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Musterbeispiel Gedichtinterpretation - Praktikum macht Schule

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Lfd.<br />

Nr.<br />

1<br />

Zum Zweiten muss auf die zentrale Sozialform der Lehrprobenstunde, die Gruppenarbeit, eingegangen<br />

werden. Bereits in den „Anmerkungen zur Lerngruppe“ wurde darauf verwiesen, dass die Klasse im<br />

Umgang mit der Gruppenarbeit, und hier bei der Aufgabenverteilung erste Routinen entwickelt hat.<br />

Doch nicht nur diese allgemeine Form der Selbstorganisation erscheint aus pädagogischer Hinsicht<br />

wertvoll. Zugleich wird der Austausch von fachlichem Wissen und Lektüreerfahrungen, von Wahr-<br />

nehmungsmustern und Perspektiven und damit der für die Stunde wichtige Prozess eines Gedankenaustausches<br />

angeregt, der produktorientiert und nicht oberflächlich verlaufen soll. Überdies werden<br />

die soziale Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler trainiert. Die Klasse erkennt die Vorteile der<br />

Gruppenarbeit bereits an, muss es aber lernen, noch effektiver zu arbeiten. Deshalb wird zu Beginn<br />

dieser Arbeitsphase eine Zeitvorgabe von zwölf Minuten bekannt gegeben. Ferner wurde bereits auf<br />

die Zusammensetzung der Gruppen (sechs Gruppen mit je vier- bzw. fünf Mitgliedern) vor der Unterrichtseinheit<br />

durch den Lehrer eingewirkt. Damit sollte vermieden werden, dass sich Schülerinnen und<br />

Schüler zusammenfinden, die nicht gut zusammenarbeiten, sich ablenken bzw. paralysieren. Außerdem<br />

wurden die Leistungsstärkeren auf verschiedene Gruppen verteilt. Auch die Sitzordnung wurde<br />

zugunsten der gewählten Sozialform verändert (Gruppenarbeitstische, symmetrisch angeordnet).<br />

Die Betreuung der Gruppenarbeit soll sich vorrangig an den Ergebnissen der aktuellen Forschung orientieren<br />

17 . Dazu gehört insbesondere die Erteilung kombinierter Arbeitsaufträge (mündlich und<br />

schriftlich) sowie der Versuch, mögliche Lehrerinterventionen während der eigentlichen Gruppenarbeitsphase<br />

zu vermeiden.<br />

Zum Dritten muss auf die Präsentationsmodi der Klasse, vor allem auf deren bisherige Erfahrungen<br />

hingewiesen werden: Einerseits sind die Schülerinnen und Schüler der 6d den Umgang mit Folien<br />

gewohnt. Dabei ist es häufig so, dass die Ergebnisse nicht nur verbal, sondern auch in Form eines<br />

Schaubildes aufgezeichnet werden. Dessen Gestaltung folgt entweder dem Schema eines Mind-<br />

Mapping oder der Imagination der Textwelt. Dabei ist die Verwendung verschiedener Farben beinahe<br />

schon selbstverständlich 18 . Damit wird nicht nur die Präsentation der Schüler interessanter und ver-<br />

ständlicher, auch der mnemotechnische Aspekt sollte als Gewinn verbucht werden: Denn Menschen<br />

behalten bildhafte Frames leichter als sprachliche Abstraktionen. Andererseits sind die Schülerinnen<br />

und Schüler an erste Bausteine eines Kurzvortrages herangeführt worden. Damit wird den Anforderungen<br />

des schulinternen Methodenkonzepts (Modul I) entsprochen 19 . Die wesentlichen Kriterien<br />

wurden der neueren fachdidaktischen Literatur entnommen 20 und als Organisationshilfe in der Klasse<br />

ausgeteilt. Ziel dieser Methode ist es, das freie Sprechen nach Stichwörtern und zugleich das aufmerksame,<br />

kritische Zuhören zu schulen. Dementsprechend und zugleich zur Sicherung der präsentierten<br />

Ergebnisse sollen jeweils nach jedem Kurzreferat ein oder zwei Mitglieder aus anderen Gruppen die<br />

vorgestellten Befunde wiederholen. Diese Wiederholungen werden an der Tafel festgehalten.<br />

Zum Vierten muss schließlich auf die Frage eingegangen werden, ob und inwieweit die Schülerinnen<br />

und Schüler der 6d im Unterricht mitschreiben 21 . Zugunsten einer besseren und kontinuierlichen Aufmerksamkeit,<br />

ohne Unterbrechungen und Phasen des Stillstandes (Phasen des reinen Abschreibens)<br />

sollen deshalb die wesentlichen Elemente des Unterrichtsverlaufes – die Leitfrage, stichwortartig die<br />

Lösungsansätze der Gruppen sowie das Leerstellenmodell – auf drei DIN A 2 Blättern als Reihe fest-<br />

gehalten werden. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt nicht nur in einer anhaltenden Aufmerksamkeit.<br />

Überdies können die Plakate aller Stunden der Unterrichtseinheit im Klassenraum als Erinnerungshilfen<br />

ausgehängt und als Ergebnis für die eigene Mappe kopiert werden.<br />

7. Geplanter Unterrichtsverlauf<br />

Unterrichtsphase -<br />

didaktische Funktion<br />

Hinführung /<br />

Problemorientierung<br />

10 min<br />

Geplantes Lehrerverhalten Handlungsvarianten<br />

der Schüler<br />

- Begrüßung<br />

- Rezitation: „Meeresstille“<br />

- Rezitation: „Meeresstille“<br />

- stille Lektüre<br />

- anschließend stille Lektüre<br />

- S geben Textverständnis wieder<br />

- S werden aufgefordert, den Plot wie- und formulieren aufgrund der<br />

derzugeben (Brainstorming)<br />

verschiedenen Versionen eine<br />

17 Vgl. Dann, Diegritz, Rosenbusch, 1999.<br />

18 Vgl. Rinke, Menzel, 2000, S.28ff.<br />

19 Vgl. Golberg, 2006, S.2.<br />

20 Vgl. Klösel, Lüthen, 2000, S.53-56.<br />

21 Vgl. zu dem Problem: Nohl, 2000, S.48-52. Winzer, 2001, S.126.<br />

Sozialform –<br />

Medien<br />

UG<br />

Plakat<br />

Kopie, Folie<br />

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