Download - Vivantes
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wählen. Der Notarzt wird umgehend die<br />
nächste Stroke Unit (engl.: Schlaganfall-<br />
Einheit) anfahren – hier arbeiten speziell<br />
für Schlaganfälle ausgebildete Teams.<br />
Der Anfall trifft den Menschen „wie auf<br />
einen Schlag“ – oder gibt es Zeichen<br />
Die Symptome des Schlaganfalls treten<br />
plötzlich und meist schmerzfrei auf. Erkennen<br />
kann man als Laie den Schlaganfall<br />
etwa hierdurch: Hängt ein Mundwinkel<br />
Ist eine Körperseite gelähmt Liegt<br />
eine halbseitige Taubheit oder Gefühlsstörung<br />
vor Ist die Sprache gestört<br />
Ist das Sichtfeld eingeschränkt Tritt ein<br />
plötzlicher, meist extrem starker Kopfschmerz<br />
auf (selten)<br />
Betroffene werden jünger, die Fallzahlen<br />
steigen. Eine Wohlstandskrankheit<br />
Durch Übergewicht, Diabetes, Bewegungsmangel<br />
und Rauchen bei immer<br />
jüngeren Leuten kommt es zu einer gewissen<br />
zeitlichen Vorverlagerung des<br />
Schlaganfalls. Weitere Risikofaktoren<br />
sind Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen<br />
und Fettstoffwechselstörungen.<br />
Gegen einen Schlaganfall ist prinzipiell<br />
keine Altersgruppe gefeit, auch nicht<br />
Kinder und Jugendliche. Drogenkonsum,<br />
insbesondere Kokain, kann ebenso<br />
zu Schlaganfällen führen. Selten auch<br />
Entzündungen an Gefäßen.<br />
Erreicht ein Patient nach einem<br />
Schlaganfall irgendwann wieder die<br />
alte Kondition – oder bleiben immer<br />
Folgeschäden zurück<br />
Die Erholung vom Schlaganfall hängt<br />
von Lage und Größe des geschädigten<br />
Hirnareals, vom Alter des Patienten, von<br />
der Schnelligkeit der Erstbehandlung<br />
sowie der Intensität der Rehabilitationsmaßnahmen<br />
ab. Bei kleineren Schlaganfällen,<br />
früher Behandlung und intensiver<br />
Rehabilitation können Patienten ohne<br />
Folgeschäden bleiben. Sind Schäden<br />
da, ist das erste Jahr danach eminent<br />
wichtig, um mit Krankengymnastik,<br />
Sprachtherapie, Ergotherapie und Neuropsychologie<br />
alte Funktionen wieder zu<br />
erlangen.<br />
Wie kann man sich schützen<br />
Rauchen aufgeben, Übergewicht reduzieren,<br />
regelmäßig Sport treiben, am<br />
besten dreimal pro Woche mindestens<br />
30 Minuten Ausdauersportarten, sich<br />
gesund ernähren: mediterrane Kost mit<br />
Gemüse, Obst, pflanzlichen Fetten; tierische<br />
Fette meiden.<br />
Erklären Sie uns bitte kurz das sogenannte<br />
„Locked-in-Syndrom“<br />
Beim „Locked-in-Syndrom“ kommt es<br />
zu einer kompletten Nervenbahnunterbrechung<br />
im Bereich des Hirnstamms.<br />
Die Patienten spüren ihren Körper nicht<br />
mehr, können sich nicht mehr bewegen,<br />
häufig nicht einmal die Augen. Sehen<br />
und Denken sind jedoch ungestört.<br />
In den <strong>Vivantes</strong>-Kliniken sind die<br />
Notärzte vorbereitet<br />
Absolut! Durch die Dichte der Stroke<br />
Units in Berlin haben wir aktuell eine gute<br />
Infrastruktur bei der Akut-Behandlung<br />
des Schlaganfalls. Diese muss nur stärker<br />
genutzt werden! Der Schlaganfall ist<br />
ein absoluter Notfall. Bei der Behandlung<br />
darf keine Minute gewartet werden.<br />
Nur in der Frühphase, also bis maximal<br />
4,5 Stunden nach Störungsbeginn, kann<br />
eine helfende Lysetherapie durchgeführt<br />
werden. Durch Medikamente kann<br />
hier das verstopfende Gerinnsel wieder<br />
aufgelöst werden. Je früher diese Therapie<br />
begonnen werden kann, desto größer<br />
ist die Chance auf ein behinderungsfreies<br />
Leben nach einem Schlaganfall,<br />
je früher behandelt wird, desto geringer<br />
die bleibenden Defizite. Deswegen zählt<br />
jede Minute. <br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. Bruno-Marcel Mackert<br />
Chefarzt<br />
Klinik für Neurologie<br />
<strong>Vivantes</strong> Auguste-Viktoria-Klinikum<br />
Rubensstraße 125, 12157 Berlin<br />
Tel. (030) 130 20 2153<br />
bruno-marcel.mackert@vivantes.de<br />
INFO<br />
SCHLAGANFALL<br />
Der Schlaganfallpatient in Berlin ist durchschnittlich<br />
71,9 Jahre alt. Im Verhältnis sind geringfügig mehr Frauen<br />
als Männer betroffen. Rund ein Drittel aller Betroffenen<br />
leidet an Diabetes. In Berlin wurden 11.011 (2012)<br />
beziehungsweise 10.282 (2011) Fälle registriert (BSR,<br />
Berliner Schlaganfall-Register). Sogenannte Stroke<br />
Units sind speziell auf Schlaganfälle vorbereitet. <strong>Vivantes</strong><br />
Neurologien mit Stroke Units im Überblick:<br />
Auguste-Viktoria-Klinikum, Telefon (030) 130 20 0<br />
Humboldt-Klinikum, Telefon (030) 130 12 0<br />
Klinikum im Friedrichshain, Telefon (030) 130 23 0<br />
Klinikum Neukölln, Telefon (030) 130 14 0<br />
Klinikum Spandau, Telefon (030) 130 13 0<br />
Sollte hier die <strong>Vivantes</strong>-Postkarte mit Tipps zur Vorbeugung von Schlaganfällen fehlen, können Sie diese<br />
unter der folgenden Webadresse herunterladen: www.vivantes.de unter „Guck mal Gesundheit“/ „Lebensqualität<br />
im Alter“. Dorthin gelangen Sie auch über den QR-Code rechts (einfach abfotografieren, etwa mit<br />
den kostenlosen Apps „QR Droid“ oder „ScanLife“). Weitere Informationen bieten auch das Gesundheitsportal<br />
www.schlaganfall-hilfe.de und die Berliner Schlaganfall-Allianz www.schlaganfallallianz.de<br />
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