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vivantes<br />

Körper & Seele<br />

Was die<br />

Liebe<br />

frisch hält<br />

Wie gehen zwei Menschen miteinander um, damit die großen<br />

Gefühle niemals einschlafen Ein Rezept gibt diese Reportage<br />

zwar nicht, aber viele nützliche Hinweise.<br />

Wilhelmine (84) und Günter (86) Behrendt sind<br />

seit 63 Jahren verheiratet. Obwohl er im <strong>Vivantes</strong><br />

Hauptstadtpflege Haus Wilmersdorf und sie zu<br />

Hause in Lichtenrade lebt, ist ihre Zuneigung füreinander ungebrochen.<br />

Günter Behrendt weiß noch genau, was seine Wilhelmine anhatte,<br />

als er sie im Sommer 1947 zum ersten Mal sah: „Einen<br />

grünkarierten Minirock.“ Miniröcke Kamen die nicht erst viel<br />

später<br />

„Ja, aber damals, gleich nach dem Krieg, war der Stoff noch<br />

knapp, da trug man schon mal kürzer . . . “, erklärt Wilhelmine –<br />

halb im Scherz. Günter arbeitete auf einer Baustelle in Templin<br />

in der Uckermark, als seine „Kleene“ zufällig die Straße an<br />

den Neubauten entlang schlenderte. Drei Tage später traf er<br />

das hübsche Mädchen auf einer Maifeier wieder, forderte sie<br />

zum Tanzen auf . . . Es wurden die ersten Schritte hinein in<br />

einen langen gemeinsamen und glücklichen Lebensweg.<br />

Sage und schreibe 63 Jahre sind Wilhelmine und Günter jetzt<br />

verheiratet, im Februar 1950 gaben sie sich in Templin das<br />

Ja-Wort. „Wir sind durch dick und dünn gegangen. Und unsere<br />

Liebe ist noch genauso groß wie am ersten Tag.“<br />

Jetzt genießen sie ihren Lebensabend im <strong>Vivantes</strong> Hauptstadtpflege<br />

Haus Wilmersdorf (Berkaer Straße) – wobei nur<br />

Günter dort fest lebt. Wilhelmine hält noch in der heimischen<br />

Wohnung in Lichtenrade die Stellung, besucht ihn regelmäßig.<br />

„Vor vier Jahren wurde Günter zum Pflegefall. Schweren<br />

Herzens trennten wir unseren Schlafplatz, aber im <strong>Vivantes</strong>-<br />

Seniorenwohnheim genießt Günter, der nur mehr schlecht<br />

sieht und dem das Laufen schwerfällt, einfach die bessere<br />

Pflege. Besser, als ich sie ihm zu Hause geben kann. Ich weiß,<br />

dort ist er gut aufgehoben“, sagt Wilhelmine.<br />

Die räumliche Trennung tut der Liebe keinen Abbruch. Er,<br />

der Berliner Polier, und sie, das Mädchen adeliger Abstammung<br />

aus Czernowitz im rumänischen Karpatenvorland (in<br />

der heutigen Ukraine). Die beiden gehen heute immer noch<br />

so zärtlich, so liebevoll und respektvoll miteinander um wie<br />

vor 66 Jahren.<br />

Niemals gehen lassen<br />

Was ist das Geheimnis ihrer Liebe Wilhelmine Behrendt: „Es<br />

sind zwei – wie Sie sagen – Geheimnisse, die doch so keine<br />

sind. Erstens, immer offen über alles reden. Und alles – meint<br />

alles! Und zweitens: Keiner darf sich gehen lassen. Ich saß<br />

abends nie in der Kittelschürze auf dem Sofa, sondern wollte<br />

schön sein, wenn Günter vom Bau kommt. Und Günter achtete<br />

stets auf sich, blieb sportlich und pflegte sich.“ Bis heute<br />

achtet die gelernte Schneiderin penibel auf ihr Äußeres. „Ich<br />

kam mit der Schere in der Hand auf die Welt, Nadel und Faden<br />

sind meine Verwandten! Ich sticke Wandteppiche und<br />

Decken. Ich schneidere alles für mich und die Familie selbst.<br />

Jedes Kleid, jedes Kostüm. Mein Kleiderschrank ist sechs Meter<br />

lang. Was meinen Sie, hängt da alles drinnen, was nur der<br />

Günter gesehen hat. . “, verrät sie.<br />

Günter und Wilhelmine. Wahrlich eine große Liebe. Zwei Kinder<br />

kamen. „Unsere Jungs“, wie sie stolz im Chor antworten.<br />

Die wohnen auch in Berlin, kümmern sich um ihre alten Eltern.<br />

Einer ist Kaufmann, der andere Fachinformatiker. Und drei<br />

Enkelkinder machen Freude, das älteste ist 37, das jüngste ist<br />

14 Jahre alt.<br />

„Krisen Krisen kennen wir nicht. Mit jeder Situation, die nach<br />

einem Problem roch, gingen wir mit Verstand um.“<br />

Gemeinsam erleben, Freiraum gewähren<br />

Später, als es aufwärts ging, zogen die beiden nach Steglitz.<br />

20 gesund! 02.2013

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