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1. Elektromechanische Meßgeräte

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Analoges Messen von Gleichgrößen Kapitel 2/8<br />

http://www.pegasus-sys.net/FheServices.htm<br />

Die Belastung durch das MW führt somit zu einer Verminderung der gemessenen Spannung U M auf U MV .<br />

Die mit einem realen MW gemessene Spannung ist als stets kleiner als die Spannung am unbeeinflußten<br />

Meßobjekt.<br />

Beispiel – Spannungsmessung mit realem Meßwerk:<br />

Quellenparameter: U O = 10V, R I = 2k20; Meßwerk: R M = 100k;<br />

Last: R L = 47k0;<br />

Nach dem Spannungsteiler Gesetz ergibt sich die Spannung an der Last des unbeeinflußten Kreises<br />

zu:<br />

RL<br />

47k<br />

U<br />

M<br />

= U0 ⋅ = 10 ⋅ = 9, 56V<br />

R + R 2k2<br />

+ 47k<br />

I<br />

L<br />

Durch Einbringen des Meßwerkes in den Kreis ergibt sich eine Beeinflussung dessen durch den<br />

endlichen Innenwiderstand des Meßwerkes. Es wird nicht mehr der gesamte der Quelle entnommene<br />

Strom als Laststrom I L fließen, sondern ein Teil des Quellstromes wird durch das MW fließen. Der<br />

Quellstrom teilt sich jetzt einerseits in den Laststrom I LV und den Strom durch das MW I M .<br />

RL<br />

// RM<br />

31k<br />

97<br />

U<br />

MV<br />

= U0 ⋅<br />

= 10 ⋅<br />

= 9, 36V<br />

R + R // R 2k2<br />

+ 31k<br />

97<br />

I<br />

L<br />

M<br />

Es vermindert sich somit die an der Last gemessene Spannung durch das Einschalten des<br />

Meßgerätes um 2,1%. Analog zur Strommessung entsteht dieser Fehler nicht durch z.B. falsche<br />

Funktion des Meßwerkes oder durch mangelhafte Bedienung, sondern er ist zwingend notwendig. Um<br />

die Beeinflussung des Meßkreises durch Einschalten des Meßwerkes möglichst klein zu halten, sollte<br />

der Innenwiderstand R M des Meßwerkes gegenüber den anderen Widerständen (R I und R L ) möglichst<br />

groß sein.<br />

R<br />

M<br />

>> R I<br />

und R<br />

M<br />

>> RL<br />

***<br />

Ein Sonderfall der Spannungsmessung ist die Bestimmung der Leerlaufspannung. Hierbei gilt für den<br />

Lastwiderstand R L = ∞. Für den Fall des Leerlaufes läßt sich der durch den Innenwiderstand des Meßgerätes<br />

verursachte Meßfehler f U einfach durch folgende Maschengleichung berechnen:<br />

I<br />

M<br />

⋅ RI<br />

+ I<br />

M<br />

⋅ RM<br />

−U<br />

0<br />

= 0<br />

mit U<br />

M<br />

= I<br />

M<br />

⋅ RM<br />

Hieraus kann der relative Fehler der Spannungsmessung berechnet werden:<br />

f<br />

U<br />

U<br />

M<br />

−U<br />

=<br />

U<br />

0<br />

0<br />

I<br />

=<br />

M<br />

⋅ RM<br />

−<br />

I ⋅ R<br />

M<br />

( I ⋅ R + I ⋅ R )<br />

M<br />

M<br />

I<br />

+ I<br />

M<br />

M<br />

⋅ R<br />

I<br />

M<br />

RI<br />

= −<br />

RI<br />

+ R<br />

M<br />

1<br />

= −<br />

R<br />

1+<br />

R<br />

M<br />

I<br />

Null für R M →∞<br />

Ist die Quelle nicht leerlaufend, sondern mit R L belastet, so muß in obiger Fehlerabschätzung der<br />

Innenwiderstand des Meßwerkes R M für die Berechnung durch die Parallelschaltung von R L und R M ersetzt<br />

werden. Das negative Vorzeichen für f U bedeutet analog zur Strommessung, daß auch bei der<br />

Spannungsmessung infolge der Belastung durch das MW immer ein zu kleiner Wert ermittelt wird. Weiters<br />

ist aus obiger Beziehung ersichtlich, daß für die Spannungsmessung ein möglichst großer Innenwiderstand<br />

R M anzustreben ist. Für R M gegen ∞ verschwindet der Meßfehler.<br />

C.Brunner - Elektrische Messtechnik Seite 11/21

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