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Juristisches Repetitorium hemmer

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<strong>Juristisches</strong> <strong>Repetitorium</strong><br />

<strong>hemmer</strong><br />

Würzburg - Erlangen - Bayreuth - Regensburg - München - Passau - Augsburg<br />

Frankfurt/M. - Bochum - Konstanz - Heidelberg - Freiburg - Mainz - Berlin - Bonn<br />

Köln - Göttingen - Tübingen - Münster - Hamburg - Osnabrück - Gießen - Potsdam<br />

Hannover - Kiel - Dresden - Marburg - Trier - Jena - Leipzig - Saarbrücken<br />

Bremen - Halle - Rostock - Greifswald - Frankfurt/O. - Bielefeld - Mannheim<br />

Kursorte Hamburg / Kiel / Osnabrück<br />

Zusatzfälle und Lösungen zu den Konkurrenzen<br />

Fall 1<br />

T sticht bei fortdauerndem Tötungsvorsatz auf<br />

sein Opfer ein, überfährt es mit dem Auto und<br />

ertränkt es anschließend in einem See.<br />

� § 212 natürliche Handlungseinheit<br />

sukzessive Begehungsweise<br />

Fall 2<br />

Auf einem Parkplatz in München bricht T nacheinander<br />

15 Autos auf und entwendet Autoradios<br />

und sonstige Wertgegenstände.<br />

� iterative: mehrere Gegenstände<br />

� § 242 konsumiert § 303<br />

� vgl. aber BGH NJW 2002, 150ff.<br />

Fall 3<br />

Der Amokschütze T schießt nacheinander aufgrund<br />

eines einheitlichen Entschlusses auf die<br />

auf der Autobahn fahrenden B, C und D.<br />

� (P) höchstpersönliche RG:<br />

eine Handlung (§ 52) iterativ zu Lasten verschiedener<br />

Rechtsgutsträger? (str.)<br />

Fall 4<br />

T gerät in Streit mit A, B, C und D. Er schlägt<br />

wild um sich, sticht mit seinem Messer nach den<br />

Angreifern und schießt mit seiner Pistole blitzschnell<br />

in Richtung der vier Kontrahenten.<br />

� (P) objektiv zwar verschiedenartige Handlungsweisen,<br />

aber Einheitlichkeit des Willens<br />

bzw. des Gesamtzieles, daher natürliche HE (+)<br />

Fall 5<br />

X, Y und Z schlagen den A grundlos auf der<br />

Straße zusammen. Als dieser reglos liegen<br />

bleibt, entwendet ihm X aufgrund eines spontanen<br />

Einfalls die Brieftasche, ohne von den anderen<br />

bemerkt zu werden.<br />

X und Y bemerken, daß sich eine Polizeistreife<br />

nähert und schleppen den A in eine nahegelegene<br />

Hütte und sperren diese zu.<br />

X, Y, Z: §§ (223), 224, 25 II<br />

X: § 242 (ggf. § 243 I 2 Nr. 6)<br />

X, Y: §§ 239, 25 II, § 221<br />

� bzgl. Z keine Konkurrenzfragen<br />

� bzgl. Y Realkonkurrenz, da für Dritten nicht<br />

als zusammengehörendes Tun, keine natürliche<br />

HE (Zäsur)<br />

� bzgl. X ebenfalls § 53, da auch keine rechtliche<br />

HE, § 249 ebenfalls (-), mangels Vorsatzes<br />

Fall 6<br />

Aufgrund eines vorgefaßten Entschlusses beging<br />

T 9 ½ Monate lang jeden 1. Montag im<br />

Monat einen Diebstahl, um seinen Drogenkonsum<br />

zu finanzieren. Dabei ging T jeweils davon<br />

aus, daß dies nicht der letzte Diebstahl sei.<br />

� Fortsetzungszusammenhang (-)<br />

� natürliche HE (-), daher § 53<br />

Fall 7<br />

T hat keine Fahrerlaubnis mehr. Gleichwohl<br />

nimmt er eines Tages mit einer BAK von 1,8<br />

Promille mit einem in dieser Absicht unmittelbar<br />

zuvor gestohlenen Fahrzeug am Straßenverkehr<br />

teil. Er fährt einen Radfahrer an, der erheblich<br />

verletzt wird. Nach dem Zusammenstoß fährt T<br />

weiter, ohne auszusteigen.<br />

§ 242 (ggf. § 243)<br />

§ 248b (tritt zurück)<br />

§ 315c I Nr. 1 a<br />

§ 316 (tritt zurück)<br />

§ 229<br />

§ 21 StVG § 52<br />

§ 142 I Nr. 1<br />

§ 221<br />

§ 323c (tritt zurück)<br />

§ 316<br />

§ 21 StVG § 52<br />

ab Unfall zu obigen Delikten § 53 (aber 1 prozessuale<br />

Tat, § 264 StPO)<br />

Fall 8<br />

T stiftet den A an, nächste Woche falsch aussagen,<br />

um seine betrügerische Klage zu stützen. A<br />

sagt falsch aus.<br />

� A: § 153 sowie §§ 263, 27<br />

(§ 52, da Teilidentität der Ausführungshandlungen)<br />

� T: §§ 153, 26 sowie § 263<br />

hier: § 53<br />

RA J. R. Mameghani


<strong>Juristisches</strong> <strong>Repetitorium</strong> Seite 2<br />

<strong>hemmer</strong><br />

Fall 9<br />

T, der nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist,<br />

sperrt die O in seinem Fahrzeug ein, fährt mit ihr<br />

in eine abgelegene Gegend und vergewaltigt sie<br />

dort.<br />

Klammerwirkung => 52<br />

unstr., wenn verklammerndes Delikt schwerste<br />

Tat<br />

str., wenn verklammerndes Delikt nur schwerer<br />

ist bzgl. 1 zu verklammernden Delikte: BGH =><br />

52<br />

§ 21 StVG<br />

§ 239<br />

§ 177 II<br />

BGH: § 239 wiegt schwerer als § 21 StVG �<br />

alles in Tateinheit<br />

Fall 10<br />

T dringt unbefugt in die Wohnung des Vaters<br />

ein, tötet diesen und vernichtet anschließend ein<br />

den Sohn enterbendes Testament.<br />

§ 211<br />

§ 274<br />

§ 123<br />

=> § 123 unstr. zu schwach zur Verklammerung<br />

=> Klammerwirkung (-), aber ggf. natürliche HE<br />

Fall 11<br />

T schießt mit Tötungsvorsatz auf O, verletzt<br />

diesen jedoch nur und wird anschließend sofort<br />

festgenommen.<br />

� Klarstellungsfunktion der Tateinheit<br />

§§ 212, 22, 23 I, 224, 52<br />

Fall 12<br />

T stiehlt dem mit ihm befreundeten O ein wertvolles<br />

Gemälde. Als O die Identität des Diebes<br />

erkennt und dem T mit Strafanzeige droht, erklärt<br />

T, er werde das Bild zerstören, wenn O die<br />

Sache nicht auf sich beruhen lasse.<br />

� § 242<br />

� § 253 aber Sicherungserpressung (wie Sicherungsbetrug)<br />

mitbestrafte NT<br />

RA J. R. Mameghani<br />

Fälle zur Wahlfeststellung<br />

Fall 1<br />

A sagte als Zeuge im Strafprozeß aus, dass er<br />

gesehen habe, wie T den O geschlagen habe.<br />

Im Zivilprozeß bekundete er ebenfalls als Zeuge,<br />

er habe den Streit nicht gesehen.<br />

� unechte Wahlfeststellung: § 153 (+)<br />

Fall 2<br />

T hat O eine Geldbörse entwendet. Unklar ist<br />

jedoch, ob O zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben<br />

war.<br />

� früher: Echte / ungleichartige Wahlfeststellung<br />

/ TB-Alternativität, da Delikte rechtsethisch<br />

und psycholog. vergleichbar sind, somit entweder<br />

aus § 242 oder aus § 246<br />

� jetzt nur § 246, da Auffangtatbestand<br />

Fall 3<br />

Bei T wird ein Teil einer Beute aus einem Raubüberfall<br />

gefunden. Unklar bleibt, ob T an dem<br />

Raub selbst beteiligt war. Auf jeden Fall hat er<br />

sich die Sachen von dem Vortäter verschafft.<br />

� Fall der Postpendenz<br />

unsicheres Vortatgeschehen, sicheres Nachtatgeschehen<br />

=> Verurteilung aus sicherem NT-<br />

Geschehen => § 259 (BGH)<br />

Fall 4<br />

A stellt Strafanzeige bei der Polizei: ihr Mann<br />

habe sie gestern vergewaltigt. Bei der Aussage<br />

vor dem Ermittlungsrichter schützt sie ihn dagegen.<br />

Es läßt sich nicht aufklären, ob eine Vergewaltigung<br />

stattfand oder nicht.<br />

� 1. Alternative (vor Polizei gelogen):<br />

bei Polizei: § 153 (-), aber § 164<br />

vor Richter (-)<br />

� 2. Alternative (vor Richter gelogen):<br />

bei Polizei (-)<br />

vor Richter: § 153<br />

echte Wahlfeststellung (+)

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