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Weidemast mit weiblichen Mutterkuhabsetzern

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Versuchsplan<br />

Er<strong>mit</strong>tlung von produktionstechnischen Daten zur <strong>Weidemast</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>weiblichen</strong> <strong>Mutterkuhabsetzern</strong> der Rassen Fleckvieh und<br />

Hinterwälder<br />

1. Fragestellung und Zielsetzung<br />

In Baden-Württemberg ist die traditionelle Grünlandnutzung rückläufig. Eine Möglichkeit<br />

um die frei gesetzten Grünlandflächen zu nutzen ist die Mast von Färsen. Mit dem<br />

geplanten Versuch wird die 2006 begonnene Versuchsreihe <strong>Weidemast</strong> <strong>mit</strong> Färsen fort<br />

geführt.<br />

Für Weidehaltung spricht:<br />

• preiswertes Futter, liefert bei guter Bewirtschaftung ein hohes Potenzial<br />

• bei steigenden Energie- und Maschinenkosten wird Weidehaltung konkurrenzfähiger<br />

• verstärkte Nutzung von Ackerflächen zur Bereitstellung von NaWaRo lässt höhere<br />

Kraftfutterkosten erwarten, wodurch der Wert des Grünlandfutters indirekt steigt<br />

• <strong>Weidemast</strong> hat hohe Akzeptanz bei den Verbrauchern („natürliche Haltung“), indirekt<br />

profitieren davon auch die Lebens<strong>mit</strong>tel verarbeitenden Unternehmen (Werbung) und<br />

der Tourismus<br />

• hoher Gesundheitswert von Fleisch aus Grünland (Omega-3-Fettsäuren)<br />

Mit dem Praxisversuch wird die Eignung weiblicher Mutterkuhabsetzer Fleckvieh und<br />

Hinterwälder für die Mast auf Grünland (Silage, Weide) zur Erzeugung von Fleisch im<br />

Hinblick auf Schlachtendgewicht, Mast- und Schlachtleistung sowie Fleischqualität<br />

geprüft.<br />

2. Stand der Forschung<br />

Von der LVVG wurde 1990 im Rahmen eines Versuches die „Eignung von 2-Nutzungsrassen<br />

für die intensive Färsenmast <strong>mit</strong> Grassilage“ (VB Nr. 1-1990) geprüft. Es konnte<br />

gezeigt werden, dass bei Stallmast <strong>mit</strong> guter Anwelksilage, Kraftfutterergänzung und<br />

fleischbetonten Färsen tägliche Zunahmen von über 900 g möglich sind.<br />

Umfangreiche Untersuchungen zur <strong>Weidemast</strong> von Färsen <strong>mit</strong> Fleischrassen bzw. -<br />

kreuzungen liegen aus Österreich (Gumpensteiner Berichte) sowie Thüringen, Sachsen-<br />

Anhalt und Sachsen vor. Allerdings sind die auf diesen Standorten gewonnenen<br />

Ergebnisse aufgrund Unterschiede im Klima, in den Bodeneigenschaften (Bodentyp, -<br />

textur), Pflanzenbestand nicht direkt auf baden-württembergische Gegebenheiten<br />

übertragbar.<br />

3. Versuchsdurchführung<br />

Versuchstiere<br />

Für den Versuch stehen 2 x 5 weibliche Absetzer Fleckvieh bzw. Hinterwälder aus der<br />

Mutterkuhherde zur Verfügung. Start: 14. April 2009 <strong>mit</strong> dem Weideaustrieb auf die<br />

Feldscheuerkoppel.<br />

Versuchsplan Färsenmast FV_HW_200910.doc


Fütterung<br />

? Im Frühjahr erfolgt Austrieb und Mast der Färsen auf der Weide. Das Grünland<br />

wird in Form der Mähstandweide genutzt. Bei Bedarf wird Grassilage zugefüttert.<br />

Beginn, Ende und Menge der Zufütterung einschl. Qualität (Futteruntersuchung )<br />

ist zu dokumentieren<br />

Abgetrieben werden die Mastrinder Ende Oktober / Anfang November 2009 (Abtriebgewicht<br />

ca. 230 - 280 kg Lebendmasse). Die Mastfärsen werden im Jungviehstall in 2<br />

Buchten (Vollspalten) aufgestallt. Die Mastrinder sind beim Einstallen bzw. zeitnah zum<br />

Einstallen zu scheren.<br />

Die Färsen werden im Stall bis zur Schlachtreife ausgemästet. Als Futter<strong>mit</strong>tel werden<br />

eingesetzt:<br />

? Grassilage ad lib<br />

? 1 kg Heu pro Tier und Tag (Kotkonsistenz)<br />

(Mischung: 21 kg Grassilage + 1 kg Heu)<br />

? 1 kg Kraftfutter pro Tier und Tag (50 % Gerste, 50 % Weizen) +<br />

50 g Blattin M12 ADE pro Tier und Tag<br />

? Lecksteine<br />

Futter wird 2-mal am Tag vorgelegt.<br />

Die genüchterten Tiere werden gruppenweise am Schlachthof geschlachtet.<br />

Die Weideführung (Mähstandweide) und Datenerhebung zur Qualität der Weide im<br />

Hinblick auf Bonitur des Pflanzenbestandes, Zuwachsschätzung, Ertragsfeststellung und<br />

Düngung erfolgt in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem FB II (Herrn Priv.-Doz. Dr. Elsässer, Frau<br />

Dipl. Ing. agr (FH) Kunz) und Frau Dipl. Agr. Biol. Tonn. Die entsprechenden Analysenergebnisse<br />

bzw. Bewertungen und Schätzungen werden dem FB II zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Versuchsparameter und Datenerhebung Viehhaltung<br />

1. Lebendmasse, tägl. Zunahmen > Einzelwiegungen während der gesamten Mast:<br />

- Stallperiode: 2-wöchiger Wiegeabstand<br />

- Weideperiode: 4 Wochen nach Auftrieb (Mai), 4 Wochen vor Abtrieb<br />

(September), Mitte August<br />

2. Futterverwertung > Futteraufnahme gruppenweise während der einzelnen<br />

Messabschnitte<br />

- Stall: alle 4 Wochen an sieben folgenden Tagen<br />

- Weide: wird errechnet aus Futterzuwachs, Dauer der Beweidung und Gewichtsent-<br />

wicklung<br />

3. Inhaltsstoffe > Futteruntersuchungen TS, Labor (Kraftfutter; TMR Heu+Grassilage)<br />

- Stall: in Ein-, Auswaage-Woche<br />

- Weide: Probenahme, Bonitierung bei Er<strong>mit</strong>tlung Futterzuwachs (FB III)<br />

4. Fleischfläche, Fettdicke > Ultraschallmessungen am musc. long. dorsi nach Abtrieb<br />

Sommer<br />

5. Schlachtleistung > Abrechnungsdaten Schlachthof<br />

6. Fleischqualität (Fettfarbe) > Schlachthof<br />

7. Behandlungen, Verluste sind zu erfassen<br />

Versuchsplan Färsenmast FV_HW_200910.doc


Versuch Nr :15 Färsenmastversuch<br />

angelegt im April 2007<br />

Aulendorf<br />

Ebisweiler<br />

Versuchsplan V15<br />

V15: Schnitttermine 2009<br />

Tag<br />

Datum<br />

Variante 1<br />

Variante 2<br />

Feldscheune<br />

Die Düngung erfolgt mineralisch und wird der ortsüblichen Nutzung von 5 Schnitten<br />

angepasst:<br />

245 kg N/ha, 110 kg P2O5, 330 kg K20<br />

Ergebnisse Grundbodenuntersuchung:<br />

P2O5: 19mg (Gehaltsklasse C), K2O: 23 mg (Gehaltsklasse C), MgO: 24mg<br />

(Gehaltsklasse D)<br />

Versuchsdauer<br />

1_1 Variante_Wiederholung<br />

1,60 m<br />

Der Versuch endet <strong>mit</strong> Schlachtung (gruppenweise) der Tiere. Angestrebt wird ein<br />

Schlachtalter von 16 - 19 Monaten, ein Mastendgewicht von 430 bis 530 kg LM unter<br />

Berücksichtigung der optimalen Schlachtreife.<br />

Aulendorf, 01.04.2009, Dr. Lindner<br />

3,40 m<br />

1_1 2_1 1_2 2_2 2_3 1_3<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Di Mo Mo Mo Mo Mo Mo Mo Mo Mo Mo Mo Mo Mo<br />

14. Apr 27. Apr 11. Mai 25. Mai 08. Jun 22. Jun 06. Jul 20. Jul 03. Aug 17. Aug 31. Aug 14. Sep 28. Sep 12. Okt<br />

S1 S2 S3 S4 S5 S6 S7<br />

S1 S2 S3 S4 S5 S6 S7<br />

Versuchsplan Färsenmast FV_HW_200910.doc


Übersichtsplan Mähstandweidebewirtschaftung - Betrieb<br />

Düngung<br />

Besonderheiten<br />

Weide<br />

Mähfläche<br />

1. Aufwuchs 2. Aufwuchs 3. und weitere Aufwüchse<br />

- mineralische Düngung zum 1.<br />

Aufwuchs 60 kg N/ha auf gesamter<br />

Feldscheunenweide, übliche PK-<br />

Düngung<br />

- Frühzeitiger erster Auftrieb!<br />

ca. 1. April Auftrieb der Färsen auf<br />

die gesamte Fläche<br />

- Weidepflege vor Auftrieb<br />

(Abschleppen) bei Bedarf<br />

- ca. 20. April Einzäunung der Färsen<br />

auf Koppel 1 nahe Feldscheune<br />

- Restliche 2 Koppeln als Mähfläche<br />

für 1. Schnitt nutzen -> vor Mahd<br />

Frau Kunz informieren<br />

(Probennahme)!<br />

- mineralische Düngung der<br />

Mahdfläche: 60 kg N/ha<br />

- nach Öffnung von Koppel 2: Koppel<br />

1 zügig <strong>mit</strong> 60 kg N/ha mineralisch<br />

düngen (weil Tiere vorwiegend auf<br />

Koppel 2)<br />

- Nach ca. einer Woche (nach Mahd<br />

und Düngung) Öffnung von Koppel 2<br />

- Koppel 3 (untere Koppel) ist<br />

Mähfläche für 2. Schnitt<br />

-> vor Mahd Frau Kunz informieren<br />

(Probennahme)!<br />

- nach Mahd von Koppel 3: 40 kg<br />

N/ha auf Koppel 3<br />

- nach Öffnung von Koppel 3: nur<br />

Koppel 2 <strong>mit</strong> 40 kg N/ha mineralisch<br />

düngen<br />

Nach Düngung zum 3. Aufwuchs<br />

keine weitere Düngung<br />

- Öffnung von Koppel 3 ca. eine<br />

Woche nach Mahd und Düngung<br />

Versuchsplan Färsenmast FV_HW_200910.doc


LAZBW21_Versuchsplan Färsenmast FV_HW_200910.doc

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