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Geprüfte Qualität Modernisierung der ... - Hanning & Kahl

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INNOVATIONEN UND TRENDS/INNOVATIONS AND TRENDS<br />

Frankfurt – Hydraulikbremse in Metrofahrzeug U5<br />

Frankfurt – Hydraulic Brakes in U5 Metro Vehicles<br />

Berthold Fingerhut. Am 29. Mai dieses Jahres fand die Übergabe<br />

des ersten von 146 Fahrzeugen des Typs Bombardier<br />

FLEXITY Swift an die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main<br />

(VGF) statt. Aufbauend auf dem Bezeichnungskonzept <strong>der</strong><br />

VGF werden diese Fahrzeuge unter <strong>der</strong> Bezeichnung U5 geführt.<br />

Diese Serie ist in zwei untereinan<strong>der</strong><br />

kompatible Varianten aufgeteilt:<br />

Geliefert werden zum einen<br />

54 Fahrzeuge (vorläufige Bezeichnung<br />

U5-25) mit einer Länge<br />

von 25 Metern (zwei Triebund<br />

ein Laufdrehgestell, sechs<br />

Achsen), zum an<strong>der</strong>en 46 Fahrzeuge<br />

(U5-50) mit einer Länge<br />

von 50 Metern (vier Trieb- und<br />

zwei Laufdrehgestelle, zwölf Achsen).<br />

Diese bestehen aus zwei 25-<br />

Meter-Einheiten und sind in <strong>der</strong><br />

Mitte durch eine Kurzkupplung<br />

mit Personenübergang verbunden.<br />

Die ersten vier Fahrzeuge,<br />

die zur Familie Flexity Swift<br />

gehören, werden auf dem Bautzener<br />

Testring einer Dauerbetriebserprobung<br />

über 5.000 Kilometer<br />

unterzogen, alle an<strong>der</strong>en<br />

Fahrzeuge werden über mindestens<br />

500 Kilometer getestet.<br />

Ausgerüstet sind die U5-Fahrzeuge<br />

mit einem hydraulischen<br />

Bremssystem von HANNING &<br />

KAHL. In <strong>der</strong> Projektphase setzte<br />

man sich zum Ziel, eine möglichst<br />

hohe Gleichteilevielfalt bei den<br />

Bremskomponenten im Vergleich<br />

zum hydraulischen Bremssystem<br />

<strong>der</strong> vorhandenen Nie<strong>der</strong>flurwagen<br />

des Typs S zu erreichen. Das<br />

hydraulische Bremssystem ist<br />

drehgestellbezogen aufgebaut,<br />

d. h. jedes Trieb- bzw. Laufdrehgestell<br />

besitzt seine eigene, in sich<br />

geschlossene Bremsanlage, bestehend<br />

aus Bremsscheiben,<br />

Bremsaktuatoren, Hydraulikaggregat,<br />

Notlösehydrogerät und<br />

Schienenbremsen. Die Ansteuerung<br />

erfolgt mittels entsprechen<strong>der</strong><br />

Bremselektronik je Drehgestell.<br />

Ausrüstung Triebdrehgestell<br />

Jede Achse des Triebdrehgestells<br />

ist mit einem Fe<strong>der</strong>speicherbremssattel<br />

des Typs HYS 355<br />

eingesetzt. Die Befestigung des<br />

Sattels erfolgt am Getriebegehäuse<br />

und wirkt auf die Wellenbremsscheibe,<br />

die auf <strong>der</strong> Ge-<br />

triebehohlwelle aufgeschrumpft<br />

ist. Die stufige Ansteuerung <strong>der</strong><br />

hydraulischen Bremse <strong>der</strong> Triebdrehgestelle<br />

erfolgt per Hydrogerät<br />

HZY-K100-DP, das die<br />

Fahrzeugsteuerung mittels einer<br />

Ventilsteuerstufe direkt reguliert .<br />

Durch das in jedem Triebdrehgestell<br />

vorhandene Notlösehydrogerät<br />

(HZY-NL) können die Fe<strong>der</strong>speicher<br />

drehgestellselektiv<br />

im Fehlerfall – zum Beispiel bei<br />

fehlen<strong>der</strong> Versorgungsspannung,<br />

Defekt des Betriebshydrogerätes<br />

o<strong>der</strong> fehlendem Hydraulikdruck<br />

– gelöst werden. Ein Einbremsen<br />

<strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>speicher ist je<strong>der</strong>zeit<br />

möglich. Dies erfolgt durch elektrische<br />

Betätigung eines Ventils innerhalb<br />

des Notlösehydrogeräts.<br />

Der erfor<strong>der</strong>liche Notlösedruck<br />

kann aber auch über eine transportable<br />

Handpumpe aufgebaut<br />

werden. Jedes Triebdrehgestell<br />

ist mit einer Einspeisevorrichtung<br />

(ESV) ausgestattet, mit <strong>der</strong> sich jedes<br />

Triebdrehgestell separat hydraulisch<br />

Notlösen lässt. Ferner<br />

verfügen die Fe<strong>der</strong>speicher über<br />

eine mechanische Notlöseeinrichtung,<br />

die es erlaubt, einzelne Fe<strong>der</strong>speicher<br />

durch Betätigung<br />

von Hand von <strong>der</strong> Fahrzeugaußenseite<br />

zu lösen.<br />

Ausrüstung Laufdrehgestell<br />

Das Laufdrehgestell ist mit einem<br />

aktiven hydraulischen Bremssystem<br />

ausgerüstet. Jede Achse ist<br />

mit zwei aktiven Bremssätteln des<br />

Typs HYA 50/64 ausgerüstet. Die<br />

stufenlose Ansteuerung erfolgt je<br />

Achse mit einem Hydrogerät<br />

(HZY-K100-AP). Die Ansteuerung<br />

<strong>der</strong> beiden aktiven Bremssättel ist<br />

hydraulisch nicht voneinan<strong>der</strong><br />

getrennt. Die elektrische Ansteuerung,<br />

die Überwachung sowie<br />

<strong>der</strong> Gleitschutz <strong>der</strong> stufenlosen<br />

Laufdrehgestellbremse erfolgt<br />

durch eine separate Bremselektronik.<br />

Diese besteht aus dem<br />

Bremssteuergerät (BSG) und Impulsgebern.<br />

Es gibt je Laufachse<br />

einen Impulsgeber, <strong>der</strong> die jewei-<br />

lige Achsdrehzahl ermittelt. Als<br />

vom Reibwert Rad / Schiene unabhängige<br />

Bremse ist jedes Fahrwerk<br />

außerdem mit zwei elektromagnetischen<br />

Schienenbremsen<br />

ausgestattet, die im Gefahrenbremsfall<br />

für zusätzliche Verzögerung<br />

sorgen.<br />

FingerhutB@huk.hanning.com<br />

3<br />

4<br />

Foto 1: Einbau Hydrogerät HZY-<br />

K100-AP im Laufdrehgestell<br />

Photo 1: A HZY-K100-AP hydraulic<br />

unit installed in the trailer<br />

bogie<br />

Foto 2: Aktiver Bremssattel HYA<br />

Laufdrehgestell<br />

Photo 2: Trailer bogie active HYA<br />

brake caliper<br />

1<br />

2<br />

Foto 3: Fe<strong>der</strong>speicherbremssattel<br />

Triebdrehgestell<br />

Photo 3: Motor bogie springapplied<br />

brake caliper<br />

Foto 4: Einbau Notlösehydrogerät<br />

HZY-NL im Triebdrehgestell<br />

Photo 4: A HZY-NL auxiliary hydraulic<br />

unit installed in the motor<br />

bogie<br />

Berthold Fingerhut. On 29.05.2008, the first of 146 Bombardier<br />

FLEXITY Swift vehicles to be supplied were handed over to<br />

Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF). Based on VGF‘s designation<br />

concept, these vehicles are called U5.<br />

This series is divided into two<br />

compatible variants: 54 vehicles<br />

(preliminary designation “U5-<br />

25“) with a length of 25 metres<br />

(two motor and one trailer bogie,<br />

six axles) will be supplied. A<br />

further 46 vehicles (“U5-50”, two<br />

25-meter units) with a length of<br />

50 metres (four motor and two<br />

trailer bogies, twelve axles) are<br />

on or<strong>der</strong>. These will consist of two<br />

25-meter units, which are close<br />

coupled, providing a passageway<br />

for passengers between the<br />

vehicles. The first four Flexity Swift<br />

vehicles are subjected to a continuous<br />

operation test over 5,000<br />

km on the company's test ring in<br />

Bautzen; all other vehicles are<br />

tested on a minimum distance of<br />

500 km.<br />

The U5 vehicles are equipped<br />

with a HANNING & KAHL<br />

hydraulic brake system. In the<br />

project phase, emphasis was<br />

placed on maximizing the<br />

number of equal brake parts in<br />

comparison to the hydraulic<br />

brake system of the existing “S”<br />

low-floor cars.<br />

Each motor bogie and each<br />

trailer bogie has its own selfcontained<br />

brake system, consisting<br />

of brake discs, brake actuators,<br />

hydraulic unit, auxiliary/<br />

emergency hydraulic unit and<br />

track brakes. Brake control is via<br />

brake electronics per bogie.<br />

Motor bogie equipment<br />

Each of the motor bogie axles has<br />

a HYS 355 spring-applied brake<br />

caliper. The caliper is attached to<br />

the gear box and acts on the<br />

brake disc which is shrunk on the<br />

hollow shaft of the gear box.<br />

Stepped control of the hydraulic<br />

brake of the motor bogies is<br />

provided for via the hydraulic<br />

power unit HZY-K100-DP, which<br />

is controlled directly by the<br />

vehicle controller by a valve<br />

control board. As each motor<br />

bogie has its own auxiliary<br />

release hydraulic power unit<br />

(HZY-NL), the spring-applied<br />

actuators can be released on a<br />

bogie-basis in the event of a<br />

malfunction (lack of power supply<br />

or a defect in the service hydraulic<br />

unit, lack of hydraulic<br />

pressure). The brakes can be<br />

applied at all times by electric<br />

activation of a valve within the<br />

auxiliary release hydraulic power<br />

unit. The auxiliary/emergency<br />

release pressure necessary can<br />

also be acquired via a transportable<br />

hand pump. Each motor<br />

bogie is equipped with a feed-in<br />

device, which means that it can be<br />

released separately. The springapplied<br />

brakes also have a<br />

mechanical auxiliary release<br />

mechanism which makes it possible<br />

to release individual brakes<br />

manually from outside the vehicle.<br />

Trailer bogie equipment<br />

The trailer bogie is equipped with<br />

an active hydraulic brake system.<br />

Each axle is equipped with two<br />

active brake calipers of the type<br />

HYA 50/64.<br />

Proportional control is performed<br />

per axle with a hydraulic unit<br />

(HZY-K100-AP). Control of the<br />

two active brake calipers of each<br />

axle itself is not hydraulically<br />

separated.<br />

Electric control, monitoring, and<br />

the wheel-slide protection of the<br />

proportional trailer bogie brake<br />

are performed by separate brake<br />

electronics, consisting of the brake<br />

control unit (BCU) and speed<br />

sensors. All trailer bogie axles<br />

have speed sensors, which determine<br />

the respective axle revolution.<br />

By way of a brake which is<br />

independent of wheel/rail friction,<br />

each bogie also has two electromagnetic<br />

track brakes which<br />

provide additional retardation<br />

when the emergency brake is<br />

applied.<br />

FingerhutB@huk.hanning.com<br />

4<br />

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