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Wirtschaftsförderung <strong>Region</strong> <strong>Stuttgart</strong> Aktuell<br />
service<br />
22<br />
„Träume, aber schlafe nicht“<br />
Fachforum der regionalen Wirtschaftsförderung zeigte beim<br />
Creativity World Forum neue Wege zur Produktentwicklung<br />
Kreativität und Ideen sind die wichtigsten<br />
Wirtschaftsgüter des 21. Jahrhunderts.<br />
Diese Erkenntnis stand im Zentrum des<br />
Creativity World Forum (CWF) in Ludwigsburg.<br />
Zwei Tage lang haben mehr als<br />
1.000 internationale Vertreter aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Politik diskutiert,<br />
wie sie neue Ideen entwickeln und Innovationen<br />
auf den Weg bringen. Am<br />
dritten Tag der Konferenz standen zudem<br />
Touren in drei kreative <strong>Region</strong>en Baden-<br />
Württembergs auf dem Programm.<br />
Das CWF ist die Hauptveranstaltung der<br />
Districts of Creativity, ein Netzwerk der<br />
zwölf innovativsten <strong>Region</strong>en derWelt.<br />
Die WRS als Programmpartner des CWF<br />
2009 organisierte außer einer Rundfahrt<br />
durch die <strong>Region</strong> <strong>Stuttgart</strong> auch ein Fachforum<br />
zum Thema „Engineering Creativity<br />
– Creative Engineering“. Dabei wurde<br />
deutlich, dass Kreativwirtschaft und Industrie<br />
stark voneinander profitieren können,<br />
etwa in den Bereichen Produktdesign,<br />
Architektur oder Computersimulation.<br />
Podiumsgäste und Publikum diskutierten<br />
zudem über das Open-Innovation-Konzept,<br />
also die Öffnung des bislang meist<br />
abgeschotteten Innovationsprozesses<br />
von Unternehmen und die strategische<br />
Nutzung der Außenwelt für Neuentwicklungen.<br />
Open-Source-Software ist ein<br />
besonders markantes Beispiel für diesen<br />
neuen Ansatz, der aber auch in der Industrie<br />
an Bedeutung gewinnt.<br />
Bauingenieur Jörg Schlaich (siehe auch<br />
Interview S. 10) forderte eine nachhaltige<br />
Symbiose zwischen Ingenieuren und<br />
Designern, wie es in der Bauwirtschaft<br />
zwischen Architekten und Bauingenieuren<br />
schon lange üblich ist. Das Zusammenspiel<br />
von Form und Funktion verdeutlichte<br />
er in seinem Vortrag über die gute<br />
Gestaltung von Brücken. Sein Credo: Mit<br />
nur sehr wenig Veränderung und der<br />
Verknüpfung von Gestaltung und technischer<br />
Innovation könnten nützlichere und<br />
bessere Bauwerke errichtet werden.<br />
Über 500 Angestellte hat das von Produktdesigner<br />
Hartmut Esslinger (Foto)<br />
gegründete Büro frog design mit Sitz<br />
unter anderem in San Francisco und<br />
Herrenberg. Seine Arbeiten prägten die<br />
Konsumgüterwelt nachhaltig. So hat<br />
er am Aufstieg Apples zur Kultmarke<br />
entscheidenden Anteil.<br />
179 Das Standortmagazin der <strong>Region</strong> <strong>Stuttgart</strong> 1/2010<br />
In Analogie zum Erfolg von Open-Source-<br />
Software vertrat Esslinger beim CWF<br />
den Ansatz eines Open-Source-Designs.<br />
Er machte deutlich: Nur ein Prozent des<br />
Erfolgs eines Designprodukts sei der<br />
eigentlichen Idee geschuldet, neun Prozent<br />
dem Glück, 90 Prozent aber den<br />
kreativen Menschen eines Teams. Sein<br />
Aufruf an das Publikum: „Träume, aber<br />
schlafe nicht!“<br />
Bereits umgesetzt ist das Open-Innovation-Konzept<br />
am High Tech Campus<br />
des niederländischen Elektronikkonzerns<br />
Philips in Eindhoven. Der Geschäftsführer<br />
Frans Schmetz gab in seinem Vortrag<br />
Einblicke in diesen neuen Ansatz der<br />
Zusammenarbeit. Vor wenigen Jahren ersetzte<br />
Philips seine Entwicklungsabteilung<br />
durch einen völlig neuartigen Organisationsrahmen.<br />
Statt einer abgeschotteten<br />
Entwicklungsabteilung etabliert und<br />
pflegt Philips seitdem ein dezentrales,<br />
offenes „Ökosystem“ eigenständiger<br />
Forschungsunternehmen auf dem eigens<br />
dafür geschaffenen Gelände.<br />
90 Firmen mit rund 7.000 Mitarbeitern<br />
haben sich mittlerweile auf diesem<br />
„schlausten Quadratkilometer der Welt“<br />
(Schmetz) angesiedelt. Sie treffen sich,<br />
tauschen sich aus, inspirieren und<br />
motivieren sich gegenseitig. Die Unternehmen<br />
verpflichten sich im Gegenzug,<br />
allen anderen Firmen auf dem Campus<br />
Nutzungsrechte an den Patenten einzuräumen.<br />
Davon profitiert auch Philips.<br />
Das Konzept hat durchschlagenden Erfolg:<br />
Rund 50 Prozent aller in den Niederlanden<br />
angemeldeten Patente kommen<br />
mittlerweile aus Eindhoven. Philips hat<br />
damit den Wandel von einem geschlossenen<br />
Innovationssystem zu einem<br />
offenen bereits erfolgreich vollzogen.<br />
Tobias Schiller<br />
Julia Grudda/MFG<br />
termine<br />
der Wirtschaftsförderung<br />
<strong>Region</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />
31. März 2010<br />
Wirtschaftsimpulse am Neckarknie<br />
Erstes gemeinsames Unternehmerforum<br />
von sechs Kommunen am<br />
Neckarknie zusammen mit dem BdS<br />
und der Wirtschaftsförderung des<br />
Landkreises Esslingen.<br />
Ort: Stadthalle Plochingen<br />
www.wirtschaftsimpulseneckarknie.de<br />
13. bis 14. April 2010<br />
6. Deutsches CSR-Forum<br />
Mit der WRS als Partner unterstützt<br />
der Kongress die Entwicklung von<br />
Nachhaltigkeitsstrategien in großen,<br />
mittleren und kleinen Unternehmen.<br />
Ort: Haus der Wirtschaft, <strong>Stuttgart</strong><br />
www.envicomm.org<br />
19. bis 23. April 2010<br />
WRS auf der Hannover Messe<br />
Am Gemeinschaftsstand von Baden-<br />
Württemberg International in Halle 4<br />
informiert die WRS auf der weltgrößten<br />
Industriemesse über den Standort, die<br />
regionalen Netzwerkinitiativen und<br />
Berufschancen in der <strong>Region</strong> <strong>Stuttgart</strong>.<br />
Ort: Deutsche Messe, Hannover<br />
www.hannover-messe.de<br />
20. April 2010<br />
Seminarreihe Immobilienwirtschaft<br />
Christiane Stoye-Benk referiert zum<br />
Thema Baurecht. Die Reihe richtet sich<br />
an Bürgermeister, Wirtschaftsförderer<br />
und mit Immobilienthemen befasste<br />
Mitarbeiter der Kommunen und Landkreise<br />
in der <strong>Region</strong> <strong>Stuttgart</strong>.<br />
Ort: WRS, <strong>Stuttgart</strong><br />
immo.region-stuttgart.de<br />
1. bis 9. Mai 2010<br />
Kreativraum <strong>Stuttgart</strong><br />
Eine Woche der Kreativwirtschaft, unter<br />
anderem mit der Animationskonferenz<br />
FMX und dem vom Popbüro organisierten<br />
Branchentreffen der Musikwirtschaft<br />
„Kessel Kongress“. Während des Internationalen<br />
Trickfilmfestivals lädt die Film<br />
Commission zum Werkstattgespräch<br />
bei einem Animationsstudio.<br />
Ort: <strong>Stuttgart</strong><br />
www.kreativraum-stuttgart.de<br />
16. bis 17. Juni 2010<br />
Mittelstands-Messe b2d<br />
Die WRS ist Partner der Messe „b2d<br />
<strong>Stuttgart</strong> und <strong>Region</strong> 2010“, die<br />
Mittelständlern verschiedener<br />
Branchen eine Plattform zum Aufbau<br />
regionaler Beziehungen bietet.<br />
Ort: Hanns-Martin-Schleyer-Halle,<br />
<strong>Stuttgart</strong><br />
www.dialogmesse.de