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Schaumschlägerei, Farbenzauber und Schmexperimente – die ...

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PRAXIS<br />

Die Projekttage in der Waldschule Neureut,<br />

einer Gr<strong>und</strong>schule im Kreis Karlsruhe, standen<br />

vom 12. bis 15. Juni unter dem Motto<br />

„Umwelt <strong>und</strong> Energie“. BeKi-Fachfrau Charlotte<br />

Grünhage bot das Projekt „Mein Essen<br />

<strong>–</strong> unser Klima“ an. Die Kinder untersuchten,<br />

wie ihr Einkaufs- <strong>und</strong> Essverhalten sich auf<br />

<strong>die</strong> Umwelt auswirkt <strong>und</strong> konnten dabei<br />

Erfahrungen aus ihrer eigenen Lebenswelt<br />

einbringen.<br />

Jeder Tag startete mit einem Treffen in der<br />

Turnhalle, in der Rektorin Karin Haag <strong>die</strong><br />

Schüler über Aktuelles zum Projekttag informierte.<br />

Mit dem gemeinsamen Lied „Unsere<br />

Erde <strong>die</strong> ist r<strong>und</strong>, sie ist riesengroß <strong>und</strong> bunt.<br />

Nicht nur wir leben hier, sondern Pfl anzen<br />

<strong>und</strong> auch Tier“ begann <strong>die</strong> spannende<br />

Arbeit.<br />

„Mein Essen <strong>–</strong> unser Klima“ startete mit 12<br />

bis 13 Teilnehmern, <strong>die</strong> je eine Lebensmittelkarte<br />

zogen. Jeder stellte sein Lebensmittel<br />

vor <strong>und</strong> gab einen Kommentar dazu ab, zum<br />

Beispiel ein leckeres Gericht. Nun kam eine<br />

Tischdecke mit der Lebensmittelpyramide<br />

auf den Tisch <strong>und</strong> nach kurzer Erklärung<br />

ordneten <strong>die</strong> Kinder ihr Lebensmittel zu.<br />

Doch was hat <strong>die</strong> Lebensmittelpyramide<br />

mit unserem Klima zu tun? Ein Viertklässler<br />

erläuterte den Mitschülern, dass <strong>die</strong> weiten<br />

Transportwege unserer Lebensmittel schlecht<br />

für das Klima sind. Wo kommen denn <strong>die</strong><br />

Lebensmittel her? Wie weit sind <strong>die</strong> Transportwege?<br />

Dazu rollten wir eine große bunte Weltkarte<br />

16 02-12<br />

Projekttage Mein Essen <strong>–</strong> Unser Klima<br />

Die Kinder waren erstaunt, wie weit gereist unsere Lebensmittel<br />

sind.<br />

auf dem Tisch aus <strong>und</strong> suchten gemeinsam<br />

nach allen möglichen Ländern: Florida, wo<br />

<strong>die</strong> Fre<strong>und</strong>in einer Teilnehmerin wohnt,<br />

Kroatien, wo <strong>die</strong> Oma eines Schülers wohnt,<br />

Russland, wo ein Erstklässler ganz viele<br />

Verwandte hat, Spanien, wo eine Viertklässlerin<br />

gerade Urlaub gemacht hat. Nach einer<br />

Weile kannten wir uns ein wenig auf der<br />

Karte aus.<br />

Jeder Teilnehmer bekam nun eine neue<br />

Lebensmittelkarte mit Herkunftsbezeichnung<br />

in <strong>die</strong> Hand <strong>und</strong> reihum versuchten wir das<br />

Herkunftsland auf der Weltkarte zu fi nden.<br />

Das war wirklich nicht leicht <strong>und</strong> <strong>die</strong> Viert-<br />

<strong>und</strong> Drittklässler halfen eifrig den Zweit- <strong>und</strong><br />

Erstklässlern. War beispielweise Peru, das<br />

Heimatland der Avocados, gef<strong>und</strong>en, haben<br />

wir mit einem Zollstock <strong>die</strong> Entfernung von<br />

Peru nach Deutschland gemessen <strong>und</strong> notiert.<br />

Das Erstaunen über <strong>die</strong> Entfernungen<br />

war groß. Wie kann es sein, dass <strong>die</strong> Fre<strong>und</strong>in<br />

in Florida wegen der großen Entfernung<br />

nie besucht werden kann, aber Früchte, <strong>die</strong><br />

aus dem etwa genauso weit entfernten Mittelamerika<br />

kommen, täglich im Supermarkt<br />

zu kaufen sind?<br />

Die Lebensmittelkärtchen waren alle vor<br />

kurzem aus Angebotszetteln örtlicher Supermärkte<br />

ausgeschnitten worden. Einige der<br />

Schüler wussten, dass <strong>die</strong>se Früchte nicht in<br />

Deutschland wachsen <strong>und</strong> deshalb eingeführt<br />

werden. Wie ist es aber mit den Birnen<br />

aus Südafrika? Wachsen in Deutschland<br />

etwa keine Birnen? In einem Saisonkalender<br />

konnten wir ablesen, dass im Moment bei<br />

uns keine Birnen geerntet werden. Bis zur<br />

Ernte dürfen <strong>und</strong> wollen wir noch zwei bis<br />

drei Monate warten. Denn reif geerntetes<br />

Obst aus unserer Region schmeckt besonders<br />

gut <strong>und</strong> ist wegen der kurzen Transportwegen<br />

auch noch besser für unser Klima.<br />

Wir diskutierten auch eifrig über <strong>die</strong> Kartoffeln<br />

aus Ägypten. Laut Saisonkalender<br />

werden im Mai oder Juni in Deutschland<br />

<strong>die</strong> ersten Kartoffeln geerntet <strong>und</strong> trotzdem<br />

bietet der Supermarkt Kartoffeln aus<br />

Ägypten an.<br />

Bevor es in <strong>die</strong> große Pause ging, lauschten<br />

alle einer Pausengeschichte über ein weggeworfenes<br />

Brot <strong>und</strong> eine Lehrerin, <strong>die</strong> St<strong>und</strong>en,<br />

Tage, Wochen <strong>und</strong> Monate berechnete,<br />

<strong>die</strong> man braucht, bis aus ausgesäten Weizenkörnern<br />

ein Pausenbrot entstanden ist. Aber<br />

es ist nicht nur <strong>die</strong> Zeit, <strong>die</strong> im Pausenbrot<br />

steckt. Es ist auch <strong>die</strong> Energie <strong>und</strong> nicht<br />

zuletzt <strong>die</strong> Liebe, mit der das Pausenbrot<br />

geschmiert <strong>und</strong> belegt worden ist.<br />

Schnell kamen uns ein paar Ideen, was<br />

besser ist als Wegwerfen, wenn <strong>die</strong> Schüler<br />

ihr Pausenbrot nicht mögen. Eine Schülerin<br />

schlug vor, das Brot mit jemandem zu teilen,<br />

der nichts dabei hat. Andere rieten, das Pausenbrot<br />

wieder mit nach Hause zu nehmen<br />

<strong>und</strong> später zu essen. Ein nach Hause zurück<br />

gebrachtes Brot ist auch eine Gelegenheit,<br />

mit den Eltern zu reden, warum das Brot<br />

nicht gegessen wurde. Selbst belegte Brote<br />

<strong>und</strong> selbst zubereitete Brotaufstriche schmecken<br />

gut <strong>und</strong> <strong>die</strong> Eltern freuen sich bestimmt<br />

über <strong>die</strong> Hilfe.<br />

Der Lohn für <strong>die</strong> geistige Arbeit: Leckere Erdbeeren, selbst verarbeitet

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