Gott die MusikerInnen des KJO und<br />
bezeichnete den Auftritt im Ludwigsburger Forum, neben<br />
seinen Gastauftritten in Moskau, in der New Yorker<br />
Carnegie Hall und der EXPO 2000 in Hannover als sein<br />
persönliches Highlight im Jahre 2000.<br />
Forsezung auf Seite 12
Editorial<br />
Die nächste Ausgabe erscheint<br />
zur Vorständetagung <strong>2001</strong>.<br />
Senden Sie Ihre Beiträge -<br />
möglichst auf Diskette - an:<br />
Stephan Retter<br />
Max-Eyth-Str. 6/3<br />
70839 Gerlingen<br />
zeitung@kvlb.de<br />
Redaktionsschluss für die<br />
nächste Ausgabe:<br />
1. September <strong>2001</strong><br />
Das Redaktionsteam:<br />
Stephan Retter, Gerlingen<br />
Roland Greiner, Marbach<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
liebe Musikfreunde,<br />
nun ist es schon wieder passiert! Sie halten eine neue Ausgabe - die<br />
siebte - unserer «KV - Im Rampenlicht» in den Händen. Seit der<br />
letzten Ausgabe haben sich auch einige Dinge verändert:<br />
Die Gestaltung des Titelblatts wurde nochmals überarbeitet und es<br />
gibt jetzt ein ausführliches Inhaltsverzeichis. Wir hoffen, dass wir<br />
damit die Übersichtlichkeit unserer «KV - Im Rampenlicht» verbesssern<br />
können.<br />
In dieser Ausgabe wollen wir beginnen, das Vereinsverwaltungsprogramm<br />
von ComMusic näher vorzustellen. In jeder Ausgabe<br />
werden Sie Tipps und Tricks zu der neuesten Version dieser<br />
Software erhalten. Wenn Sie vorab schon alle Tipps per E-Mail<br />
haben möchten schreiben Sie einfach an: stephan.retter@kvlb.de.<br />
Dass unsere Zeitung außerhalb unseres Kresiverbandes sehr<br />
beliebt ist, zeigen immer wieder Anfragen von Musikvereinen und<br />
Musikgeschäften aus ganz Baden-Württemberg, die gerne unsere<br />
Zeitung «abonnieren» wollen. Ein positives Feedback erhalten wir<br />
auch immer von den Politikern, denen wir Exemplare unserer<br />
Zeitung zukommen lasssen. So schreibt z.B. Herr Matthias<br />
Wissmann, MdB, dass er beeindruckt von der Vielzahl der<br />
Aktivitäten unseres Verbandes sei. Oberbürgermeister Manfred List,<br />
MdL, schreibt uns: «..., so ist auch jetzt wieder eine recht infprmative<br />
und breit angelegte Berichterstattung gelungen.»<br />
Deshalb denke ich, dass wir mit unserer Zeitung weiterhin auf dem<br />
richtigen Weg sind. Ich hoffe aber allerdings, dass wir endlich auch<br />
einmal Feedback von unseren Vereinen bekommen. Wieder ist<br />
kein Leserbrief eingegangen, auf den Seiten 43 und 44 haben Sie<br />
jetzt die Möglichkeit gleich Ihre ersten Gedanken zu notieren und<br />
uns als Leserbrief zukommen zu lassen.<br />
Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser,<br />
viel Spass beim Lesen!<br />
Ihr Stephan Retter<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
© <strong>Blasmusik</strong>-<strong>Kreisverband</strong> Ludwigsburg, vertreten durch den Geschäftsbereich Öffentlichkeitsarbeit<br />
Redaktion und Herstellung:<br />
Jörg Frauhammer (jf), Roland Greiner (rg), Stephan Retter (sr)<br />
V.i.S.d.P.:<br />
Stephan Retter, Max-Eyth-Str. 6/3, 70839 Gerlingen<br />
Druck:<br />
Müller GrafikMedien, Ditzingen<br />
2
Editorial<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Interview<br />
mit Gerd Puchelt, Tonmeister der Bauer-Studios 4<br />
Aus KV und GBs<br />
Vorständetagung in Bietigheim Bissingen 7<br />
Jugendleitertagung in Strümpfelbrunn 8<br />
Hauptversammlung der Bläserjugend 10<br />
Jörg Frauhammer, Gemmrigheim<br />
Kreisjugend-Orchester<br />
2. Gala-Konzert mit Stargast Karel Gott 12<br />
10. Jahreskonzert 12<br />
KJO sucht immer neue Mitglieder 14<br />
Termine 14<br />
Aus Theorie und Praxis<br />
Bauer Studios - Ein duales System 15<br />
Managementseminar des BVBW 16<br />
EDV in der Vereinsverwaltung, ComMusic Vereinssoftware 19<br />
Miriam Kläger, Schwieberdingen<br />
Seite des Dirigenten<br />
Dirigententagung <strong>2001</strong> in Kürnbach 21<br />
Historisches<br />
Ausschuss=Sitzung vom 6.12.1959 22<br />
30. Bezirks=Hauptversammlung vom 11.1.1959 22<br />
19. Bezirksmusikfest in Marbach im Juli 1959 24<br />
BDBV / BVBW<br />
Bundesmusikfest in Friedrichshafen 26<br />
Neues Outfit für den BVBW 27<br />
Aus den Vereinen<br />
MV Eberdingen, Jahreskonzert 2000 28<br />
MV Murr, Jahreskonzert 2000 28<br />
MV Oßweil/SK Ludwigsburg, Adieu José Mali - Abschiedskonzert 29<br />
MVSK Bönnigheim, Hauptversammlung <strong>2001</strong> 30<br />
MV Erdmannhausen, Hauptversammlung <strong>2001</strong> 31<br />
MV Affalterbach, 10-jähriges Jubiläum 32<br />
MV Gemmrigheim, Winterfeier 33<br />
MV Gemmrigheim, Rockparty 34<br />
MV Gemmrigheim, Hauptversammlung <strong>2001</strong> 34<br />
MV Korntal, 90-jähriges Jubiläum 35<br />
MVSK Gerlingen, Hauptversammlung <strong>2001</strong> 36<br />
MV Vaihingen, Neujahrskonzert 37<br />
MV Schieberdingen, Fußballturnier 38<br />
Elke Schwan, Schwieberdingen<br />
Beate Weiser, Ludwigsburg<br />
Nachrufe<br />
Rupert Weiß, MVSK Besigheim 39<br />
Rupert Weiß, MV Murr 39<br />
Termine 40<br />
Für ihren Leserbrief 43<br />
3
Interview<br />
Interview mit Gerd Puchelt,Tonmeister der Bauer-Studios<br />
Herr Puchelt, würden Sie zunächst<br />
einmal Ihren beruflichen Werdegang<br />
erklären und ein wenig darüber<br />
berichten, wie Sie zu diesem Beruf<br />
gekommen sind.<br />
Nun, ich bin ausgebildeter Diplom-<br />
Tonmeister. Dieser Beruf bedingt ein<br />
Studium an einer Musikhochschule.<br />
Die Fachrichtung während des Studiums<br />
lautet direkt «Tonmeister» und<br />
ist eine Art Zwitterausbildung, die ich<br />
an der Hochschule der Künste in<br />
Berlin und an der Musikhochschule in<br />
Detmold absolvierte. Es handelt sich<br />
dabei nicht um eine rein technisch<br />
ausgerichtete Ausbildung, sondern ist<br />
eher musikalisch orientiert. Wenn Sie<br />
so wollen, ein Kapellmeisterstudium<br />
mit angehängter Technik. Man erhält<br />
in der Hauptsache Unterricht am<br />
Klavier, im Chorsingen, Dirigieren,<br />
Arrangieren und Instrumentieren.<br />
Parallel dazu gibt es Vorlesungen mit<br />
Gastdozenten anderer Hochschulen in<br />
Mathe, Physik, Elektrotechnik,<br />
Akustik und Verstärkertechnik. Das<br />
Ganze dauert dann 5 Jahre.<br />
Zu diesem Beruf gekommen bin ich<br />
eigentlich über meine Klavierlehrerin.<br />
Seit meinem 6. Lebensjahr habe ich<br />
eine Klavierausbildung an einer Musikschule<br />
genossen und diese durchgezogen<br />
bis zum Abitur. Wenn auch<br />
dadurch musikalisch vorbelastet, hat<br />
es sich doch schnell gezeigt, dass mein<br />
Talent für eine Klavierlaufbahn nicht<br />
reicht. So kam meine Klavierlehrerin<br />
auf die Idee, eine Art Cross-over-Beruf<br />
zu lernen, worauf ich mich für diese<br />
Laufbahn entschied.<br />
Familiär bin ich weniger vorbelastet.<br />
Mein Vater spielte ein bisschen Klavier,<br />
meine Großmutter Orgel, aber<br />
das war´s dann auch schon.<br />
Welche Laufbahn-Chancen bieten<br />
sich einem nach diesem Studium und<br />
welche Aufstiegschancen gibt es für<br />
Sie auch heute noch<br />
Wir haben heute in zweierlei Hinsicht<br />
eine andere Zeit. Erstens ist alles<br />
jetzt schon 20 Jahre her, als ich mit<br />
dem Beruf anfing, und zweitens geschah<br />
dies alles in der damaligen<br />
DDR.<br />
Und da waren die Aufnahmebedingungen<br />
für das Studium schon sehr<br />
streng, dass man nur wenige Auszubildende<br />
hatte und dann sicher sein<br />
konnte, wer das Studium durchzieht,<br />
bekommt auch eine Stelle.<br />
Ich bin dann nach dem Studium<br />
beim «VEB Deutsche Schallplatten»<br />
als Diplom-Tonmeister untergekommen,<br />
was ja die Monopol-Plattenfirma<br />
der DDR war. Wir haben als Firma die<br />
Währungsunion nach der Wende um 1<br />
Jahr überlebt und als das Geld alle war<br />
und die Kündigungen begannen, habe<br />
ich mich nach Westen orientiert und<br />
hier die Stelle gefunden.<br />
Wenn sich nun überhaupt irgendwelche<br />
Aufstiegschancen anbieten,<br />
dann liegt der Produzentenjob nahe.<br />
Mit der Zeit lernt man doch sehr viel<br />
Musik kennen, man lernt sehr viele<br />
Leute und damit den ganzen Produktionsprozess<br />
kennen. Eigentlich müsste<br />
man dann wissen, wie es geht und<br />
könnte sich vom Tagesgeschäft eines<br />
Tonmeisters, der immer nur am Pult<br />
sitzt, ein wenig absetzen, auf Talentsuche<br />
gehen und Produzent werden.<br />
Eine andere Möglichkeit habe ich<br />
einmal im Zusammenhang mit Carlos<br />
Albert kennengelernt, der ein sehr<br />
guter Mann ist und heute als Professor<br />
in Detmold die Tonmeisterausbildung<br />
leitet. Einen Wechsel in den Lehrberuf<br />
könnte ich mir unter Umständen auch<br />
vorstellen.<br />
4<br />
Welche Möglichkeiten habe Sie,<br />
Fehler im Nachhinein zu regulieren<br />
Man muss da schon differenzieren.<br />
Am einfachsten lassen sich Fehler<br />
reparieren, wenn die Musiker noch da<br />
sind. Wir haben ja die Technik so ein<br />
gerichtet, dass zwar alle zusammen<br />
spielen, wenn aber nur einer einen<br />
Fehler macht, man dann nachträglich<br />
nur diesen einen nochmals bittet, die<br />
Stelle auszubessern. Das ist eine große<br />
Hilfe, aber ich brauche den Musiker<br />
dazu, und der muss es spielen können.<br />
Eine andere Sache, die mich selten<br />
zur Ungeduld treibt, ist hinterher,<br />
wenn jemand kommt, ein kleines Solo<br />
spielen oder einen Ton aushalten<br />
muss und dies z.B. von der Tongebung<br />
her nicht schafft. Das nervt dann<br />
schon und ich sage mir manchmal,<br />
Mensch da habt Ihr Euch aber etwas<br />
zu viel vorgenommen. Aber ansonsten<br />
kann man einzelne Fehler ausbessern,<br />
da man die Möglichkeit hat, dieselbe<br />
Stelle mehrmals spielen zu lassen. Der<br />
Fehler wird dann in aller Regel nicht<br />
immer an der selben Stelle gemacht,<br />
sondern eben mal am Anfang, in der<br />
Mitte oder am Ende. Die Möglichkeit<br />
zur Korrektur besteht dann darin, dass<br />
ich mir im Nachhinein, wenn alle<br />
Musiker schon wieder zu Hause sind,<br />
aus drei Einleitungen eine zusammen<br />
schneide, die dann stimmt.<br />
Wie sieht denn so ein «Schneide-<br />
Prozess» aus<br />
Generell wird taktweise geschnitten.<br />
Einzelne Töne heraus zu schneiden,<br />
funktioniert nicht, da man da<br />
leicht etwas falsch verstehen könnte.<br />
Wenn z.B. 50 Musiker im Saal sitzen<br />
und nur eine Flöte ist falsch, so kann<br />
man diese Stelle im Nachhinein nicht<br />
ausbessern, da ja alles zu einem Klang<br />
zusammen gemischt ist.<br />
Wenn das Orchester noch anwesend<br />
ist, kann man einzelne Musiker oder<br />
Register nochmal spielen lassen und<br />
nachbessern.<br />
Bei der Mehrspurtechnik, die wir<br />
verwenden, kann ich, wenn die Musiker<br />
schon zu Hause sind, das ganze<br />
Stück mischen, die Verhältnisse der<br />
einzelnen Instrumente zu einander
Interview<br />
genau einstellen und eine Stelle, wo<br />
sich einer verspielt hat, kurz mal leise<br />
machen. Es fällt dann kaum auf, wenn<br />
der an dieser Stelle fehlt, und was<br />
fehlt, kann nicht durchfallen.<br />
Wie hat sich die technische Ausstattung<br />
in den letzten Jahren verändert<br />
In den letzten 20 Jahren hat es<br />
eigentlich keine grundsätzliche Änderung<br />
gegeben. Das sind einzelne<br />
Qualitäts-schritte. Als ich anfing, hattten<br />
wir ein Mehrspursystem mit 24<br />
Spuren, jetzt sind es 48. Fertige<br />
Aufnahmen hat man damals mit<br />
Schere und Tonband geschnitten, mit<br />
einer richtigen Tonbandmaschine.<br />
Heute schneidet man nur noch mit der<br />
Maus am PC. Aber dass man grundsätzlich<br />
Mehrspurproduktionen<br />
macht, die zu mischen und zu schneiden<br />
sind, daran hat sich nichts geändert.<br />
Beim Schneiden und Mischen sind<br />
Sie sicher nicht allein.<br />
In keinem Fall. Ein Musiker der<br />
kleinen Gruppen oder die Dirigenten<br />
wirken dabei immer mit, denn es ist<br />
manchmal eine Art Gewissensentscheidung,<br />
ein Werk so oder so zu<br />
mischen oder zu schneiden. Die Beteiligten<br />
wollen natürlich ihre eigenen<br />
Vorstellungen vom Klang einbringen.<br />
Allein kann man sich nicht immer auf<br />
den eigenen Geschmack verlassen<br />
bzw. entscheiden, das ist richtig oder<br />
falsch. Und wenn ich den anderen ein<br />
wenig festnageln kann, wie er es gern<br />
hätte, kann er hinterher nicht sagen,<br />
das wollte ich eigentlich anders.<br />
Sie arbeiten dabei mit Musikern,<br />
Dirigenten oder Komponisten, die<br />
naturgemäß alle unterschiedliche<br />
Voraussetzungen mitbringen. Entstehen<br />
dabei auch unterschiedliche<br />
Situationen, die Ihnen vielleicht ein<br />
Lächeln entlocken oder Sie auch schon<br />
einmal an Ihrem Beruf haben zweifeln<br />
lassen<br />
Also auf Anhieb fällt mir da keine<br />
besondere Situation ein. Interessant<br />
und manchmal lustig kann es ein,<br />
wenn man mit Leuten zu tun hat, die<br />
über den Dingen stehen und selbstbewusst<br />
sind. Sie haben ihre eigenen<br />
Vorstellungen und wissen sich von<br />
ihrem Leistungsvermögen her selbst<br />
genau einzuschätzen. Das ist dann oftmals<br />
auf eine lockere Art ein Geben<br />
und Nehmen, wobei dann auch eine<br />
Situationskomik entstehen kann, an<br />
der alle ihren Spaß haben.<br />
Prinzipiell ist meine Arbeit so zu verstehen,<br />
dass ich mich mit einem<br />
bestimmten Projekt befasse. Wenn<br />
dies abgeschlossen ist, kann man sich<br />
darüber freuen, oder auch nicht. Aber<br />
vor allem kann ich mich auf ein neues<br />
Projekt freuen mit anderen Leuten,<br />
einer neuen Musik oder neuen<br />
Stücken. Das ist ein interessanter<br />
Aspekt meines Berufes.<br />
Nun gibt es aber auch ab und zu<br />
Produktionen, wo ich danach froh bin,<br />
dass sie zu Ende sind. Das kommt<br />
schon vor und hängt vermutlich damit<br />
zusammen, dass man sich nicht ganz<br />
so einig ist oder dass ich spüre, der<br />
Kunde ist mit dem Ergebnis nicht so<br />
recht zufrieden. Frustrierend ist eben,<br />
wenn man nichts mehr dazu tun kann,<br />
sei es, weil die eben nicht so gut<br />
gespielt haben oder irgend etwas ist<br />
nicht so gelaufen, wie man es sich vorgestellt<br />
hat. Hinterher ist man zwar<br />
etwas schlauer, aber nicht zufrieden<br />
und sagt, Gott sei dank ist das vorbei.<br />
Können Sie mitunter von Ihren<br />
«Mitarbeitern» auch noch was lernen<br />
Das ist ein Prozess, worüber ich<br />
immer wieder staune, denn der findet<br />
eigentlich laufend statt. Wenn ich eine<br />
Produktion fertig habe, ist es nicht nur<br />
für die Musiker, sondern auch für<br />
mich so, dass ich daran oft Dinge zu<br />
kritisieren habe, die einem nicht so gut<br />
gefallen. Technisch-musikalisch ist<br />
das ein ständiger Lernprozess, der insbesondere<br />
bei solchen Gelegenheiten<br />
zum Tragen kommt, wenn man es mit<br />
guten Leuten zu tun hat, seien es<br />
Dirigenten oder Produzenten, die<br />
nebenher ein bisschen ins Erzählen<br />
kommen und man daraus musikalisch<br />
und literatur-technisch eine Menge<br />
lernen kann.<br />
Wenn ich manchmal in Freiburg mit<br />
einem neuen Barockorchester zu<br />
arbeiten habe, lerne ich jedes Mal sehr<br />
viel, was Aufführungspraxis angeht.<br />
5<br />
Als Tonmeister nehmen Sie nicht<br />
immer im Studio auf, manchmal<br />
arbeiten Sie auch bei Aussenaufnahmen<br />
in anderen Räumen. Gibt es da<br />
wesentliche Unterschiede oder ungeahnte<br />
Probleme und wie meistern Sie<br />
diese<br />
Der größte Unterschied ist der, dass<br />
ich im Studio meine Arbeitsmittel, den<br />
Lautsprecher, den Raum oder die<br />
akustischen Verhältnisse genau kenne.<br />
Außerhalb muss ich mich auf ganz<br />
unterschiedliche Hörverhältnisse einstellen.<br />
Die können etwa in den kombinierten<br />
Sporthallen sehr trügen. Da<br />
sitze ich vielleicht in einer leeren und<br />
hellhörigen Garderobe, die unheimlich<br />
scheppert und ich die Musik, die<br />
ich gerade aufnehme und die Verhältnisse<br />
nicht richtig einschätzen kann.<br />
Durch das Abstrahlen im Raum wird<br />
vieles so verändert, dass ich manchmal<br />
richtig schwimme und auf mein<br />
Gefühl angewiesen bin, das könnte<br />
ungefähr so stimmen. Die Überraschung<br />
kommt dann meist im Studio.<br />
Deshalb sind Außenaufnahmen insbesondere<br />
in schwierigen Räumen sehr<br />
problematisch. Wenn ein großes Orchester<br />
in einer Kirche spielt, ist es<br />
möglicherweise viel zu hallig, während<br />
eine Orgel eben so klingt.<br />
Besondere Kniffe gibt es da nicht,<br />
denn die Technik lässt sich nicht<br />
beeinflussen. Man braucht da schon<br />
einen großen Erfahrungsschatz, um<br />
solche ungünstigen akustischen Verhältnisse<br />
auszublenden.<br />
Manche Konzerthallen sind so trocken,<br />
dass sie manches verschlucken.<br />
Für die Musiker ist das zwar bitter,<br />
aber für Aufnahmezwecke sind trockene<br />
Räume geeigneter. Da kann ich hinterher<br />
einen künstlichen Hall hinzufügen.<br />
Beim anderen Extrem in einem<br />
halligen Raum kriegt man die Überakustik<br />
kaum weg.<br />
Gibt es allgemein gesehen besondere<br />
Tricks, Kniffe oder sonstige kreative<br />
oder motivationsfördernde Einfälle,<br />
die Ihnen in bestimmten<br />
Situationen helfen<br />
Wichtig ist eine schnelle Reaktion,<br />
ohne dass die Künstler merken, wenn<br />
es z. B. einen technischen Ausfall gibt<br />
und etwas kaputt geht. Außerdem darf<br />
man sich in außergewöhnlichen
Interview<br />
Crash-Situationen nicht so sehr von<br />
seiner eigentlichen Aufgabe abbringen<br />
lassen. Technisch haben wir die neueste<br />
Ausrüstung zur Verfügung, so<br />
dass man an sich keine Zugeständnisse<br />
machen und besondere Tricks<br />
anwenden muss.<br />
Besondere Kunstgriffe gibt es ohnehin<br />
nicht. Die Schwierigkeit besteht<br />
im-mer darin, die einzelnen Bauteile,<br />
die ich für eine Aufnahme brauche, zusammenzustellen.<br />
Zu jedem Orchester<br />
brauche ich das jeweils passsende<br />
Equipment, eine gründliche<br />
Vorbereitung gepaart mit einem fundierten<br />
Erfahrungsschatz. So kann ich<br />
für einen hellen Raum nicht etwa ein<br />
Mikro nehmen, das diesen Effekt<br />
überbetont. Das sind keine außergewöhnliche<br />
Tricks oder Geheimnisse.<br />
Anders ist es, wenn man sich mit<br />
Musikern über unterschiedliche Meinungen<br />
verständigen muss. Wenn mal<br />
eine Passage nicht so gelingt, kann ich<br />
in der Praxis hilfreich eingreifen, auch<br />
wenn es manchmal nur mit Allgemeinplätzen<br />
ist, wie «bleib locker»,<br />
«hol mehr Luft» oder «versuch mal<br />
andere Griffe».<br />
Spezielle Motivationskniffe sind<br />
Gruppen- oder Instrumenten übergreifend,<br />
für die man im Lauf der<br />
Jahre ein gewisses Talent entwickelt.<br />
Man muss eben kontaktfreudig sein<br />
und auf die Leute zugehen können.<br />
Ganz wichtig ist es, für ein gutes Klima<br />
und eine gute Stimmung zu sorgen,<br />
um so ein vertrauensvolles Miteinander<br />
herzustellen.<br />
Ich muss ein Gespür dafür entwikkeln,<br />
wie unterschiedlich z. B. das<br />
Durchhaltevermögen ist. Bei einem<br />
Trompeter, der in hohen Lagen zu<br />
spielen hat, muss ich aufpassen, dass<br />
ich ihm mit mehrmaligem Wiederholen<br />
nicht zuviel zumute und ich die<br />
Stelle mit 3 Mal spielen kriege. Da<br />
kann man einem Pianisten schon<br />
mehr zumuten.<br />
Deshalb komme ich mir manchmal<br />
auch wie ein Angler vor, der die guten<br />
«takes» rausfischen muss und genau<br />
weiß, wo er nochmals nachhaken<br />
kann, damit eventuell eine Steigerung<br />
zu erreichen ist.<br />
Beschreiben Sie doch bitte abschließend<br />
noch ein wenig folgende Punkte:<br />
- Ihre Lieblingsorchester oder -<br />
gruppen<br />
- Ihre eigene Motivation zum Beruf<br />
- frustrierende Momente<br />
- Zusammenarbeit mit Dirigenten<br />
und Orchestern<br />
- Zeit für Hobbys o.ä.<br />
Die großen sinfonischen <strong>Blasmusik</strong>besetzungen<br />
habe ich hier kennen und<br />
lieben gelernt. Es ist erstaunlich, wie<br />
vielfältig eine Bläserbesetzung sein<br />
kann und was sie zu leisten im Stande<br />
ist, wenn sie groß genug ist. Und welchen<br />
Klang sie verbreiten kann, ist<br />
eine der schönsten Sachen, die mir am<br />
meisten Spaß machen. Insbesondere,<br />
wenn es nicht nur laut ist und ein<br />
schönes Blech gibt, sondern auch<br />
einen sehr kultivierten Holzton.<br />
Als Kontrast dazu mache ich auch<br />
sehr gerne U-Musik. Mit einem Salonorchester<br />
etwa, mit Streichern und<br />
Bläsern, die nicht so sehr den ernsten<br />
Anspruch an die hehre Kunst stellen,<br />
sondern einfach Spaß an einer rhythmisch<br />
betonten Musik haben.<br />
Was für mich den Beruf so interesssant<br />
macht, ist die große Gestaltungsmöglichkeit,<br />
die ich am Mischpult<br />
habe. Zu wissen, dass ein Produkt<br />
nicht so oder anders geworden wäre,<br />
wenn man nicht selbst dagesessen<br />
hätte, gibt einem schon eine gewisse<br />
Befriedigung. Für mich ist es auch<br />
äußerst interessant, mit Laien und<br />
Amateuren zu arbeiten. Man empfindet<br />
oft ein dankbares Gefühl, wenn<br />
man helfen konnte und den Stolz der<br />
Musiker über das Zustandekommen<br />
auch als einen Teil seiner Leistung<br />
betrachten darf.<br />
Frustrierende Augenblicke bleiben<br />
natürlich nicht aus, sind aber Gott sei<br />
dank sehr selten. Man bedenke, ein<br />
Arbeitstag von manchmal 12-14 Stunden<br />
wird schon mal sehr anstrengend,<br />
wenn man dauernd gefordert ist, von<br />
sich aus viel zum<br />
Gelingen beitragen,<br />
ständig zu<br />
Höchstleistungen<br />
motivieren und<br />
antreiben muss<br />
und dann allmählich<br />
das Gefühl<br />
hat, das musst du<br />
jetzt bald selbst<br />
spielen, damit es<br />
zu einem passablen<br />
Ergebnis<br />
führt.<br />
6<br />
Von der Zusammenarbeit mit einem<br />
Dirigenten hängt es häufig ab, wie<br />
man die Aufnahmen schafft. Es für<br />
mich wichtig, Spaß an der Sache zu<br />
vermitteln, um etwaige ängstliche<br />
Haltungen bei Musikern abzubauen,<br />
ihnen ein Gefühl der Zufriedenheit zu<br />
geben und sie gewissermaßen erst mal<br />
mit sich selbst ins Reine kommen zu<br />
lassen. Eine erfolgreiche Erziehungsarbeit<br />
der Dirigenten mit ihren Orchestern<br />
erleichtert das Verhältnis zu<br />
den Orchestern. Wenn man beim<br />
Dirigenten die fachliche Kompetenz<br />
spürt, in schwierigen Lagen mit einzugreifen,<br />
lässt sich alles viel schneller<br />
abwickeln. Denn oftmals höre ich eine<br />
falsche Stelle, muss aber zunächst<br />
alles aufsplitten, um hinter die Ursachen<br />
zu kommen.<br />
Für Hobbys bleibt eigentlich neben<br />
Beruf und Familie nicht mehr viel Zeit.<br />
Ich bin ein leidenschaftlicher Wassersportler,<br />
habe aber in der näheren<br />
Umgebung keine Möglichkeit zur<br />
Ausübung. Wichtig ist für mich, dass<br />
ich mich auf dem Klavier halbwegs fit<br />
halte. Zu Studienzeiten habe ich sehr<br />
gerne Kaffeehaus-Musik gemacht,<br />
Klavier und Geige, und wenn die Zeit<br />
da ist, kommt so etwas in der Art wieder.<br />
Mehr geht zur Zeit nicht, denn<br />
sonst frisst einen der Job.<br />
Herr Puchelt, vielen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
Das Interview führte Roland Greiner
Vorständetagung 2000 in Bietigheim-Bissingen<br />
Aus KV und GBs<br />
Der 1.Vorsitzende des <strong>Blasmusik</strong>-<strong>Kreisverband</strong>s Ludwigsburg,<br />
Gerhard Krauß, links, und sein Stellvertreter Siegfried<br />
Kläger informierten die Vorstände der Musikvereine<br />
bei ihrer Tagung über aktuelle Themen.<br />
Seine obligatorische Vorstände-<br />
Tagung mit dem Rückblick auf das<br />
laufende Kalenderjahr und dem<br />
Ausblick auf kommende Aufgaben<br />
führte der <strong>Blasmusik</strong>-<strong>Kreisverband</strong><br />
Ludwigsburg im Vereinsheim des<br />
Musikvereins Bietigheim-Bissingen<br />
durch. Ein umfangreicher Themenkatalog<br />
bildete die Grundlage zu<br />
einem Informationsabend, bei dem<br />
die einzelnen Geschäftsbereiche des<br />
<strong>Kreisverband</strong>s zu einer Vielzahl an<br />
Fragen und Anregungen Stellung nehmen<br />
konnten.<br />
Einleitend gab der 1.Vorsitzende der<br />
<strong>Blasmusik</strong>er im Kreis Ludwigsburg,<br />
Gerhard Krauß, Korntal, seinem<br />
Unmut Ausdruck über die scheinbare<br />
Interesselosigkeit der Landes- und<br />
Bundestagsabgeordneten für die<br />
Belange der <strong>Blasmusik</strong>, speziell im<br />
Kreis Ludwigsburg. Die <strong>Blasmusik</strong>er<br />
fühlen sich in vielen Fragen, beispielsweise<br />
der Scheinselbständigkeit, der<br />
Sozialversicherungspflicht oder dem<br />
Steuerrecht, allein gelassen oder<br />
wenig unterstützt, was den <strong>Blasmusik</strong>-<br />
<strong>Kreisverband</strong>s-Vorsitzenden dazu<br />
bewog, einen intensiven Briefwechsel<br />
mit Bundes- und Landtagsabgeordneten<br />
zu initiieren. Die Reaktionen<br />
darauf waren wie gewohnt unterschiedlich,<br />
zeigten aber wenigstens<br />
von einigen Seiten Gesprächsbereitschaft<br />
in den verschiedenen Fragen.<br />
Allerdings seien in den Kreisen der<br />
Politiker unterschiedliche Kenntnisstände<br />
in den jeweiligen Problembereichen<br />
fest zu<br />
stellen.<br />
Dass innerhalb<br />
des Verbands in<br />
Baden-Württemberg<br />
oder im Kreis<br />
Ludwigsburg<br />
mehr Transparenz<br />
vorherrsche, davon<br />
zeugen die<br />
verschiedenen<br />
Seminare, von denen<br />
der Vorsitzende<br />
berichten konnte.<br />
Der <strong>Blasmusik</strong>verband<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
machte die «<strong>Blasmusik</strong><br />
- fit ins neue<br />
Jahrtausend» und bot Lehrgänge über<br />
das «Arbeitsrecht im Verein» an, bei<br />
denen Rechtsexperten Arbeitsverträge<br />
durch leuchteten, die Konsequenzen<br />
der Scheinselbständigkeit für Musikvereine<br />
erörterten und Gedanken zu<br />
neuen Organisationsstrukturen und<br />
neuen Satzungen in den Musikvereinen<br />
anboten.<br />
Innerhalb des <strong>Kreisverband</strong>s referierte<br />
der Finanzfachmann für Musikvereine,<br />
Matthias Hartmann, über<br />
Themen wie die Buchführungspflicht<br />
nach dem HGB, die Umsatzbesteuerung<br />
in Vereinen oder die steuerlichen<br />
Abschreibungsmöglichkeiten. Daneben<br />
gab er den Vereinsfunktionären<br />
Tipps über die steuerliche Gestaltung<br />
im Verein mit Arbeits- und Gesellschaftsverträgen<br />
oder der Gründung<br />
eines Fördervereins.<br />
Bei dieser Vorständetagung ergänzte<br />
der Finanzchef des <strong>Blasmusik</strong>-<strong>Kreisverband</strong>s,<br />
Wolfgang Lutz, Oßweil, die<br />
Ausführungen von Matthias Hartmann<br />
und brachte sie auf den aktuelllen<br />
Stand bezüglich der Auflagen des<br />
Finanzamtes.<br />
So erläuterte er den Muster-Vertrag<br />
über die Anstellung eines Dirigenten<br />
in einem Musikverein bzw. einer<br />
Stadtkapelle und hob darauf ab, den<br />
Paragrafen über die Regelung der<br />
Steuern und Sozialabgaben dezidiert<br />
zu beachten.<br />
7<br />
Dittmar Klett, Pleidelsheim, berichtete<br />
den Vereinsvorständen als organisatorischer<br />
Leiter des Geschäftsbereichs<br />
Musik im <strong>Kreisverband</strong> über<br />
das «Forum Musik», das im Kreis<br />
Ludwigsburg schon seit 1994 besteht<br />
und dem Vertreter aller Musik und<br />
Gesang treibenden Verbände angehören<br />
und dessen Projekt «coOpera»,<br />
mit dem vereinsübergreifende Aktivitäten<br />
einer breiten Öffentlichkeit vor<br />
gestellt werden sollen. Im Rahmen<br />
dieses Projekts werden musikalische<br />
Wettbewerbe durch geführt, an denen<br />
sich eine möglichst breite Palette<br />
Musik ausübender Organisationen<br />
beteiligen sollen.<br />
Die musikalische Seite des Projekts<br />
«coOpera» beleuchtete der musikalische<br />
Leiter des Geschäftsbereichs<br />
Musik, Erwin Gutmann, Kleinglattbach.<br />
Er stellte die Ideen des Schulamtsdirektors<br />
Walter Layher beim<br />
Staatlichen Schulamt Ludwigsburg<br />
vor, der einen «Projekttag Musik» an<br />
den Schulen einführen möchte, an<br />
dem auch möglichst viele Musikvereine<br />
teilnehmen sollten. Darüber hinaus<br />
erläuterte er die Beurteilungs-Kriterien<br />
zum Projekt «coOpera» hinsichtlich<br />
Qualität des Vortrags, der<br />
Homogenität und der Ausgewogenheit,<br />
nach denen leitfadenmäßig sämtliche<br />
musikalischen Darbietungen aus<br />
allen Bereichen beurteilt werden. Die<br />
Jury setzt sich jeweils aus Mitgliedern<br />
der <strong>Blasmusik</strong>, der Schulmusik und<br />
den sängerischen Organisationen<br />
zusammen.<br />
Zu einem Dauerbrenner bei<br />
<strong>Blasmusik</strong>-Tagungen wird allmählich<br />
das Thema der Zusammenarbeit der<br />
Musikvereine mit Musikschulen in<br />
Baden-Württemberg. Der <strong>Blasmusik</strong>verband<br />
Baden-Württemberg hat mit<br />
dem Musikschulverband das Konzept<br />
von 1989 überarbeitet, nach dem die<br />
Jugendarbeit und die Jugendausbildung<br />
besser koordiniert und aufeinander<br />
abgestimmt werden. Im Kreis<br />
Ludwigsburg gibt es einige Musikvereine<br />
und Musikschulen, bei denen<br />
eine solche Kooperation schon jahrelang<br />
hervorragend klappt, jedoch auch<br />
einige Beispiele negativer Art oder<br />
dermaßen, dass nur sporadische<br />
Zusammenarbeit funktioniert.
Aus KV und GBs<br />
Zur Abrundung der Vorständetagung<br />
verwies Gerhard Krauß noch<br />
auf das Bundesmusikfest vom 1.-4.<br />
Juni <strong>2001</strong> in Friedrichshafen und auf<br />
die nächst gelegenen Termine innerhalb<br />
des <strong>Kreisverband</strong>s, nämlich der<br />
Dirigenten-Tagung am 20. und 21.<br />
Januar <strong>2001</strong> in Kürnbach, u.a. mit<br />
dem Komponisten Franz Watz, und<br />
der Neuauflage eines Gala-Konzerts<br />
am 19. Mai <strong>2001</strong> mit Karel Gott und<br />
dem Kreisjugend-Orchester unter der<br />
Leitung von Stadtmusikdirektor<br />
Roland Haug, Besigheim. Im abgelaufenen<br />
Jahr feierte ein solches im<br />
Forum am Schlosspark einen überwältigenden<br />
Erfolg, wobei dem Interpreten<br />
der «Goldene Stimme aus Prag»<br />
die Zusammenarbeit mit dem Jugendblasorchester<br />
einen solchen Spaß<br />
bereitete, dass er einer Wiederholung<br />
spontan zustimmte. (rg)<br />
Jugendleitertagung in Stümpfelbrunn<br />
Eine mit vielfältigen Themen angereicherte<br />
Tagung erlebten die Jugendleiter<br />
der Musikvereine im <strong>Blasmusik</strong>-<br />
<strong>Kreisverband</strong> Ludwigsburg bei der<br />
diesjährigen Zusammenkunft im<br />
Schullandheim des Landkreises in<br />
Strümpfelbrunn im Odenwald.<br />
Mehrere Dozenten zeigten den Verantwortlichen<br />
der Jugendarbeit im<br />
<strong>Blasmusik</strong>bereich Möglichkeiten der<br />
individuellen Betreuung und des<br />
Umgangs mit Jugendlichen in den<br />
Vereinen auf. Dabei wurde auch großer<br />
Wert auf die Kommunikation<br />
untereinander und mit jeweils beteiligten<br />
Personengruppen gelegt.<br />
der Jugendleitung. So konnte die<br />
Leitung der Bläserjugend im Kreis<br />
Ludwigsburg den engagierten Jugendvertretern<br />
wertvolle Tipps auf ihrem<br />
nicht immer leichten Weg der Jugendarbeit<br />
im allgemeinen vermitteln<br />
lassen.<br />
Chris Ernemann legte in seinen<br />
Ausführungen Wert auf eine natürliche<br />
Ausstrahlung auf die anvertrauten<br />
Jugendlichen und empfahl, sich keine<br />
gekünstelte, weil unglaubwürdige Haltung,<br />
anzueignen. Situations bezogene<br />
Momente verstärken diese Eindrücke,<br />
die elementare Voraussetzungen für<br />
gegenseitig anerkannte Dialoge sein<br />
Haben Sie etwas ...<br />
... Bemerkenswertes zu berichten,<br />
das nicht nur Ihre Musikfreunde<br />
im Landkreis Ludwigsburg, sondern<br />
in ganz Baden-Württemberg<br />
interessiert<br />
Frau Mohr-Busduga, die Chefredakteurin<br />
von Ihrer «forte», freut<br />
sich auf Ihren Bericht:<br />
Redaktion forte<br />
z.Hd. Uschi Mohr-Busduga<br />
Postfach 127<br />
86801 Buchloe<br />
Bei Fragen rufen Sie doch einfach<br />
an:<br />
08241/500828<br />
Kontakt gibt’s natürlich auch<br />
übers Internet:<br />
http://www.blasmusik.de<br />
V.li.: stehend: Andreas Heck, Münchingen, Peter Kaltenbrunn, Bietigheim-<br />
Bissingen, Gerhard Krauß, Korntal, Kommunikations-Referent Chris<br />
Ernemann, Aldingen; sitzend v.li.: Erich Hermann u. Anneliese Tosch,<br />
Schwieberdingen, Roland Haug, Besigheim.<br />
Für diesen Themenbereich konnten<br />
die <strong>Kreisverband</strong>s-Jugendleiter Anneliese<br />
Tosch (Schwieberdingen) und<br />
Roland Haug (Besigheim) erneut den<br />
rhetorisch geschulten Experten für<br />
kommunikative Interaktivitäten,<br />
Christian Ernemann, Aldingen, gewinnen.<br />
Nahtlos konnte er an seine<br />
Ausführungen des letzten Seminars<br />
anknüpfen und musste dabei fest stelllen,<br />
dass im Bereich der Jugendarbeit<br />
in den <strong>Blasmusik</strong>vereinen des Landkreises<br />
ein steter Wechsel statt findet,<br />
denn bei dieser Tagung war mehr als<br />
die Hälfte der Teilnehmer neu im Amt<br />
8<br />
können. Die Persönlich-keit in den<br />
Vordergrund zu stellen kann das Gegenteil<br />
herauf beschwören, wichtiger<br />
scheint es, dialektisch überzeugt zu<br />
agieren. Speziell für die Jugendarbeit<br />
erläuterte der Referent verschiedene<br />
Formen einer Autorität, die in ihrer<br />
Grundbemühung davon ausgehen<br />
sollte, eventuelle Reaktionen voraus<br />
schauend zu erfassen. «Autorität muss<br />
nicht Überzeugung vom eigenen Tun<br />
bedeuten, sondern kann je nach ihrer<br />
unterschiedlichen Form Variabilität<br />
demonstrieren und in entscheidenden<br />
Augenblicken unbewusst toleriert in
Aus KV und GBs<br />
die gewünschte Richtung führen», wie<br />
es Ernemann formulierte.<br />
Das verbale und non-verbale Verhalten<br />
sollte in allen geplanten Aktionen<br />
didaktisch und methodisch gesteuert<br />
werden, um vor Überraschungen<br />
sicher zu sein und sich dann nicht<br />
plötzlich unbeeinflussbaren Stimmungen<br />
unterordnen zu müssen. Eine<br />
gründliche Vorbereitung der<br />
Jugendarbeit in all ihren möglichen<br />
auftretenden Situationen<br />
ist hierbei genau so unerlässlich<br />
wie ihre Durchführung<br />
unter Berücksichtigung<br />
einer oft alters bedingt differierenden<br />
Aufnahme- und<br />
Konzentrationsfähig-keit. Und<br />
diese kann eben meist mit<br />
dem einfachsten aller Mittel<br />
wieder her gestellt werden, der<br />
Pause, der der Referent eben<br />
so viel Bedeutung zu-maß wie<br />
einer konzentrierten Arbeit,<br />
und die deshalb in allen<br />
Planungen ihren Stellenwert<br />
erhalten sollte.<br />
Nach einer solchen mit<br />
praktischen Aktivierungsbeispielen<br />
unterlegten Pause widmeten<br />
sich die Teilnehmer der<br />
Jugendleiter-Tagung mehr<br />
dem praktischen Bereich ihrer<br />
Arbeit an der Basis der <strong>Blasmusik</strong>vereine.<br />
Der Leiter der<br />
Musikschule Burladingen,<br />
Thomas Wunder, ließ die<br />
Instrumente auspacken und<br />
formierte die Jugendleiter-<br />
Innen zu einer ihnen aus den<br />
Jugendblasorchestern viellleicht<br />
etwas ungewohnten<br />
Sitzordnung nach sinfonischem Vorbild.<br />
Diese Sitzordnung bevorzugt ein<br />
Sopran - Baß - Gefälle und ist nach<br />
Ansicht ihrer Vertreter für ein harmonisches<br />
Zusammenspiel von enormer<br />
Bedeutung, da sich dabei ein ganz<br />
anderes Klangpotential herausarbeiten<br />
lässt und beispielsweise ein gegenseitiges<br />
Aufschaukeln von Frequenzen<br />
vermieden werden kann.<br />
In seiner Probenarbeit stellte der<br />
Burladinger Musikschul-Leiter dann<br />
mehrere verschiedene Musikrichtungen<br />
auf unterschiedlichem Niveau vor.<br />
Bei der Auswahl der Musikstücke<br />
müssten vom Dirigenten die Lernziele<br />
in seine Überlegungen mit ein bezogen<br />
werden, wobei selbstverständlich neben<br />
der musikalisch wertvollen Dominanz<br />
eine ausgewogene Besetzung<br />
zwischen Blech- und Holzbläsern sowie<br />
den Schlaginstrumenten berücksichtigt<br />
werden muss. Grundsätzlich,<br />
meinte Thomas Wunder, solle man<br />
seinen Jugendlichen lieber etwas<br />
mehr zutrauen, ohne sie dabei zu<br />
überfordern, als sie unterfordert und<br />
eventuell demotiviert mit zu einfachen<br />
Werken gar zu langweilen.<br />
Abrundend stellte er noch das<br />
Burladinger Modell bezüglich der<br />
Zusammenarbeit der Musikvereine<br />
mit den Musikschulen vor, das sicherlich<br />
nicht ausschließlich nur positive<br />
Erfahrungswerte zeitigt, aber um so<br />
mehr zu einer Diskussion über die vorhandenen<br />
oder noch nicht praktizierten<br />
Kooperationen an anderen Orten<br />
mit ihren Vor- und Nachteilen heraus<br />
forderte.<br />
Einen sehr breiten Raum bei dieser<br />
Jugendleiter-Tagung nahm die immer<br />
größere Bedeutung erlangende Frei-<br />
9<br />
zeitgestaltung ein. Um Jugendliche für<br />
die <strong>Blasmusik</strong> zu motivieren, darf<br />
diese nicht allein auf sich selbst<br />
beschränkt bleiben, sondern erfordert<br />
flexible und kreative Variationen sinnvoller<br />
außer musikalischer Beschäftigung.<br />
Hierzu hat die Bläserjugend im<br />
Ludwigsburger <strong>Blasmusik</strong>-<strong>Kreisverband</strong><br />
für diese Tagung Frau Korf aus<br />
Bissingen eingeladen, die mit den<br />
JugendleiterInnen einmal<br />
ein ganz anderes Spektrum<br />
initiierte, nämlich die Herstellung<br />
von Gelkerzen und<br />
die verschiedenen Gestaltungs-Möglichkeiten<br />
einer<br />
ausgefeilten Servietten-<br />
Technik. Eine zweite Projektgruppe<br />
befasste sich unter<br />
Anleitung von Andreas Heck,<br />
Münchingen, mit der Fabrikation<br />
von flugtauglichen<br />
Bumerangs, die bei Jugendlichen<br />
sicherlich genau so<br />
viel Spaß hervorrufen könnnen<br />
wie bei den Jugendleitern<br />
selbst. Äußerst praktisch<br />
ging es in der Bastelgruppe<br />
zu, die aus einfachen Zutaten<br />
an Papier, Karton, Farbe und<br />
Klebstoff erstaunlich professionell<br />
aussehende Notenmappen<br />
herstellte.<br />
Angesichts all dieser viel<br />
Zeit in Anspruch nehmenden<br />
Aktivitäten, die aber eben so<br />
viel Abwechslung bereiteten,<br />
mussten die Verantwortlichen<br />
der Ludwigsburger<br />
Bläserjugend die Themenbereiche<br />
der Fortbildungslehrgänge<br />
und des Kreisjugendorchesters<br />
auf die<br />
kommende Hauptversammlung vertagen.<br />
(rg)
Aus KV und GBs<br />
Hauptversammlung der Bläserjugend in Gerlingen<br />
Die 1. Vorsitzende der Bläserjugend Anneliese Tosch und<br />
ihr Stellvertreter Roland Haug (links) nahmen zu den<br />
Anliegen der Jugendleiter Stellung<br />
Grundlegende Änderungen kündigten<br />
sich bei der Hauptversammlung<br />
der Bläserjugend im <strong>Blasmusik</strong>-<br />
<strong>Kreisverband</strong> Ludwigsburg an. In der<br />
Gerlinger Stadthalle beschlossen die<br />
Jugend-Delegierten der Musikvereine<br />
im Kreis Ludwigsburg, einen Teil ihrer<br />
strukturellen Organisation aufzugeben.<br />
Die Jugendkapelle des Gerlinger<br />
Musikvereins sorgte unter Reinhard<br />
Konyen für einen schwungvollen<br />
Auftakt zu dieser Richtung weisenden<br />
Vollversammlung.<br />
Ehe die <strong>Kreisverband</strong>s-Jugendleiterin<br />
Anneliese Tosch, Schwieberdingen,<br />
in die Tagesordnung einführte,<br />
bat sie die Anwesenden sich zu Ehren<br />
des im vergangenen Jahr verstorbenen<br />
Ehrenvorsitzenden der Bläserjugend,<br />
Rupert Weiß, Besigheim, von<br />
ihren Plätzen zu erheben. Tosch würdigte<br />
die Verdienste des Verstorbenen<br />
um die Ausbildung der Bläserjugend<br />
im Kreis Ludwigsburg und betonte,<br />
dass sich die Lehrgänge in Strümpfelbrunn<br />
unter seinem Wirken zu einer<br />
nicht mehr wegzudenkenden Institution<br />
entwickelt haben. Die Jugendkapelle<br />
intonierte hierzu «Ich hatt´<br />
einen Kameraden».<br />
In ihrem Jahresbericht streifte die<br />
Jugendleiterin die verschiedenen<br />
Veranstaltungen des abgelaufenen<br />
Jahres, wobei naturgemäß<br />
die Lehrgänge<br />
den Hauptanteil<br />
einnahmen.<br />
Mit den Lehrgängen<br />
D-1 an Ostern,<br />
D-2 im Sommer,<br />
D-3 im Herbst<br />
sowie der Erwachsenen-Bildung<br />
musste die Bläserjugend<br />
insgesamt<br />
359 Prüfungen abnehmen.<br />
Dabei erzielten<br />
über 80%<br />
der Prüflinge Noten-Ergebnisse,<br />
die<br />
im Bereich sehrgut<br />
bis gut liegen,<br />
eine Leistung, der<br />
aller Respekt gebührt.<br />
Neben den Lehrgängen führte die<br />
Bläserjugend im Jahr 2000 ein<br />
Wertungsspiel durch, bei dem sich 26<br />
Vortragsgruppen vom Duett über das<br />
Spiel in kleinen Gruppen bis zu den<br />
Jugendblasorchestern den gestrengen<br />
Ohren einer überregionalen Jury stellten.<br />
Der Stellvertretende<br />
Landesmusikdirektor<br />
Hans Herle, Bad<br />
Wurzach, bescheinigte<br />
den Jungbläsern<br />
im Kreis Ludwigsburg<br />
ausnahmslos<br />
einen<br />
hohen Leistungsstand,<br />
der durchweg<br />
den Anforderungen<br />
der ausgewählten<br />
Literatur<br />
entsprach.<br />
Über die Aktivitäten<br />
des Kreisjugend-Orchesters<br />
gab deren musikalischer Leiter Roland<br />
Haug, Walheim, einen Überblick. Die<br />
Reihe der Neujahrs-Konzerte soll nun<br />
in zweijährigem Rhythmus fort gesetzt<br />
werden. Das herausragende Konzert-<br />
Ereignis im Jahr 2000 war ohne<br />
Zweifel das Gala-Konzert mit Karel<br />
Gott im Forum am Schlosspark in<br />
Ludwigsburg, das selbst dem Star-<br />
10<br />
Standesgemäß gaben bei der Hauptversammlung der<br />
Ludwigsburger Bläserjugend in Gerlingen junge Musikanten<br />
den Ton an und sorgten für eine schwungvolle<br />
Einstimmung auf die zu behandelnde Tagesordnung.<br />
Gast nach anfänglicher Skepsis so<br />
imponiert haben muss, dass er dem<br />
Forum spontan eine neuerliche Zusage<br />
gab zur Wiederholung dieses einmaligen<br />
Konzert-Erlebnisses mit dem<br />
Jugendblas-Orchester des <strong>Blasmusik</strong>-<strong>Kreisverband</strong>s.<br />
Termin ist der<br />
19. Mai <strong>2001</strong> im Ludwigsburger<br />
Forum.<br />
Als weitere konzertante Höhepunkte<br />
kann man das Gemeinschaftskonzert<br />
mit dem Ludwigsburger Männergesangverein<br />
anlässlich dessen Jubiläums<br />
sowie die Konzertreise ins<br />
Chemnitzer Land bezeichnen, bei dem<br />
sich die jugendlichen Bläser und<br />
Bläserinnen als hervorragende Botschafter<br />
des Kreises Ludwigsburg<br />
erwiesen.<br />
Beim Jahreskonzert des Kreisjugend-Orchesters<br />
in der Oberstenfelder<br />
Gemeindehalle war es den<br />
JungbläserInnen vorbehalten, mit<br />
dem «Tanz der Seegeister» eine<br />
Welturaufführung des Komponisten<br />
Karl-Heinz Bell aus Dormagen vorzutragen,<br />
der mit diesem Werk beim<br />
Kompositions-Wettbewerb des badenwürttembergischen<br />
<strong>Blasmusik</strong>verbands<br />
einen 2. Preis erringen konnte.<br />
Nach den Berichten der Funktionsträger<br />
gestalteten sich die Wahlen als<br />
leichte Übung, denn Roland Haug<br />
bleibt Stellvertretender <strong>Kreisverband</strong>s-Jugendleiter,<br />
als Beisitzer fungieren<br />
weiterhin Hansmartin Essich,<br />
Oberriexingen, Andreas Heck, Münchingen,<br />
und für die aus familiären
Aus KV und GBs<br />
Gründen ausscheidende Ilka Hermann,<br />
Aldingen, rückte Andreas Haub<br />
aus Freiberg nach.<br />
Unter dem Tagesordnungspunkt<br />
«Verschiedenes» gab es zwei grundlegende<br />
Veränderungen in der Organisation<br />
der Bläserjugend zu besprechen.<br />
Zum einen sollen die beiden D-<br />
1- und D-2-Lehrgänge zeitlich gegeneinander<br />
ausgetauscht werden, das<br />
heißt, der D-1-Lehrgang rückt in die<br />
Sommerferien und der D-2-Lehrgang<br />
wird zukünftig in den Osterferien<br />
durch geführt. Die Lehrgangs-<br />
Organisatoren versprechen sich davon<br />
eine höhere Motivationsmöglichkeit<br />
für die Teilnehmer unterschiedlicher<br />
Altersgruppen. Die angeführten<br />
Gründe, die im Wesentlichen organisatorisch<br />
zu Buche schlagen werden,<br />
fanden bei der Hauptversammlung<br />
der Bläserjugend Zustimmung und<br />
werden somit ab dem Jahr 2002 greifen.<br />
Einen breiteren Diskussions-Rahmen<br />
nahm ein Antrag ein, der auf den<br />
Kern der bisherigen eigenständigen<br />
Arbeit der Bläserjugend im <strong>Blasmusik</strong>-<strong>Kreisverband</strong><br />
Ludwigsburg zielte.<br />
Die seit der Gründung der Bläserjugend<br />
im Jahre 1989 alljährlich durch<br />
geführte Hauptversammlung dieser<br />
Jugendorganisation soll von nun an<br />
mit jener der Dachorganisation zusammen<br />
gelegt werden. Als Begründung<br />
zu diesem Antrag stand die<br />
Minimierung des Gesamtaufwands<br />
sowie die Termin-Entlastung innerhalb<br />
des <strong>Blasmusik</strong>-<strong>Kreisverband</strong>s im<br />
Raum.<br />
In der Diskussion über diesen<br />
Antrag war es den Jugend-Delegierten<br />
der Musikvereine im Kreis Ludwigsburg<br />
ein Anliegen, die Selbständigkeit<br />
dieses Gremiums zu erhalten und<br />
nicht durch neue Gestaltungsformen<br />
bereits Erreichtes preis zu geben.<br />
Und nach Abwägung aller Beiträge,<br />
die seitens des Plenums in die Debatte<br />
geworfen wurden, erhielten die<br />
Vertreter der Bläserjugend den<br />
Auftrag, bei der Hauptversammlung<br />
des <strong>Blasmusik</strong>-<strong>Kreisverband</strong>s die<br />
Zustimmung für diesen Antrag unter<br />
Berücksichtigung aller genannten<br />
Argumente einzuholen. (rg)<br />
11
Kreisjugend-Orchester<br />
2. Gala-Konzert mit Stargast Karel Gott<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Karel Gott gilt als «Die goldene<br />
Stimme aus Prag». Man würde sicherlich<br />
Eulen nach Athen tragen, wenn<br />
man wiederholt betonen würde, daß<br />
Karel Gott im Genre der Popmusik<br />
unwiderrufbar der erfolgreichste<br />
tschechische bzw. tschechoslowakische<br />
Sänger aller Zeiten ist. Und<br />
gleichzeitig ist er praktisch auch der<br />
einzige Interpret in diesem Genre, der<br />
sich entscheidend auch im Ausland<br />
durchsetzte, vor allem in den deutschsprachigen<br />
Ländern. Es ist bemerkenswert,<br />
dass Karel Gott auch hinsichtlich<br />
der Parameter der Weltmusikszene<br />
in vielerlei Hinsicht eine<br />
einmalige Ausnahme darstellt. Und<br />
zwar nicht nur in Bezug auf das, was<br />
ihm in die Wiege gelegt wurde, nämlich<br />
seine faszinierende Tenorstimme,<br />
eine außergewöhnliche Begabung und<br />
musikalisches Feingefühl, sondern<br />
auch in Bezug auf seinen fast unvorstellbaren<br />
Fleiß, der seine ganze<br />
Karriere begleitet. Die Geschichte der<br />
Popmusik kennt natürlich weltweit<br />
viele Superstars und auch solche, die<br />
es lange bleiben, ihre Karriere<br />
erstreckt sich jedoch meistens über<br />
zehn bis zwanzig Jahren, nur ausnahmsweise<br />
über dreißig Jahre hinweg.<br />
Im Falle von Karel Gott ist das<br />
anders. Sein Fixstern leuchtet schon<br />
seit vierzig Jahren. Seine weltweite<br />
Popularität bewies sich erst wieder im<br />
letzten Jahr, als er im Moskauer Kreml<br />
wie in der New Yorker Carnegie Hall<br />
vor ausverkauften Ränge konzertierte.<br />
Im Jahr 1992 erhielt er die<br />
Diamantene Platte von Supraphon für<br />
13 Millionen verkaufter Tonträger in<br />
seinem Heimatland. Mit dem deutschen<br />
Schallplattenkonzern Polydor<br />
unterschrieb Karel Gott im Jahre 1967<br />
einen Aufnahmevertrag, der im Jahre<br />
1993 in einen lebenslangen Vertrag<br />
geändert wurde.<br />
«Ich bin immer ich selbst geblieben»<br />
versucht Karel Gott seinen Erfolg<br />
zu erklären. «Ich habe mich von nichts<br />
und niemanden verbiegen lassen und<br />
stets gemacht, was ich selber für richtig<br />
hielt». Seit 40 Jahren ist er aus der<br />
internationalen Musikszene nicht<br />
mehr wegzudenken. Mit seinem herrlichen<br />
Tenor, seinem Charme, seiner<br />
Jugendlichkeit und seinem breit gefächerten<br />
Repertoire fasziniert er sein<br />
Publikum, füllt jeden Konzertsaal und<br />
ist eine Bereicherung für jede<br />
Fernsehshow. Seine Lieder katapultierten<br />
ihn in die erste Garde europäischer<br />
Showgrößen und bescherten<br />
ihm eine Vielzahl Goldener, Platinund<br />
Diamantplatten, Auszeichnungen<br />
und Ehrungen in ganz Europa. Um<br />
dem Phänomen Karel Gott gerecht zu<br />
werden, darf man seine internationalen<br />
Erfolge nicht vergessen. Es gibt<br />
kaum ein Land, in dem «die goldene<br />
Stimme aus Prag» nicht gastierte:<br />
Konzerte in Rio de Janeiro, Caracas,<br />
Athen, Paris und Budapest, Tourneen<br />
durch Japan, Spanien, Amerika - um<br />
nur einen kleinen Teil zu nennen.<br />
Und überall, wo der Entertainer vor<br />
sein Publikum trat, ließ er begeisterte<br />
Menschen zurück.<br />
«Ich habe große Achtung vor meinem<br />
Publikum» sagt Karel Gott.<br />
«Deshalb möchte ich es nie enttäuschen.<br />
Ich nehme mit immer Zeit für<br />
meine Fans. Ob nun 5000 oder 500 im<br />
Saal sitzen - ich gebe stets mein<br />
Bestes!» Mit dieser Einstellung kam<br />
der beliebte Künstler auch nie in<br />
Gefahr, den festen Boden unter den<br />
Füßen zu verlieren. Bescheidenheit<br />
und Natürlichkeit sind zwei Attribute,<br />
die alle nennen, die den Sänger persönlich<br />
kennen. Bis heute hat Karel<br />
Gott mehr als 200 Alben veröffentlicht<br />
und über 65 Millionen Tonträger verkauft.<br />
Roland Haug<br />
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letzte, Zusatzkonzert.<br />
Eintrittskarten gibt es über<br />
Roland Haug<br />
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Fax 07143/964364<br />
oder das<br />
Forum am Schloßpark in<br />
Ludwigsburg<br />
Telefon 07141/917-100.<br />
12<br />
10. Jahreskonzert<br />
des KJO<br />
Jahreskonzerte des Kreisjugend-<br />
Orchesters Ludwigsburg erfreuen sich<br />
zunehmend großer Beliebtheit, wovon<br />
ein bis auf den letzten Platz besetzter<br />
Saal beim<br />
10. Jahreskonzert dieses Jugendblasorchesters<br />
im Oberstenfelder<br />
Bürgerhaus zeugte. Der Vorsitzende<br />
des <strong>Blasmusik</strong>-<strong>Kreisverband</strong>s, Gerhard<br />
Krauß, Korntal, konnte unter der<br />
stattlichen Zuhörerzahl eine Reihe von<br />
Ehrengästen aus der Kommunal- und<br />
Landespolitik begrüßen.<br />
Zum Auftakt des kleinen Jubiläums-<br />
Konzerts spielten die Teilnehmer und<br />
Teilnehmerinnen des jüngst durchgeführten<br />
D-3- und Erwachsenen-<br />
Bildungs-Lehrgangs unter der Leitung<br />
des musikalischen Leiters des<br />
Geschäftsbereichs Musik im <strong>Kreisverband</strong>,<br />
Erwin Gutmann, Kleinglattbach,<br />
die Show-Ouverture «Studio 1»<br />
von Alfred Bösendorfer. In ruhiger<br />
Weise bereitet das Werk auf die<br />
Eröffnung einer Show vor, ehe ein<br />
markanter Paukenwirbel um Aufmerksamkeit<br />
bittet und mit begeisterndem<br />
Rhythmus in synkopisierter<br />
Begleitung auf das Geschehen vorbereitet,<br />
das in vier überraschenden<br />
Schlussakkorden endet.<br />
Zartere Klänge waren dann bei der<br />
Ouverture zur Oper «Titus» von<br />
Mozart zu vernehmen. Mozart-Werke<br />
werden von Blasorchestern immer<br />
wieder gern gespielt, da Mozart als<br />
erster großer Komponist in seinen<br />
Kompositionen die Klarinette als tragendes<br />
Element eingeführt hat. Das<br />
Lehrgangs-Orchester spielte die Passagen<br />
aus der anlässlich der Krönung<br />
von Ludwig II komponierten Oper in<br />
spielerischer Leichtigkeit. Das nächste<br />
Musikstück lud zu einer Reise um die<br />
Welt ein, die die Stationen Russland,<br />
Israel, sowie Skandinavien und<br />
Amerika berührte. In dem Medley<br />
«Musik aus aller Welt» von Hanns<br />
Joachim Rhinow versprühten die<br />
Musiker und Musikerinnen des kombinierten<br />
Lehrgangs-Orchesters, die<br />
ein Alters-Spektrum von 15 bis 55<br />
Jahren aufwiesen, eine wahre Musizierfreude,<br />
die auf das Publikum<br />
überschlug und mit einer Zugabe zum
Kreisjugend-Orchester<br />
Mit einem begeisternden Konzert zeigten die Mitglieder des Kreisjugend-<br />
Orchesters, welch anspruchsvolle Musik ihr Repertoire bildet<br />
Mitklatschen und -singen in Drafi<br />
Deutschers «Marmor, Stein und Eisen<br />
bricht» sehr aufgelockert ausklang.<br />
Unter der Stabführung des Besigheimer<br />
Stadtmusikdirektors Roland<br />
Haug eröffneten die nahezu 80 jungen<br />
Bläser und Bläserinnen aus den<br />
Musikvereinen im Kreis Ludwigsburg<br />
den Reigen ihrer konzertanten<br />
Darbietungen mit dem sinfonischen<br />
Marsch «Olympica» von Giovanni<br />
Orsomando. Trotz des steten<br />
Wechsels der Mitglieder des Orchesters,<br />
bedingt durch das altersmäßige<br />
Ausscheiden aus dem Jugendorchester,<br />
zeigten die begeisterungsfähigen<br />
jungen MusikantInnen, welch<br />
hohen Leistungsstand sie als musikalisches<br />
Aushängeschild des <strong>Blasmusik</strong>-<br />
<strong>Kreisverband</strong>s inne haben. Nach dem<br />
furiosen Auftakt ließen sie in «Der<br />
Barbier von Sevilla» von Giacchomo<br />
Rossini die melodiöse Verspieltheit<br />
südländischer Lebenskultur aufleben<br />
und entführten die Zuhörer mit<br />
Rossinis Werk in dessen anspruchsvolle<br />
Märchenwelt.<br />
Beschwingte Tanzmusik im 6/8-<br />
Takt leitete die Beschreibung der Geschichte<br />
Israels von Kees Vlak in seinem<br />
modernen Werk «Israel Shalom»<br />
ein. Der Komponist zeichnet ein Bild<br />
des Staates Israel von heute, indem er<br />
die Lebensgeschichte mit dem rauschenden<br />
Purim-Fest verbindet. Ein<br />
ausdrucksvolles Klarinetten-Solo bildet<br />
die Überleitung zu schwungvollen<br />
Sequenzen, in denen hin und wieder<br />
slawische Einschläge in Form eines<br />
Säbeltanzes hörbar werden. Die starken<br />
Register der Trompeten und<br />
Flügelhörner wechseln sich in erheiternden<br />
und schwerfällig anmutenden<br />
Rhythmen und führen emotional zu<br />
einer harmonischen Einheit, die einen<br />
expressiven und temporeichen<br />
Schluss heraufbeschwören.<br />
Danach wagte sich das Kreisjugend-<br />
Orchester an die Uraufführung eines<br />
Stückes des Komponisten Karl-Heinz<br />
Bell aus Dormagen, der mit diesem<br />
«Tanz der Seegeister» bei einem<br />
Kompositionswettbewerb des <strong>Blasmusik</strong>verbands<br />
Baden-Württemberg<br />
einen zweiten Preis erringen konnte.<br />
Geheimnisvolle Klänge mit verhaltenen<br />
Becken-Schlägen lassen unter<br />
wellenartigen Flötenmodulationen<br />
eine unheilvolle Nacht zur Geisterstunde<br />
nahen. Die einzelnen Register<br />
bringen durch symbolische Einwürfe<br />
die Kraft der Naturgewalten zum<br />
Ausdruck, die zeitweise von hüpfenden<br />
Tierimitationen der Tondichtung<br />
unterbrochen wird. Nach einer plötzlichen<br />
Stille schwellen die Botschaften<br />
der Nacht zu einem klangvollen<br />
Schluss an. Das nuancenreiche Musizieren<br />
der jugendlichen Bläser und<br />
Bläserinnen ließ die vom Komponisten<br />
beabsichtigte Wirkung am<br />
geistigen Auge der Zuhörer visuell vorbei<br />
ziehen.<br />
In einen mehr exotischen Melodien-<br />
Bereich begaben sich die beschwingt<br />
musizierenden JungbläserInnen in<br />
Jay Chattaways «Mazama», in dem<br />
sich der Komponist mit den Sitten und<br />
der Lebensweise eines Indianerstammes<br />
auseinander setzt. Urwaldklänge<br />
und Schlagzeugwirbel erzeugen<br />
Eindrücke über dunkle Gesänge und<br />
dynamische Kontraste, bei denen der<br />
seltene Klang einer Okarina mit ihrem<br />
klagenden Ton zu vernehmen ist. Ein<br />
abrupter Schlussakkord beendet diese<br />
wirkungsvolle Legende des amerikanischen<br />
Northwest-Pacific.<br />
Die bei diesem Konzert des Kreisjugend-Orchesters<br />
zu Gehör gebrachte<br />
internationale Klangfülle der Musik<br />
ergänzten die brillant aufspielenden<br />
Jugendlichen im Alter zwischen 14<br />
13
Kreisjugend-Orchester<br />
und 24 Jahren mit der rumänische<br />
Elemente beinhaltenden Komposition<br />
von Michail Viziru «Romania Canta».<br />
In ihr spiegelt sich in facettenreicher<br />
Form das beschwingte Leben in einem<br />
rumänischen Dorf wieder. In einem<br />
getragenen Teil wird auch die<br />
Kehrseite der Freude kurz angeschnitten,<br />
um in blitzartigen chromatisch<br />
aufsteigenden Phrasen ein überschäumendes<br />
Temperament in der<br />
folkloristischen Musik wieder in den<br />
Vordergrund treten zu lassen.<br />
Mit diesem sinfonisch-konzertanten<br />
Musik-Reigen haben die insgesamt<br />
mehr als 150 jungen Musikanten und<br />
Musikantinnen einen eindrucksvollen<br />
Beweis ihrer Vielseitigkeit gegeben<br />
und den hohen Stellenwert, den<br />
<strong>Blasmusik</strong> in unserer Zeit einnimmt,<br />
nachhaltig bestätigt.<br />
Nach einem lang anhaltenden<br />
Beifall wurden die Jungen und<br />
Mädchen des Kreisjugend-Orchesters<br />
nicht ohne eine zweifache Zugabe von<br />
der Bühne gelassen. So bedankten sie<br />
sich mit dem Marsch «Abschied der<br />
Slawin» von W. Agapkin und waren in<br />
Gedanken schon beim nächsten Gala-<br />
Konzert im Mai <strong>2001</strong> im<br />
Ludwigsburger Forum, bei dem sie die<br />
Opermelodien, Arien, Songs aus<br />
Musicals und bekannte Schlager des<br />
Stargasts Karel Gott begleiten werden.<br />
(rg)<br />
KJO sucht immer neue Mitglieder<br />
Das Kreisjugend-Orchester Ludwigsburg<br />
hat sich zur festen musikalischen<br />
Größe und musikalischen<br />
Repräsentanten des Landkreises Ludwigsburg<br />
etabliert. Obwohl das KJO<br />
über eine Stammbesetzung mit annähernd<br />
80 jungen Musikerinnen und<br />
Musikern verfügt, können wir immer<br />
wieder neue, interessierte Musikerinnen<br />
und Musiker zur Verstärkung<br />
gebrauchen. Im Moment sind<br />
besonders Musikerinnen und Musiker<br />
in folgenden Bereichen gefragt: Oboe,<br />
Fagott, Baßklarinette, Tenorhorn,<br />
Bariton, Waldhorn, Posaune<br />
und Tuba.<br />
Natürlich sind auch Interessenten<br />
anderer Instrumentengruppen willkommen,<br />
allerdings muß die schon<br />
vorhandene Besetzung berücksichtigt<br />
werden.<br />
Wie wird man Mitglied<br />
im KJO<br />
Bei sehr guten Leistungen auf einem<br />
D-Lehrgang der Bläserjugend im<br />
Landkreis Ludwigsburg kann man<br />
durch die Lehrgangsleitung ins KJO<br />
eingeladen werden.<br />
Teilnahme an einem Probe-<br />
Vorspiel. Nähere Informationen hierzu<br />
(Termine, Stücke, Ablauf, u.ä.) gibt<br />
es über den Dirigenten Roland Haug<br />
(Telefon 07143/36489).<br />
Voraussetzungen für die<br />
Mitgliedschaft im KJO<br />
sind:<br />
- sehr gutes Beherrschen eines<br />
Instrumentes<br />
- Mitgliedschaft in einem<br />
Musikverein des <strong>Kreisverband</strong>es<br />
Ludwigsburg<br />
- Alter ca. 15 - 21 Jahre<br />
- Regelmäßiger Probenbesuch<br />
Wir freuen uns auf<br />
neue Mitglieder!<br />
Termine des Kreisjugend-Orchesters Ludwigsburg<br />
25. März <strong>2001</strong> Gemeinschafts-Konzert mit dem Musikverein Walheim<br />
Gemeindehalle Walheim<br />
19. Mai <strong>2001</strong> Gala-Konzert mit Stargast Karel Gott<br />
Forum am Schloßpark<br />
20. Mai <strong>2001</strong> Mitwirkung beim Preisträgerkonzert «CoOpera 2000»<br />
Prisma Freiberg<br />
10. - 14. Juli <strong>2001</strong> Konzertreise nach Berlin<br />
auf Einladung von MdB Matthias Wissmann<br />
04. November <strong>2001</strong> Jahreskonzert<br />
Halle auf der Schray in Erdmannhausen<br />
01. Januar 2002 Neujahrskonzert<br />
Stadthalle «Alte Kelter» in Besigheim<br />
14
Aus Theorie und Praxis<br />
Ein duales System - Reiner Oppelland, Bauer Studios<br />
Kreative Menschen, kreative<br />
Tätigkeiten, überhaupt Kreativität: ein<br />
weiter Begriff, mit dem wir aber doch<br />
in der Musikbranche gern beschreiben,<br />
was wir tun, wer es tut, und wie.<br />
Klar, dass auch das Ergebnis eben kreativ<br />
ist.<br />
Kreieren bedeutet soviel wie etwas<br />
erschaffen, schöpfen. Wir tun es,<br />
indem wir unser Gehirn, speziell desssen<br />
rechte Hälfte, arbeiten lassen.<br />
Dabei entstehen Gedanken, Phantasien,<br />
ganze Projekte vor unserem<br />
«geistigen Auge». Das ist der eine Teil<br />
in diesem dualen System. Der andere<br />
Aspekt sind die Hilfsmittel, die wir<br />
einsetzen, um diese Gedanken<br />
Wirklichkeit werden zu lassen. Das<br />
sind in unserem Fall - konkret im<br />
Tonstudio - meistens technische Einrichtungen<br />
vom Mikrofon über das<br />
Mischpult, die Bandmaschine bis hin<br />
zur Workstation mit dem einen oder<br />
anderen Computersystem, das dabei<br />
als Basis verwendet wird.<br />
Diese Kombination menschlicher<br />
Begabung und technischer Mittel zur<br />
Umsetzung bilden eine Art duales<br />
System. Die Ergebnisse sind umso<br />
besser, je besser die beiden Komponenten<br />
zusammenwirken; sie werden<br />
begrenzt durch die Engpässe der<br />
einen oder anderen Seite, welche nur<br />
bedingt gegenseitig kompensiert werden<br />
können. Auf der Basis dieser<br />
Betrachtung lassen sich einige interessante<br />
Rückschlüsse anstellen.<br />
Trivial, aber doch erwähnenswert ist<br />
dieser Rückschluss: ohne den kreativen<br />
Kopf, zum Beispiel eines<br />
Tonmeisters am Mischpult, ist kein<br />
kreatives Ergebnis vorstellbar. Lassen<br />
wir dabei meinetwegen die Frage<br />
offen, ob Technik an sich kreativ sein<br />
könnte. Hier kann sie es sicher nicht.<br />
Eine naheliegende Idee wäre, das kreative<br />
Ergebnis durch hohen Aufwand<br />
bei den Hilfsmitteln sicherzustellen.<br />
Man müßte nur genügend Aufwand<br />
auf der technischen Seite treiben,<br />
dann wird es schon kreativ werden.<br />
Darin liegt eventuell ein gefährlicher<br />
Trugschluss, denn das könnte ja<br />
bedeuten, dass ein noch so kleiner<br />
Impetus des kreativen Kopfes bereits<br />
ausreichen würde, um zum großartigen<br />
Ergebnis zu kommen. Nichts<br />
gegen kleine Schritte am Anfang, aber<br />
weitere Gedanken müssen dann schon<br />
evolutionsartig folgen.<br />
Nehmen wir ein anderes Beispiel:<br />
wer Kinder im schulpflichtigen Alter<br />
hat, konnte seit ein paar Jahren verfolgen,<br />
wie praktisch mit dem zeitlichen<br />
Versatz einer Generation etwa<br />
die Popmusik der 70er Jahre eine<br />
Renaissance erlebt, die sich sogar in<br />
den Musikbüchern der bekannten<br />
Schulbuchverlage niederschlägt. Unsere<br />
Kinder hören heute Deep Purple<br />
und Led Zeppelin Songs im MP3<br />
Format vom PC. Ohne hier in<br />
Verklärung zu verfallen, möchte ich<br />
nur den Hinweis geben, dass diese<br />
Musik außer auf abspielbaren<br />
Konserven -im Original auf LP, heute<br />
auch parallel auf CD- auch in tradierter<br />
Form, in Notenschrift beispielsweise<br />
verfügbar ist. Diese Musik ist<br />
ebenso wieder aufführbar, spielbar<br />
wie die Werke der Barockmusik,<br />
Klassik, Romantik usw..<br />
Wie sieht das bei heute verbreiteten<br />
Formen der aktuellen Popmusik aus<br />
Neben der weiterhin praktizierten<br />
«überlieferten» Musik, die von Popgruppen,<br />
Rockbands und anderen<br />
Ensembles gespielt wird, gibt es das<br />
weite Feld von Techno, House, Remix,<br />
um nur ein paar zu nennen. Zweifellos<br />
stellen diese Werke auch das Ergebnis<br />
kreativer Prozesse dar, doch gibt ein<br />
paar bemerkenswerte Unterschiede.<br />
Die für die Umsetzung der Ideen verwendeten<br />
technischen Systeme sind<br />
nicht nur sehr komplex, vom<br />
Sequenzer über MIDI-Dateien und<br />
Synchronisations-Systeme bis zum<br />
Masterkeyboard und der Workstation<br />
zur Aufzeichnung, Bearbeitung und<br />
Mischung. Sie sind dabei gleichzeitig<br />
so intensiv und eng mit aktuell verwendeter<br />
Informationstechnologie<br />
verknüpft, dass ich folgende Behauptung<br />
wage: zahlreiche Werke der heutigen<br />
Epoche, wenn nicht die große<br />
Mehrzahl, die unter den eben skizzierten<br />
Bedingungen entsteht, wird in<br />
schätzungsweise 5 bis 10 Jahren nicht<br />
mehr aufführbar sein!<br />
15<br />
Folgende Gründe sind nicht nur vorstellbar,<br />
sondern liegen nach aller<br />
Erfahrung auf der Hand: die Werke<br />
liegen überwiegend in elektronischer<br />
Form, als Dateien vor. MIDI-Dateien,<br />
Sound Files in dem einen oder anderen<br />
Format, Projekt-Dateien. Ob sie<br />
daneben auch in konventioneller<br />
Notenschrift existieren -vielleicht für<br />
die GEMA-Anmeldung- sei dahingestellt.<br />
Diese Daten bzw. Dateien sind<br />
eines Tages entweder nicht mehr aufffindbar,<br />
nicht mehr abspielbar, weil es<br />
die dazu erforderliche Hardware nicht<br />
mehr gibt (die Firma Apple baut seit<br />
über einem Jahr keine Disketten-<br />
Laufwerke mehr in die Computer ein,<br />
andere Hersteller werden folgen).<br />
Oder die Keyboards sind nicht mehr<br />
vorhanden, funktionieren nicht mehr,<br />
es gibt kaum noch jemanden, der sie<br />
denn bedienen könnte. Diese gedankliche<br />
Linie läßt sich beliebig fortspinnnen.<br />
Natürlich wissen wir nicht, ob das<br />
Klavier in 100 Jahren noch so aussieht<br />
und gespielt wird wie heute. Ein Blick<br />
in die Geschichte zeigt uns aber, mit<br />
welchen Entwicklungsschritten hier zu<br />
rechnen ist. Interessanterweise ist im<br />
Bereich der «fuß-, hand- oder mundgespielten»<br />
Musikinstrumente die<br />
Beschleunigung bei den Innovationsprozessen<br />
lange nicht so groß wie im<br />
technischen Bereich allgemein.<br />
Um es nochmals klarzustellen: es<br />
geht nicht darum, der aktuellen<br />
Musikszene einen generellen Mangel<br />
an Kreativität zu unterstellen. Die<br />
gerade erreichte Stufe der<br />
Entwicklung ist ja auch -von einer<br />
höheren Stufe der Entwicklung<br />
betrachtet- absolut kreativ entstanden.<br />
Diese Zusammenhänge sind übrigens<br />
sehr anschaulich beschrieben in<br />
dem Buch «Aus dem Nichts» - Über<br />
die Kreativität von Natur und Mensch<br />
von Gerd Binnig. Was bleibt ist die<br />
durchaus spannende Frage, ob die<br />
zuvor skizzierte Entwicklung so oder<br />
ähnlich eintreten wird. Warten wir auf<br />
unsere Enkel und ihre musikalische<br />
wie mediale Umwelt!<br />
Bauer Studios, Reiner Oppelland
Aus Theorie und Praxis<br />
Management-Seminar des BVBW -<br />
Gedanken zum Thema und darüber hinaus<br />
Im Jahresprogramm des <strong>Blasmusik</strong>verbandes<br />
findet sich in <strong>2001</strong><br />
eine Seminarreihe für Führungskräfte<br />
im Verein «mit erweitertem<br />
Programm». Die Seminare von jeweils<br />
ein bis zwei Tagen finden an<br />
Wochenenden statt. Die Teilnahme<br />
wird durch entsprechende Zertifikate<br />
bestätigt.<br />
Die Erlangung des Basiszertifikats<br />
umfaßt die mehr allgemeineren, deshalb<br />
aber nicht weniger wich-tigen<br />
Themen. Behandelt werden im<br />
Seminar M1 die Punkte «Kreative<br />
Denkmethoden» und «Führung von<br />
Gruppen durch Moderationstechniken».<br />
Schwerpunkte im zweiten Kurs<br />
sind die «Psychologischen und pädagogischen<br />
Anforderungen an die<br />
Personal- und Gruppenführung in<br />
Vereinen». Um das «Zertifikat<br />
Vereinsmanagement» zu erhalten<br />
werden in der Ausbaustufe Kurse über<br />
«Fachspezifische Vereinsführung»,<br />
«Gesetzliche Grundlagen und Finanzmanagement»<br />
sowie «Marketing, Öffentlichkeitsarbeit<br />
und PR» angebeoten.<br />
Ergänzt wird das ganze in den sog.<br />
«Zusatzqualifikationen» zu<br />
«Strategieentwicklung und Controlling»,<br />
«Zeitplanung und Selbstmanagement»<br />
sowie dem «EDV-Einsatz im<br />
Verein».<br />
Die Aktivität des Verbandes für die<br />
Fortbildung in den genannten Bereichen<br />
kann nur begrüßt werden. Um<br />
z.B. dem Struktur- und Wertewandel<br />
in der Gesellschaft, dem schärfer werdenden<br />
Wettbewerb um Mitglieder<br />
und den sicherlich nicht leichter werdenden<br />
finanziellen Randbedingungen<br />
gerecht zu werden, sind die<br />
Vereine auf solche Hilfestellungen<br />
angewiesen. Auch wenn das Ganze<br />
sich sehr zeitaufwendig gestaltet, kann<br />
die Teilnahme an solchen Seminaren,<br />
die einen durchaus professionellen<br />
Anspruch aufweisen, nur empfohlen<br />
werden. Die dort erlernten Inhalte bilden<br />
nicht nur Zu-satzqualifikationen<br />
im Bereich der Vereinsführung. Die<br />
Frage, wie man Mitmenschen zum<br />
Mitmachen begeistert, und das ist ein<br />
wesentliches Thema, hat weit über die<br />
Vereinsgrenzen hinaus ihre Bedeutung,<br />
ob im Beruf oder sogar in der<br />
16<br />
Familie. Insofern darf eine erfolgreiche<br />
- weil engagierte - Teilnahme<br />
durchaus auch als persönliche oder<br />
berufliche Qualifikation gesehen werden.<br />
Quasi als «Appetizer» hat der<br />
Verband im vergangenen Jahr einen<br />
«Crash-Kurs» für Führungskräfte im<br />
Musikverein veranstaltet. Von Freitag<br />
abend bis Sonntag nachmittag wurden<br />
die oben genannten Themen angerisssen.<br />
Vereinsspezifische Themen waren<br />
Versicherungen, die Vereinsbesteuerung,<br />
die Haushaltsplanung, Sponsoring<br />
und die Regelungen im Zusammenhang<br />
mit dem Wirtschaftsbetrieb<br />
bei Vereinsfesten. Namhafte<br />
Vertreter des Verbandes und ein Vertreter<br />
des Wirtschaftskontrolldienstes<br />
gaben sachkundig Auskunft.<br />
Den Hauptteil des Seminars, an dem<br />
ca. 25 Vertreter von Vereinen aus ganz<br />
Baden-Württemberg teilnahmen, bildete<br />
ein eintägiges Seminar über die<br />
oben als «mehr allgemeinerer» bezeichneten<br />
Themen unter dem Titel<br />
«Vom Verein zum Dienstleister - Moderne<br />
Vereinsführung».<br />
Aufgrund der Kürze der Zeit gab der<br />
Referent, der auch die neu begonnene<br />
Reihe verantworten wird, schon zu<br />
Beginn zu bedenken, daß das Seminar<br />
«nur ein Überflug» sein konnte. Dennoch<br />
wurde eine sehr interessante<br />
Reise durch die unterschiedlichsten<br />
Themengebiete angetreten. Das Programm<br />
des Tages gliederte sich in folgende<br />
Schwerpunkte:<br />
1. Was heißt «Führung»<br />
2. Was bedeutet das alles in einem<br />
Verein<br />
3. Moderne Methodenschritte<br />
4. Wie fängt man an, «besser» zu werden<br />
5. Zusammenfassung: “Wie ist ein<br />
moderner Verein”<br />
6. Übungsbeispiele und Präsentation<br />
Dem Seminarleiter gelang es, der<br />
Gruppe, die sich bis dahin nicht kannte,<br />
in vielen Bereichen die Augen zu<br />
öffnen, sie für Probleme zu sensibilisieren,<br />
die man so bisher nicht gesehen<br />
hatte, und so den Horizont zu<br />
erweitern. Er brachte den Anwesenden<br />
eine Reihe von Aspekten nahe,<br />
worin sich der Werte- und Strukturwandel<br />
in unserer Gesellschaft manifestiert.<br />
Mobilität ist hier ein wesentlicher<br />
Aspekt.<br />
Er kam zu dem Schluss, dass sich die<br />
Gesellschaft geändert hat, die Vereine<br />
aber nicht. Er warb bei den Anwesenden<br />
dafür, Visionen zu entwickeln, wie<br />
ein Verein in der Zukunft auszusehen<br />
habe, und diese Visionen konsequent<br />
anzugehen. Notwendig für erfolgreiches<br />
Handeln sind flache Strukturen<br />
in der Führung und die ehrliche<br />
Analyse, in welchem «Markt» sich die<br />
Vereine plazieren wollen. In diesem<br />
Zusammenhang empfahl er, sich wie<br />
ein Unternehmen zu verhalten, das<br />
auch ständig auf den Markt reagieren<br />
müsse, um im Wettbewerb zu bestehen.<br />
Der Referent gab den Vereinen<br />
für die Zukunft nur dann eine Chance,<br />
wenn sie sich selbst als «Dienstleister»<br />
akzeptieren würden.<br />
Die Mitglieder unserer Gesellschaft,<br />
besonders die Jugendlichen, werden<br />
sich in Zukunft zwar weiterhin an<br />
einen Verein oder eine Organisation<br />
binden wollen, längst aber nicht mehr<br />
so lange. Auch im Erwachsenenbereich<br />
tut man sich immer schwerer,<br />
Personen zu finden, die zur Übernahme<br />
von Verantwortung und Funktionen<br />
auf längere Zeit bereit sind. Beides<br />
zeigt sich in aktuellen Studien und ist<br />
in vielen Vereinen bedauerlicherweise<br />
längst die Realität. Hier spiegelt sich<br />
die heute überall zu hörende Forderung<br />
nach Mobilität und Flexibilität<br />
wieder. Der Arbeitnehmer zum Beispiel<br />
muss «mobil» sein, wenn ihn<br />
sein Arbeitgeber versetzt, er sollte zu<br />
flexiblen Arbeitszeiten zu Verfügung<br />
stehen, wie es der Arbeitsablauf fordert.<br />
Die Aufzählung ließe sich problemlos<br />
verlängern.<br />
Dies habe aber zur Folge, dass durch<br />
ein starres Festhalten an Strukturen,<br />
bei denen sich das Geschehen meist<br />
zentral um ein Blas- und Jugendorchester<br />
dreht, viele Vereine in den<br />
nächsten Jahren von der Auflösung<br />
bedroht sein werden, so der Referent.<br />
Er empfahl daher, sich von dieser<br />
Struktur zu lösen, um der Konkurrenz<br />
auf dem «Markt» gewachsen zu sein.<br />
Die Vorstellungen des Referenten<br />
gingen dahin, mehr oder weniger aus-
Aus Theorie und Praxis<br />
schließlich projektbezogen zu arbeiten.<br />
Warum nicht für ein halbes Jahr<br />
eine Big-Band gründen, um anschließend<br />
ein Opern-Projekt von drei Monaten<br />
anzugehen. Wenn gerade 5 jazzbegeisterte<br />
Jugendliche Interesse zeigen,<br />
liegt es doch nahe, unter dem<br />
Dach des Musikvereins ein Jazzprojekt<br />
zu beginnen, «warum nicht»<br />
Ideen und Möglichkeiten gäbe es<br />
genug.<br />
Bei den Seminarteilnehmern stieß<br />
die Konsequenz dieser absoluten<br />
Flexibilisierung auf große Skepsis.<br />
Richtig ist, dass oft darüber geklagt<br />
wird, dass die Kinder und Jugendlichen,<br />
die unter großem zeitlichen<br />
und finanziellen Einsatz eine Ausbildung<br />
bekommen haben, dem Verein<br />
wieder den Rücken kehren. Richtig ist,<br />
dass nicht immer probate Mittel zur<br />
Verfügung stehen, dieser Entwicklung<br />
in geeigneter Weise Einhalt zu gebieten.<br />
Richtig ist aber auch, dass es viele<br />
Gegenbeispiele gibt.<br />
Fast einhellig war man sich unter<br />
den Seminarteilnehmern einig, dass<br />
diese sture vordergründige Reaktion<br />
auf den «Markt» ebenso dazu führen<br />
wird, daß die Musikvereine aus dem<br />
Kulturleben verschwinden. Man stelle<br />
sich einmal vor, wie ein solcher «Projektverein»<br />
aussehen würde. Einige<br />
wenige engagierte (Vorstands)-<br />
Mitglieder haben dafür zu sorgen, dass<br />
Projekte verschiedenster Art möglich<br />
sind. Dazu gehört die Bereitstellung<br />
der Räumlichkeiten, der technischen<br />
Voraussetzungen oder die Befriedigung<br />
der finanziellen Randbedingungen,<br />
die es natürlich gibt. Und die<br />
Teilnehmer an den Projekten dürfen<br />
sich die Rosinen herauspicken und per<br />
Hammelsprung entscheiden, welches<br />
Projekt «gut im Markt positioniert ist»<br />
und welches nicht. Der Verein mit<br />
dem besten «Produktportfolio» wird<br />
überleben!<br />
Wer Erfahrung in der Vereinsarbeit<br />
hat, kann ohne nähere Informationen<br />
voraussagen, dass das nicht lange<br />
funktioniert, denn auch die Vereinsführung<br />
möchte Spaß an ihrer Arbeit<br />
haben. Eine so geartete Struktur kann<br />
im professionellen oder kommunalen<br />
Bereich - vielleicht unterstützt(!)<br />
durch ehrenamtliche Mitarbeiter -<br />
durchaus funktionieren. Bedarf ist<br />
sicherlich da. Auch können und sollen<br />
sich Musikvereine an solchen Aktivitäten<br />
beteiligen. Die Umwandlung<br />
unserer heutigen Musikvereine in solche<br />
Strukturen hielten die Seminarteinehmer<br />
allerdings für hinreichend<br />
unmöglich.<br />
Die Forderung nach solcher absoluten<br />
Flexibilisierung widerspricht in<br />
vielen Punkten dem, was die Musikvereine<br />
heute sind. Musikvereine sind<br />
z.B. für viele «ein Stück Heimat» - und<br />
zu «vielen» gehören auch - und gerade<br />
- solche, von denen beispielsweise<br />
im Berufsleben erhöhte Flexibilität<br />
erwartet wird. Und «Heimat» ist nicht<br />
beliebig oft auswechselbar. Welche<br />
weiteren Gründe können für diese<br />
Nichtvereinbarkeit angeführt werden:<br />
1. Gemeinsames erfolgreiches Musizieren<br />
ist ein «Projekt auf Dauer».<br />
Das Erarbeiten eines anspruchsvollen<br />
Konzert- oder Unterhaltungsprogramms<br />
geht nicht von heute auf morgen.<br />
Nimmt man 50 professionelle<br />
Musiker und bildet mit ihnen ein Blasorchester,<br />
dann mag innerhalb weniger<br />
Proben ein ansehnliches Ergebnis<br />
zu erzielen sein. Auch Amateure sind,<br />
wie oft bewiesen, zu vielseitigen und<br />
großartigen musikalischen Leistungen<br />
fähig. Wenn aber Amateure unterschiedlichster<br />
Leistungsstufen am<br />
Werke sind, bedarf es langwieriger Arbeit<br />
und einen einfühlsamen Leiter,<br />
der in der Lage ist, jedem nach seinem<br />
Leistungsstand entsprechend zu<br />
fördern und zu fordern, um ein für alle<br />
befriedigendes Ergebnis zu erzielen.<br />
Und wann hat man schon mal 50<br />
Musikanten auf einem «Haufen»,<br />
wenn man nicht langfristig dafür<br />
sorgt, die zu haben<br />
2. Ausbildung an einem Musikinstrument<br />
ist kaum «projektfähig»,<br />
jedenfalls nicht in der hier verwendeten<br />
Terminologie - es dauert Jahre.<br />
Und wenn der Jugendliche, flexibel<br />
wie er ist, sich jedes Mal, wenn er gerade<br />
keinen Spaß hat, weil Üben manchmal<br />
mühsam ist, ein anderes Projekt<br />
aussucht, dann hat er irgendwann<br />
unheimlich viel gemacht, aber nichts<br />
erreicht.<br />
3. Wieviele Leute werden denn z.B.<br />
beim «Projekt Musikfest» in einer 10-<br />
Stunden-Schicht hinter der Pommes-<br />
Friteuse mitmachen, wer findet darin<br />
denn Erfüllung - und wie oft<br />
Klar, alles ist möglich - wenn man<br />
dafür bezahlt. Alle Strukturen sind<br />
denkbar, wenn genügend finanzielle<br />
17<br />
Mittel vorhanden sind, die sie am Leben<br />
erhalten. Das kann gut und wichtig<br />
sein und wird in vielen Städten und<br />
Gemeinden auch unterstützt. Für die<br />
Musikvereine von heute sind solche<br />
Radi-kallösungen keine Option. Es<br />
führt zu einer sicherlich nicht gewollten<br />
Kommerzialisierung.<br />
Zwei Fragen brennen den Vereinen<br />
unter den Nägeln. Wie gewinne ich in<br />
der heutigen Zeit Mitglieder, besonders<br />
Jugendliche - wobei das die einfachere<br />
Aufgabe ist - und, wie halte ich<br />
sie.<br />
Wo die erste Aufgabe noch nicht gut<br />
genug gelöst ist, können «Projekte»<br />
wie oben angedacht eine interessante<br />
Option sein. Warum nicht unter dem<br />
Dach des Musikvereins ein Kindermusical<br />
aufführen, zusammen mit den<br />
Kindergärten oder Schulen Das Kind,<br />
welches hier erlebt, wie schön es ist,<br />
gemeinsam zu musizieren, ein Instrument<br />
zu spielen, kann man erheblich<br />
einfacher auf Dauer gewinnen. Und<br />
das Vereinsleben wird durch solche<br />
Aktivitäten sicherlich ungemein angeregt.<br />
Um die, die gewonnen wurden, auf<br />
Dauer zu halten, dazu braucht es dann<br />
aber mehr, als nur gute Leistung - z.B.<br />
musikalische Ausbildung - für den<br />
monatlichen Beitrag abzuliefern. Man<br />
muss sie für «die Sache» begeistern<br />
und aufzeigen, was man gemeinsam<br />
zu leisten in der Lage ist, wenn alle<br />
mitmachen.<br />
Man muss aufzeigen, dass es nur<br />
eine - nämlich die einfachste, aber<br />
meist schlechteste - Lösung ist, nach<br />
jedem Rückschlag die Flinte gleich ins<br />
Korn werfen zu wollen. Sicher ist es<br />
bequem, in Fernsehmentalität einfach<br />
umzuschalten, wenn einem das momentane<br />
Programm nicht mehr gefälllt.<br />
Irgendwann sind aber alle Programme<br />
durch, und was dann<br />
Wichtig ist, zu versuchen, jeden<br />
ernst zu nehmen und einzubinden, es<br />
möglich zu machen, dass man «mitmachen»<br />
und «gestalten» kann. Und<br />
der, der dann eine Leistung erbracht<br />
hat - ob groß oder klein - soll auch<br />
dafür die Beachtung finden.<br />
Es ist wesentlich, aufzuzeigen, wie<br />
wichtig der Beitrag jedes einzelnen am<br />
ganzen ist. Bei der Probe da zu sein ist<br />
nicht einfach nur eine anonyme<br />
«Pflicht». Wichtig ist, dass jeder<br />
erkennt, dass die anderen, mit denen
Aus Theorie und Praxis<br />
gemeinsam musiziert, durch die eigene<br />
Abwesenheit eingeschränkt sind,<br />
weniger Spaß haben, weil es einfach<br />
nicht mehr so gut klingt, oder man<br />
beim nächsten Mal schon wieder das<br />
gleiche proben muss, damit es die, die<br />
gefehlt haben - oder zu Hause einfach<br />
nicht üben wollen - endlich auch<br />
kapieren. Und dazu gehören so teilweise<br />
unmoderne und oft mit konservativem<br />
Gehabe gleichgesetzten<br />
Eigenschaften wie Verantwortungsbewußtsein,<br />
Pflichtgefühl oder auch<br />
Rücksichtnahme.<br />
Viel «moderner» ist doch da der<br />
Individualist. Der kommt - ganz individuell<br />
- wann es ihm halt gerade<br />
paßt. Und wenn dann in jeder Probe,<br />
wo er dann doch erscheint, das gleiche<br />
geprobt wird, wie immer, dann kommt<br />
er die nächsten Wochen halt nicht<br />
mehr - ganz individuell - weil es keinen<br />
Spaß macht. Da beisst sich die<br />
Katze in den Schwanz. Im Umkehrschluss<br />
hilft das aber auch dem einzelnen,<br />
wenn die anderen ihr Verhalten<br />
auch nach dem ausrichten, was dem<br />
anderen hilft. Auch da beist sich die<br />
Katze in den Schwanz, aber unter<br />
umgekehrten Vorzeichen.<br />
Die oben genannte Eigenschaften<br />
haben im Moment nicht gerade den<br />
Ruf «hip» zu sein. Im entsprechenden<br />
Zusammenhang und von den «richtigen»<br />
Leuten benutzt, haben sie häufiger<br />
den rechter Parolen. Aus anderem<br />
Blickwinkel gesehen, könnte man die<br />
Eigenschaften aber auch mit Solidarität<br />
und Gemeinsinn beschreiben.<br />
Was daran «rechts» sein soll, müßte<br />
erst noch gezeigt werden, was sicher<br />
schwer fällt. Und mit politischen Parolen,<br />
kommt man bei der geschilderten<br />
Problemstellung ohnehin nicht<br />
weiter.<br />
Die geringe Ausprägung aller oben<br />
genannten Eigenschaften im Zusammenleben<br />
wird landauf, landab beklagt.<br />
Ob das die Ellbogenmentalität ist<br />
- «Wichtig bin nur ich!» - oder die Tatsache,<br />
dass man lieber wegsieht, wenn<br />
einem Mitmenschen etwas geschieht<br />
und es wichtiger und richtiger wäre sich<br />
einzumischen, mitzumachen.<br />
Soll man sich nun also in Fortführung<br />
dieser Gedanken dem Zeitgeist,<br />
dem puren Individualismus, beugen<br />
Ich denke, wir würden um vieles<br />
ärmer, wenn sich das noch mehr als<br />
schon geschehen durchsetzen würde!<br />
Vereine haben eine Aufgabe, nach<br />
innen und nach außen. Ob es der eine<br />
oder andere akzeptiert oder nicht, unsere<br />
Vereine sind nicht nur Selbstzweck.<br />
Sie sind tatsächlich Dienstleister<br />
und übernehmen Aufgaben in der<br />
Sozial- und Jugendarbeit, die erfolgreicher<br />
- und billiger - kaum an und<br />
von anderer Stelle bewerkstelligt werden<br />
können. Diese Einsicht ist an vielen<br />
Stellen auch der Grund für die -<br />
häufig ungenügende - Förderung<br />
durch die öffentliche Hand.<br />
Die Vereine müssen(!) sich wandeln<br />
und sich den veränderten Gegebenheiten<br />
stellen - aber nicht einfach anpassen.<br />
Die Werte, die in einem funktionierenden<br />
Verein eine Rolle spielen,<br />
sind genau die, die auch in der gesamten<br />
Gesellschaft wichtig sind. Wo liegt<br />
der Unterschied, ob ich Verantwortung<br />
gegenüber meinem Orchesterkollegen<br />
oder meinem Mitmenschen ausserhalb<br />
übernehme Im kleinen kann<br />
eingeübt werden, was auch im großen<br />
wichtig ist. Und davon profitieren alle!<br />
Ich bin überzeugt, es kann gelingen,<br />
dass Musikvereine wie heute, auch in<br />
der Zukunft erfolgreich zu arbeiten.<br />
Geht man noch weiter, sollte man sagen,<br />
es muss gelingen, denn wenn es<br />
nur durch eine absolute Flexibilisierung<br />
und Hingabe an den Zeitgeist<br />
gelingen sollte, dann gibt es Vereine<br />
nicht mehr, man hat das gewünschte<br />
Ziel nicht erreicht, und alle heute erbrachten<br />
Leistungen müssten an<br />
anderer Stelle erbracht werden, vom<br />
der dann fehlenden Freude, die das<br />
Mitmachen den Mitgliedern bringt,<br />
ganz zu schweigen.<br />
Das alles sollte Grund genug sein,<br />
daran zu arbeiten, dass es weitergeht,<br />
damit wir nicht auf der Strecke bleiben.<br />
Woran es häufig fehlt, sind Mittel<br />
und Methoden, die helfen, Menschen<br />
zum Mitmachen zu motivieren, zu begeistern.<br />
Vielerorts ist viel geschehen,<br />
oft noch nicht genug. Hier können solche<br />
Seminare Augen öffnen und befähigen<br />
helfen, Probleme aktiv und erfolgversprechend<br />
anzugehen.<br />
Zusammenfassend sind Musikvereine<br />
heutiger Prägung keineswegs zum<br />
Scheitern verurteilt. Die Strukturen,<br />
wo zentrale Einrichtungen wie Blasoder<br />
Jugendorchester die Möglichkeit<br />
der Identifizierung schaffen, haben<br />
immer noch großes Potential. Und<br />
18<br />
letztlich ist es gerade dieses Identifikationspotential,<br />
das es möglich<br />
macht, auch diejenigen anzusprechen<br />
und dauerhaft zu binden, auf die man<br />
außerhalb der Orchester angewiesen<br />
ist, und einen Grund zu geben, beim<br />
Projekt «Musikfest» an der Pommes<br />
Fritteuse mitzumachen.<br />
Die im Seminar eingeführten Methoden<br />
können hier eine wertvolle<br />
Hilfe und Unterstützung sein, die auf<br />
ihre Überprüfung in der Praxis warten.<br />
Die gebotene Unterstützung ist es<br />
wert, genutzt zu werden. Eines ist gewiss:<br />
Ohne auf die aktuelle gesellschaftliche<br />
Situation zu reagieren, geht<br />
es nicht.<br />
Dass von heute auf morgen eine<br />
Revolution stattfinden wird, ist auch<br />
nach dem Besuch solcher Semi-nare<br />
nicht zu erwarten. Das zeigte sich<br />
anschaulich in der am Ende stattfindenden<br />
Gruppenarbeit, wo mit dem<br />
erlernten bestimmte Aufgaben aus<br />
dem praktischen Vereinsleben zu bearbeiten<br />
waren. Dass die Seminarteilnehmer<br />
willens sind, ausgetretene<br />
Pfade zu verlassen, haben sie ein Stück<br />
weit schon durch ihre Teilnahme<br />
bewiesen. Natürlich ist das längst<br />
noch keine Garantie, dass etwas Neues<br />
entsteht. Allzu häufig waren es doch<br />
die konventionellen Methoden, das<br />
Gewohnte, was man bei der abschließenden<br />
Präsentation vernahm. Und<br />
nur ab und zu blitzten die neuen<br />
Erkenntnisse durch. Es ist noch kein<br />
Meister vom Himmel gefallen.<br />
Eine Teilnahme an den angebotenen<br />
Seminaren lohnt sich also, sie sind<br />
wertvoll, geben Anstöße und öffnen<br />
Horizonte. Vorgefertigte Lösungen<br />
und Rezepte sind allerdings nicht<br />
dienlich. Sich nur dem Zeitgeist zu<br />
ergeben, hilft der Sache nicht,<br />
Phantasie und Kreativität sind gefragt.<br />
Über die genauen Termine und<br />
Themen der Seminarreihe gibt es<br />
Informationen bei der Musikakademie<br />
in Kürnbach.<br />
Übrigens: Vielleicht kann der<br />
Beitrag Anlaß für eine Belebung der<br />
Diskussion sein, wie sich unsere<br />
Vereine in den nächsten Jahren wandeln<br />
können, um erfolgreich zu sein.<br />
Wir müssen voneinander lernen! Die<br />
KV-Zeitung wäre ein geeignetes<br />
Forum, das zu diskutieren. Beziehen<br />
Sie Stellung! Vielleicht in einem<br />
Leserbrief (jf)
Aus Theorie und Praxis<br />
EDV in der Verwaltung des Musikvereins<br />
In einer Artikelserie möchten wir<br />
Hinweise, Tipps und Tricks zu einzelnen<br />
Arbeitsbereichen in der aktuellen<br />
Version des offiziellen Vereinsverwaltungsprogramms<br />
der DHV darstellen.<br />
Diese Serie können Sie sammeln und<br />
somit die Vereinsarbeit mit Hilfe des<br />
offiziellen Vereinsprogramms der<br />
DHV verbessern und erleichtern.<br />
Beiträge<br />
Wussten Sie schon...<br />
...dass Sie sich ganz einfach einen<br />
Überblick über die gesamten zu erwartenden<br />
Beiträge eines Jahres verschaffen<br />
können.<br />
Sie benötigen dazu das «offizielle»<br />
Vereinsverwaltungsprogramm der<br />
DHV und den Reporter. Der Reporter<br />
gehört seit der Version 6.1 zum<br />
Lieferumfang der Profi- und Basisversion.<br />
Voraussetzung ist natürlich<br />
die korrekte Eingabe der Daten im<br />
«Beitrag» der Personenverwaltung<br />
siehe Bild1.<br />
Zum Druck der Liste starten Sie nun<br />
Bild 1<br />
Bild 2 Beitragsliste<br />
den Reporter. Öffnen Sie im Reporter<br />
die Ordner «Vorgefertigte Dokumente<br />
/ Personen / Beiträge» und markieren<br />
Sie das Dokument «Beitragsliste<br />
Gesamtübersicht».<br />
Wählen Sie nun die Seitenansicht -<br />
Fertig.<br />
In dieser Liste wird der Beitrag egal<br />
ob Jahres-, Halbjahres-, Quartalsoder<br />
Monatsbeitrag korrekt für das<br />
gesamte Jahr ermittelt. Siehe Bild2.<br />
Legende:<br />
ZA = Zahlungsart<br />
L = Lastschrifteinzug<br />
Ü = Überweiser<br />
B = Barzahler<br />
J = Jahresbeitrag<br />
H = Halbjahresbeitrag<br />
Q = Quartalsbeitrag<br />
M = Monatsbeitrag<br />
Importieren von Daten<br />
Sie verwalten bereits mit einem<br />
selbstgestrickten Programm oder<br />
einer Standardsoftware Ihren Verein<br />
In tagelanger Arbeit haben Sie die<br />
Daten eingetippt und möchten diese<br />
Arbeit berechtigter Weise nicht<br />
noch einmal wiederholen. In<br />
jeder seriösen Softwarelösung<br />
besteht eine Importmöglichkeit,<br />
so auch im DHV-Vereinsverwaltungsprogramm.<br />
Bevor Sie Daten aus Ihrem<br />
19<br />
alten Verwaltungsprogramm<br />
übernehmen können, sollten Sie<br />
in etwa die Datenstruktur Ihrer<br />
alten Datenbank kennen. Sie<br />
müssen vor allem die Reihenfolge<br />
und die Bezeichnung der Felder<br />
sowie die Trennzeichen, die sich<br />
zwischen den Feldern befinden,<br />
wissen, um Sie dem Vereinsverwaltungsprogramm<br />
zuordnen zu<br />
können. Schlagen Sie gegebenenfalls<br />
im Handbuch Ihrer alten<br />
Anwendung nach.<br />
Anhand einer Worksdatei wolllen<br />
wir einen Import in das DHV-<br />
Vereinsverwaltungsprogramm<br />
vornehmen. Wir laden die<br />
Worksdatei und bearbeiten Sie<br />
leicht, um uns eventuell umfangreiche<br />
Nacharbeiten im Vereinsverwaltungsprogramm<br />
zu ersparen.<br />
Sie haben z.B. in Ihrer Worksdatei das<br />
Geschlecht eingetragen und es wäre ja<br />
günstig, wenn während des Imports<br />
gleich die Adreß- und Briefanreden<br />
eingetragen werden. Im Handbuch<br />
des Vereinsverwaltungsprogramms<br />
oder über die Hilfe mit können<br />
Sie, die zu den Anreden gehörenden<br />
Zahlen nachschlagen. Für manche<br />
Felddefinitionen sind auch Buchstaben<br />
als Abkürzungen vorhanden. In<br />
Works - wie auch in anderen Tabellenkalkulationen<br />
- können Sie ohne<br />
großen Aufwand Felder einfügen,<br />
kopieren und die vorhandenen Werte<br />
durch andere in sekundenschnelle<br />
ersetzen lassen. In unserem Fall<br />
kopieren Sie den Inhalt des Feldes<br />
und fügen ihn in die<br />
Felder und ein.<br />
Ersetzen Sie danach, über das Menü<br />
«Bearbeiten/Ersetzen» das M in eine<br />
3 bzw. 2 und das W in eine 2 bzw. 1.<br />
Siehe dazu auch die Abb.1 und die<br />
Felddefinitionen im Handbuch des<br />
Vereinsverwaltungsprogramms.<br />
Speichern Sie diese Datenbank mit<br />
der Dateinamenerweiterung .txt (als<br />
ASCII-Datei) in ein Verzeichnis Ihrer<br />
Wahl ab. Benutzen Sie dazu das Menü<br />
«Datei/Speichern unter...» und das<br />
Dateiformat «Text & Tabulatoren<br />
(DOS)». Somit haben Sie auch gleich<br />
das Feldtrennzeichen fixiert. Notieren<br />
Sie sich zum Abschluss noch die<br />
genaue Reihenfolge der Feldnamen<br />
Ihrer alten Worksdatei.<br />
Starten Sie nun das Vereinsverwaltungsprogramm<br />
und öffnen Sie das<br />
Menü «Programme / Datenaustausch<br />
/ Import von Textdateien / Vereine».<br />
In der rechten Listbox (Feldnamen)<br />
sind alle Felder aufgelistet, die die<br />
Vereinsverwaltung im Register<br />
Vereine aufweist. So trifft es auf alle<br />
weiteren Register zu. In die linke<br />
Listbox (Eingabedatei) sollen die<br />
Felder der rechten Seite, entsprechend<br />
der Reihenfolge der Felder Ihrer alten<br />
Vereinsverwaltung, zugeordnet werden.<br />
Die Anzahl, der Felder der linken<br />
Listbox (Eingabedatei) muss mit der<br />
Anzahl der Felder Ihrer alten<br />
Verwaltung übereinstimmen. Da in<br />
der Vereinsverwaltung das Feld<br />
nicht vorhanden ist,
Aus Theorie und Praxis<br />
Abbildung 1<br />
wird es im Importteil durch ein<br />
Leerfeld ersetzt. Beim importieren<br />
wird der Inhalt dieses Feldes nicht<br />
berücksichtigt. Wenn Sie dann noch<br />
die Umlaute und das Trennzeichen<br />
mit Hilfe der Auswahlschalter einstelllen,<br />
kann der Import auch schon<br />
gestartet werden.<br />
Mit einem Doppelklick auf den<br />
Dateinamen eröffnen Sie das Importieren.<br />
Achtung!<br />
Bereits in das Vereinsverwaltungsprogramm<br />
eingetragene Daten werden<br />
gelöscht! Sie werden aber vom<br />
Programm gewarnt.<br />
Sollten Fehler bei der Übertragung<br />
auftreten, so werden Sie in einer großen<br />
Listbox nach Beendigung des<br />
Importieren angezeigt. Korrigieren Sie<br />
gegebenenfalls die Felder in der<br />
Listbox ‘Eingabedatei’ und starten Sie<br />
das Importprogramm durch Betätigung<br />
des Schalters ‘Starten’ erneut.<br />
Obwohl durch das Vorhandensein<br />
der Schalter , ,<br />
und <br />
das Erstellen einer großen Eingabedatei<br />
sehr erleichtert wird, wäre ein<br />
nochmaliges und vielleicht vier- bis<br />
fünfmaliges Erstellen der Eingabedatei<br />
sehr anstrengend. Das Vorhandensein<br />
der Schalter und<br />
erleichtert das<br />
Importieren sehr. Sie können nach<br />
evtl. fehlerhaften Import die erstellte<br />
Eingabedatei abspeichern, das<br />
Vereinsverwaltungsprogramm evtl.<br />
beenden und dann entsprechende<br />
Korrekturen vornehmen. Somit könnnen<br />
auch größere Dateien importiert<br />
werden. Das relativ lang andauernde<br />
Erstellen der Eingabedatei entfällt.<br />
Karl-Heinz Lehmann<br />
Betätigen Sie den Schalter ‘Starten’.<br />
In der Dialogbox ‘Datei öffnen’ gehen<br />
Sie in das Verzeichnis oder Laufwerk,<br />
in dem sich Ihre Datenbank mit der<br />
Dateinamenerweiterung .txt befindet.<br />
Abbildung 2<br />
20
Seite des Dirigenten<br />
Dirigententagung in Kürnbach<br />
Der Musik-Pädagoge Prof. Dr. Wolfgang Rüdiger (3. v. li.) stellte bei der Dirigenten-Tagung<br />
der <strong>Blasmusik</strong>-Kreisverbände Ludwigsburg und Heilbronn die<br />
kommunikative Wirkung von Körper und Musik in den Mittelpunkt seiner<br />
lehrreichen Ausführungen. Des weiteren v.li.: die Funktionäre des Ludwigsburger<br />
<strong>Kreisverband</strong>s: Gerhard Krauß, Erwin Gutmann, Anneliese Tosch,<br />
Siegfried Kläger und Dittmar Klett.<br />
Die für Blasorchester etwas ruhigere<br />
Jahreszeit nutzen die Dirigenten<br />
aus den Musikvereinen der <strong>Blasmusik</strong>verbände<br />
Ludwigsburg und<br />
Heilbronn schon seit Jahren, um sich<br />
an einem freien Wochenende an der<br />
Ausbildungsstätte des baden-württtembergischen<br />
<strong>Blasmusik</strong>verbands in<br />
Kürnbach fortzubilden. Hervorragende<br />
Koryphäen der europäischen <strong>Blasmusik</strong>szene<br />
und aus Bereichen, die die<br />
<strong>Blasmusik</strong> und ihre Ausübung wesentlich<br />
tangieren, werden für die wissbegierigen<br />
Dirigenten aller Altersstufen<br />
als Dozenten hierzu eingeladen.<br />
Für die diesjährige Tagung konnten<br />
die beiden Leiter des Geschäftsbereichs<br />
Musik im Ludwigsburger<br />
<strong>Kreisverband</strong>, Erwin Gutmann, Kleinglattbach,<br />
und Dittmar Klett, Pleidelsheim,<br />
den versierten Polka-Spezialisten<br />
und -Komponisten Franz Watz<br />
sowie den renommierten Leiter des<br />
Studienganges «Musikerziehung» und<br />
Professor der «Musikpädagogik» an<br />
den Hochschulen der Künste in<br />
Bremen und Freiburg, Prof. Dr.<br />
Wolfgang Rüdiger, gewinnen. Beide<br />
erwiesen sich als Kapazitäten, die den<br />
nahezu 70 Tagungs-Teilnehmern eine<br />
Fülle an Tipps und neuen Erkenntnissen<br />
für ihre Arbeit mit ihren<br />
Blasorchestern vermitteln konnten.<br />
Der Bogen der theoretischen Ausführungen<br />
des Komponisten, Arrangeurs<br />
und Dirigenten Franz Watz, die<br />
stets mit praktischen Übungen des<br />
Tagungs-Orchesters der Dirigenten<br />
verbunden waren, spannte sich von<br />
stilistischen Einblasübungen über die<br />
geschichtlichen Zusammenhänge zur<br />
Entwicklung der Polka bis zu Interpretationsformen<br />
verschiedener<br />
Polka- und Walzerkompositionen.<br />
Schwerpunkt der Praxis war die pädagogisch-methodische<br />
Durchführung<br />
der Orchesterarbeit mit leistungsbedingt<br />
unterschiedlichen Blasorchestern<br />
anhand einiger ausgewählter<br />
Marsch-, Walzer- und Polka-Kompositionen<br />
in differenzierten Leistungsgraden.<br />
21<br />
In humorvoller Art dozierte Franz<br />
Watz über Charakteristik und dynamische<br />
Abstufung von Polkas verschiedener<br />
Gattungen, «die durch variable<br />
Phrasierungstechniken erst ihre<br />
Klangfülle und die ihnen eigene<br />
Gefühlsstimmung erhalten.» Einige<br />
Seminar-Teilnehmer, die zu der Tagung<br />
in der Meinung angereist waren,<br />
eigentlich alles über die Interpretation<br />
von Polkas zu wissen, äußerten sich<br />
abschließend lobend über die Art der<br />
Erarbeitung solcher Kompositionen,<br />
wobei «der Polka-Papst selbst uns<br />
alten Hasen noch einiges an Spieltechnik<br />
und modifizierenden Gestaltungsmöglichkeiten<br />
vermitteln konnte.»<br />
Einen wichtigen Bereich der Proben-<br />
und Übungsarbeit mit Blasorchestern<br />
beleuchtete Prof. Dr. Wolfgang<br />
Rüdiger mit seinem Thema «Der<br />
musikalische Atem.» Zunächst erläuterte<br />
er die verschiedenen Atemeinsätze,<br />
auf die man bei unterschiedlichen<br />
Musikstücken achten müsse.<br />
Ein ausgefeiltes metrisch, rhythmisch<br />
und energetisches Atmen erfülle verschiedene<br />
Funktionen der Wechselwirkung<br />
von Körper und Musik. Um<br />
kontraproduktive Auswirkungen zu<br />
vermeiden, sind kinästhetische Vorübungen<br />
von elementarer Bedeutung,<br />
wobei die Kommunikation zwischen<br />
Körper und Musik die Qualität der<br />
Ausführung beeinflusst.<br />
Die intermedialen Zusammenhänge<br />
von Instrument - Körper - Kommunikation<br />
und Musik verdeutlichte der<br />
Hochschul-Dozent mittels Relaxierungs-Übungen,<br />
die sich an der<br />
«Feldenkraismethode» orientieren<br />
und gewissermaßen eine Check-Liste<br />
empfehlen, die «differenziertes Spü-
Seite des Dirigenten - Historisches<br />
ren» aller Körperteile ermöglicht. Für<br />
<strong>Blasmusik</strong>erInnen gilt es vor allem,<br />
die Atemsteuerfunktion der Nase<br />
durch eine körpergerechte Haltung zu<br />
verinnerlichen, die durch bestimmte,<br />
vom Dozenten mit Tagungs-<br />
Teilnehmern praktizierte Partnerübungen,<br />
eine Verbesserung des<br />
Körperbewusstseins hervorruft.<br />
Gymnastische Übungen mit Prof. Dr. Rüdiger<br />
Daran anschließen sollten sich so<br />
genannte Innervierungs-Übungen,<br />
um durch eine gezielte Atem-Ökonomie<br />
und systematisch abgestuften<br />
Reflexen alle Organe des Körpers mit<br />
einzubeziehen. Für die <strong>Blasmusik</strong>er<br />
sei es ohnehin wichtiger, «zur<br />
Darstellung des ganzen körperlichen<br />
Einsatzes mehr Wert auf das<br />
Ausatmen als auf das Einatmen zu<br />
legen.» In Anlehnung an bekannte<br />
Yoga-Regeln wies Professor Rüdiger<br />
auf die «entschlackende» Wirkung<br />
hin, die Spannungen und mögliche<br />
Aggressionen abbauen kann und als<br />
angenehmen Nebeneffekt in einem<br />
offenen Resonanzraum «den Ton frei<br />
schwingen lässt.» Zur Untermalung<br />
seiner theoretischen Erläuterungen<br />
griff der Atem-Experte immer wieder<br />
zu seinem Fagott und verdeutlichte<br />
anschaulich die instrumental-physiologischen<br />
Zusammenhänge von Atem<br />
und Körpererfahrung. (rg)<br />
Ausschuss=Sitzung in Marbach<br />
am Sonntag, 6. Dezember 1959 vormitttags<br />
9.15 Uhr in Marbach, im Gasthof zum<br />
Schillerhof.<br />
Anwesend: Egler, Weber, Meeh,<br />
Herrmann, Mau, Schmid, Münchinger,<br />
Mader, Kraft, Kraft Wieland.<br />
Tagesordnung:<br />
Bezirksmusikfest<br />
(Wertungsspiel=<br />
Kritiken, Gesamtkritik<br />
etc.) und Vorbereitung<br />
zur Bezirks=Hauptversammlung<br />
in<br />
Grossingersheim.<br />
Herr Egler eröffnete<br />
die Sitzung um 9.15<br />
Uhr, und gedachte vor<br />
Eintritt in die<br />
Tagesordnung unseres<br />
in diesem Jahr verstorbenen<br />
Ehrenvorsitzenden<br />
Hermann Geiger<br />
aus Bietigheim.<br />
Er verlas dann die Gesamtkritik von<br />
Musikdirektor Wiedemann über das<br />
Bez.Musikfest in Marbach.<br />
Der Ausschuss war der Überzeugung,<br />
daß die Wertungsrichter ein gerechtes<br />
Urteil gefällt hätten, und daß das Fest als<br />
gut gelungen bezeichnet werden könne.<br />
Herr Weber, der 2. Vorsitzende stellte<br />
den Antrag, auf Grund der Wertspielordnung,<br />
der Hauptversammlung klarzumachen,<br />
dass die Ergebnisse der Wertungsspiele<br />
unanfechtbar seien, und dass man<br />
sich der Kritik zu unterwerfen habe.<br />
Die Hauptversammlung in Grossingersheim<br />
wurde für Sonntag, 17. Januar 1960<br />
festgesetzt.<br />
Herr Bez. Dirigent Schmid brachte auf<br />
Grund eines Schreibens von dem bekannten<br />
Solotrompeter Willi Liebe, mit demselben<br />
eine Großveranstaltung in der Stadthalle in<br />
Ludwigsburg zu veranstalten, in Vorschlag.<br />
Der Ausschuß beschloß, diesen<br />
Vorschlag der Bez.=Hauptversammlung<br />
vorzutragen.<br />
Die Stadtkapelle Marbach, welche noch<br />
mit ihrem Vorstand Herrn Hauffler und<br />
2 weiteren Herren zur Ausschuß=Sitzung<br />
hinzukamen, haben sich<br />
bereit erklärt, von dem Erlös des<br />
Bez.=Musikfestes an die Bez.=Kasse den<br />
Betrag von DM. 1000,- zu entrichten,<br />
sowie DM 300,- zuzüglich als<br />
22<br />
Rückvergütung von der Stadt Marbach für<br />
die Benützung der Stadthalle, was Herr<br />
Egler erledigen werde.<br />
Ferner zahlt die Stadtkapelle Marbach<br />
an die Jugendkapelle Großsachsenheim<br />
für die Mitwirkung beim Festbankett DM<br />
100,-<br />
1. Vorsitzender: Bez.Schriftführer:<br />
Rich. Egler Meeh<br />
30 Bezirks=Hauptversammlung<br />
am<br />
Sonntag, 11. Januar<br />
1959 in Hessigheim<br />
im Gasthaus Cantz<br />
Tagesordnung: Vorstands=, Kassen=,<br />
Inventar, und Revisions=Bericht -<br />
Entlastung des Gesamtvorstands - Wahl<br />
des Bezirksjugenleiters - Bezirksmusikfest<br />
1959 - Bezirks= und Bundesangelegenheiten<br />
- Verschiedenes<br />
Zu Beginn der Versammlung brachte der<br />
Musikverein Hessigheim unter der<br />
Stabführung von Herrn Kraft<br />
Tschaikowskis Feodora=Ouverture und<br />
einen Marsch zu Gehör. Vorstand Christ<br />
begrüßte namens des Musikvereins<br />
Hessigheim sämtliche Delegierten und<br />
wünschte der Versammlung einen schönen<br />
Verlauf.<br />
Herr Bürgermeister Nägele hiess die<br />
Teilnehmer namens der Gemeinde willkommen<br />
und lud nach Beendigung der<br />
Tagung zur Kellerbesichtigung ein, was bei<br />
den Anwesenden Freude hervorrief.<br />
Bezirks-Vorsitzender Egler konnte vor<br />
Eintritt in die Tagesordnung den<br />
2.Präsidenten des Bundes Raimund Wolf<br />
begrüssen, der durch sein Erscheinen das<br />
Interesse des Bundes an seinen Bezirken<br />
bekundete.<br />
Nach Verlesung des Protokolls gab der<br />
Vorsitzende den Jahresbericht. Er sagte<br />
unter anderem: Im vergangenen Jahr veranstaltete<br />
der Bezirk in Marbach einen<br />
Jugendleiter-Lehrgang welcher vom 12. auf<br />
13. und 19. auf 20. April durchgeführt<br />
wurde. Am 5. und 6. Juli wurde in<br />
Großsachsenheim das Bezirks=Jugend-
Historisches<br />
treffen, was ein gut gelungenes und mit<br />
großem Fleiss aufgezogenes Fest war,<br />
durchgeführt. Allerdings müsse er sagen,<br />
dass es nicht gutgeheissen werden könne,<br />
wenn Bezirks=Veranstaltungen stattfinden,<br />
örtliche Veranstaltungen abgehalten<br />
werden. - Er würdigte insbesondere auch die<br />
Arbeit der eingeladenen Kapellen zur<br />
Werbung und Ausbildung der Jugend. Er<br />
glaube auch, dass bei der Jugend mehr<br />
Arbeit zu leisten sei als bei uns Alten. - Den<br />
Dirigenten und Vorständen dankte er für<br />
ihre Pionierarbeit im vergangenen Jahr.<br />
Den Funktionären des Ausschusses dankte<br />
er herzlichst. Derselbe Dank gebühre auch<br />
allen Mitgliedern des Bezirks. Man könne<br />
sich heute kaum mehr eine Gemeinde ohne<br />
Musikkapelle vorstellen. Das sei allgemein<br />
der Wunsch in der Gemeinde.<br />
Bez.=Kassier Herrmann erstattete den<br />
Kassenbericht mit der Schlussabrechnung<br />
von 1866,87 DM. Dazu kommt noch der<br />
Wert an Ehrennadeln und Inventar im<br />
Betrag von 428,- .<br />
Den Revisionsbericht gab Ernst Kraft. Er<br />
fand die Kassenarbeiten in bester Ordnung.<br />
Herr Schad dankte namens der<br />
Versammlung dem Gesamtausschuss für<br />
die Mühen und forderte die Versammelten<br />
zur Entlastung auf.<br />
Herr Wolf, der stellvertretende<br />
Präsident des Bundes überbrachte die<br />
Grüsse des Präsidiums und wünschte dem<br />
Bezirk Bietigheim=Ludwigsburg einen<br />
vollen Erfolg für 1959. Den Kapellen<br />
sagte er, dass sie intensiv in ihrer seitherigen<br />
Arbeit weitermachen, denn die Musik sei die<br />
Visitenkarte der Gemeinde. Herrn Egler<br />
sprach er seinen aufrichtigen Dank für die<br />
überaus rührige Tätigkeit im Bezirk aus.<br />
Ferner dankte er Großsachsenheim für die<br />
anlässlich des Bez.=Jugendtreffens geleistete<br />
Jugendarbeit. Er sei selbst Zeuge gewesen<br />
auf diesem Treffen und man sah es an<br />
den frohen Jugendgesichtern, dass solche<br />
Veranstaltungen nur die Jugend anspreche.<br />
Er appellierte an alle Versammlungsteilnehmer<br />
unserer Zeitung mehr Interesse<br />
zu schenken d.h. sie sollte in mehr<br />
Exemplaren bestellt werden. Die Zeitung<br />
stehe doch mit ihren interessanten Artikeln<br />
immerhin mit an vorderster Stelle und sei<br />
inhaltlich gesehen für jeden Musiker wertvoll.<br />
Für die Jugendarbeit versprach er beim<br />
Bund einen Beitrag erwirken zu können. Er<br />
wünschte, dass die Arbeit im Bezirk so<br />
weitergeführt wird, wie es seither gehandhabt<br />
worden ist.<br />
Den Kapellen machte er den Vorschlag,<br />
künftig ihre Feste so zu gestalten, wie es<br />
einem Musikverein würdig sei, und endlich<br />
den Konverencier=Kitsch wegfallen zu<br />
lassen.<br />
Der Versammlung wünschte er noch<br />
einen guten Verlauf.<br />
Über “Mit Volksmusik ins Land hinaus”<br />
und “Konzertante <strong>Blasmusik</strong>” gab<br />
es noch einige Diskusionen. Herr Wolf versprach<br />
die Sache zu untersuchen.<br />
Zum Bez.=Jugendleiter wurde dieses<br />
Jahr Bez.-Dirigent Schmid einstimmig<br />
gewählt.<br />
Das Bezirks=Musikfest 1959 soll dieses<br />
Jahr abgehalten werden. Um die<br />
Durchführung bewarben sich Marbach<br />
und Schwieberdingen. Bei der Abstimmung<br />
erhielten Marbach 77 Stimmen und<br />
Schwieberdingen 38 Stimmen. Somit findet<br />
das diesjährige Bez.=Musikfest in<br />
Marbach statt.<br />
Über das Datum gab es einige<br />
Differenzen. Es wurde einmal in früheren<br />
Jahren beschlossen das Bez. Musikfest<br />
immer am ersten Sonntag im Juli abzuhalten.<br />
Darauf stellte Herr Herrmann den<br />
Antrag: “Den Termin für das<br />
Bez.=Musikfest jeweils immer auf der<br />
Hauptversammlung zu beschliessen.<br />
Daraufhin einigte man sich für den 11. u.<br />
12. Juli 1959.<br />
Der im vergangenen Jahr durchgeführte<br />
Jugendleiter=Lehrgang soll fortgesetzt<br />
werden. Ein Antrag ging dahingehend ein,<br />
dass den Lehrgang auch wieder Herr<br />
Dozent Schneider durchführt. Die<br />
Lehrgangsteilnehmer erhalten durch den<br />
Bezirk eine kleine Vergütung, etwa in der<br />
gleichen Höhe wie im vergangenen Jahr.<br />
Die Lehrgangsteilnehmer müssen dieselben<br />
sein, wie die vom letztjährigen Lehrgang,<br />
also keine Neulinge.<br />
Für 4 Teilnehmer an einem<br />
Wochenendlehrgang in Heidelberg wird ein<br />
Beitrag von je DM 30,- von der Bez.-<br />
Kasse übernommen.<br />
Herr Bez.Dirigent empfahl der<br />
23<br />
Versammlung für die Holzbläser im<br />
Bezirk einen Lehrgang durchzuführen.<br />
Dafür habe er Professor Dreissbach<br />
gewonnen. Es wird dementsprechend noch<br />
ein Rundschreiben gestartet. Der<br />
Lehrgangsleiter wird vom Bezirk bezahlt.<br />
Die Auslagen der Bläser selbst müssten die<br />
einzelnen Verein auf sich nehmen.<br />
Die Versammlung beschloss eine Änderung<br />
in der Bezirkssatzung. In Ziffer 7,<br />
Absatz 3 wird geändert satt 19 und mehr<br />
Mitglieder 3 Stimmen<br />
19 - 26 Mitglieder 3 Stimmen<br />
26 und mehr “ 4 “<br />
Als wahlberechtigt gelten nur solche<br />
Mitglieder, welche zum Bund als beitragspflichtig<br />
gemeldet sind.<br />
Es wurde angeregt, dass beim<br />
Wertungsspiel, Kapellen, die mit fremden<br />
Musikern auftreten, vom Wertungsspiel<br />
ausgeschlossen werden; und dass dafür<br />
der Bez. = Dirigent verantwortlich sei.<br />
Eine vorbereitende Versammlung zur<br />
Hauptversammlung wurde von den<br />
Delegierten nicht unbedingt als erforderlich<br />
gehalten.<br />
Als Bewerber für die nächste<br />
Hauptversammlung bewarben sich<br />
Großingersheim und Neckarweihingen.<br />
Großingersheim erhielt 68 Stimmen und<br />
Neckarweihingen 44 Stimmen. Damit findet<br />
die nächste Hauptversammlung in<br />
Großingersheim statt.<br />
Bez.=Vorsitzender Egler schloss die<br />
Versammlung mit den Worten des Dankes<br />
für den so reibungslosen und schnellen<br />
Verlauf und bat sämtliche Delegierte über<br />
das Gehörte in den Kapellen zu berichten.<br />
ER richtete an alle Anwesenden den Apell<br />
in aufrichtiger Kameradschaft gut und<br />
treu zusammenzuhalten. - Ende 15.15 Uhr.<br />
Anwesend von 43 Kapellen 40 mit 125<br />
Delegierten - 143 Anwesende.<br />
1. Vorsitzender: Bez. = Schriftführer:<br />
Richard Egler Meeh
Historisches<br />
19. Bezirks-Musikfest in der Schillerstadt Marbach<br />
Der Bezirk Bietigheim-Ludwigsburg<br />
führte am 11. und 12. Juli sein 19.<br />
Bezirksmusikfest in Marbach durch am<br />
Neckar durch. Man kann wohl mit Recht<br />
behaupten, daß es das bis daher das bestbesuchte<br />
im Bezirk war. Von den 46 zum<br />
Bezirk zählenden Kapellen beteiligten sich<br />
allein 29 am Wertungsspiel. Dazu gesellten<br />
sich noch am Sonntag Nachmittag weitere<br />
6 Kapellen, sodaß der Festzug mit 35<br />
Kapellen durch das schöne Marbach sich<br />
bewegen konnte.<br />
Das Fest begann am Samstag um 16<br />
Uhr in der Stadthalle, die akustisch ganz<br />
hervorragend ist, zu der man Marbach<br />
beglückwünschen kann, mit dem<br />
Wertungsspiel. Es waren die Kapellen der<br />
Anfänger-, Unter- und Mittelstufe, die hier<br />
ihr bestes gaben.<br />
Zum erstenmal hat man versucht das<br />
Festbankett vom Festzelt in einen bestuhlten<br />
Raum zu verlegen und zwar in die<br />
Stadthalle. Es ist wirklich zu begrüßen und<br />
auch für später zu empfehlen dies dabei zu<br />
belassen; denn wo Bier fließt ist immer eine<br />
Unruhe und die viele mühevolle Arbeit der<br />
einzelnen Darbietenden geht im Trubel<br />
unter und die Zuhörer, die etwas hören<br />
wollen, gehen verärgert von dannen. Damit<br />
wäre dem Charakter eines solchen Festes<br />
wahrlich nicht gedient. Leider muß gesagt<br />
werden, daß der Besuch nicht dem entsprach,<br />
was tatsächlich Gutes geboten<br />
wurde.<br />
Das Programm wurde von der<br />
Jugendkapelle Großsachsenheim unter der<br />
Leitung von Herrn Krauß mit der<br />
Festmusik von Wagner und der<br />
Meeresgold-Ouverture von Dörle eröffnet.<br />
Darauf bezog die Stadtkapelle Marbach<br />
die Bühne und spielte unter Stabführung<br />
von Paul Leuschel den feierlichen<br />
Bundesfestmarsch von Segebrecht und die<br />
Ungarische Lustspiel-Ouverture von<br />
Kéler-Béla. Den Abschluss des Konzerts<br />
bestritt die Stadtkapelle Backnang unter<br />
der bewährten Leitung von Stadtkapellmeister<br />
Albert Tittel. Sie spielte Themen<br />
aus dem Es-Dur-Konzert von Ludwig van<br />
Beethoven, daran anschließend von G.<br />
Boedijn die Seefahrerballade “Ladingen”<br />
und zum Ausklang den Griegschen<br />
Huldigungsmarsch. Da Musik und<br />
Gesang nun einmal zusammengehören,<br />
beteiligten sich die beiden Marbacher<br />
Gesangvereine, was Zeugnis gegenseitigen<br />
Verständnis (später verbessert auf:<br />
Verstehen) ablegte, daß Stadtkapelle und<br />
Gesangverein den gleichen Werten geistiger<br />
Kultur nachstreben. Der Männergesangverein<br />
unter Kreischormeister Konrektor<br />
Walter Ehrmann brachte mit Orchesterbegleitung<br />
Die Himmel rühmen des Ewigen<br />
Ehre von Beethoven und das Opferlied von<br />
Beethoven zu Gehör. Der Liederkranz unter<br />
Rektor Eugen Lang interpredierte<br />
Friedenssterne von Schubert und Guter Rat<br />
von Bruno Stürmer.<br />
In den Ansprachen klang immer wieder<br />
der Wert und die Bedeutung der<br />
Volksmusik durch. In seiner Begrüßungsansprache<br />
dankte Vorstand Karl Haufler<br />
den Gästen und Musikfreunden für ihr<br />
Interesse. Er hieß im besonderen den<br />
Schirmherrn des Festes, Bürgermeister<br />
Zanker mit seinen Gemeinderäten willkommen,<br />
den Bezirksausschuß mit<br />
Richard Egler an der Spitze, Regierungsrat<br />
Dr. Jeschkeals Vertreter des Landratsamtes<br />
Ludwigsburg. Der Verein bemühte<br />
sich, so sagte Haufler mit Recht, im<br />
Schillerjahr etwa besonderes zu bieten und<br />
er dankte aufrichtig all denen, die ihn dabei<br />
unterstützten, - Bürgermeister Zanker freute<br />
sich, daß im Schillerjahr der<br />
Stadtkapelle dieses Bezirksmusikfest<br />
übertragen wurde. Es komme ja dabei vor<br />
allem darauf an, daß jedermann mitmache<br />
und zeige, was er könne. Gerade das<br />
Wertungsspiel der Kapellen sei hier<br />
besonders zu beachten und die Aufgabe der<br />
Musikvereine, anderen Freude zu machen,<br />
durch eine solche Veranstaltung. -<br />
Regierungsrat dr. Jeschke als Vertreter<br />
vom Landratsamt Ludwigsburg unterstrich<br />
noch diese ideale Aufgabe der Volksmusik<br />
in seinen Begrüßungsworten, die er als<br />
Vertreter des Landrats an die<br />
Zuhörerschaft richtete. Die Musikvereine<br />
können nicht mehr aus dem kulturellen<br />
Leben der Gemeinden herausgedacht werden.<br />
Sie erfüllen hier eine wichtige Aufgabe.<br />
Er hoffe, daß das Bezirksmuskfest die bisherige<br />
gute Leistung des Bezirks wiederum<br />
bekräftige und zugleich Ansporn für die<br />
Jugend sei. -<br />
Bezirksvorsitzender Egler dankte vor<br />
allem Karl Haufler und seinen Getreuen<br />
für die mustergültige Vorbereitung und<br />
Ausrüstung des Festes und der<br />
Stadtverwaltung für die Zurverfügungstellung<br />
der erforderlichen Räumlichkeiten.<br />
Es ist, so betonte er, bei weitem das größte<br />
aller 18 bisherigen Bezirksmusikfeste. Er<br />
24<br />
freue sich besonders, daß die meisten der 46<br />
Mitgliedskapellen hier aktiv mitmachen<br />
und sich damit zum Gedanken der<br />
Volksmusik bekennen. Der besondere Zweck<br />
des Bundes liege darin, die Werte der deutschen<br />
Volksmusik herauszustellen. Die<br />
Gegenwart gehe in der Pflege der Musik oft<br />
eigene Wege. Man denke an die Camping-<br />
Musik, an Radio, Schallplatte, Fernsehen.<br />
Damit geben sich aber die Volksmusiker<br />
nicht zufrieden. Ihnen gehe es darum, in<br />
harter Arbeit sich die Werte selber anzueignen,<br />
selber zu spielen und das Gelernte<br />
andern zur Freude dann wiederzugeben.<br />
Und diese Aufgabe sei heute wichtiger denn<br />
je. Sie können damit auch zugleich über die<br />
Grenzen hinüberreichen. Musik versteht<br />
man besser und leichter als Worte und<br />
Sprachen. Auch in diesem Sinne müsse die<br />
Arbeit angesehen werden. Zum erstenmal<br />
sei es gelungen, und er freue sich darüber,<br />
abseits vom Lärm des Zeltes eine rein musikalische<br />
Feierstunde durchzuführen. Daß<br />
dies möglich war, sei der schönen<br />
Marbacher Stadthalle zu danken und<br />
denen, die sie zur Verfügung stellten.<br />
In ernsten und heiteren Versen begrüßte<br />
noch der Lokalredakteur der Marbacher<br />
Zeitung die Gäste und gab Bilder von der<br />
einigenden Macht der Musik. Willi Utz<br />
hatte das Programm nett und einfallsreich<br />
angesagt.<br />
Zur gleichen Zeit war im Festzelt eine<br />
Parallelveranstaltung mit musikalischer<br />
Umrahmung durch den Musikverein<br />
Beihingen. Durch die Trennung dieser beiden<br />
Veranstaltungen war es möglich<br />
geworden, jedem Besucher das zu geben,<br />
was er für sich wünschte. Das 3000<br />
Personen Platz bietende Festzelt war überfüllt.<br />
Der Humorist Heinrich Peter aus<br />
Backnang und nicht zuletzt das erfrischende<br />
Naß trug zur guten Stimmung bei.<br />
Das Wertungsspiel am Samstag<br />
und Sonntag.<br />
Es war eine zeitlich schon schwere<br />
Aufgabe für die beiden vom Bund gestellten<br />
Wertungsrichter Herrn Wiedenmann<br />
und Herrn Xaver Lang, sich in verhältnismäßig<br />
kurzer Zeit, am Samstag ab 16 Uhr<br />
und am Sonntag ab 6 Uhr, die Vorträge der<br />
29 am Wertungsspiel sich beteiligenden<br />
Kapellen anzuhören. Es wurde aber, das
Historisches<br />
kann versichert werden, im ganzen gesehen<br />
gute Musik in allen Stufen geboten, so daß<br />
der Bezirk stolz auf diese musikalischen<br />
Leistungen seiner Mitgliedskapellen sein<br />
kann. Es zeigte sich ein anerkennenswertes<br />
und überdurchschnittliches Können, eine<br />
zum Teil hervorragende Exaktheit der<br />
Wiedergaben, die auf intensive<br />
Chorschulung zurückzuführen ist, eine<br />
Disziplin und Herausarbeitung der<br />
Feinheiten, die durchaus hervorzuheben ist.<br />
Die gute Gesamtleistung wird jeden Freund<br />
der Volksmusik gefreut haben, sofern er<br />
dem Wertungsspiel beigewohnt hat.<br />
Daß der Festzug so wunderschön<br />
geklappt hatte trotz der brütenden Hitze,<br />
daß die die 35 Kapellendie sich daran<br />
beteiligten pünktlich in zwei Abteilungen in<br />
Marsch gesetzt werden konnten und an der<br />
Kronenkreuzungsich vereinigten, war eine<br />
besondere Leistung. Eine Leistung war aber<br />
auch das Spiel der Kapellen<br />
sowie das Marschieren bei der<br />
herrschenden tropischen Hitze,<br />
zumal zum Teil verschiedene<br />
Kapellen in ihren Uniformen<br />
und ihren schweren Trachten<br />
fast zum Umfallen schwitzten.<br />
Es war ein eindrucksvolles Bild,<br />
über 1000 junge und nicht mehr<br />
ganz junge Männer musizierend<br />
im gleichen Takt für die gleichen<br />
Ideale marschieren zu sehen.<br />
Es war schade, aber verständlich, daß<br />
der Bezirk angesichts der Schwüle des<br />
Nachmittags den Massenchor im Freien,<br />
wie er vorgesehen war, als Schillerhuldigungvor<br />
dem Schillerdenkmal, ausfallen<br />
ließ, da im Falle eines Unfalls jede<br />
Versicherung sich geweigert hätte, die<br />
Folgen zu tragen. Deshalb bog der Festzug<br />
gleich zum Festzelt ab. Die beiden<br />
Massenchöre unter Bezirksdirigent Schmid<br />
wurden dann als Auftakt der Festveranstaltung<br />
im Zelt von den Kapellen der<br />
Unter- und Mittelstufe gespielt. Es waren<br />
die beiden Massenchöre “Gott, deine Güte<br />
reicht so weit” von Beethoven und “Musica<br />
semplice” von Hermann Regner.<br />
Kurze, aber inhaltsreiche<br />
Begrüßungen.<br />
Der Vorstand von der Stadtkapelle<br />
Marbach Karl Haufler hieß die<br />
Musikfreunde, die Gäste und Ehrengäste<br />
herzlich willkommen: Bürgermeister<br />
Zanker, den Bezirksausschuß mit seinem<br />
Vorsitzenden Egler, Regierungsassessor<br />
Dr. Dederer vom Landratsamt Backnang<br />
als Vertreter des dortigen Landrats und<br />
Landesleiter Kübler, Stuttgart, vom<br />
Verband Nordwürttemberg des Bundes der<br />
Volksmusiker.<br />
Bürgermeister Zanker wies auf den<br />
Schmuck der Stadt hin, der ein Beweis<br />
dafür sei, wie herzlich willkommen die<br />
Schillerstädter die Musiker des Bezirks<br />
hießen. Er appellierte daran, daß die<br />
Volksmusikernicht müde werden dürfen<br />
und an der Treue zu ihren Idealen festhalten<br />
sollten. Dr. Dederer, Backnang, hofft,<br />
daß dieses so volkstümliche Bezirksfest ein<br />
Ansporn zu künftigen noch größeren<br />
Leistungen sein möchte. Die gut<br />
Zusammenarbeit zwischenden Kapellen<br />
und dem Landkreis sei erfreulich.<br />
Bezirksvorsiztender Egler, Markgröningen,<br />
sagte nochmals allen Helfern herzlichen<br />
Dank, die um das Zustandekommen<br />
des Festes und seine Durchführung sich<br />
verdient gemacht haben. Der Bezirk habe<br />
seit seiner letzten Veranstaltung um mehrere<br />
Kapellen zugenommen. Landesleiter<br />
Kübler endlich dankte allen Kapellen für<br />
ihre tätige Mitarbeit zur Pflege der schönen<br />
Volksmusik. Er sprach ein beherzigenswertes<br />
Wort dabei aus: “Öffnen Sie ihr Herz,<br />
aber schließen Sie ihren Mund”, wenn die<br />
Kapellen musizieren. Nun brachten die<br />
anwesenden Kapellen ihre vorbereiteten<br />
Stücke zum Vortrag. Es wurde zum Teil<br />
sehr gutes geboten.<br />
Mit einer kleinen Verspätung, was nicht<br />
anders bei der großen Beteiligung zu<br />
erwarten war, konnte dann Herr Egler den<br />
Kapellen die Ergebnisse des<br />
Wertungsspiels bekannt geben. Die<br />
Ergebnisse bewiesen dann auch, welch gute<br />
Leistungen im Bezirk zu Gehör gebracht<br />
wurden, Leistungen, auf die jede Kapelle<br />
im einzelnen und der ganze Bezirk im ganzen<br />
mit Recht stolz sein kann.<br />
Die schöne Schillerplakette, die als<br />
Erinnerung an das Schillerjahr von der<br />
Stadtkapelle Marbach jeder teilnehmenden<br />
25<br />
Kapelle überreicht wurde, fand allgemeinen<br />
Anklang.<br />
Mit Worten des Dankes schloß der<br />
Bezirksvorsitzende Herr Egler das<br />
Bezirks-Musikfest.<br />
Ergebnisse des Wertungspiels.<br />
Anfängerstufe:<br />
Großsachsenheim, Prädikat: sehr gut;<br />
Sulzbach, Prädikat: sehr gut.<br />
Unterstufe:<br />
Bissingen, 1. Rang, 117 Punkte;<br />
Reichenberg, II. Rang, 105 Punkte;<br />
Rietenau, II. Rang 106 Punkte;<br />
Spiegelberg, I. Rang, 114 Punkte; Tamm,<br />
II. Rang, 108 Punkte; Unterweissach,<br />
I. Rang, 109 Punkte.<br />
Mittelstufe:<br />
Benningen, I. Rang, 112<br />
Punkte; Bietigheim (Bhf.), II.<br />
Rang,<br />
108 Punkte; Erbstetten, II.<br />
Rang, 108 Punkte; Großaspach,<br />
II. Rang, 107 Punkte;<br />
Großbottwar, I. Rang, 109<br />
Punkte; Kirchheim a.N., I.<br />
Rang, 110 Punkte; Löchgau, I.<br />
Rang,<br />
115 Punkte; Markgröningen, I.<br />
Rang, 114 Punkte; Möglingen,<br />
I. Rang, 109 Punkte; Neckarweihingen,<br />
I. Rang, 117 Punkte; Oberriexingen, I.<br />
Rang, 110 Punkte; Sulzbach, I. Rang<br />
115 Punkte.<br />
Oberstufe:<br />
Asperg, I. Rang, 117 Punkte;<br />
Backnang, I. Rang 117 Punkte;<br />
Bietigheim (Stadtkapelle) I. Rang, 114<br />
Punkte; Gemmrigheim;<br />
I. Rang, 116 Punkte;<br />
Grossingersheim, II. Rang, 107 Punkte;<br />
Großsachsenheim, II. Rang, 107 Punkte;<br />
Mundelsheim, II. Rang,<br />
91 Punkte; Oßweil, I. Rang, 109<br />
Punkte; Unterurbach (außer<br />
Konkurrenz), I. Rang, 113 Punkte.<br />
1. Vorsitzender: Bez. Schriftführer<br />
Richard Egler Meeh<br />
ANMERKUNG: ALLE NOCH VOR-<br />
HANDEN FEHLER STEHEN SO IM<br />
PROTOKOLL!!!!
BDBV / BVBW<br />
Bundesmusikfest in Friedrichshafen<br />
In Friedrichshafen liegt Musik<br />
in der Luft: 20000 Instrumente<br />
lassen die Zeppelinstadt erklingen<br />
-Kanzler Schröder übernimmt<br />
die Schirmherrschaft-<br />
FRIEDRICHSHAFEN - Es findet<br />
nur alle sechs Jahre statt und ist ein<br />
beeindruckendes Erlebnis für<br />
Teilnehmer und Zuschauer: Das<br />
Bundesmusikfest, zu dem sich über<br />
300 Vereine mit 20000 Musikem in<br />
Friedrichshafen angekündigt haben,<br />
um am Pfingstwochenende die<br />
Zeppelinstadt mit ihren Instrumenten<br />
erklingen zu lassen.<br />
«Treffpunkt am Bodensee» - unter<br />
diesem Motto steht das riesige Fest,<br />
das von der «Bundesvereinigung<br />
Deutscher Blas- und Volksmusikverbände<br />
e.V» (BDBV), dem größten<br />
Zusammenschluss von instrumentalen<br />
Laienmusikem in ganz Europa,<br />
veranstaltet wird. Von der Piccolo-<br />
Flöte bis zur Tuba sind über 70 verschiedene<br />
Instrumente vertreten.<br />
Blasorchester in kleiner und sinfonischer<br />
Besetzung, Brass-Bands, Jagdhorn-Ensembles<br />
und Spielmannszüge<br />
entlocken ihnen die unterschiedlichsten<br />
Töne und Melodien. Die Zahlen<br />
sprechen für sich; 200 Stunden<br />
Platzkonzert in vier Tagen, verteilt auf<br />
vier Bühnen entlang des Seeufers und<br />
der gesamten Bodenseeregion. Über<br />
250 Vereine lassen ihre Darbietungen<br />
zudem von einer fachkundigen Jury<br />
beurteilen, «So etwas ist noch nie<br />
dagewesen»; freut sich Organisator<br />
Willibald Groß von der Deutschen<br />
Bläserjugend darüber, über die große<br />
Beteiligung an den Wertungsspielen,<br />
für die zehn Turn- und Mehrzweckhallen<br />
im gesamten Stadtgebiet zu<br />
Veranstaltungs- orten umfunktioniert<br />
werden. Friedrichshafens Musikdirektor<br />
Rainer Rudisch ist derzeit mit der<br />
Feinabstimmung des musikalischen<br />
Programms beschäftigt. Dazu gehören<br />
auch 66 Stunden Unterhaltungsmusik<br />
26
BDBV / BVBW<br />
in der Messehalle 9, 13 Galakonzerte<br />
mit namhaften Orchestem und ein mit<br />
15000 Mark dotierter Wettbewerb der<br />
Höchstklasse, bei dem sich 18 Blasund<br />
Spielleutemusikvereinigungen<br />
messen.<br />
Das «Jugendcamp International»,<br />
organisiert von der Deutschen Bläserjugend,<br />
geht speziell auf die Interessen<br />
des Musikernachwuchses ein. Der<br />
Höhepunkt wird am 4. Juni (Pfingstmontag)<br />
der große Festumzug sein,<br />
bei dem mehr als 10000 Musikanten -<br />
Blasorchester und Spielmannszüge -<br />
durch die Straßen ziehen und den<br />
Festpräsidenten, Baden-Württembergs<br />
Ministerpräsident Erwin Teufel,<br />
zur Abschlussveranstaltung ins Zeppelin-Stadion<br />
geleiten.<br />
Solch eine Großveranstaltung bringt<br />
in je der Hinsicht einen großen organisatorischen<br />
Aufwand mit sich. So sind<br />
die Hotels im weiten Umkreis von<br />
Friedrichshafen bereits heute für die<br />
musizierenden Gäste gebucht. 15000<br />
Teilnehmer werden in Schulen untergebracht.<br />
Schlafsack und Isomatte<br />
müssen selbst mitgebracht werden,<br />
um das Frühstück kümmern sich die<br />
«Häfler» Vereine. Die übrigen Mahlzeiten<br />
- 20000 Essen pro Tag - werden<br />
von einen Catering-Service in einer<br />
der Messehallen ausgegeben. Schon<br />
heute steht fest: Das Friedrichshafener<br />
Bundesmusikfest wird ein Großereignis,<br />
bei dem sich Laien und Profis ein<br />
Bild machen können, was die<br />
Amateurmusik in Deutschland und<br />
Europa zu leisten in der Lage ist.<br />
Neues Outfit für <strong>Blasmusik</strong>verband<br />
Schon im Sommer letzten Jahres<br />
hat der BVBW in einem Wettbewerb<br />
nach einem neuen Logo gesucht. Nun<br />
hat das Präsidium eine abschließende<br />
Entscheidung getroffen. Die Wahl fiel<br />
auf einen Vorschlag der Werbeagentur<br />
ParitätKreativ. Das neue Logo soll mit<br />
einer stilisierten Trompete und den<br />
Löwen aus dem Landeswappen im<br />
Hintergrund auf die Stärke der<br />
<strong>Blasmusik</strong> in Baden-Württemberg<br />
hinweisen. Das nach rechts oben<br />
geneigte Instrument symbolisiert den<br />
«aufsteigenden Trend» der <strong>Blasmusik</strong>,<br />
so Präsident Rudolf Köberle<br />
während der Präsidiumssitzung. Für<br />
lange Diskussionen im Vorfeld hatte<br />
die Frage gesorgt, ob eine Trompete<br />
die Vielfalt der Blas- und Spielleutemusik<br />
repräsentieren könne. Die<br />
Präsidiumsmitglieder waren mehrheitlich<br />
der Meinung, dass in der<br />
Öffentlichkeit der Begriff der <strong>Blasmusik</strong><br />
häufig mit der Trompete assoziiert<br />
werde. Nun soll die gesamte<br />
Außendarstellung des Verbandes<br />
Schritt für Schritt umgestellt werden:<br />
Bis zur Hauptversammlung am 1.<br />
April werden Briefe, Broschüren,<br />
Fahnen und Plakate bereits das neue<br />
Logo tragen, im Anschluss sollen die<br />
Gremien über die neue äußere Form<br />
von Urkunden und Ehrenzeichen entscheiden.<br />
Die Lyra als Zeichen der<br />
<strong>Blasmusik</strong>er wird jedoch nicht ganz<br />
verschwinden: Die Bundesvereinigung<br />
Deutscher Blas- und Volksmusikverbände<br />
e.V. wird das Emblem bis auf<br />
weiteres auch künftig einsetzen.<br />
Stefan Liebing<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.bundesmusikfest-bdbv.de<br />
3. DBMF <strong>2001</strong><br />
Organisationsbüro<br />
Eckenerstr. 11, 88046<br />
Friedrichshafen<br />
Tel. 07541 - 377146, Fax: 07541 -<br />
377149<br />
Mail: deutsche.blaeserjugend@tonline.de<br />
27
Aus den Vereinen<br />
Musikverein Eberdingen - Jahreskonzert 2000<br />
Von Disney bis Webber<br />
Unter diesem Motto veranstaltete<br />
der Musikverein Eberdingen sein nunmehr<br />
dreizehntes Jahreskonzert am<br />
25. November 2000. Offenbar hat der<br />
Verein in der Halle der Kleintierzüchter<br />
im Ortsteil Nußdorf sein ideales<br />
Konzertlokal gefunden. Die Halle war<br />
gemütlich voll. Die Musikerinnen und<br />
Musiker um ihren Dirigenten Stefan<br />
Seemüller hatten sich für dieses<br />
Konzert einiges vorgenommen.<br />
Wie schon zur Tradition<br />
geworden, eröffnete jedoch das<br />
Jugendorchester den Abend.<br />
Sven Sattler mit seinen acht<br />
Nachwuchskräften musste zunächst<br />
die Halle in Stimmung<br />
bringen. Mit drei Stücken,<br />
einer Zugabe und einem aufmerksamen<br />
Publikum ist dies<br />
auch gut gelungen. Mit entsprechendem<br />
Applaus wurden<br />
der Nachwuchs von der Bühne<br />
entlassen.<br />
Nach kurzer Umbaupause<br />
startete dann das Blasorchester<br />
des MVE seinen Teil des Programms.<br />
In harter Probenarbeit,<br />
mit Zusatzproben und einem<br />
Probenwochenende hatte<br />
man sich auf dieses Ereignis vorbereitet.<br />
Das Ergebnis konnte sich sehen<br />
lassen. Vor den jeweiligen Stücken<br />
wurde reihum von den Musikerinnen<br />
und einem Musiker die Story des<br />
Musicals erklärt.<br />
Ganz aktuell begann das Programm<br />
mit einem Medley aus dem Disney<br />
Musical «Die schöne und das Biest»,<br />
welches noch bis Jahresende in<br />
Stuttgart läuft. Getragene Melodien<br />
aus «Les Miserables» folgten. Ganz<br />
dazu im Gegensatz das lange in<br />
Stuttgart aufgeführte «Miss Saigon»<br />
mit hartem Beat und ganz eigenwilliger<br />
Harmonie. Eine Herausforderung<br />
sowohl an Musiker wie auch an die<br />
Zuhörer, aber mit viel Applaus<br />
belohnt.<br />
Dann wurde vor der Pause hier noch<br />
eins obendrauf gesetzt. Wieder eingängigere<br />
Melodien und Harmonien,<br />
aber mit zündenden Rhythmen.<br />
«Grease», das Rock’n Roll-Musical<br />
überhaupt, in einer <strong>Blasmusik</strong>bearbeitung.<br />
Man kann es nicht beschreiben,<br />
man muss es erleben.<br />
Der zweite Teil des Konzerts war<br />
nun ganz der Arbeit Andrew Lloyd<br />
Webbers gewidmet. Für seine Werke<br />
wurde er sogar von der englischen<br />
Königin geadelt und zum Ritter<br />
geschlagen.<br />
Mit Ausschnitten aus seinem wohl<br />
bekanntesten Werk, dem «Phantom<br />
der Oper», wurde der Abend fortgesetzt.<br />
Reizvolle Melodien, abwechseln<br />
Die Eberdinger Jugendlchen zeigten beim Jahreskonzert<br />
2000, dass sie ihr Handwerk berherrschen<br />
melancholisch, dann wieder hämmmernd.<br />
Mit Medleys lassen sich schöne<br />
Übersichten zeigen, jedoch gehen<br />
zuweilen Details verloren. Daher durften<br />
auch ganz ausgespielte Titel nicht<br />
fehlen. Man begann mit dem sehr<br />
melodiösen Stück «Any Dream Will<br />
Do» aus dem Musical «Josef», welches<br />
lange Zeit in Essen aufgeführt<br />
wurde. Diese Musical schrieb Webber<br />
bereits im zarten Alter von 16 Jahren<br />
für eine Theateraufführung seiner<br />
Schule.<br />
Danach waren die Trompeten<br />
gefragt. «Don’t Cry For Me Argentina»<br />
aus dem Stück «Evita» verlangten<br />
äußerste Konzentration. Dass dies<br />
gelang bestätigte das Publikum mit<br />
einem Sonderapplaus.<br />
Der letzte Einzeltitel war dann der<br />
Titelsong «Starlight Express» aus dem<br />
gleichnamigen Musical. Und genau<br />
mit diesem Titel begann dann die<br />
Zusammenfassung der Webber-<br />
Musicals im «Andrew Lloyd Webber<br />
28<br />
Portrait», das einmal kurz in alle<br />
wesentlichen Webber-Titel hineinhörte.<br />
Das Publikum verlangte eine<br />
Zugabe, nicht ungewöhnlich, aber problematisch,<br />
da man sich so auf das<br />
Programm konzentriert hatte und dieses<br />
so rund machte, daß die Auswahl<br />
eine Zugabe Probleme bereitete.<br />
Daher spielte man nochmals aus<br />
«Grease» einen Rock’n Roll. Dies war<br />
aber dem in Fahrt gekommmenen<br />
Publikum nicht<br />
genug. Es erzwang sich mit<br />
langanhaltendem Applaus<br />
noch einen Titel aus dem<br />
Programm und wurde nochmals<br />
mit «Any Dream Will<br />
Do» belohnt.<br />
Ein Konzert, mit dem der<br />
Musikverein Eberdingen<br />
hörbar unter Beweis stellte,<br />
dass zum anständig Musik<br />
machen nicht unbedingt<br />
mehr als 50 Musiker notwendig<br />
sind. Mit Engagement<br />
und persönlichem<br />
Einsatz geht’s auch mit der<br />
Hälfte.<br />
Sven Sattler<br />
Musikverein Murr -<br />
Stimmungsvolles<br />
und schönes<br />
Jahreskonzert<br />
Ein Glanzlicht zündete der Musikverein<br />
am Samstag des dritten Advent<br />
in der Gemeindehalle von Murr an, als<br />
er seinen Mitgliedern, Freunden und<br />
Gästen sein Jahreskonzert darbot.<br />
Traditionelle <strong>Blasmusik</strong>, eine farbenprächtige,<br />
temperamentvolle Show<br />
und würdige Ehrungen waren das<br />
Programm, das dieser Verein zum<br />
Abschluss des Jahres bot.<br />
Schwungvoll und zackig eröffnete<br />
die Kapelle unter Leitung von Thomas<br />
Reiner mit dem amerikanischen<br />
Marsch «King Cotton» das Programm.<br />
Als die Gäste von Dieter Garrels, der<br />
gekonnt durch das Programm führte,
Aus den Vereinen<br />
erfuhren, dass der Kommunist J.P.<br />
Sousa auch der Schöpfer von Stars and<br />
Stripes ist, erkannten alle die<br />
Verwandtschaft und die Herkunft dieses<br />
amerikanischen Marsches. Nicht<br />
minder konzentriert, zackig und korrrekt<br />
musste der Dirigent seine<br />
Musiker durch Summon the Heroes,<br />
einer Olympiafanfare führend, ein<br />
Musikstück, das höchste Ansprüche<br />
an die Akteure stellte. Auch das<br />
Medley mit musikalischen Höhepunkten<br />
aus dem Film Exodus fand den<br />
unbeteiligten Beifall der Gäste, denen<br />
das Dargebotene sehr zu gefallen<br />
schien.<br />
Ebenfalls zu gefallen wusste die<br />
Jugendblaskapelle, die im vergangenen<br />
Jahr sichtbar gute Fortschritte<br />
erzielte und schon mit ihrem ersten<br />
Stück, dem Final Countdown begeistert<br />
vom Publikum aufgenommen<br />
wurde. Bei Livin’La Vida Loca, ein mit<br />
ethischer Volksmusik durchsetzte<br />
schwungvolle Melodie wurde die<br />
Kapelle vom Publikum klatschend begleitet<br />
und nach The Lord of the Dance<br />
wurde die Kapelle erst nach zwei weiteren<br />
Zugaben von der Bühne gelasssen.<br />
Höhepunkt des Abends war ein einstündiger<br />
Showteil, der im ausgedruckten<br />
Programm mit den appetitanregenden<br />
Worten, der Musikverein<br />
wolle einen coolen Cocktail mit heißen<br />
spanischen und südamerikani-schen<br />
Rhythmen präsentieren, angekündigt<br />
war. Es war nicht zuviel versprochen.<br />
Eine wunderbar gestaltete Bühnenkulisse<br />
versetzte die Konzertbesucher an<br />
die Copa cabana und den Zuckerhut<br />
von Rio und an einen Plaza vor einer<br />
Stierkampfarena. Mit dem Stück<br />
«Malaguena» ging es mitten hinein in<br />
die südamerikanische Atmosphäre<br />
und den Pasodoble Galito hätten viele<br />
gerne mitgetanzt.<br />
Da südamerikanische Musik ohne<br />
Tanz kaum denkbar ist, steigerte die<br />
Kapelle ihre Darbietungen mit zwei<br />
original südamerikanischen Tänzerinnen,<br />
die einen Hauch von Carneval<br />
in Rio durch die Halle wehen lie-ßen.<br />
Mit ihren Sambatänzen forderten sie<br />
Dirigent und Musiker zu<br />
Höchstleistungen, die diese auch mit<br />
Matrimony, Latin Gold und Brazil<br />
zum Besten gaben. Und da durfte<br />
«Dont cry for me Argentina» aus Evita<br />
nicht fehlen.<br />
Stürmischer Beifall war der Dank<br />
einer gekonnt und stimmungsvoll dargebotenen<br />
Show. Da war es nicht einfach,<br />
den Bogen zu finden, zur<br />
Vorweihnachtszeit, was dem Dirigenten<br />
jedoch durch die Auswahl eines<br />
Potpourris moderner, aber auch<br />
bekannter Winter- und Weihnachtslieder<br />
glänzend gelang.<br />
Ein wichtiger Teil des Jahreskonzertes<br />
eines Vereins ist die Anerkennung<br />
besonderer Leistungen und die<br />
Ehrung verdienter Mitglieder. Der<br />
Vorsitzende Manfred Hollenbach verwies<br />
auf die intensive und seit Bestehen<br />
der Blaskapelle in Murr betriebene<br />
Jugendarbeit. Dies sei Grundlage<br />
des Vereins und Voraussetzung seiner<br />
heutigen Leistungsstärke. Er bedankte<br />
sich bei den zahlreichen Jugendausbildern<br />
und ehrte Josef Marx, der seit<br />
28 Jahren immer wieder in Murr tätig<br />
ist für diese lange und treue Verbundenheit.<br />
Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden<br />
Bernd Blattert und Frank Blattert<br />
geehrt.<br />
Gedacht wurde im Rahmen dieser<br />
Ehrung des Mannes, der die <strong>Blasmusik</strong><br />
nach Murr brachte, der 1972<br />
begann, eine Jugendblaskapelle aufzubauen,<br />
sie führte und dirigierte, der bis<br />
zu seinem Tod Schüler in Murr ausbildete.<br />
Der von ihm stets mit großer<br />
Hingabe und Begeisterung gespielte<br />
und dirigierte Marsch «Alte Kameraden»<br />
war die würdige Hommage an<br />
Rupert Weiß.<br />
Für die erfolgreiche Teilnahme an<br />
Lehrgängen des <strong>Blasmusik</strong>kreisverbandes<br />
wurden Reiner Tröge, Michael<br />
Hennings, Daniela Schaupp und<br />
Kathrin Sitzler, die den D1-Lehrgang,<br />
Anja Deichsel, Bettina Scheuerle,<br />
Volker Dröge, Jens Kreutzer, Michael<br />
Mathuni, Markus Nübel und Christian<br />
Sitzler, die den D2-Lehrgang<br />
erfolgreich absolvierten, gratuliert.<br />
Den D3-Lehrgang schlossen Steffi<br />
Amann, Thomas Amann, Christian<br />
Härer, Stefan Mathuni und Frank<br />
Zimmermann erfolgreich ab.<br />
29<br />
Adieu José Mali -<br />
Oßweil sagt Danke<br />
Es ist schon etwas besonderes von<br />
sich behaupten zu können seit über 25<br />
Jahren ein Orchester musikalisch<br />
erfolgreich zu leiten. Der im französischen<br />
Poitiers geborene Jose Malì<br />
übernahm am 4. Mai 1975 den<br />
Taktstock des damaligen Dirigenten<br />
Adolf Knopf. Die Aufgabe an Ihn seitens<br />
des Vereins neben dem<br />
Blasorchester auch die Jugendausbildung<br />
in die Hand zu nehmen löste der<br />
junge Europäer, wie er sich selbst<br />
nennt, mit Bravour. Der Großteil des<br />
heutigen Blasorchesters hat unter seiner<br />
Führung mit dem musizieren<br />
begonnen.<br />
José Mali hatte bereits viele internationale<br />
Kontakte zu Musikkapellen und<br />
vertiefte diese in der Arbeit mit dem<br />
Musikverein Oßweil. Bereits 1979<br />
wurde eine Konzertreise nach Paris und<br />
in Malis Heimat, Poitiers, unternommmen.<br />
Im Jahre 1982 reiste die Kapelle<br />
in die Partnerstadt Ludwigsburgs dem<br />
walisischen Rhymney Valley.<br />
Der Gemeinderat der Stadt<br />
Ludwigsburg verlieh Josè Mali 1983<br />
den Titel des «Städtischen Musikdirektors»<br />
eine Anerkennung für seine<br />
geleistete Arbeit auch über die Stadtgrenzen<br />
hinaus. Es folgten Reisen<br />
nach Österreich, Slowenien, und 1995<br />
in die USA.<br />
Nicht nur die Erfolge auf der<br />
Vereinsebene, auch seine Tätigkeit im<br />
<strong>Kreisverband</strong> als Dirigent des Jugendblasorchesters<br />
des <strong>Kreisverband</strong>es<br />
und Ausbilders ihn weit über die<br />
Landesgrenzen hinaus bekannt<br />
gemacht.<br />
Für Oßweil geht mit José Mali eine<br />
Ära zu Ende . Der Musikverein Oßweil<br />
Stadtkapelle Ludwigsburg bedankt<br />
sich bei seinem Dirigenten für die<br />
musikalisch wertvoll und die kameradschaftlich<br />
schöne Zeit mit einem<br />
Abschiedskonzert am 21.04.<strong>2001</strong> im<br />
Forum am Schlosspark zu Ludwigsburg.<br />
Auf dem Programm stehen<br />
Stücke wie Titanic in einer Bearbeitung<br />
von Stephan Jaeggi, die Star<br />
Wars Saga und Momente mit Enrio<br />
Morricone, mit denen sich das große<br />
Blasorchester der Musikverein Oßweil<br />
unter seiner Leitung in die Herzen der<br />
Zuhörer gespielt hat.
Aus den Vereinen<br />
Die Aufgaben im Verein werden an<br />
diesem Tag dem neuen Dirigentenübergeben<br />
werden.<br />
Der MVO konnte Horst Bartmann<br />
für diese Aufgabe gewinnen. Der<br />
Musiklehrer und Wertungsrichter des<br />
<strong>Blasmusik</strong>verbandes leitet bereits die<br />
Stadtkapelle Heimsheim und dirigiert<br />
das Jugendblasorchester Mühlacker.<br />
Mit ihm, soll eine neue Ära in Oßweil<br />
eingeleitet werden.<br />
Karten für dieses Abschiedskonzert<br />
im Forum, sind beim 1. Vorsitzenden<br />
des Musikverein Oßweil, Uwe Appel<br />
oder an der Kasse im Forum am<br />
Schlosspark zu beziehen.<br />
Markus Frommelt<br />
Generationswechsel beim Musikverein<br />
Stadtkapelle Bönnigheim<br />
Schwungvoll mit einem Marsch<br />
eröffnete das 1. Akkordeonorchester<br />
die diesjährige ordentliche Hauptversammlung<br />
des Musikvereins Stadtkapelle<br />
Bönnigheim. Vorstand Karl<br />
Stötter konnte zahlreiche Mitglieder<br />
im Musikerheim begrüßen. Anschliessend<br />
gedachte man der im vergangenen<br />
Jahr verstorbenen Mitglieder.<br />
Nach den Berichten von Schriftführer,<br />
Kassier und den Abteilungsleitern<br />
der Abteilungen Harmonika und <strong>Blasmusik</strong><br />
wurde der Vorstandschaft die<br />
Entlastung erteilt.<br />
Turnusgemäß war in diesem Jahr<br />
der 1. Vorsitzende zu wählen. Karl<br />
Stötter, der den Verein nunmehr seit<br />
23 Jahren als Vorstand leitete stellte<br />
sich nicht mehr zur Verfügung. Er<br />
begründete seine Entscheidung damit,<br />
es sei an der Zeit, dass ein Generationswechsel<br />
an der Spitze des<br />
Vereins stattfinde.<br />
In einer geheimen Wahl wurde der<br />
seitherige Kassier Jochen Welz einstimmig<br />
zum neuen Vorsitzenden<br />
gewählt. Auf Antrag der Generalversammlung<br />
ernannte der Ausschuss<br />
Karl Stötter einstimmig zum Ehrenvorsitzenden<br />
des Vereins. Karl Stötter<br />
betonte, dass er dem Verein weiterhin<br />
zur Verfügung stehe und auch weiterhin<br />
vor allem in der Öffentlichkeitsarbeit<br />
seinen Beitrag leisten wolle.<br />
Das Ehrenmitglied Werner Schnatterer<br />
zeigte in einer kurzen Laudatio<br />
auf Karl Stötter dessen Weg im<br />
Musikverein auf. Nachdem Karl Stötter<br />
am 1.Juli 1968 dem Musikverein<br />
beigetreten war, blieb er zunächst vier<br />
Jahre ein «ganz normales» passives<br />
Mitglied. Jedoch schon 1973 übernahm<br />
er das Amt des Kassiers und<br />
30<br />
stand somit schon mitten im<br />
Geschehen des Vereins.<br />
1978 gab der damalige Vorstand<br />
Jürgen Steinhilber aus beruflichen<br />
Gründen das Amt des 1. Vorsitzenden<br />
ab. In einer außerordentlichen Generalversammlung<br />
wurde Karl Stötter<br />
am 15. April 78 als dessen Nachfolger<br />
gewählt.<br />
In die langjährige Amtszeit von Karl<br />
Stötter fielen auch der Bau des<br />
Musikerheims im Jahre 1977 und die<br />
Gründung der Musikschule in der<br />
Stadt Bönnigheim, die bis heute eine<br />
sehr enge Zusammenarbeit mit dem<br />
Musikverein pflegt.<br />
Als Vorstand war Karl Stötter immer<br />
ein Mann, der das Wohl des Vereins in<br />
den Vordergrund stellte, aber auch<br />
immer ein offenes Ohr für die Sorgen<br />
und Nöte der Musiker hatte.<br />
Die zweite Vorsitzende Ursula Wölki<br />
bedankte sich im Namen des Vereins<br />
bei Karl Stötter für seine langjährige<br />
hervorragende Tätigkeit im Musikverein.<br />
Der neue Mann an der Spitze des<br />
Vereins, Jochen Welz, Jahrgang 1959,<br />
ist seit 1969 aktiver Musiker in der<br />
Abteilung Harmonika, seit 1990<br />
Mitglied des Ausschusses und seit<br />
1992 Kassier des Vereins. Durch die<br />
lange Zugehörigkeit und die sehr enge<br />
Zusammenarbeit mit Karl Stötter in<br />
den letzten Jahren kennt er natürlich<br />
die Strukturen und Abläufe des<br />
Vereins sehr genau und bringt so die<br />
besten Voraussetzungen für dieses<br />
Amt mit.<br />
Als Nachfolger für Jochen Welz in<br />
seinem Amt als Kassier wurde<br />
Bernhard Gerdes einstimmig von der<br />
Generalversammlung (als Kassier)<br />
gewählt.<br />
Jakob Matz und Adolf Hanikel wurden<br />
erneut als Kassenprüfer gewählt.<br />
Der Posten des Jugendleiters konnte<br />
leider nicht neu besetzt werden; dies<br />
will man (soll) jedoch im laufenden<br />
Jahr nachholen (nachgeholt werden).<br />
Jochen Welz beschloss die Generalversammlung<br />
gegen 22:00 Uhr und<br />
bat um eine weiterhin gute Zusammenarbeit<br />
im teilweise neuen Team.<br />
Hans Dangel
Aus den Vereinen<br />
Neue Vereinsführung beim Musikverein Erdmannhausen -<br />
Ferdinand Gelbmann wird Ehrenvorsitzender<br />
9 Jahre als 1. Vorsitzender wurde Ferdinand Gelbmann von<br />
der Versammlung einstimmig zum Ehrenvorsitzenden<br />
ernannt. Er wird auch in Zukunft dem Verein mit Rat und<br />
Tat zur Seite stehen und bat die Anwesenden, die neugewählte<br />
Führungsmannschaft zum Wohle des Vereins nach<br />
Kräften zu unterstützen.<br />
W.Frick<br />
Der neugewählte 1. Vorsitzende Harald Beck (Mitte) mit<br />
dem neuen Ehrenvorsitzenden Ferdinand Gelbmann und<br />
Gattin<br />
Sehr gut besucht war die diesjährige Hauptversammlung<br />
des Musikvereins, was ein erfreulich großes Interesse der<br />
Mitglieder an der Vereinsarbeit widerspiegelte. Laut neuer<br />
Satzung informierten erstmals die Leiter der einzelnen<br />
Geschäftsbereiche über die positiven Ergebnisse in ihren<br />
Fachgebieten. Gemeinsam konnte man auf ein erfolgreiches<br />
Vereinsjahr zurückblicken mit zahlreichen Aktivitäten,<br />
über die in der Presse regelmäßig berichtet wurde.<br />
Nach dem Bericht des Kassenprüfers nahm Bürgermeister<br />
Menner die Entlastung der Vorstandschaft vor. In seiner<br />
Ansprache lobte er das kulturelle Schaffen, den Gemeinschaftssinn,<br />
die spürbare Kameradschaft sowie die beeindruckende<br />
Jugendarbeit im Verein. Er dankte den Bläsern<br />
und dem Dirigenten für die zahlreichen Auftritte und nannnte<br />
dabei stellvertretend das Kirbekonzert, das Weihnachtskonzert<br />
vor dem Rathaus sowie die Auftritte im<br />
Kleeblatt.<br />
Beim scheidenden 1. Vorsitzenden Ferdinand Gelbmann<br />
bedankte er sich für das langjährige, außerordentlich große<br />
Engagement und die besonders gute Zusammen-arbeit und<br />
Zuverlässigkeit. Diesem Dank schloss sich auch der 2.<br />
Vorsitzende Harald Beck an und überreichte ihm sowie seiner<br />
Gattin im Namen der Vereinsmitglieder eine kleine<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Für die anstehenden Wahlen konnten nach intensiven<br />
Vorgesprächen erfreulicherweise geeignete Kandidaten<br />
gefunden werden, die allesamt einstimmig in ihre Ämter<br />
gewählt wurden.<br />
Im einzelnen sind dies: Harald Beck (1.Vorsitzender),<br />
Harald Kristmann (2. Vorsitzender), Renate Grabnar<br />
(Leiterin GB Jugend), Brigitte Hackenberg (Leiterin GB<br />
Wirtschaft), Wolfgang Schlemmer (Leiter GB Öffentlichkeitsarbeit),<br />
Berta Kober (Beisitzerin der fördernden<br />
Mitglieder), Silvia Kristmann (Kassenprüferin) und Birgit<br />
Zacher (Beisitzerin im GB Jugend).<br />
Für seine 11-jährige Tätigkeit als 2.Vorsitzender und die<br />
31<br />
Harald Beck, Harald Kristmann, BM Menner, Ferdinand<br />
Gelbmann und Dieter Voigt (v.l.n.r.)
Aus den Vereinen<br />
10 Jahre Musikverein Affalterbach -<br />
Tolles Programm im Jubiläumsjahr<br />
Die Aktivenkapelle des MV Affalterbach<br />
Vor 10 Jahren, genau am 27.März<br />
1991, fand die Gründungsversammlung<br />
des Musikvereins Affalterbach im<br />
Bürgerhaus Kelter statt. Ein lang<br />
gehegter Wunsch des damaligen<br />
Affalterbacher Bürgermeisters Herbert<br />
Müller und einiger weiterer Affalterbacher<br />
ging somit endlich in<br />
Erfüllung. Gleichzeitig verschwand<br />
damit der letzte weiße Fleck auf der<br />
Musikvereinskarte des <strong>Blasmusik</strong>-<br />
<strong>Kreisverband</strong>es Ludwigsburg.<br />
Diesem endgültigen Schritt vorausgegangen<br />
war ein erneuter Versuch -<br />
diesmal am Stammtisch der Gaststätte<br />
«Krone» im Ortsteil Wolfsölden geboren<br />
- einen Aufruf im örtlichen<br />
Mitteilungsblatt zu starten, zu einem<br />
Treffen von ernsthaft Interessierten,<br />
und mit dem festen Vorhaben, einen<br />
Musikverein gründen zu wollen.<br />
In der Folge fanden sich dann im<br />
Januar 1991 zahlreiche Bürger der<br />
Apfelbachgemeinde in der Gaststätte<br />
«Zum Waldeck» ein, um über die<br />
Gründung eines Musikvereins zu diskutieren.<br />
Zu etlichen aktiven Musikerinnen<br />
und Musikern, die zwar in Affalterbach<br />
wohnten, aber in Vereinen der<br />
Umgebung tätig waren, fanden sich<br />
u.a. auch Eberhard Waser, 1. Vorsitzender<br />
der Stadtkapelle-Musikverein<br />
Marbach/N., sowie Roland Wiesinger<br />
ein, damals schon langjähriger Musiker<br />
und Dirigent - und nun seit 1992<br />
Die Jugendkapelle des MV Affalterbach<br />
32<br />
Vorsitzender des Musikvereins<br />
Affalterbach.<br />
Mit diesen «Kennern der Materie»<br />
konnten im Vorfeld die vielerlei notwenigen<br />
Voraussetzungen für ein solches<br />
Gründungsvorhaben beraten und<br />
vorbereitet werden, wozu sich sogleich<br />
eine Interessengemeinschaft (IG)<br />
Musikverein formierte.<br />
Ohne Zögern beschäftigte sich die<br />
IG mit den ersten Aufgaben, vorrangig<br />
ging es um die Erstellung einer<br />
Vereinssatzung. Hier wurde nun der<br />
ernste Wille zum endgültigen Schritt<br />
hin zum Musikverein deutlich erkennbar,<br />
wiewohl auch durch die Tatsache,<br />
dass im örtlichen Mitteilungsblatt<br />
bereits für die Ausbildung an den Blasund<br />
Schlagzeuginstrumenten geworben<br />
wurde.<br />
Die Ausbilder - das war eine hervorragende<br />
Situation für dieses mutige<br />
Vorhaben- hatte die IG damals sofort<br />
gefunden durch mehrere aktive<br />
Musiker, die dazu qualifiziert waren.<br />
Sogar erste Proben wurden mit den<br />
vorhandenen Musikern im Bürgerhaus<br />
«Kelter» abgehalten, was dann<br />
so manchen Fußgänger vor der Kelter<br />
mit Erstaunen verweilen ließ.<br />
Aufbruchstimmung machte sich<br />
breit innerhalb der IG, dennoch dauerte<br />
es noch lange Wochen, bis alle<br />
Leute für die Ämter der ersten<br />
Vorstandschaft gefunden und die Modalitäten<br />
für eine Gründungsversammlung<br />
geklärt waren.<br />
Am 27. März 1991 fand dieses denkwürdige<br />
Ereignis im Bürgerhaus<br />
«Kelter» in Affalterbach statt. Eine<br />
beachtliche Anzahl von Leuten hatte<br />
sich eingefunden. In Anwesenheit des<br />
2. Vorsitzenden des <strong>Blasmusik</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es<br />
Ludwigsburg, Gerhard Wilpert,<br />
wurde die vorbereitete Satzung in<br />
Kraft gesetzt und eine geschäftsfähige<br />
Vorstandschaft gewählt. Zahlreiche<br />
Anwesenden besiegelten zugleich an<br />
diesem Gründungsabend mit ihrer<br />
Unterschrift ihre Mitgliedschaft im
Aus den Vereinen<br />
neuen Musikverein Affalterbach.<br />
In den folgenden Jahren erlebte der<br />
MVA einen sehr beachtlichen Aufschwung,<br />
mit einer jährlich steigenden<br />
Zahl von Auszubildenden und von fördernden<br />
Mitgliedern. Dazu beigetragen<br />
hat u.a. eine konsequente Öffentlichkeitsarbeit,<br />
die eine breite Unterstützung<br />
des Vereins seitens der<br />
Gemeinde Affalterbach wie auch aus<br />
der Bevölkerung bewirkte. Vom ersten<br />
Jahr an war die Teilnahme am Affalterbacher<br />
Straßenfest obligatorisch.<br />
Zur Programmgestaltung dazu ergaben<br />
sich enge Kontakte zu mehreren<br />
Musikvereinen aus dem Kreis Ludwigsburg<br />
und dem Rems-Murr-Kreis,<br />
man tauscht sich gerne aus. Besonders<br />
feste Bande verbinden den MV<br />
Affalterbach mit den Vereinskameraden<br />
aus Burgstetten und Erdmannhausen.<br />
Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung<br />
wurden seitens eines Mitglied<br />
der freiwilligen Feuerwehr Affalterbach<br />
im Jahre 1995 ein Kontakt zu<br />
den Schwartenberg-Musikanten aus<br />
Heidersdorf im Erzgebirge vermittelt.<br />
Mit Besuchen von beiden Seiten und<br />
Auftritten wird diese Freundschaft<br />
seither gepflegt.<br />
Für die Gemeinde Affalterbach<br />
nahm die Aktivenkapelle des MVA im<br />
September 1996 an einer Fahrt in die<br />
ungarische Partnergemeinde Téglás<br />
teil.<br />
Jährlich wiederkehrende kulturelle<br />
Akzente im Affalterbacher Veranstaltungskalender<br />
sind außer dem<br />
Straßenfest stets Ende Januar die<br />
Jahresfeier, ein Potpourri mit Musik,<br />
Stimmung, Humor, Tanz und einer<br />
Super-Tombola. Im April folgt das<br />
Frühlingskonzert in der dann prachtvoll<br />
geschmückten Lemberghalle (das<br />
Bürgerhaus ‘Kelter’ hatte sich sehr<br />
bald als zu klein erwiesen) die Kirbe<br />
mit dem traditionellen Rehbraten<br />
sowie die Teilnahme am Weihnachtsmarkt<br />
des örtlichen BdS.<br />
Im zweiten Jahr seines Bestehens<br />
hatte der Musikverein Affalterbach<br />
einen sogenannten Informationsnachmittag<br />
«Rund um die <strong>Blasmusik</strong>»<br />
im Januar eingeführt. Damit sollte der<br />
breiten Öffentlichkeit das ganze Spektrum<br />
zu diesem Thema offeriert werden.<br />
Alle Instrumentenarten wurden<br />
aufgebaut, dazu leicht verständliche<br />
Literatur sowie Informationen zum<br />
Verein und zur Ausbildung ausgelegt.<br />
Insbesondere den Jugendlichen und<br />
deren Eltern sollte der ungezwungene<br />
Zugang zum Musizieren vermittelt<br />
werden. Einfach ‘mal so ein Instrument<br />
ausprobieren, das ist oftmals der<br />
Kick dabei.<br />
Diese sinnvolle Einrichtung wurde<br />
bis heute in jedem Jahr wiederholt,<br />
mit dem jährlich wiederkehrenden<br />
Erfolg.<br />
Das Frühlingskonzert entfällt aus<br />
Zeitgründen. Dafür gibt es ein Jubiläumsfest<br />
vom 22. bis 25. Juni <strong>2001</strong><br />
auf dem Festplatz beim Sportzentrum<br />
Holzäcker in Affalterbach<br />
Programm:<br />
Freitag, 22. Juni <strong>2001</strong><br />
Rockgruppe LANZELOT<br />
Samstag, 23. Juni <strong>2001</strong><br />
Großer Festakt<br />
Sonntag, 24. Juni <strong>2001</strong><br />
<strong>Blasmusik</strong> -livemit<br />
befreundeten Musikvereinen<br />
Montag, 25. Juni <strong>2001</strong><br />
Blaskapelle GLORIA<br />
Zum Ausklang des Festjahres findet<br />
im November ein Jubiläumskonzert<br />
in der Lemberghalle Affalterbach<br />
statt.<br />
G. Chittka und M. Kirchner<br />
Winterfeier des<br />
Musikvereins<br />
Gemmrigheim<br />
Jugend- und Blasorchester zeigten<br />
ihr Können<br />
<strong>Blasmusik</strong> vom Feinsten - das wurde<br />
dem Publikum am Abend des 2.<br />
Dezember 2000 in der gut besuchten<br />
Festhalle in Gemmrigheim geboten.<br />
Unter der Leitung von Irina<br />
Oppermann begann mit den<br />
Darbietungen der Jugendgruppe das<br />
Programm. Die Nachwuchsmusiker,<br />
die selbst durch ihr Programm führten,<br />
konnten anhand bekannter und<br />
beliebter Melodien wie z.B. «Amazing<br />
Grace» zeigen, was sie in den letzten<br />
Monaten in der Gruppe und im<br />
Unterricht gelernt hatten.<br />
Anschließend nahm die Jugendkapelle<br />
unter der Leitung des neuen<br />
Dirigenten José Mali auf der Bühne<br />
Platz. Die ca. 20 Musikerinnen und<br />
33<br />
Musiker boten dem Publikum eine<br />
beachtliche Auswahl verschiedener<br />
Musikrichtungen, bei der “Die Schöne<br />
und das Biest” als Highlight hervortrat.<br />
Auch die Jugendmusiker führten<br />
souverän selbst durch ihr Programm.<br />
Nach der Pause ging der Vorhang<br />
für das Blasorchester des Musikvereins,<br />
ebenfalls unter der Leitung von<br />
José Mali, auf. Die Ouvertüre zur<br />
Operette «Die schöne Galathé» ließ<br />
die Zuhörer ahnen, dass hier viel<br />
Probenarbeit vorangegangen war, das<br />
Schlagzeugsolo «Ich und mein Schlagzeug»<br />
mit Alexander Schölkopf als<br />
Solist zeigte, wie vielseitig ein Schlagzeug<br />
sein kann und mit der «Brinpolka»<br />
wurde vorrangig von den von<br />
Polkas nicht wegzudenkenden Tenorhörnern<br />
das Programm beendet. Annette<br />
Hartmann, die gekonnt durch<br />
das Programm führte, konnte noch<br />
eine Zugabe ansagen, und so verabschiedete<br />
sich das Blasorchester mit<br />
dem Marsch «Viribus Unitis» von<br />
dem begeisterten Publikum.<br />
Ehrungen und Jubiläen beim<br />
Musikverein Gemmrigheim<br />
Der Vorsitzende des Musikvereins,<br />
Jörg Frauhammer, nutzte die Gelegenheit,<br />
um im Namen des Vereins<br />
und des <strong>Kreisverband</strong>es offiziell und<br />
in der Öffentlichkeit «Danke» zu<br />
sagen an Personen, die über lange<br />
Jahre hinweg einer guten Sache gedient<br />
haben.<br />
Begonnen wurde mit den Ehrungen<br />
der Aktiven Musiker, die Herr Roland<br />
Haug von Seiten des <strong>Kreisverband</strong>es<br />
übernahm. Geehrt wurden für 20 Jahre<br />
Aktive Mitgliedschaft: Klaus<br />
Herbst, Annette Hartmann, Markus<br />
Hartmann, Thomas Seiz, Jochen<br />
Schanta, Michael Kraft, Martina Frauhammer,<br />
Simone Fink und Dagmar<br />
Schweiker. Für 10 Jahre Aktive Mitgliedschaft<br />
wurde Jörg Schäfer geehrt.<br />
Jörg Frauhammer ehrte von Seiten<br />
des Vereins für 50 Jahre Aktive Mitgliedschaft<br />
Walter Benz, und für 50<br />
Jahre Fördernde Mitgliedschaft Kurt<br />
Laitenberger, Gerhard Reisinger, Herbert<br />
Reisinger, Eugen Bezner, Günther<br />
Schweiker und Matthias Wölfl.<br />
Für 40 Jahre Fördernde Mitgliedschaft<br />
wurden Hans Rommel, Konrad<br />
Nolte, Eduard Grosse, Heinz Langerjahn,<br />
Albert Weber und Adolf Rösch
Aus den Vereinen<br />
geehrt.<br />
Für 25 Jahre Aktive Mitgliedschaft<br />
wurde Hermann Röser, und für 25<br />
Jahre fördernde Mitgliedschaft wurden<br />
Sigmund Frank, Adalbert Frauhammer<br />
und Inge Bayha geehrt.<br />
Zwei Ehrenmitglieder des Musikvereins<br />
Gemmrigheim wurden ernannt.<br />
Zum einen Gottlob Bayha, für<br />
25 Jahre Aktive Mitgliedschaft und für<br />
seinen Einsatz in der Big Band für das<br />
jazzbegeisterte Publikum, zum anderen<br />
Friedrich Nolte, für 25 Jahre fördernde<br />
Mitgliedschaft und seinen<br />
Einsatz für die Zusammenarbeit des<br />
Kleintierzuchtvereins mit dem Musikverein.<br />
Karin Röser<br />
Rockparty war ein<br />
Volltreffer<br />
Die erste Veranstaltung des Musikvereins<br />
Gemmrigheim im Keller unter<br />
dem Alten Schulhaus, die außerhalb<br />
des allseits bekannten Kelterfests<br />
stattfand, war ein Volltreffer. Etwa<br />
200 Besucher zwischen 16 und 60<br />
waren am 26.01.01 gekommen, um<br />
sich bei der «Rock Party» mit der<br />
Gruppe «Wet Basement» einheizen zu<br />
lassen.<br />
Vor einiger Zeit hatte der Musikverein<br />
den Keller unter dem Alten<br />
Schulhaus hergerichtet, um ihn insbesondere<br />
während des Kelterfestes<br />
(dieses Jahr vom 07. bis 10.<br />
September) und des Straßenfestes (30.<br />
Juni/01. Juli <strong>2001</strong>) für Veranstaltungen<br />
zu nutzen.<br />
Ermutigt nicht zuletzt durch die<br />
Anregungen zahlreicher Gäste, hat<br />
man sich vorgenommen, auch das<br />
Jahr über das Gemmrigheimer Kulturleben<br />
mit Veranstaltungen und<br />
Konzerten verschiedenster musikalischer<br />
Richtungen zu bereichern.<br />
Wie an diesem Freitag zu sehen war,<br />
kam diese Idee bei den vielen Besuchern<br />
aus Gemmrigheim und der<br />
Umgebung bestens an.<br />
Die Band «Wet Basement» hat sich<br />
für diese Auftaktveranstaltung als<br />
Glücksgriff erwiesen. Die Interpretationen<br />
von Titeln wie z.B. von Toto,<br />
Whitesnake, Police oder Brian Adams<br />
u.v.m., stießen beim Publikum auf<br />
begeisterte Zustimmung. Auch eine<br />
Reihe von gesanglich sehr anspruchsvollen<br />
Balladen brachten die fünf<br />
Band-Mitglieder hervorragend rüber.<br />
Die zahlreich vertretenen Gäste, die<br />
schon eine etwas längere Zeit dem<br />
Jugendalter entwachsen sind, fühlten<br />
sich z.B. bei «Wish you were here»<br />
und einer Reihe weiterer Klassiker<br />
sehr wohl.<br />
Im Programm der Band war für<br />
jeden etwas Passendes dabei, die<br />
Stimmung im Keller war hervorragend.<br />
Es hat riesig Spaß gemacht !<br />
Veranstalter und Gäste freuen sich<br />
schon heute auf weitere Konzerte im<br />
Keller des Musikvereins.<br />
Karin Röser<br />
Hauptversammlung<br />
des Musikvereins<br />
Gemmrigheim<br />
Nachdem im letzten Jahr bei der<br />
Hauptversammlung des Musikvereins<br />
Gemmrigheim eine weitreichende<br />
Satzungsänderung beschlossen wurde,<br />
konnte in diesem Jahr ein erstes<br />
Resümé gezogen werden. Nach der<br />
Eröffnung durch ein Blechbläsersextett<br />
begrüßte der Vorsitzende Jörg<br />
Frauhammer eine stattliche Anzahl<br />
von Mitgliedern im Disco-Keller des<br />
Musikvereins, unter Ihnen auch die<br />
Gemmrigheimer Bürgermeisterin Monika<br />
Tummescheit.<br />
34<br />
Den Rechenschaftsbericht der Vorsitzenden<br />
legte der Stv. Vorstzende Uli<br />
Schölkopf ab. Er konnte von einem<br />
ereignisreichen Jahr berichten. Musikalisch,<br />
organisatorisch und im<br />
Wirtschaftsbetrieb wurde viel erarbeitet<br />
und viel erreicht. Dies führte er in<br />
erster Linie auf die neue Organisationsstruktur<br />
mit verteilter Verantwortung<br />
zurück. Die Arbeit in den<br />
Teams setzte ungeahnte Aktivitäten<br />
frei, und selten konnten so viele<br />
Mitglieder in die Entscheidungsfindung<br />
und die Arbeit in der Vereinsführung<br />
eingebunden werden.<br />
Zwei prägende Ereignisse im vergangenen<br />
Jahr waren die Kündigung<br />
der bisherigen Dirigentin aus gesundheitlichen<br />
Gründen gleich zu Anfang<br />
des Jahres und die Verpflichtung des<br />
neuen Dirigenten José Mali im<br />
Herbst. Durch die gute Zusammenarbeit<br />
im Vorstand und den Orchestern<br />
sowie die Bereitschaft des<br />
damaligen<br />
Vizedirigenten<br />
Jochen Hartmann,<br />
die dirigentenlose<br />
Zeit zu überbrükken,<br />
konnte man<br />
das erste Halbjahr<br />
musikalisch «ohne<br />
Blessuren» überstehen.<br />
Der Stv.<br />
Vorsitzende zog<br />
ein ausgesprochen<br />
positives Resümé<br />
der letztjährigen<br />
Änderung der Organisationsstruktur<br />
und charakterisierte das vergangene<br />
Jahr mit «neu, aufregend und in jeder<br />
Hinsicht erfolgreich».<br />
Nach dem Bericht der Vorsitzenden<br />
gaben die Teamleiter Susi Mayer<br />
(Musikorganisation), Klaus Herbst<br />
(Wirtschaft) und Alex Schölkopf (Jugend)<br />
ihre Berichte ab. Da die Leiterin<br />
des Teams Öffentlichkeitsarbeit Karin<br />
Röser ein paar Tage vor der Versammlung<br />
ein Kind zur Welt gebracht<br />
hatte (Herzlichen Glückwunsch!), verlas<br />
ihr Stellvertreter Rolf Schweiker ihren<br />
Bericht.<br />
Die Anwesenden waren erstaunt von<br />
den vielfältigen Aktivitäten, die in den<br />
Teams hinter den Kulissen ablaufen,<br />
damit der Verein funktioniert. Insbesondere<br />
der erstmalig vorgestell-te<br />
Bericht aus dem Wirtschaftsbereich<br />
fand bei den Anwesenden großes<br />
Interesse. Kaum einer wußte bisher,<br />
wie viele Helfer denn bei einem Fest<br />
im Einsatz sind, welche Auflagen der<br />
Wirtschaftskontrolldienst macht<br />
u.v.m.<br />
Alex Schölkopf konnte von einem
Aus den Vereinen<br />
ereignisreichen Jahr im Jugendbereich<br />
berichten. Einige der Höhepunkte<br />
waren das Jugendkritikspiel,<br />
die Konzertreise in den Holiday-Park<br />
und die Videonacht. Im Bereich<br />
Öffentlichkeitsarbeit wurde über die<br />
Aufgabenverteilung im neu gebildeten<br />
Team, besonders die erfolgreiche<br />
Hinzuziehung externer Helfer berichtet.<br />
Für das neue Jahr ist geplant wieder<br />
einmal ein aktuelles Gruppenbild<br />
anfertigen zu lassen.<br />
Im Rahmen des Berichts vom Team<br />
Musikorganisation konnte zum<br />
wiederholten Male Thomas Seiz als<br />
Bester in der Anwesenheitsliste über<br />
Proben und Auftritte ausgezeichnet<br />
werden. Die Auszeichnung nahm<br />
Daniel Fuchs als Stv. Leiter des Teams<br />
Musikorganisation vor. Auf Platz zwei<br />
und drei folgten Susi Mayer und Alex<br />
Schölkopf.<br />
In Vertretung des Dirigenten José<br />
Mali verlas der Vizedirigent und<br />
Sprecher des Musikbeirats Hermann<br />
Röser seinen Bericht. Die musikalische<br />
Arbeit laufe sehr gut, man habe<br />
sich gut aneinander gewöhnt. Das<br />
Jahreskonzert vom vergangenen<br />
Dezember konnte sich hören lassen.<br />
Er zog eine ausgesprochen positive<br />
Bilanz der halbjährigen Zusammenarbeit.<br />
In seinem eigenen Bericht ging<br />
Röser auf die erfolgreiche musikalische<br />
Arbeit im Blasorchester und dem<br />
auch von José Mali geleiteten<br />
Jugendorchester ein.<br />
Die Teamleitung des Finanzteams<br />
wird derzeit vom Vorsitzenden Jörg<br />
Frauhammer übernommen. Er konnte<br />
der Versammlung von einem wirtschaftlich<br />
gut gelaufenen Jahr berichten.<br />
Nachdem die Buchhaltung nun<br />
komplett auf EDV umgestellt wurde,<br />
ist das Kassierge-schäft, besonders der<br />
Jahresabschluß und die Erstellung der<br />
Steuererklärungen sehr ver-einfacht<br />
worden. Außerdem hob er die gute<br />
Zusammenarbeit mit den Finanzbehörden<br />
hervor.<br />
Die Zuhörer nahmen die teilweise<br />
mit Bildern und Folienpräsentationen<br />
unterstützten Berichte wohlwollende<br />
zur Kenntnis.<br />
Nachdem die Kassenprüferinnen<br />
Margaret Schanta und Susanne<br />
Burkhardt eine einwandfreie Kassenführung<br />
bescheinigten, führte die<br />
Bürgermeisterin Monika Tummescheit<br />
die Entlastung der Vorstandschaft<br />
durch, die einstimmig erteilt<br />
wurde. In ihrer kurzen Ansprache ging<br />
die Bürgermeisterin auf die gute Zusammenarbeit<br />
mit dem Musikverein<br />
ein und hob die Leistungen hervor, die<br />
der Verein für die Gemeinde erbringt.<br />
Eine Neuerung bei der diesjährigen<br />
Hauptversammlung war die Verabschiedung<br />
eines Haushaltsplans. Der<br />
Vorsitzende stellte die Eckpunkte des<br />
Haushaltsplans vor und ging auf<br />
wesentliche Grundlagen ein. Neben<br />
der Erhöhung der Planungssicherheit<br />
für den Verein hat der Haushaltsplan<br />
insbesondere die Funktion, den Teams<br />
Gelder zuzuweisen, mit denen sie<br />
dann eigenverantwortlich wirtschaften<br />
können. So weist der Haushaltsplan<br />
für einzelne Positionen die Gesamtsummen<br />
der zur Verfügung stehenden<br />
Gelder aus und, von wem und<br />
bis zu welcher Höhe diese im Einzelfall<br />
bewirtschaftet werden können. Diese<br />
Vorgehensweise ist ein weiterer<br />
Schritt zu einer Vereinfachung der<br />
Vorstandsarbeit im Sinne der letztjährigen<br />
Strukturreform. Die Versammlung<br />
stimmte dem Haushaltsplan anschließend<br />
ohne Gegenstimme zu.<br />
Ohne Gegenstimme waren auch die<br />
Ergebnisse bei den wie immer geheimen<br />
Wahlen. Wieder gewählt wurde<br />
Jörg Frauhammer als Vorsitzender,<br />
Karin Röser als Leiterin des Teams<br />
Öffentlichkeitsarbeit sowie der Stv.<br />
Leiter des Jugendteams Jürgen Kraft.<br />
Neu gewählt wurde Matthias Ivenz,<br />
der nun als Stv. Leiter des Wirtschaftsteams<br />
fungiert. Dieses Amt<br />
hatte bisher Thomas Seiz inne, der<br />
sich nun schwerpunktmäßig um die<br />
Bewirtschaftung des Disco-Kellers<br />
kümmert. Im Amt bestätigt wurde<br />
außerdem die Kassenprüferin Margaret<br />
Schanta. Aus dem Blas- und Jugendorchester<br />
waren auch zwei Wahlen<br />
bekanntzugeben. Das Blasorchester<br />
bestimmte Susi Mayer wieder zur<br />
Leiterin des Teams Musikorganisation,<br />
die Jugendlichen wählten Larissa<br />
Oppermann zu ihrer Sprecherin.<br />
Aus der abschließenden Vorschau<br />
auf das neue Vereinsjahr ist besonders<br />
die dreitägige Konzertreise auf das<br />
Bundesmusikfest nach Friedrichshafen<br />
und nach Österreich hervorzuheben.<br />
Martina Frauhammer vom<br />
Ausflugs-Team berichtete, wohin es<br />
gehen soll und was geplant ist.<br />
35<br />
Zum Abschluß dankte der Vorsitzende<br />
allen Verantwortlichen für die<br />
gute Zusammenarbeit. Die Anwesenden<br />
kamen zu dem Schluß, daß die<br />
letztjährige Reform eine gute Sache<br />
war. Und wie es bei den Musikern<br />
üblich ist, saß man noch bis lange nach<br />
Mitternacht gut gelaunt im urigen<br />
Keller beisammen. (jf)<br />
90 Jahre Musikverein<br />
Korntal<br />
Im Jahr 1911 wurde der Musikverein<br />
Korntal zunächst als Posaunenchor<br />
gegründet. 1918 übernahm ein ehemaliger<br />
Militärmusiker die Leitung des<br />
Vereins und sorgte für eine<br />
Neuorientierung des Vereins, der bald<br />
bei allen möglichen Gelegenheiten<br />
spielte. 1936 wurde der Verein von<br />
«übergeordneten Institutionen» übernommen<br />
und mit Beginn des zweiten<br />
Weltkrieges schien sein endgültiges<br />
Ende gekommen.<br />
Nach dem Ende des Krieges fanden<br />
sich wieder engagierte Musiker, die<br />
den Verein wieder aktivierten. Die<br />
Leistungen des Vereins wuchsen stetig.<br />
1958 wurde der Verein Mitglied im<br />
Deutschen Volksmusikerbund e.V.. Im<br />
Jahr 1988 konnte das eigenen<br />
Vereinsheim eingeweiht werden, das<br />
dem Verein ein Garant für ein attraktives<br />
Vereinsleben geworden ist. Im<br />
Korntaler Gemeindeleben nahm der<br />
Verein eine festen Platz ein den er bis<br />
heute noch einnimmt.<br />
Mit der Jubiläumsfeier am 31. März<br />
<strong>2001</strong> und dem Zeltfest vom 7. - 10.<br />
September <strong>2001</strong> wird das Jubiläum<br />
würdig gefeiert.<br />
Wolfgang Kröker
Aus den Vereinen<br />
Musikverein Stadtkapelle Gerlingen - Hauptversammlung <strong>2001</strong><br />
Stabwechsel der Vorsitzenden Manfred Huber, Frank Eyssele, Gerd Rieger,<br />
Heinz Sickinger (v.l.n.r.)<br />
Die Hauptversammlung wurde traditionell<br />
von der Stadtkapelle mit dem<br />
Marsch «Andulka» eröffnet. Anschließend<br />
begrüßte der erste Vor-sitzende<br />
Heinz Sickinger die zahlreich<br />
erschienen Mitglieder und Musiker.<br />
Sein besonderer Gruß galt den Ehrenmitgliedern<br />
Albert Weidle und Dietrich<br />
Schönfelder sowie den Herren<br />
Gemeinderäten Karl Grob, Horst<br />
Kleppel, Klaus Sickinger und Rudolf<br />
Sickinger.<br />
Nach dem sich die Versammlung<br />
zum Gedenken an die im letzten Jahr<br />
verstorbenen Mitgliedern erhoben<br />
hatte folgten die Berichte über das vergangene<br />
Geschäftsjahr.<br />
Heinz Sickinger blickte auf 18 Jahre<br />
Amtszeit zurück da er bei der nachfolgenden<br />
Wahl nicht wieder zur Verfügung<br />
stehen wird. Er hob besonders<br />
die gute Zusammenarbeit mit der<br />
Stadtverwaltung und dem Gemeinderat<br />
hervor und dankte für das ihm<br />
entgegengebrachte Vertrauen und die<br />
dem Verein zugekommene Unterstützung.<br />
Stefan Geyer und Steffen Schramm<br />
riefen in ihren Geschäftsberichten die<br />
Ereignisse des vergangenen Jahres<br />
noch einmal in Erinnerung.<br />
Die positive finanzielle Entwicklung<br />
des Vereins wurde von Matthias Widmann<br />
dargestellt. Er dankte allen<br />
Spendern und Sponsoren für die beispielhafte<br />
Unterstützung im vergangenen<br />
Jahr. Die Kassenrevisoren Dietrich<br />
Schönfelder und Kurt Kaltwasser<br />
bescheinigten dem Kassier einwandfreie<br />
und ordentliche Kassenführung<br />
und baten um Entlastung, die einstimmig<br />
erfolgte.<br />
Anschließend folgte die einstimmige<br />
Entlastung der Vorstandschaft.<br />
Bei der anschließenden Wahl wurden<br />
von der Versammlung einstimmig<br />
gewählt:<br />
1. Vorsitzender: Gerd Rieger<br />
2. Vorsitzender: Frank Eyssele<br />
Kassier: Matthias Widmann<br />
Die neue Vorstandschaft mit Revisoren<br />
36<br />
Schriftführer: Stefan Geyer<br />
Jugendleiter: Florian Barwitzky<br />
Wirtschaftsführer: Gerlinde und<br />
Roland Dach<br />
Beisitzer: Birgit Dach, Steffen<br />
Schramm, Andreas Flegel, Andreas<br />
Gloss, Stephan Retter<br />
Revisoren: Dietrich Schönfelder,<br />
Kurt Kaltwasser<br />
In seiner Antrittsrede bedankte sich<br />
Gerd Rieger für das ihm entgegengebrachte<br />
Vertrauen und glaubt an die<br />
gute Zusammenarbeit des ganzen<br />
Teams.<br />
Aus Ihren Ämtern ausgeschieden<br />
sind nach 18 jähriger Amtszeit der<br />
erste Vorsitzende Heinz Sickinger und<br />
der zweite Vorsitzende Manfred Huber.<br />
Der neue erste Vorsitzende Gerd<br />
Rieger überreichte daher Heinz und<br />
Rosa Sickinger, deren Unterstützung<br />
bei der Arbeit ihres Gatten nicht unerheblich<br />
war, sowie Manfred Huber ein<br />
Präsent für die langjährige Tätigkeit.<br />
Unter dem Tagesordnungspunkt<br />
Anträge wurde über die Beitragsanpassung<br />
abgestimmt. Es wurde einstimmig<br />
beschlossen, daß der Beitrag<br />
ab 01.01.2002 auf 25,00 Euro angepasst<br />
wird.<br />
Den Abschluss der Hauptversammlung<br />
machte die Stadtkapelle mit den<br />
Musikstücken «Abschied der<br />
Gladiatoren», «Astronauten Marsch»<br />
und «Alte Kameraden».<br />
Stefan Geyer
MV Vaihingen - mit Schwung ins neue Jahr<br />
Aus den Vereinen<br />
Kammerchor mit pfiffigen<br />
Variationen<br />
«Warum denn in die Ferne schweifen,<br />
wenn das Gute liegt so nah!»<br />
Dieser Satz galt am 1. Januar für<br />
Freunde eines stimmungsvollen und<br />
abwechslungsreichen Neujahrskonzertes.<br />
Um solch ein Konzert zu erleben,<br />
muss man nicht nach Wien fahren,<br />
denn auch in Vaihingen ist etwas<br />
geboten. Zum sechsten Male bereits<br />
veranstalteten der Musikverein Vaihingen<br />
und das Städtische Kulturamt<br />
gemeinsam das Neujahrskonzert. Wie<br />
sehr sich die Qualität des Konzertes<br />
herumgesprochen hat, konnte man<br />
am Besuch deutlich sehen. So konnte<br />
der erste Vorsitzende des MVV,<br />
Gerhard Bach, viele Besucher begrüßen.<br />
Nur auf der Empore waren noch<br />
die hintersten Reihen frei. Noch kein<br />
Neujahrskonzert war bisher so gut<br />
besucht, was sicher auch<br />
daran lag, dass es dieses<br />
Jahr weder Schnee noch<br />
Eis gab, die die Besucher<br />
hätten abhalten können.<br />
Den über 70 Musikerinnen<br />
und Musikern<br />
und ihrem Dirigenten<br />
Musikdirektor Bruno<br />
Gießer war die Freude,<br />
vor vollen Rängen zu<br />
spielen, auch deutlich<br />
anzumerken. Dennoch,<br />
auch trotz durchfeierter<br />
Nacht, ging das Orchester<br />
von Beginn an konzentriert zu<br />
Werke. Der MVV eröffnete das Konzert<br />
mit der Ouvertüre zur Oper<br />
«Nabucco» von Giuseppe Verdi, desssen<br />
Todestag sich heuer zum hundertsten<br />
Male jährt. Die Oper machte<br />
Verdi über Nacht berühmt, viele der<br />
Melodien, wie etwa der Gefangenenchor,<br />
waren schon zu Verdis Lebzeiten<br />
wahre Gassenhauer, die jedes Kind<br />
kannte. Schön spielten die Blechbläser<br />
das feierliche Anfangsthema, nicht<br />
minder schön erklang später eben<br />
jener Gefangenenchor, zuerst von der<br />
Oboe, dann vom ganzen Orchester.<br />
Auch in schnellen, kräftigen Mittelund<br />
Schlussteil hatte Bruno Gießer<br />
seine Mannschaft jederzeit im Griff<br />
und sorgte dafür, dass sie trotz allem<br />
Temperament nicht über die Stränge<br />
schlug. So klangen selbst sehr schnellle<br />
Läufe stets sicher und kontrolliert,<br />
ohne hölzern und ausdruckslos zu wirken.<br />
Die Ouvertüre war ein würdiger<br />
Auftakt für das Konzert und das neue<br />
Jahr beim Musikverein.<br />
Nicht weniger leidenschaftlich und<br />
temperamentvoll war das nächste<br />
Werk, eine Zusammenstellung der<br />
schönsten Melodien aus der Oper<br />
«Carmen» von Georges Bizet. Fast<br />
jedes Stück ist dem Publikum bekannnt,<br />
sei es der Zigeunertanz, der Marsch<br />
der Straßenjungen oder die Habanera.<br />
Dementsprechend nah am Original<br />
sollte man sich halten, wenn man<br />
diese Melodien spielt. Dies tat der<br />
MVV auch, wechselte problemlos von<br />
leisen und verführerischen zu schnelllen,<br />
kräftige Teilen und kam zu einem<br />
stürmischen Abschluss. Das Publikum<br />
dankte es Dirigent und Musikern mit<br />
reichlich Applaus. Das letzte Stück des<br />
ersten, eher klassischen Blockes war<br />
die Tenorarie «Nessun Dorma» aus<br />
der Oper «Turandot» von Giacomo<br />
Puccini. Der Titel heißt übersetzt<br />
«Keiner schlafe». Diese Gefahr bestand<br />
auch nicht, da das Stück zwar<br />
ruhig im Tempo, aber im Charakter<br />
sehr leidenschaftlich ist. Das Orchester<br />
durfte in der Melodie schwelgen,<br />
gewaltige Crescendi spielen,<br />
nahm sich aber auch immer wieder<br />
zurück, wo erforderlich. Nach dem<br />
letzten Ton war im Publikum ein kurzer<br />
Moment Schweigen, als wollte<br />
man der schon verklungenen Melodie<br />
noch nach lauschen. Erst dann kam<br />
um so herzlicherer Beifall auf.<br />
Nach einer kurzen Umbaupause<br />
37<br />
kam dann eine absolute Premiere. Der<br />
Kammerchor Vaihingen wirkte zum<br />
ersten Mal überhaupt bei einem<br />
Konzert des Musikvereins mit. Dementsprechend<br />
gespannt waren Publikum<br />
und Musiker, als die 17 Sängerinnen<br />
und Sänger und ihre Chorleiterin<br />
Lieselotte Kubesch die Bühne<br />
betraten. Sie sollten nicht enttäuscht<br />
werden. Der Kammerchor sang Variationen<br />
auf Schuberts bekanntes<br />
Lied «Die Forelle». Franz Schöggl verband<br />
in seinen Variationen Melodie<br />
und Text des Originals sehr geschickt<br />
mit Werken anderer Komponisten<br />
und Stilen verschiedener Länder. So<br />
erklang zu Beginn «Eine kleine<br />
Nachtforelle», wobei Mozarts «Kleine<br />
Nachtmusik» wirklich deutlich herauszuhören<br />
war. Ebenso gab es eine<br />
sehr ernste, schwere Variation im Stile<br />
Beethovens ebenso wie eine «Wolgaforelle»<br />
im russischen Stil mit schönem<br />
sonorem Bassgesang<br />
und eine lustig-fröhliche<br />
italienische<br />
Variation. Jede<br />
Variation wurde von<br />
einem witzigen Vierzeiler<br />
angekündigt.<br />
Diesen Part übernahm<br />
MVV-Musikerin Elke<br />
Lang, die ebenso<br />
frisch und souverän<br />
durch das gesamte<br />
Programm führte, wie<br />
sie die Vierzeiler vortrug.<br />
Dem Chor gelang<br />
es durchweg, die besonderen stilistischen<br />
Merkmale des jeweiligen<br />
Komponisten oder Musikstils, an den<br />
man sich gerade anlehnte, hervorzuheben.<br />
Dabei ging jedoch nie der<br />
Bezug zum Original von Schubert verloren.<br />
Viele Besucher empfanden den<br />
Auftritt des Chors auch als nette<br />
Abwechslung im Programm. Für seine<br />
Leistung erhielt der Kammerchor<br />
dann auch reichlich Applaus, Chorleiterin<br />
Lieselotte Kubesch bekam am<br />
Ende des Konzerts von MVV-Chef<br />
Bach einen Blumenstrauß als Anerkennung<br />
der Arbeit, die hier in relativ<br />
kurzer Zeit schon geleistet worden ist,<br />
besteht der Kammerchor doch erst seit<br />
1993.<br />
Danach war der MVV wieder an der
Aus den Vereinen<br />
Reihe und zeigte mit dem «Radetzky<br />
Marsch» von Johann Strauß (Vater)<br />
ein starkes Kontrastprogramm zu<br />
Schubert, bzw. Schöggl. Elke Lang<br />
erklärte schmunzelnd, dass man mit<br />
dem wohl berühmtesten Marsch der<br />
Welt mit den Wiener Philharmonikern<br />
gleichziehen wolle. Vergleiche zwischen<br />
den beiden Orchestern verbieten<br />
sich zwar, doch klatschte das<br />
Vaihinger Publikum mindestens so<br />
begeistert mit wie das in Wien. Auf<br />
den Vater folgt der Sohn, so auch in<br />
der Musik. Die Schnellpolka «Leichtes<br />
Blut» von Johann Strauß (Sohn)<br />
gehört ebenso zum Programm der<br />
Wiener Philharmoniker. Bruno Gießer<br />
hielt sein Orchester zu schnellem,<br />
spritzigem Spiel an, ohne dass das<br />
Stück grob geklungen hätte. Vielmehr<br />
entsprach es der Ankündigung auf den<br />
Plakaten: «Prickelnde Musik bekannter<br />
Komponisten».<br />
Dass man wirklich für jeden etwas<br />
bieten wollte, zeigten die nächsten beiden<br />
Programmpunkte, beides Medleys<br />
und doch völlig verschieden. «Bye Bye<br />
Spiritual» von Luigi di Ghisallo enthielt,<br />
wie der Titel schon sagt, amerikanische<br />
geistliche Lieder, die der<br />
MVV mit teils amerikanischem<br />
Schwung, teils mit feierlicher Besinnlichkeit<br />
darbot. Besondere Erwähnung<br />
verdient Oliver Bickel an der Solotrompete<br />
mit seinem warmen und gefühlvollen<br />
Spiel bei «Amacing Grace».<br />
Dem Orchester merkte man an, dass<br />
auch diese modernere Musik ihm<br />
wirklich Spaß macht, kein Wunder bei<br />
so vielen noch sehr jungen Musikern.<br />
Das nächste Medley war im wahrsten<br />
Sinne des Wortes «weltlicher», denn<br />
es erklangen nun «World Hits».<br />
Weltberühmte Titel wie «Don’t cry for<br />
me Argentina», «We are the Champions»<br />
oder «One Moment in Time»<br />
verleiteten zum Mitsingen. Auch hier<br />
führte Bruno Gießer sein Orchester<br />
sicher durch Tonart- und Taktwechsel<br />
und schaffte nahtlose Übergänge zwischen<br />
den Stücken. Das letzte Stück,<br />
«Abschied der Gladiatoren» war wieder<br />
ein Jubiläumswerk, denn es wurde<br />
vor genau 100 Jahren von Herrmann<br />
Ludwig Blankenburg geschrieben.<br />
Zudem stand der Marsch (mit einem<br />
fröhlichen Solo von Claudia Wagner<br />
an der Piccoloflöte) sinnbildlich für<br />
die Musiker. Sie hatten sich in der<br />
Arena bravourös geschlagen und durften<br />
nun den Triumph, hier den minutenlangen<br />
Applaus, genießen.<br />
Das schrie nach Zugabe. Doch selbst<br />
nach der ersten Zugabe, der Ouvertüre<br />
zu «Dichter und Bauer» von Franz von<br />
Suppé, durften die Musiker noch nicht<br />
von der Bühne. So war noch der «Tanz<br />
I» aus Dmitri Shostakovichs «Jazz<br />
Suite» fällig, bei dem Orchester und<br />
Dirigent zeigten, welch rasantes<br />
Tempo sie auch nach einem anstrengenden<br />
Konzert noch gehen können.<br />
Insgesamt war dieses Neujahrskonzert<br />
das bisher wohl beste und erfolgreichste.<br />
Durch die Beteiligung des<br />
Kammerchors sowie die große Vielseitigkeit<br />
des Großen Blasorchesters<br />
des MVV konnten sicherlich viele<br />
Besucher, die zum ersten Male da<br />
waren, überzeugt werden, im nächsten<br />
Jahr wieder zu kommen. So kann das<br />
noch junge Neujahrskonzert noch<br />
stärker zum festen Programmpunkt<br />
im Vaihinger Kulturleben werden.<br />
Frank Hönekop<br />
38<br />
16. Fußballturnier<br />
für Musikvereine in<br />
Schwieberdingen<br />
Am 19. und 20.5.<strong>2001</strong> findet in<br />
Schwieberdingen das traditionelle<br />
Hallenfußballturnier für Musikvereine<br />
Vereine statt.<br />
Da am Samstagabend, 19.5.<strong>2001</strong>,<br />
das Karel Gott Konzert mit dem KJO<br />
stattfindet, wird der Spielplan so<br />
gestaltet, dass auch der Besuch dieses<br />
Ereignisses möglich ist.<br />
Informationen gibt es unter der folgenden<br />
E-Mail-Adresse:<br />
BJLoewe@aol.com<br />
Die verbindliche Anmeldung muss<br />
bis spätestens 31.3.<strong>2001</strong> erfolgt sein!
Nachrufe<br />
Rupert Weiß -<br />
MVSK Besigheim<br />
Diplmom-Dirigent Rupert Weiß<br />
verstarb im Alter von 66 Jahren<br />
Rupert Weiß, der siet seinem 15.<br />
Lebensjahr tief mit fer <strong>Blasmusik</strong> verbunden<br />
war, verstarb am 15.11.2000<br />
im Alter von 66 Jahren. Er wurde am<br />
9.4.1934 in Budweis im Böhmerwald<br />
geboren und fand nach den Kriegswirren<br />
in Besigheim eine neue<br />
Heimat.<br />
Dort entdeckte er 1949 als 15-jähriger<br />
seine Liebe zur <strong>Blasmusik</strong>. Rupert<br />
Weiß begann mit der kleinen Trommel<br />
und soielte später Tenorhorn und<br />
Bass. Aber nur als aktiver Musiker in<br />
der Stadtkapelle Besigheim zu spielen<br />
war ihm nicht genug. So übernahm er<br />
von 1956 bis 1975 die Ausbildung der<br />
Jugendlichen im Verein und 1967<br />
noch zusätzlich die Aufgabe des <strong>Kreisverband</strong>s-Jugendleiters.<br />
Die damals<br />
noch in den Kinderschuhen steckende<br />
Ju-gendausbildung erreichte durch<br />
Ru-pert Weiß ein sehr hohes Niveau.<br />
Die Lehrgänge und Prüfungen, die<br />
regelmäßig im Schullandheim Strümpfelbrunn<br />
abgehalten wurden, baute<br />
er zu einer nicht mehr wegzudenkenden<br />
Institution aus. Für seine Leistungen<br />
als <strong>Kreisverband</strong>s-Jugendleiter<br />
wurde er 1987 von der Bläserjugend<br />
des Kreises zu ihrem Ehrendirigenten<br />
ernannt.<br />
An seinem 60. Geburtstag wurde<br />
Rupert Weiß zum Ehrendirigenten der<br />
Jugendkapelle in Besigheim ernannt<br />
und auch der Musikverein Murr<br />
ernannte ihn zum Ehrendirigenten.<br />
Dort hatte er 1972 die Jugendkapelle<br />
aufgebaut, deren musikalischer Leiter<br />
er dann 2 Jahrzehnte war und auch die<br />
aktive Kapelle dirigierte.<br />
Für seine Tätigkeiten hatte er die<br />
Förderermedaille in Gold und das<br />
CISM-Verdienstkreuz erhalten. Seit<br />
1989 war Rupert Weiß Ehrenmitglied<br />
beim Musikverein Stadtkapelle<br />
Besigheim.<br />
Rupert Weiß - MV<br />
Murr<br />
Rupert Weiß, Besigheim, Ausbilder<br />
- Dirigent - Kreisjugendleiter<br />
- verstorben<br />
Die <strong>Blasmusik</strong> im Kreis Ludwigsburg<br />
hat am 15. November 2000 eine<br />
große Persönlichkeit Herrn Rupert<br />
Weiß verloren, dessen Schaffenskraft<br />
neben seiner Familie, der <strong>Blasmusik</strong><br />
und hier insbesondere der Jugendausbildung<br />
galt. Von Jugend an bis zu<br />
seinem überraschenden Tod im Alter<br />
von erst 66 Jahren diente Rupert Weiß<br />
dem Musikverein Stadtkapelle Besigheim<br />
e.V. und hielt über fünfzig Jahre<br />
in Kameradschaft dem Verein die<br />
Treue.<br />
Seinem musikalischen Können und<br />
seiner Tatkraft hat die Stadtkapelle<br />
viel zu verdanken. Als aktiver Musiker,<br />
Jugendausbilder und Dirigent hat er<br />
für den Musikverein Außergewöhnliches<br />
geleistet und wurde in Würdigung<br />
seiner großen Verdienste zum<br />
Ehrenmitglied des Vereins und Ehrendirigenten<br />
der Jugendkapelle ernannt.<br />
Aber auch in Murr war Rupert Weiß<br />
Ehrendirigent des Musikvereins, den<br />
er mitgründete, aufbaute und dessen<br />
musikalischer Leiter er zwei Jahrzehnte<br />
war. «Ohne Rupert Weiß», so<br />
Bürgermeister und Vorsitzender des<br />
Musikvereins, Manfred Hollenbach,<br />
«gäbe es in Murr kein Blasorchester».<br />
1972 hat er mit organisatorischer<br />
Unterstützung der Gemeindeverwaltung<br />
begonnen, in einer Gemeinde, in<br />
der bis dahin die <strong>Blasmusik</strong> nicht zu<br />
Hause war, eine Jugendblaskapelle<br />
aufzubauen. Seiner großen Liebe zur<br />
<strong>Blasmusik</strong>, seinem Fleiß, seiner Zielstrebigkeit,<br />
seiner Ausdauer und seiner<br />
Verlässlichkeit ist es zu danken,<br />
dass aus den ganz schwierigen<br />
39<br />
Anfängen in Murr eine seit vielen<br />
Jahren gern gehörte Blaskapelle entstanden<br />
ist.<br />
Zahlreichen Buben und Mädchen<br />
hatte er vermittelt, wie man ein <strong>Blasmusik</strong>instrument<br />
spielt, Noten,<br />
Rhythmik, Melodie gelehrt. Aber auch<br />
Kameradschaft in einer Kapelle waren<br />
für ihn nicht leere Worte, sondern vorgelebte<br />
Realität. Durch seine musikalische<br />
Begabung und seine Liebenswürdigkeit<br />
gewann die <strong>Blasmusik</strong> in Murr<br />
zahlreiche Freunde und Gönner, die<br />
1978 den Musikverein Murr gründeten.<br />
Rupert Weiß war Dirigent, Jugendausbilder,<br />
Organisator und mit<br />
tatkräftiger Unterstützung seiner<br />
Ehefrau «Mädchen für alles» in den<br />
Anfängen des blasmusikalischen Lebens<br />
in Murr. Bis 1990 dirigierte er die<br />
aktive Kapelle, blieb dem Verein<br />
jedoch als Jugend- und Musikausbilder<br />
bis zu seinem allzu frühen Tod verbunden.<br />
Aber nicht nur seine musikalische<br />
Arbeit im Musikverein verband<br />
ihn und seine Familie mit Murr. Aus<br />
dieser Verbindung sind enge kameradschaftliche<br />
Kontakte erwachsen,<br />
die auch weitergepflegt und intensiviert<br />
wurden, als ihm seine Frau<br />
Margret im vergangenen Jahr im Tod<br />
voraus ging.<br />
Die große Begabung von Rupert<br />
Weiß als Musiker und Jugendausbilder<br />
blieb natürlich auch dem <strong>Blasmusik</strong>-<strong>Kreisverband</strong><br />
nicht verborgen<br />
und so wurde ihm schon in jungen<br />
Jahren die Auf-gabe des <strong>Kreisverband</strong>s-Jugendleiters<br />
übertragen.<br />
Rupert Weiß, dessen Namen in <strong>Blasmusik</strong>erkreisen<br />
des Landkreises Ludwigsburg<br />
einen besonderen Bekanntheitsgrad<br />
hat, wurde für sein<br />
Engament für die Allgemeinhaeit mit<br />
den höchsten Auszeichnungen des<br />
Deutschen <strong>Blasmusik</strong>verbandes und<br />
Internatio-nalen Musikbundes CISM<br />
bedacht und vom Land Baden-<br />
Württemberg mit der Verdienst-<br />
Medaille geehrt.<br />
In Anwesenheit zahlreicher Musiker<br />
und Vertreter von Musikvereinen und<br />
des <strong>Blasmusik</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es Ludwigsburg<br />
wurde er unter den Klängen<br />
der vereinten Orchester aus Besigheim<br />
und Murr beigesetzt.
Termine<br />
März <strong>2001</strong><br />
24.3.<strong>2001</strong> MV Ditzingen Frühjahrskonzert in der Stadthalle<br />
24.3.<strong>2001</strong> MV Erdmannhausen Jahresfeier in der Halle auf der Schray<br />
24.3.<strong>2001</strong> KVLB Hauptversammlung KVLB in Löchgau<br />
25.3.<strong>2001</strong> MV Walheim / KJO Gemeinschaftskonzert in der Gemeindehalle<br />
25.3.<strong>2001</strong> SO Bietigheim Bietigheimer Jubiläumskonzert im Kronenzentrum - 100 Jahre<br />
Bietigheim, 80 Jahre SO Bietigheim<br />
31.3.<strong>2001</strong> -1.4.<strong>2001</strong> BVBW Hauptversammlung BVBW in Biberach<br />
31.3.<strong>2001</strong> SK Gerlingen Frühjahrskonzert in der Stadthalle<br />
31.3.<strong>2001</strong> MV Kleiningersheim Jahreskonzert in der SKV-Halle in Großingersheim<br />
31.3.<strong>2001</strong> MV Korntal Festabend mit Konzert und Ball - 90 Jahre MVK<br />
April <strong>2001</strong><br />
7.4.<strong>2001</strong> - 12.4.<strong>2001</strong> KVLB D1-Lehrgang Nr. 1 in Strümpfelbrunn<br />
8.4.<strong>2001</strong> MV Eberdingen Jugendvorspiel in Nußdorf<br />
8.4.<strong>2001</strong> MV Bönnigheim Frühjahrskonzert<br />
13.4.<strong>2001</strong> - 18.4.<strong>2001</strong> KVLB D1-Lehrgang Nr. 2 in Strümpfelbrunn<br />
21.4.<strong>2001</strong> - 22.4.<strong>2001</strong> MV Vaihingen Bockbierfest in der Gerätehalle der Firma Ezel<br />
21.4.<strong>2001</strong> MV Oßweil Abschiedskonzert von José Mali im Forum am Schlosspark<br />
22.4.<strong>2001</strong> MV Gemmrigheim Musiktag in der Festhalle (Frühschoppenkonzert und Nachmittagskonzert)<br />
28.4.<strong>2001</strong> Tag der Volksmusik in Trossingen<br />
28.4.<strong>2001</strong> - 30.4.<strong>2001</strong> MV Bönnigheim Musikfest<br />
29.4.<strong>2001</strong> MV Löchgau Frühjahrskonzert in der Gemeindehalle<br />
30.4.<strong>2001</strong> MV Korntal Fest in den Mai am Vereinsheim<br />
Mai <strong>2001</strong><br />
1.5.<strong>2001</strong> OV Horrheim Klosterbergfest<br />
1.5.<strong>2001</strong> MV Walheim Blütenfest<br />
1.5.<strong>2001</strong> MV Erdmannhausen Waldfest Nr.1 am Lemberg<br />
1.5.<strong>2001</strong> MV Bissingen 1.-Mai Festle im Garten des MVB-Heims<br />
1.5.<strong>2001</strong> SK Gerlingen Maifest auf dem Schulhof der Pestalozzischule<br />
1.5.<strong>2001</strong> MV Münchingen Maitreff<br />
5.5.<strong>2001</strong> SO Kornwestheim Jahreskonzert und Abschiedskonzert von Herrn Rödiger<br />
5.5.<strong>2001</strong> - 6.5.<strong>2001</strong> MV Ditzingen Frühjahrshocketse vor dem Musikvereinsheim<br />
6.5.<strong>2001</strong> MV Vaihingen Benefizkonzert in der Stadtkirche<br />
12.5.<strong>2001</strong> MV Poppenweiler Konzert in der Kelter<br />
13.5.<strong>2001</strong> MV Oßweil Muttertagskonert auf dem Wettemarkt in Oßweil<br />
13.5.<strong>2001</strong> MV Unterriexingen Jugendgemeinschaftskonzert in der Gemeindehalle<br />
19.5.<strong>2001</strong> KJO Galakonzert mit dem Stargast Karel Gott im Forum am Schlosspark in<br />
Ludwigsburg<br />
19.5.<strong>2001</strong> - 20.5.<strong>2001</strong> MV Schwieberdingen 16. Fußballturnier für Musikvereine<br />
19.5.<strong>2001</strong> - 20.5.<strong>2001</strong> MV Eberdingen Sommerfest in Nußdorf<br />
20.5.<strong>2001</strong> KJO Mitwirkung beim Preisträgerkonzert CoOpera 2000, Prisma Freiberg<br />
20.5.<strong>2001</strong> MV Walheim Frühschoppenkonzert in der Kelter<br />
20.5.<strong>2001</strong> MV Erdmannhausen Wir Teenies machen musik in der Halle auf der Schray<br />
20.5.<strong>2001</strong> MV Löchgau 5. Gemeinschaftskonzert mit 3 Jugendkapellen in der Gemeindehalle<br />
24.5.<strong>2001</strong> MV Erdmannhausen Waldfest Nr.2 am Lemberg<br />
24.5.<strong>2001</strong> SO Kornwestheim Himmelfahrtsfest mit der Fliegergruppe Kornwestheim<br />
24.5.<strong>2001</strong> MV Korntal Vatertagstreff am Lotterberg<br />
26.5.<strong>2001</strong> - 27.5.<strong>2001</strong> MV Eglosheim Kelterplatzfest<br />
Juni <strong>2001</strong><br />
1.6.<strong>2001</strong> - 4.6.<strong>2001</strong> BDBV 3. Deutsches Bundesmusikfest in Friedrichshafen<br />
4.6.<strong>2001</strong> MK Mundelsheim Mundelsheimer Pfingstmontagsmarkt<br />
40
Termine<br />
Juni <strong>2001</strong><br />
4.6.<strong>2001</strong> OV Horrheim Pfingstmarkt<br />
9.6.<strong>2001</strong> - 10.6.<strong>2001</strong> SO Kornwestheim Tag der Kornwestheimer Vereine<br />
15.6.<strong>2001</strong> - 18.6.<strong>2001</strong> MVSK Oberriexingen Jubiläums-Inselfest<br />
20.6.<strong>2001</strong> MV Vaihingen Serenadenkonzert im Schloss Kaltenstein<br />
22.6.<strong>2001</strong> - 25.6.<strong>2001</strong> MV Affalterbach 10-jähriges Jubiläum<br />
23.6.<strong>2001</strong> - 25.6.<strong>2001</strong> MV Ditzingen Musikfest in der Glemsaue<br />
23.6.<strong>2001</strong> - 25.6.<strong>2001</strong> MV Murr Brückenfest<br />
24.6.<strong>2001</strong> MV Unterriexingen Waldfest beim Ostlandkreuz<br />
24.6.<strong>2001</strong> MV Hessigheim Frühschoppenkonzert am Rathaus<br />
30.6.<strong>2001</strong> - 2.7.<strong>2001</strong> SO Kornwestheim Musikfest auf dem Marktplatz<br />
30.6.<strong>2001</strong> - 2.7.<strong>2001</strong> SK Asperg Waldfest im Osterholz<br />
30.6.<strong>2001</strong> MV Vaihingen Marktplatzfest<br />
Juli <strong>2001</strong><br />
7.7.<strong>2001</strong> - 9.7.<strong>2001</strong> MV Oßweil Musikfest auf dem Festplatz Hinter der Holderburg in Oßweil<br />
7.7.<strong>2001</strong> - 8.7.<strong>2001</strong> MV Löchgau Hasenropferfest<br />
10.7.<strong>2001</strong> - 14.7.<strong>2001</strong> KJO Konzertreise nach Berlin<br />
14.7.<strong>2001</strong> - 15.7.<strong>2001</strong> MV Unterriexingen Unterriexinger Straßenfest<br />
14.7.<strong>2001</strong> - 15.7.<strong>2001</strong> MV Eglosheim PH-Sommerfest des MVE<br />
20.7.<strong>2001</strong> - 23.7.<strong>2001</strong> SK Gerlingen Musikfest<br />
21.7.<strong>2001</strong> - 22.7.<strong>2001</strong> MV Poppenweiler Kelteräckerfest<br />
21.7.<strong>2001</strong> - 23.7.<strong>2001</strong> MV Kleiningersheim Kuckucksfest<br />
26.7.<strong>2001</strong> - 5.8.<strong>2001</strong> KVLB D2-Lehrgang in Strümpfelbrunn<br />
28.7.<strong>2001</strong> - 29.7.<strong>2001</strong> MV Bissingen Enztalfestle im Garten des MVB-Heims<br />
September <strong>2001</strong><br />
7.9.<strong>2001</strong> MV Gemmrigheim Kelterfestdisco<br />
7.9.<strong>2001</strong> OV Horrheim Kelterrock in der Alten Kelter Horrheim mit der Band Besser<br />
7.9.<strong>2001</strong> - 10.9.<strong>2001</strong> MV Korntal Jubiläumsfest 90 Jahre MV Korntal<br />
8.9.<strong>2001</strong> - 10.9.<strong>2001</strong> MV Erdmannhausen Strassenfest Erdmannhausen<br />
8.9.<strong>2001</strong> - 9.9.<strong>2001</strong> MV Aldingen Sommerfest im Festzelt<br />
8.9.<strong>2001</strong> - 9.9.<strong>2001</strong> SK Gerlingen Straßenfest<br />
8.9.<strong>2001</strong> - 10.9.<strong>2001</strong> MV Gemmrigheim Kelterfest<br />
8.9.<strong>2001</strong> - SK Asperg Straßenfest<br />
8.9.<strong>2001</strong> - 9.9.<strong>2001</strong> MV Hessigheim Straßenfest Hessigheim<br />
8.9.<strong>2001</strong> - 9.9.<strong>2001</strong> OV Horrheim Kelterfest im Weinmuseum Horrheim<br />
15.9.<strong>2001</strong> MV Oßweil Wettemarktfest in Oßweil<br />
21.9.<strong>2001</strong> - 23.9.<strong>2001</strong> MV Walheim Kelterfest<br />
22.9.<strong>2001</strong> MVSK Oberriexingen Großer Zapfenstreich mit Musikshow<br />
22.9.<strong>2001</strong> - 23.9.<strong>2001</strong> MV Unterriexingen 25. Unterriexinger Weinfest in der Gemeindehalle<br />
Oktober <strong>2001</strong><br />
6.10.<strong>2001</strong> MV Oßweil Wochenmarktkonzert auf dem Marktplatz in Ludwigsburg<br />
13.10.<strong>2001</strong> - 14.10.<strong>2001</strong> MV Bissingen Kirbe mit Theaterabend (13.10.) im MVB-Heim<br />
13.10.<strong>2001</strong> MV Vaihingen Herbstkonzert in der Stadthalle<br />
13.10.<strong>2001</strong> MV Eberdingen Besen mit <strong>Blasmusik</strong> in Eberdingen<br />
13.10.<strong>2001</strong> MV Aldingen Benefizkonzert der Diakoniestation in der Gemeindehalle<br />
26.10.<strong>2001</strong> - 28.10.<strong>2001</strong> MV Kleiningersheim Kirbe<br />
26.10.<strong>2001</strong> - 28.10.<strong>2001</strong> MV Ditzingen Ditzinger Herbst im Musikvereinsheim<br />
27.10.<strong>2001</strong> - 28.10.<strong>2001</strong> KJO KJO-Probenwochenende in Strümpfelbrunn<br />
28.10.<strong>2001</strong> SO Kornwestheim Kirbekonzert<br />
28.10.<strong>2001</strong> MV Erdmannhausen Kirbekonzert in der Halle auf der Schray<br />
41
Termine<br />
November <strong>2001</strong><br />
3.11.<strong>2001</strong> MV Poppenweiler Kirbetanz in der Kelter<br />
3.11.<strong>2001</strong> MV Korntal Musikerbesen im Vereinsheim<br />
4.11.<strong>2001</strong> KJO Jahreskonzert in der Halle auf der Schray in Erdmannhausen<br />
4.11.<strong>2001</strong> MV Poppenweiler Jugendkonzert in der Kelter<br />
10.11.<strong>2001</strong> SK Asperg Jahreskonzert in der Stadthalle<br />
10.11.<strong>2001</strong> MV Bönnigheim Show- und Unterhaltungsabend, Motto Italien in der Festhalle<br />
11.11.<strong>2001</strong> MV Vaihingen Schlachtfest im MVV-Pavillon<br />
17.11.<strong>2001</strong> MV Affalterbach Jubiläumskonzert<br />
17.11.<strong>2001</strong> MV Korntal Kirchenkonzert<br />
18.11.<strong>2001</strong> SO Kornwestheim Wohltätigkeitskonzert<br />
24.11.<strong>2001</strong> MV Eberdingen Jahreskonzert in Nußdorf<br />
24.11.<strong>2001</strong> SO Bietigheim Großes Jubiläumskonzert im Kronenzentrum<br />
Dezember <strong>2001</strong><br />
8.12.<strong>2001</strong> MV Oßweil Jahresfeier in der Mehrzweckhalle Oßweil<br />
8.12.<strong>2001</strong> MV Gemmrigheim Winterfeier in der Festhalle<br />
9.12.<strong>2001</strong> MV Oßweil Kinderweihnachtsfeier in der Mehrzweckhalle Oßweil<br />
15.12.<strong>2001</strong> MV Ditzingen Weihnachtsfeier<br />
15.12.<strong>2001</strong> MV Unterriexingen Weihnachtsfeier in der Gemeindehalle<br />
15.12.<strong>2001</strong> MV Murr Jahreskonzert in der Gemeindehalle<br />
15.12.<strong>2001</strong> MV Poppenweiler Weihnachtsfeier in der Gemeindehalle<br />
15.12.<strong>2001</strong> MV Eglosheim Weihnachts- und Jahresfeier<br />
15.12.<strong>2001</strong> MV Walheim Jahresabschlussfeier<br />
15.12.<strong>2001</strong> MV Bönnigheim Winterfeier<br />
16.12.<strong>2001</strong> SO Kornwestheim Familienweihnachtsfeier<br />
16.12.<strong>2001</strong> MV Aldingen Weihnachtskonzert der Jugendkapelle in der Gemeindehalle<br />
16.12.<strong>2001</strong> MV Bissingen Jugend-Weihnachtsfeier im MVB-Heim<br />
17.12.<strong>2001</strong> MV Hessigheim Serenade zum 3. Advent<br />
22.12.<strong>2001</strong> MV Löchgau Jahresfeier<br />
22.12.<strong>2001</strong> MV Münchingen Jahreskonzert in der Albert-Buddenberg-Halle<br />
22.12.<strong>2001</strong> MVSK Oberriexingen Jubiläumskonzert<br />
23.12.<strong>2001</strong> SK Gerlingen Weihnachtsfeier in der Jahnhalle<br />
24.12.<strong>2001</strong> MV Erdmannhausen Platzkonzert vor dem Rathaus<br />
Januar 2002<br />
1.1.2002 KJO KJO Neujahrskonzert in der Stadthalle Alte Kelter in Besigheim<br />
Februar 2002<br />
2.2.2002 - 3.2.2002 KVLB Jugendleitertagung in Strümpfelbrunn<br />
April 2002<br />
20.4.2002 - 21.4.2002 KVLB Jugendkritik- und Wertungsspiele in Münchingen<br />
Juli 2002<br />
19.7.2002 - 22.7.2002 MV Poppenweiler Ochsenfest<br />
Oktober 2002<br />
26.10. - 27.10.2002 KJO KJO-Probenwochenende in Strümpfelbrunn<br />
November 2002<br />
3.11.2002 KJO KJO Jahrekonzert in Markgröningen<br />
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43<br />
Für ihren Leserbrief
Für ihren Leserbrief<br />
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