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Beschwerde ans Bundesgericht gegen Entscheide des Bundesverwaltungsgerichts<br />

wobei die Unterscheidung der verwaltungsrechtlichen und strafrechtlichen Tatbestände<br />

oft schwierig ist. 28)<br />

Bei der amerikanischen Strafverfolgung von US-Bankkunden mit Konten in<br />

der Schweiz geht es um die Verfolgung von «tax fraud and the like» sowie die<br />

Verfolgung von Verletzungen der «Foreign Bank Account Reporting»-Vorschriften.<br />

Aber nicht nur Bank-Kunden, sondern auch mit diesen verbundene Personen,<br />

wie Banken, sind im Visier der US-Justiz. Diese werden gewöhnlich wegen<br />

«conspiracy» verfolgt.<br />

II.1. «Tax fraud and the like»<br />

In den USA sind Steuerdelikte sowohl mit «civil penalties» (Verwaltungsstrafrecht)<br />

<strong>als</strong> auch mit «criminal penalties» (ordentliche Krimin<strong>als</strong>trafe) bedroht.<br />

Gerade bei «tax fraud» gemäss Art. 26 DBA-USA 96 ist der Grat zwischen Verwaltungsstrafrecht<br />

«civil fraud» und Steuerstrafrecht «criminal fraud» äusserst<br />

schmal 29) und wird nur im Internal Revenue Manual (IRM), einer blossen Verwaltungsrichtlinie<br />

des IRS, definiert 30) . Liegen gemäss IRM «affirmative acts of<br />

fraud» vor, so geht der IRS von «criminal fraud» aus und überweist die Sache an<br />

die Strafverfolgungsbehörden, soweit diese sich mit der Sache nicht bereits befassen.<br />

31) Das Verschweigen («concealment») eines Bankkontos ist z.B. ein solcher<br />

«affirmative act» 32) , welcher Strafverfolgung nach sich zieht. Dies bedeutet,<br />

dass aus US-Sicht immer, wenn eine in den USA steuerpflichtige Person ihr<br />

Schweizer Bankkonto den US-Behörden nicht deklariert, der strafrechtliche Tatbestand<br />

des Steuerbetrugs («criminal fraud») erfüllt wird, auch wenn sich der<br />

US-Steuerpflichtige aus Schweizer Sicht nicht betrügerisch verhält.<br />

II.2. «Foreign Bank Account Reporting»<br />

Jedes Jahr trifft US-Personen neben der Pflicht eine Steuererklärung einzureichen<br />

auch die Pflicht, mittels Foreign Bank Account Reports (FBAR) beim<br />

Department of Treasury ihre ausländischen Bankkonten offenzulegen. Die<br />

FBAR-Vorschriften stammen aus dem Bank Secrecy Act (BSA), einem Anti-<br />

28)<br />

Hardy, S. 2.<br />

29)<br />

Der IRS unterscheidet gemäss IRM 25.1.1.3 zwischen «Indicators of Fraud» und «Affirmative<br />

Acts (Firm Indications) of Fraud». Liegen «Indicators of Fraud» vor, so droht ein<br />

«civil penalty», bei «Affirmative Acts of Fraud» droht ein «crimal penalty». Gemäss Hardy<br />

erscheint die analytische Unterscheidung «slippery at the best» (Hardy, S. 472).<br />

30)<br />

IRM 25.1.1.2.3 und IRM 25.1.1.3; Hardy, S. 472.<br />

31)<br />

IRM 25.1.1.3.<br />

32)<br />

«[…] concealment of bank accounts or other assets […]» (IRM 25.1.1.3 (2)c).<br />

ASA 80 · Nr. 11/12 · 2011/2012 721

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