Fragen aus dem Publikum - Podiumsdiskussion zur ... - MDK Bayern
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<strong>Fragen</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Publikum</strong> <strong>zur</strong> <strong>Podiumsdiskussion</strong> der Fachtagung Pflegeberatung am 07.11.201<br />
<strong>Fragen</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Publikum</strong><br />
Frage: Antwort: Beantwortet durch :<br />
<strong>Fragen</strong> an das StMAS:<br />
Thomas Keller<br />
Die komplexen Aufgaben Die komplexen Aufgaben der Pflegeberatung werden in <strong>Bayern</strong> nicht nur von (Regierungsdirektor,<br />
eines Pflegeraters können den rund 110 Fachstellen für pflegende Angehörige erfüllt, die allerdings einen Bayerisches StMAS)<br />
keinesfalls nur von den wichtigen B<strong>aus</strong>tein in der Beratungslandschaft bilden. Neben den Fachstellen für<br />
Fachstellen für pflegende pflegende Angehörige gibt es in <strong>Bayern</strong> weitere Pflegeberatungsangebote für<br />
Angehörige geleistet werden. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Die Pflegekassen in <strong>Bayern</strong> haben ein<br />
Wie will das StMAS dieser umfassendes Angebot an Pflegeberatung nach § 7a SGB XI aufgebaut, das von<br />
Tatsache begegnen und die den Versicherten sehr gut angenommen wird. Eine weitere wichtige Säule der<br />
Situation für die<br />
Pflegeberatung in <strong>Bayern</strong> ist der „Pflegeservice <strong>Bayern</strong>“ als<br />
Pflegebedürftigen der kassenübergreifende telefonische Erstanlaufstelle. Zu<strong>dem</strong> gibt es in <strong>Bayern</strong> acht<br />
pflegenden Angehörigen Pflegestützpunkte, die eine umfassende und qualifizierte Pflegeberatung<br />
deutlich verbessern anbieten.<br />
Das StMAS fördert die Fachstellen für pflegende Angehörige mit jährlich 1,3 Mio.<br />
Euro und trägt somit maßgeblich zu einer Verbesserung der Beratungssituation<br />
bei. Eine darüber hin<strong>aus</strong>gehende finanzielle Förderung von Beratungsangeboten<br />
– insbesondere von Pflegestützpunkten – kommt nicht in Betracht und ist auch<br />
nicht erforderlich. Zum einen gibt es für die Pflegestützpunkte bereits eine<br />
Anschubfinanzierung von Seiten des Bundes. Zum anderen hat sich in der<br />
Aufbauphase her<strong>aus</strong>gestellt, dass die vorhandenen Beratungsstrukturen<br />
vielerorts bereits so gut <strong>aus</strong>geprägt sind, dass von den Beteiligten vor Ort kein<br />
Bedarf für die Errichtung eines Pflegestützpunktes gesehen wurde.<br />
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<strong>Fragen</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Publikum</strong> <strong>zur</strong> <strong>Podiumsdiskussion</strong> der Fachtagung Pflegeberatung am 07.11.201<br />
Frage: Antwort: Beantwortet durch :<br />
Wer finanziert die Die Weiterbildung unserer Pflegeberater wurde über das<br />
Dr. Ottilie Randzio<br />
Weiterbildung zum Umlageverfahren finanziert.<br />
(ltd. Ärztin Bereich<br />
Pflegeberater<br />
Wenn unsere Auftraggeber (Pflegekassen) Pflegeberater anfordern, wird Pflege, stv.<br />
Ist auch der <strong>MDK</strong> deren Leistung vom Auftraggeber außerhalb der Umlage finanziert. Geschäftsführerin des<br />
Arbeitgeber von<br />
<strong>MDK</strong> <strong>Bayern</strong>)<br />
Pflegeberatern<br />
Wenn ja, wie finanziert<br />
Sind die Mitarbeiter des<br />
<strong>MDK</strong> im Pflegestützpunkt<br />
gleichzeitig in der<br />
Begutachtung oder<br />
externen QS tätig<br />
Begutachtung und Pflegeberatung sind für die betreffenden Mitarbeiter<br />
prinzipiell getrennt. In der externen Qualitätssicherung sind unsere<br />
Pflegeberater nicht tätig. Hat ein <strong>MDK</strong> Mitarbeiter eine Begutachtung <strong>zur</strong><br />
Feststellung der Pflegebedürftigkeit durchgeführt, ist eine Pflegeberatung<br />
durch diesen Gutachter <strong>aus</strong>geschlossen.<br />
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<strong>Fragen</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Publikum</strong> <strong>zur</strong> <strong>Podiumsdiskussion</strong> der Fachtagung Pflegeberatung am 07.11.201<br />
Frage: Antwort: Durch:<br />
Wurde die so genannte Unabhängigkeit<br />
der Pflegeberatung im Berichtszeitraum<br />
evaluiert (Indikatoren und Ergebnisse)<br />
Unabhängigkeit und Neutralität der<br />
Beratung. Wie wird das bei den Kassen<br />
gemessen<br />
Unabhängigkeit und Neutralität:<br />
Fallsteuerung bei HKP: wie wird das<br />
abgegrenzt<br />
Frau Dr. Randzio:<br />
Unabhängigkeit und Neutralität ist für uns ein zentrales Anliegen. Dazu<br />
haben wir alle Vor<strong>aus</strong>setzungen und Vorkehrungen getroffen. Unsere<br />
Pflegeberater führen nie bei ein und derselben Person eine<br />
Pflegeberatung und Begutachtung durch. Diese Bereiche sind strikt<br />
getrennt. Zu<strong>dem</strong> erfahren unsere Mitarbeiter durch Schulungen und die<br />
vor<strong>aus</strong>gehende Weiterbildung genaue Informationen über ihr<br />
Aufgabengebiet, das lückenlose Information und Beratung, wie im Gesetz<br />
vorgegeben beinhaltet. Legt man die Definition der BAGP<br />
(BundesArbeitsGemeinschaft der PatientInnenstellen und –Initiativen)<br />
zugrunde so erfüllen unsere Pflegeberater diese Vor<strong>aus</strong>setzung in je<strong>dem</strong><br />
Falle.<br />
Die Definition lautet:<br />
„...dass abgegebene Informationen nicht interessengebunden sein und<br />
keinen empfehlenden Charakter haben dürfen, Zu<strong>dem</strong> müssen <strong>dem</strong><br />
Ratsuchenden alle alternativen Möglichkeiten <strong>zur</strong> Bewältigung eines<br />
Problems genannt werden, um ihm die Möglichkeit zu einer<br />
selbstbestimmten Entscheidung zu geben…”<br />
Eine Evaluation zu diesem Bereich wurde bislang noch nicht durchgeführt.<br />
Dies kann nur in Absprache mit den Auftraggebern stattfinden.<br />
Dr. Ottilie Randzio<br />
(ltd. Ärztin Bereich<br />
Pflege, stv.<br />
Geschäftsführerin<br />
des <strong>MDK</strong> <strong>Bayern</strong>)<br />
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<strong>Fragen</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Publikum</strong> <strong>zur</strong> <strong>Podiumsdiskussion</strong> der Fachtagung Pflegeberatung am 07.11.201<br />
Frage: Antwort: Durch:<br />
Träger: PSP<br />
In <strong>Bayern</strong> übernehmen laut Landesrahmenvereinbarung sowohl die Walburga Dietl<br />
Kommune/Kranken- und Pflegekassen Kommune als auch die Kassen je 50% der Sachkosten und stellen je 50% (Leitung des PSP<br />
Wie viel Prozent Kosten sind den des Personals im PSP.<br />
Nürnberg)<br />
jeweiligen Trägern zuzuordnen<br />
Sind die Pflegestützpunkte untereinander<br />
vernetzt Z.B. für Fach<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch / Info /<br />
QS<br />
In diesem Jahr gab es eine gemeinsame Blockwochen-Schulung für alle<br />
bestehenden und in Planung befindenden PSP in <strong>Bayern</strong>, einen<br />
Arbeitskreis zum Thema Dokumentation/ EDV und zusätzliche informelle<br />
Gespräche bei Bedarf. Für 2012 sind regelmäßige Termine vorgesehen,<br />
die vor allem der Erarbeitung von Qualitätsstrukturen, aber auch <strong>dem</strong><br />
fachlichen Aust<strong>aus</strong>ch dienen.<br />
Wohnberatungsstellen bei den<br />
Pflegestützpunkten Ja oder Nein<br />
Der Gesetzgeber erwartet ja von den PSP, dass sie auf bereits<br />
vorhandene Beratungsstrukturen <strong>zur</strong>ückgreifen. Es gibt grundsätzlich die<br />
beiden Möglichkeiten, nämlich dass Wohnberatung durch den PSP selbst<br />
erfolgt oder – wie bei uns in Nürnberg – die Zusammenarbeit mit einer<br />
vorhandenen Wohnberatungsstelle besteht, die fallbezogen eingeschaltet<br />
wird.<br />
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<strong>Fragen</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Publikum</strong> <strong>zur</strong> <strong>Podiumsdiskussion</strong> der Fachtagung Pflegeberatung am 07.11.201<br />
Frage: Antwort: Durch:<br />
<strong>Fragen</strong> <strong>aus</strong> Ba-Wü zu PSP in <strong>Bayern</strong>: In <strong>Bayern</strong> wurde keine Personal-Mindest<strong>aus</strong>stattung vereinbart. Auch die Walburga Dietl<br />
Wie ist die personelle Mindest<strong>aus</strong>stattung Öffnungszeiten richten sich nach den Bedingungen in der jeweiligen (Leitung des PSP<br />
(Festanstellungen) Öffnungszeiten Kommune.<br />
Nürnberg)<br />
Ist es zutreffend, dass Fallbegleitung, Versorgungspläne werden in den Pflegestützpunkten vom dort arbeitenden<br />
Versorgungsplanung über die herbei Stammpersonal der Kassen erstellt.<br />
gerufenen Pflegeberater der AOK, bzw.<br />
<strong>MDK</strong> abgewickelt wird (und nicht über<br />
das Stammpersonal der PSP)<br />
Wird die Information über Pflegeberatung Individuelle Beratungsinhalte werden grundsätzlich nicht an die Kassen<br />
im PSP regelmäßig im Einzelfall an die weitergegeben. Die Träger erhalten anonyme Statistiken, beispielsweise<br />
Pflegekassen weitergegeben Wenn ja – <strong>zur</strong> Anzahl der Kontakte oder zu Beratungsarten.<br />
wie<br />
In bestimmten Fällen ist es erforderlich, dass sich der PSP mit der<br />
entsprechenden Kasse in Verbindung setzt, beispielsweise <strong>zur</strong> Klärung<br />
eines Leistungsanspruches. Dafür holen die Beraterinnen und Berater<br />
vorher das Einverständnis der Klienten ein.<br />
H<strong>aus</strong>besuche sind in <strong>Bayern</strong> derzeit so geregelt, dass sie außerhalb der<br />
PSP-Zeiten stattfinden. Sie werden entweder von einem bei der Kasse<br />
direkt eingesetzten Pflegeberater erbracht oder als Auftrag an eine externe<br />
Stelle wie den <strong>MDK</strong> vergeben. Ist ein H<strong>aus</strong>besuch erforderlich, muss der<br />
PSP-Klient zwingend einer Datenweitergabe an seine Kasse zustimmen.<br />
Im PSP Nürnberg wird dazu ein <strong>aus</strong>gefülltes Überleitungsformular an die<br />
zuständige Kasse gefaxt.<br />
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<strong>Fragen</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Publikum</strong> <strong>zur</strong> <strong>Podiumsdiskussion</strong> der Fachtagung Pflegeberatung am 07.11.201<br />
Frage: Antwort: Durch:<br />
Sind Maßnahmen geplant, um private<br />
Pflegekassen in Pflegestützpunkte zu<br />
integrieren<br />
Eine Integration ist von den PSP nicht vorgesehen – das wäre auf höherer<br />
Ebene zu klären. Die PSP arbeiten mit der Compass-Pflegeberatung der<br />
Privatkassen zusammen und pflegen den Kontakt im Rahmen der<br />
Vernetzung.<br />
Walburga Dietl<br />
(Leitung des PSP<br />
Nürnberg)<br />
Wie kann trotz fehlender finanzieller<br />
Beteiligung durch das Land, die Anzahl<br />
der PSP <strong>aus</strong>gebaut werden, bzw. die<br />
Finanzierung von Pflegeberatern gesichert<br />
werden<br />
Während die Sicherstellung der Pflegeberatung gem. § 7a SGB XI Aufgabe<br />
der Pflegekassen ist, liegt die Errichtung von Pflegestützpunkten allein in<br />
der Verantwortung der Kranken- und Pflegekassen sowie der Kommunen.<br />
Ein Ausbau der Pflegestützpunkte setzt somit vor<strong>aus</strong>, dass sich die<br />
Kommunen <strong>zur</strong> Wahrnehmung ihrer Verantwortung für die Schaffung von<br />
Beratungsstrukturen mit den Kranken- und Pflegekassen auf die Bildung<br />
weiterer PSP verständigen. Sehen die Kommunen aufgrund vorhandener<br />
anderweitiger Beratungsangebote jedoch keinen Bedarf für die Errichtung<br />
von Pflegestützpunkten, muss diese Entscheidung respektiert werden.<br />
Thomas Keller<br />
(Regierungsdirektor,<br />
Bayerisches<br />
StMAS)<br />
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<strong>Fragen</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Publikum</strong> <strong>zur</strong> <strong>Podiumsdiskussion</strong> der Fachtagung Pflegeberatung am 07.11.201<br />
Frage: Antwort: Durch:<br />
Ist es angedacht den Begriff Pflegeberater Zunächst war angedacht, die Bezeichnung „Pflegestützpunkt“ schützen zu Thomas Keller<br />
und Pflegestützpunkt zu schützen, um lassen. Dies wurde dann jedoch aufgrund rechtlicher Erwägungen (Regierungsdirektor,<br />
Klarheit zu schaffen<br />
verworfen. Sowohl die Rechtsabteilung der AOK <strong>Bayern</strong> – Die<br />
Bayerisches<br />
Wenn nein, warum<br />
Gesundheitskasse als auch das Bundesgesundheitsministerium sind zu StMAS)<br />
der Auffassung gelangt, dass ein Schutz im Rahmen des unlauteren<br />
Wettbewerbs aufgrund fehlender Aktivlegitimation (kein<br />
Konkurrenzverhältnis der PSP zu anderweitigen Beratungsangeboten)<br />
rechtlich nicht möglich sei. Dies dürfte auch für den Schutz der<br />
Bezeichnung „Pflegeberater“ gelten.<br />
Aus der Nutzerbefragung wird deutlich,<br />
dass diese feste Ansprechpartner<br />
wünschen. Dies impliziert auf Dauer<br />
angelegte Beziehungen! Ist dies auch<br />
gesetzgeberisch gewollt Bezahlbar<br />
(Personal!)<br />
Die Organisation des Pflegeberatungspersonals bei den Pflegekassen und<br />
in den Pflegestützpunkten liegt bei den Kranken- und Pflegekassen bzw.<br />
den Kommunen. Über die aktuellen Bestimmungen hin<strong>aus</strong>gehende<br />
abstrakte gesetzliche Vorgaben erscheinen nicht zielführend, da die<br />
jeweiligen Gegebenheiten vor Ort (Bedarf an Pflegeberatung,<br />
Personalstruktur, Kosten etc.) berücksichtigt werden müssen.<br />
Gibt es eine Evaluation <strong>aus</strong> der ersichtlich<br />
ist in wie vielen Fällen über eine einmalige<br />
Pflegeberatung hin<strong>aus</strong> Dauerkontakte<br />
bestehen<br />
Im Rahmen der Evaluation wurde zwischen Informations-, Beratungs- und<br />
Fallmanagement-Klienten unterschieden. Zur Definition der<br />
Fallmanagementklienten (etwa 15% aller Klienten) gehörte u.a., dass eine<br />
kontinuierliche längerfristige Zusammenarbeit vereinbart wurde. Weitere<br />
30% sind Beratungsklienten, bei denen davon <strong>aus</strong>zugehen ist, dass<br />
mehrere Kontakte bestanden haben.<br />
Dr. Eckard<br />
Schnabel<br />
Leiter der<br />
Forschungsstelle<br />
Pflegeversicherung<br />
GKV<br />
Spitzenverband,<br />
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<strong>Fragen</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Publikum</strong> <strong>zur</strong> <strong>Podiumsdiskussion</strong> der Fachtagung Pflegeberatung am 07.11.201<br />
Frage: Antwort: Durch:<br />
Aus der Nutzerbefragung wird deutlich, Viele <strong>Fragen</strong> zum Thema Pflege sind sehr persönlicher Natur. Man stellt Brigitte Bührlen<br />
dass diese feste Ansprechpartner sie lieber einem Menschen, den man kennt und zu <strong>dem</strong> man Vertrauen Heim- und<br />
wünschen. Dies impliziert auf Dauer aufbauen konnte.<br />
Angehörigenbeirat,<br />
angelegte Beziehungen! Ist dies auch Der Nutzer, der Auftraggeber von Pflege wünscht sich sicherlich in der 1. Vorsitzende WIR!<br />
gesetzgeberisch gewollt Bezahlbar Regel auf Dauer angelegte Beziehungen.<br />
Stiftung<br />
(Personal!)<br />
Ob dies gesetzgeberisch gewollt ist Ich kann keine Anstalten erkennen pflegender<br />
auf Dauer angelegte Beziehungs-Beraterstrukturen aufzubauen und zu Angehörige<br />
finanzieren.<br />
Wenn wir Bürger solche Strukturen möchten, dann sollten wir sie politischgesetzgeberisch<br />
einfordern.<br />
Lt. Folie von Herrn Dr. Schnabel zu den für<br />
die Information genutzten Beratungsstellen<br />
wurden die Pflegestützpunkte bundesweit<br />
nur von 7% der Befragten benannt.<br />
Unbenommen der sehr verschiedenen<br />
Strukturen in den Ländern stellt sich die<br />
Frage, ob dies der Steuerungs- bzw.<br />
Lotsenfunktion gerecht wird.<br />
Sind die geringen 7 % auf die insgesamt in<br />
den Bundesländern bestehenden<br />
Strukturen <strong>zur</strong>ückzuführen Oder eher auf<br />
andere Gründe<br />
Der genannte Befund resultiert <strong>aus</strong> der Nutzerbefragung und bezieht sich<br />
auf die individuell in Anspruch genommene „einfache“ Beratung. Dies sagt<br />
noch nichts über den Bekanntheitsgrad <strong>aus</strong> (regional sehr unterschiedlich)<br />
und auch nicht über die Inanspruchnahme in anderen<br />
Beratungskonstellationen <strong>aus</strong>. Da der Begriff ‚Pflegestützpunkt’ nicht<br />
geschützt ist und unterschiedlich verwandt wird, kann es zu<strong>dem</strong> zu<br />
Verzerrungen kommen. Eine generelle Antwort ist aufgrund der sehr<br />
großen länderspezifischen Unterschiede nicht möglich.<br />
Dr. Eckard<br />
Schnabel<br />
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<strong>Fragen</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Publikum</strong> <strong>zur</strong> <strong>Podiumsdiskussion</strong> der Fachtagung Pflegeberatung am 07.11.201<br />
Frage: Antwort: Durch:<br />
Pflegebedürftige benötigen Beratung <strong>aus</strong> einer Hand. Der Telefonservice Dr. Ottilie Randzio,<br />
ist ein Angebot, das allen Ratsuchenden, auch jenen, die ihre Häuslichkeit<br />
nicht mehr verlassen können, ermöglicht, telefonische Erstberatung zu<br />
Sind die verschiedenen<br />
erhalten.<br />
Beratungsangebote (Telefonservice,<br />
Brigitte Bührlen<br />
Pflegestützpunkte, Pflegeberater,<br />
Für Menschen, die in ihrem Leben mit <strong>dem</strong> Thema Pflege noch nicht in<br />
Angehörigenberatungsstellen) nicht eher<br />
Berührung gekommen sind, ist es sehr schwierig im Dschungel der<br />
verwirrend für die Pflegebedürftigen Wäre<br />
Informationsvielfalt eine passgenaue Auskunft zu bekommen. Es werden<br />
weniger mehr Wie wird gesteuert<br />
nicht selten viele Zeit-und Kraftressourcen verbraucht, um eine<br />
ansatzweise hilfreiche Auskunft zu bekommen.<br />
Nicht selten geben pflegealltagserfahrene Menschen den <strong>Fragen</strong>den ihre<br />
Praxiserkenntnisse weiter.<br />
Am Einfachsten wäre meiner Ansicht nach eine zentrale bundeseinheitliche<br />
Telefonnummer, die man im Fall von <strong>Fragen</strong> zum Thema Pflege anrufen<br />
kann und dort passgenaue Verweise auf örtliche Pflegeberatungsstellen<br />
u.ä. bekommt.<br />
Andreas Kühne<br />
Der Pflegeservice <strong>Bayern</strong> ist eine Erstanlaufstelle, der telefonisch <strong>Fragen</strong> (Leiter des<br />
Rund um die Pflege bayernweit beantwortet. Bei komplexen Anfragen oder Pflegeservice<br />
/ und auch Wunsch auf Pflegeberatung zu H<strong>aus</strong>e leiten wir die Anfrage an <strong>Bayern</strong>)<br />
den Pflegeberater der Pflegekasse weiter. Sollte ein Pflegestützpunkt sich<br />
im Wohnort des Anrufers befinden, bitten wir den Anrufer hier sich auch an<br />
diesen zu wenden. Derzeit gibt es aber nur 8 Pflegestützpunkte in <strong>Bayern</strong>.<br />
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<strong>Fragen</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Publikum</strong> <strong>zur</strong> <strong>Podiumsdiskussion</strong> der Fachtagung Pflegeberatung am 07.11.201<br />
Frage: Antwort: Durch:<br />
Sind die verschiedenen<br />
Ja, für „Laien“ ist es verwirrend und gerade in einer Notlage schwer, die Walburga Dietl<br />
Beratungsangebote (Telefonservice, passende Stelle bzw. die passgenaue Lösung für den Einzelfall zu finden.<br />
Pflegestützpunkte, Pflegeberater, Genau <strong>aus</strong> diesem Grund wollte der Gesetzgeber mit den<br />
Angehörigenberatungsstellen) nicht eher Pflegestützpunkten Beratung „<strong>aus</strong> einer Hand“ schaffen. Er hat<br />
verwirrend für die Pflegebedürftigen Wäre <strong>aus</strong>schließlich für sie die übergreifenden Aufgaben definiert, Rat suchende<br />
weniger mehr Wie wird gesteuert Menschen umfassend und unabhängig zu beraten sowie alle<br />
wohnortnahen Leistungsangebote zu koordinieren und zu vernetzten.<br />
Durch unterschiedliche bereits vorhandene Vorstrukturen für<br />
Pflegeberatung in den einzelnen Ländern kam eine einheitliche Regelung<br />
auf Bundesebene nicht zustande. Das StMAS <strong>Bayern</strong> wünscht in seinem<br />
Konzept <strong>aus</strong>drücklich, dass sich die von ihm geförderten<br />
Angehörigenfachstellen in die PSP integrieren – was ja auch bei allen PSP<br />
in <strong>Bayern</strong> umgesetzt wurde.<br />
Die Einzelfallsteuerung ist in den PSP vor Ort zu regeln. Die<br />
Mitarbeitenden müssen die regional vorhandenen Beratungsangebote mit<br />
inhaltlichen Schwerpunkten kennen und entsprechend vernetzen. Sie leiten<br />
Klienten mit spezieller Fragestellung an die jeweilige Fachberatungsstelle<br />
weiter oder bearbeiten den Fall mit den Kollegen gemeinsam. In Nürnberg<br />
wird beispielsweise bei Bedarf nach „tiefgehender“ Beratung zum Thema<br />
Demenz immer die Angehörigenfachstelle eingeschaltet.<br />
Eine Steuerung auf politischer Ebene derzeit nicht zu erkennen.<br />
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<strong>Fragen</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Publikum</strong> <strong>zur</strong> <strong>Podiumsdiskussion</strong> der Fachtagung Pflegeberatung am 07.11.201<br />
Frage: Antwort: Durch:<br />
Welche Qualitätssicherungsmaßnahmen Hier ist zu unterscheiden zwischen der Pflegeberatung bei den einzelnen Walburga Dietl<br />
sind für die Pflegeberatung durch Kassen und der Pflegeberatung in den Pflegestützpunkten. Die Kassen<br />
Pflegekassen und Pflegestützpunkte bzw. der <strong>MDK</strong> regeln die Qualitätssicherung für ihre Mitarbeitenden, die<br />
geplant<br />
unter anderem auch in PSP im Einsatz sind, natürlich selber. Für die<br />
einzelnen PSP in <strong>Bayern</strong> sind neben den laufenden internen<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen zu<strong>dem</strong> für 2012 übergreifende<br />
Arbeitskreise geplant (siehe auch Frage 6). Themen werden beispielsweise<br />
Standards, Dokumentation oder Care Management sein.<br />
Seit ca. 20 Jahren ist bekannt: Pflegende Ja, da liegt Vieles gefühlt und real im Argen. Meiner Meinung nach <strong>aus</strong> Brigitte Bührlen<br />
Angehörige von Menschen mit Demenz zwei Gründen:<br />
suchen Beratungsstellen nicht – und Erstens besteht nach wie vor eine große Hemmschwelle sich <strong>zur</strong><br />
wenn, dann viel zu spät auf. Den Begriff Demenzerkrankung eines nahestehenden Menschen öffentlich zu<br />
der zugehenden Beratung hat man von bekennen, sich zu „outen“.<br />
Pflegekassen in diesem Kontext nicht Zweitens ist es sehr schwierig auf Grund des überholten<br />
gehört…<br />
Pflegebedürftigkeitsbegriffs bei Demenz in einem frühen Stadium eine<br />
Pflegestufe zu bekommen. Erst mit Pflegestufe hat man Anspruch auf eine<br />
umfassende Beratung.<br />
Die Beratung kann, je nach Versicherung und Wohnort zugehend sein<br />
oder nicht.<br />
Wünschenswert wäre ein gesetzlicher Anspruch auf zugehende Beratung.<br />
Das würde zweifelsohne enorme personelle und finanzielle Folgen haben.<br />
Wir sollten die Forderung nach mehr zugehender Beratung aber durch<strong>aus</strong><br />
stellen.<br />
11
<strong>Fragen</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Publikum</strong> <strong>zur</strong> <strong>Podiumsdiskussion</strong> der Fachtagung Pflegeberatung am 07.11.201<br />
Frage: Antwort: Durch:<br />
Frage an Pflegeservice <strong>Bayern</strong>: Nach Überprüfung der Versichertenanfragen der LSV stellen wir fest, dass Andreas Kühne,<br />
Unsere Pflegekasse (LPK NOS) erhält zu Beginn des Pflegeservice <strong>Bayern</strong> eine Anfrage weitergeleitet werden Leiter Pflegeservice<br />
keine aufsuchenden Beratungen durch konnte. Es fällt auf, dass sehr wenig Anfragen <strong>aus</strong> der landwirtschaftlichen <strong>Bayern</strong><br />
den Pflegeservice <strong>Bayern</strong> vermittelt. Bevölkerung vorhanden sind. Auffallend ist auch der hohe<br />
Grund<br />
Zufriedenheitsgrad der Versicherten (LSV) mit ihrer Kasse.<br />
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