PDF-Ausgabe herunterladen (21.4 MB) - elektronik industrie
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Messtechnik<br />
PXI<br />
Bilder: National Instruments<br />
Multicore-CPUs für verteilte Verarbeitung<br />
Anwendungen aus den Bereichen SIGINT und echtzeitfähiges<br />
Hochleistungsrechnen, für die Daten inline oder in Echtzeit verarbeitet<br />
werden, müssen typischerweise über komplexe Datenverarbeitungsfunktionen<br />
verfügen, um den Datenfluss bewältigen zu<br />
können. Außerdem wird bei diesen Anwendungen die Verarbeitungslast<br />
mithilfe einer Kommunikationsschnittstelle, die eine hohe<br />
Bandbreite und geringe Latenz bietet, auf mehrere separate Verarbeitungsknoten<br />
verteilt. Für einige verteilte Verarbeitungssysteme<br />
reichen auch FPGAs und einzelne digitale Signalverarbeitungssysteme<br />
aus. Doch für bestimmte Anwendungen muss bestehendes<br />
x86-basiertes Software-IP genutzt werden oder die Berechnungen<br />
in Gleitkomma- statt in Festkommawerten angegeben werden. In<br />
solchen Fällen bietet PXImc die Möglichkeit, verteilte Verarbeitungssysteme<br />
zu erstellen, die die aktuellen, auf Multicore-CPU<br />
basierenden PCs als externe Rechenknoten nutzen. Dies bezieht<br />
sich nicht nur auf die zuvor aufgeführten Anforderungen, sondern<br />
bietet auch ein System mit kürzeren Entwicklungs- und Fehlerbehebungszeiten<br />
im Vergleich zu Systemen, die FPGA und benutzerdefinierte<br />
digitale Signalverarbeitungssysteme nutzen.<br />
Bild 4: Beispielkonfiguration für ein leistungsfähiges, hybrides Mess- und<br />
Prüfsystem auf Grundlage von PXImc.<br />
PCI Express<br />
Link<br />
Generation<br />
Theoretical<br />
Unidirecional<br />
Transfer Rates<br />
Theoretical<br />
Bidirecional<br />
Transfer Rates<br />
x4 Gen 1 1 GB/s 1 GB/s x2<br />
x16 Gen 1 4 GB/s 4 GB/s x2<br />
x4 Gen 2 2 GB/s 2 GB/s x2<br />
x16 Gen 2 8 GB/s 8 GB/s x2<br />
Tabelle 1: Theoretische Bandbreite verschiedener PCI-Express-Verbindungen.<br />
Bild 5 (links): Beispiel eines verteilten Verarbeitungssystems, das auf<br />
einem PXI-Express-System und PXImc-Schnittstellenkarten basiert.<br />
Bild 6 (rechts): Mit PXImc lassen sich in PXI-Systemen mehrere<br />
Peripherieverarbeitungsmodule an ein Chassis anschließen.<br />
Bild 5 zeigt eine der möglichen Konfigurationen für verteilte Verarbeitungssysteme,<br />
die sich mit einem PXI-Express-System und<br />
PXImc-Schnittstellenkarten erstellen lässt. In diesem Beispiel ist der<br />
Master-Controller dafür verantwortlich, dass Daten von verschiedenen<br />
I/O-Modulen gesammelt und dann über PXImc-Verbindungen<br />
an vier x86-basierte Rechenknoten weitergeleitet werden. Diese<br />
Knoten können je nach der erforderlichen Verarbeitungsleistung<br />
handelsübliche PCs oder High-End-Workstations sein.<br />
x86-basiertes Co-Processing<br />
Beim PXImc-Standard kann ein Verarbeitungssystem über eine interne<br />
nicht transparente PCI- bzw. PCI-Express-Brücke verfügen. Dadurch<br />
können die Verarbeitungsmodule an einen Peripheriesteckplatz<br />
eines PXI-Express-Chassis angeschlossen werden und über die PCI-<br />
Express-Leitungen an der Backplane des Chassis mit dem Master-<br />
Controller kommunizieren. Am Chassis angeschlossene Peripherieverarbeitungsmodule<br />
erhöhen die gesamte Verarbeitungsfunktionalität<br />
eines einzelnen Systems und stellen eine kompakte und robuste<br />
Systemlösung dar. Damit lassen sich optimal komplexe Mess- und<br />
Prüfanwendungen verarbeiten, die durch die Abmessungen des Systems<br />
eingeschränkt sind und/oder die sehr hohe Mobilitätsanforderungen<br />
stellen. Außerdem ermöglicht der Standard direkte Peer-to-<br />
Peer-Kommunikation zwischen PXImc- und anderen PCI- bzw. PCI-<br />
Express-Geräten. Mit dieser Fähigkeit können PXImc-Geräte, zum<br />
Beispiel Peripherieverarbeitungsmodule, direkt mit PCI- bzw. PCI-<br />
Express-Geräten kommunizieren, ohne den Master-Controller einzusetzen.<br />
Außerdem lassen sich Subsysteme innerhalb eines einzelnen<br />
PXI-Chassis erstellen und die Chassis-Ressourcen effizienter nutzen.<br />
Bild 6 stellt die Einbindungsmöglichkeiten von Peripherieverarbeitungsmodulen<br />
in ein PXI-Chassis sowie die beiden möglichen Kommunikationsmethoden<br />
dar.<br />
Der Standard PXImc der PXI Systems Alliance (PXISA) stellt eine<br />
herstellerübergreifende Lösung dar, die die steigenden Anforderungen<br />
in Anwendungsbereichen wie HIL und SIGINT erfüllen kann,<br />
erweitert den Funktionsumfang der PXI-Plattform und ermöglicht<br />
unterschiedliche Konfigurationen wie Hybridsysteme, verteilte<br />
Verarbeitung und Co-Processing innerhalb eines Chassis. (jj) n<br />
Der Autor: Chetan Kapoor ist PXI Product Manager<br />
bei National Instruments in Austin/Texas.<br />
60 <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong> 07/2011<br />
www.<strong>elektronik</strong>-<strong>industrie</strong>.de<br />
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