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Frühjahrsprogramm 2008 - Gemeinde Spielberg

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<strong>Spielberg</strong> aktuell<br />

Apotheker Dr. Mag. pharm. Oskar Holanik<br />

informiert über:<br />

Knoblauch – eine der ältesten<br />

Arzneipflanzen<br />

Knoblauch (Allium sativum) gehört zur Familie der<br />

Zwiebelgewächse (Alliaceae) und stammt aus Zentralund<br />

Südasien. Er findet sich nicht nur als Gewürz in vielen<br />

Speisen, sondern wird schon seit der Antike auch als<br />

Heilmittel genutzt.<br />

Knoblauch ist eine 30 bis 100 cm große, mehrjährige,<br />

krautige Zwiebelpflanze mit graugrünen zugespitzten<br />

Blättern und blassrosa Blüten. Um die relativ kleine<br />

Hauptzwiebel wachsen mehrere Tochterzwiebeln. Heute<br />

wird Knoblauch überall angebaut und jährlich werden<br />

weltweit etwa 2 Millionen Tonnen geerntet.<br />

Knoblauch enthält Flavonoide, Aminosäuren und Mineralien,<br />

aber auch schwefelhaltige Wirkstoffe, deren wichtigster<br />

Vertreter das Alliin ist. Alliin selbst ist geruchlos,<br />

wird aber bei Verarbeitung des Knoblauchs in Allicin<br />

umgewandelt, das den typischen Knoblauchgeruch hat.<br />

Allicin selbst reagiert weiter und so entsteht ein vielfältiges<br />

Stoffgemisch schwefelhältiger Verbindungen, das<br />

für die heilende Wirkung von Allium sativum verantwortlich<br />

ist.<br />

An medizinischen Wirkungen des Knoblauchs ist die<br />

Hemmung der Thrombozytenaggregation zu erwähnen,<br />

die allerdings erst nach vierwöchiger Einnahme von<br />

Knoblauch feststellbar ist. So wird die Fließfähigkeit des<br />

Blutes verbessert und die Elastizität der altersbedingt<br />

versteiften Gefäße wird gefördert. Bei längerer Anwendung<br />

von Knoblauch wurde auch eine blutdrucksenkende<br />

Wirkung beobachtet, die umso besser war, je höher der<br />

Ausgangswert lag. Nach sechsmonatiger Anwendung<br />

konnte auch eine lipidsenkende Wirkung festgestellt<br />

werden. In älterer Fachliteratur wurde auch eine antibakterielle<br />

und antimycotische Wirkung von Allium sativum<br />

beschrieben.<br />

Allerdings müssen auch ein paar unerwünschte Wirkungen<br />

des Knoblauchs erwähnt werden. Nach Einnahme<br />

von frischem oder getrocknetem Knoblauch entstehen<br />

stark riechende Folgeprodukte, die über die Atemluft<br />

ausgeschieden werden und das menschliche Zusammenleben<br />

so auf eine harte Probe stellen; sogar, wenn die<br />

Wirkstoffe erst im Dünndarm freigesetzt werden (das ist<br />

bei Verwendung von magensaftresistenten Überzügen<br />

bei Tabletten der Fall), werden die schwefelhaltigen und<br />

somit übelriechenden Verbindungen über die Haut ausgeschieden.<br />

Ein absolut geruchfreies Knoblauchpräparat<br />

gibt es nicht, wenn man nämlich das Allicin entfernt,<br />

„befreit“ man auch den Knoblauch von seinen positiven<br />

Wirkungen. Außerdem kann der Genuss von Knoblauch<br />

Störungen im Magen/Darmbereich wie Übelkeit, Erbrechen<br />

und Durchfall hervorrufen.<br />

In Maßen verwendet ist Knoblauch ein gutes Gewürz<br />

und somit eine gesunde Nahrungsergänzung, wenn man<br />

aber Knoblauch in hoher Dosierung über längere Zeit<br />

einsetzt, wird man feststellen, dass man auf diese Weise<br />

nicht nur Vampire vertreiben kann.<br />

Gute Besserung wünscht Ihre<br />

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