Vortrag von Michael Krume - Merck Finck & Co - Privatbankiers
Vortrag von Michael Krume - Merck Finck & Co - Privatbankiers
Vortrag von Michael Krume - Merck Finck & Co - Privatbankiers
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Mitarbeitergewinnung und – bindung im Private Banking & Wealth Management<br />
Mitarbeitergewinnung und –bindung im Private Banking & Wealth Management<br />
<strong>Vortrag</strong> <strong>von</strong> <strong>Michael</strong> <strong>Krume</strong>,<br />
persönlich haftender Gesellschafter, <strong>Merck</strong> <strong>Finck</strong> & <strong>Co</strong>, <strong>Privatbankiers</strong><br />
auf der<br />
Private Banking & Wealth Management-Konferenz<br />
der Frankfurt School of Finance & Management<br />
1. Spezifika des Personalmarktes in PB & WM<br />
1.1. Marktenge bei Vertriebspositionen<br />
Mein <strong>Vortrag</strong>sthema „Mitarbeitergewinnung und –bindung“ umfasst vom Titel her<br />
sämtliche Mitarbeiter eines Private Banking-Anbieters. Wenn ich mir den typischen<br />
Aufbau einer Privatbank ansehe, kann ich die Mitarbeiter grob in drei Säulen eintei-<br />
len: Back Office, Spezialisten und Vertrieb.<br />
Mitarbeiter im Back-Office bearbeiten aber Aufgaben, die in jeder Bank anfallen, sei<br />
es Zahlungsverkehr, Wertpapierabwicklung oder die IT. Wenngleich Private Banking<br />
und Wealth Management an alle Mitarbeiter eines Unternehmens hohe Service- und<br />
Qualitätsanforderungen stellen, zeigt sich die Einzigartigkeit unserer Dienstleistung<br />
nicht unbedingt hier.<br />
Für das Private Banking sind Spezialisten unverzichtbar. Ich spreche hier <strong>von</strong> Fi-<br />
nanzplanern (Certified Financial Plannern), Nachfolge- und Steuerspezialisten oder<br />
auch vom Kunstfachmann. Diese Mitarbeiter zu finden und zu binden ist eine Her-<br />
ausforderung.<br />
Der Bereich „Vertrieb“ einer Privatbank ist aber letztlich der sensibelste Bereich. Un-<br />
sere Berater sind unser Aushängeschild. Unser Erfolg am Markt hängt da<strong>von</strong> ab, wie<br />
gut und intensiv sie ihre Kunden betreuen, neue Kunden gewinnen, für den Kunden<br />
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Mitarbeitergewinnung und – bindung im Private Banking & Wealth Management<br />
und damit auch für die Bank finanziellen Erfolg schaffen. Auch hier besteht die Her-<br />
ausforderung darin, hervorragende Mitarbeiter zu finden und zu binden.<br />
Aus diesem Grund möchte ich mich bei meinem <strong>Vortrag</strong> auf Vertriebspositionen be-<br />
schränken. Bitte sehen Sie mir ferner nach, dass ich als Privatbankier aus der Ban-<br />
kenperspektive berichte – und außerdem stets sowohl weibliche als auch männliche<br />
Kollegen meine, auch wenn ich die geläufigere männliche Berufsbezeichnung ver-<br />
wende.<br />
Der deutsche Private Banking-Markt hat sich verändert. Verändert durch den Eintritt<br />
ausländischer Mitbewerber, vor allem aus der Schweiz. Verändert durch eine stei-<br />
gende Zahl unabhängiger Vermögensverwalter. Verändert durch neue Geschäfts-<br />
ideen. Verändert durch unterschiedliche Wahrnehmung und Beachtung der Kunden-<br />
interessen. Verändert durch gewandelte Kundenerwartungen.<br />
Dieser Wandel wirkt sich insbesondere auf dem Personalmarkt aus. Erfolgreichen<br />
Beratern stehen derzeit viele Optionen offen, insbesondere getrieben durch den<br />
Markteintritt neuer Anbieter. Wie sieht aber der typische, erfolgreiche Berater aus ?<br />
Natürlich kann dies nur eine Annäherung mit vielen Abweichungen in der Realität<br />
sein, aber ich möchte ihn als eine Person zwischen 35 und 55 Jahren beschreiben,<br />
der eine langjährige Berufspraxis in der Betreuung gehobener Privatkunden aufwei-<br />
sen kann. Typischerweise stand und steht dabei die Wertpapierberatung im Vorder-<br />
grund. Die Kundenbeziehungen bestehen teilweise seit Jahrzehnten.<br />
Da<strong>von</strong> gibt es nicht allzu viele – aber viele Anbieter brauchen sie und werben um sie.<br />
Wir sehen uns also einer Angebotsknappheit am Personalmarkt ausgesetzt.<br />
1.2. Generalist oder Spezialist ?<br />
Diese wird verstärkt bei einem genaueren Blick auf die Profile der Berater. Hier fin-<br />
den wir reine Wertpapierspezialisten, reine Optionsspezialisten, aber auch den ganz-<br />
heitlich beratenden Betreuer, der Finanzplaner und andere Fachleute zur Lösung der<br />
Kundenprobleme heranzieht und das klassische „Relationship Management“ betreibt.<br />
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Je nach dem gesuchten Profil erschwert sich hier die Personalfindung. Wir versu-<br />
chen, in unseren Teams eine ausgewogene Mischung herzustellen und können da-<br />
her vielseitig unseren Wachstumsprozess mit neuen Mitarbeiter untermauern. Aber<br />
dies ist nicht bei jedem Anbieter der Fall, und dies kann zu langen Verweildauern<br />
offener Stellen in Karrierebörsen und bei Personalberatern führen.<br />
1.3. Kundenbindung – an die Bank oder an den Berater ?<br />
Die bereits angesprochene langjährige Kundenbeziehung der Top-Berater würzt den<br />
Personalmarkt im Private Banking mit einer besonderen Note: Kunden folgen oft dem<br />
vertrauten Gesicht. Und dies aus gutem Grund: Um ein komplexes Vermögen mit<br />
vielschichtigen Problemen hervorragend zu beraten, sind Detailkenntnisse nötig.<br />
Kenntnisse über das Vermögen selbst, aber auch und vor allem über die Psyche des<br />
Kunden, über seine Ziele, seine familiären und unternehmerischen Umstände und<br />
vieles mehr.<br />
Dieses Wissen muss der Kunde liefern. Er oder sie muss sich öffnen, dem Gegen-<br />
über vertrauen, ökonomisch gesprochen Zeit und Arbeit investieren, um Informatio-<br />
nen zu liefern. Diese Informationen bedürfen regelmäßiger Updates, da sich unser<br />
aller Leben ständig verändert. Des Kunden Entscheidung, einem neuen Berater die<br />
Informationsgrundlage für tiefgründige Beratung zu liefern oder seinem alten Berater<br />
– auch unter anderer Firma – treu zu bleiben, ist daher nicht nur eine Frage der Ge-<br />
wohnheit, sondern auch ökonomischer Natur.<br />
Dem Gegenüber stehen die institutionellen Trümpfe der Bank: ihre Reputation, die<br />
angenommene Sicherheit, das Image, etc.<br />
Wir können daher nicht da<strong>von</strong> ausgehen, dass der Kunde an die Bank gebunden ist.<br />
Dies unterstreicht die Bedeutung der Mitarbeiterbindung und verstärkt die strategi-<br />
sche Bedeutung der Mitarbeiterfindung im Private Banking.<br />
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2. Schlüsselqualifikationen für das Private Banking<br />
2.1. Servicementalität ist nicht genug<br />
Ich möchte zu Beginn dieses Kapitels ein Zitat <strong>von</strong> Svea Herbst-Bayliss vom Reuters<br />
Wealth Management Summit 2007 in Boston anführen: „Private Banking offers<br />
wealthy clients services from investment advice, to tax planning, to an entree in ex-<br />
clusive clubs and ways to handle more mondane tasks like walking the clients dog.”<br />
Auch wenn das Zitatende etwas überzogen sein dürfte, trifft es doch den Kern des<br />
Private Banking: Ich kann nicht eingrenzen, wo Private Banking als Dienstleistung<br />
beginnt und endet. Private Banking und Wealth Management sind sehr stark indivi-<br />
dualisierte, intensive Serviceleistungen mit einem extrem weiten Spektrum an mögli-<br />
chen Diensten.<br />
Wie aber kann ich meinen Kunden begeistern, angesichts relativ gleich lautender<br />
Angebote der verschiedenen Private Banking-Institute ? Ich denke, dies kann nur<br />
durch eine sehr persönliche Beratung geschehen. Eine Beratung, die alles umfasst,<br />
was der Kunde wünscht – und ihn darüber hinaus noch positiv überrascht. Dies setzt<br />
beim Kundenberater einen hohen EQ voraus, eine hohe emotionale Intelligenz. Nur<br />
durch genaues Zuhören, durch Interesse am Kunden und seinem Leben kann dies<br />
geschehen und damit einen Wettbewerbsvorteil generieren.<br />
Ich möchte ein Beispiel aus unserer täglichen Praxis geben: In einem Beratungsge-<br />
spräch erwähnte unser Kunde, dass er im vom neuen limitierten Porsche-Modell sehr<br />
begeistert ist, er aber zu spät anfragte und ihm sein Händler leider kein Exemplar<br />
mehr sichern konnte. Ungefähr drei Stunden nach dem Kundengespräch rief unser<br />
Berater den Kunden an und teilte ihm mit, dass er soeben ein limitiertes Auto für ihn<br />
reserviert habe. Hierzu gehört natürlich Glück und auch das nötige Vitamin B, aber<br />
ich bin sicher, dass unser Kunde dieses Erlebnis bei den wenigsten Banken gehabt<br />
hätte.<br />
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Die Beispiele können natürlich auch völlig anderer Natur sein, und wenn es nur das<br />
manuelle Anpassen des monatlichen Reportings an die Wünsche des Kunden ist.<br />
Aus meiner Sicht ist daher der EQ, das Einfühlungsvermögen unserer Berater, eine<br />
Schlüsselqualifikation für Erfolg im Private Banking.<br />
2.2. Fachliche Qualifikationen<br />
Unerläßlich sind natürlich fachliche Qualifikationen. Hier muss ich wieder rekurrieren<br />
auf die Frage, ob der Berater eher Generalist oder Spezialist ist.<br />
Der Generalist muss über ein breites Wissen verfügen, mit dessen Hilfe er den Kun-<br />
den berät und das ihm ermöglicht, zu erkennen, wann er Spezialisten hinzuziehen<br />
sollte. Da <strong>Merck</strong> <strong>Finck</strong> & <strong>Co</strong> seine Kunden grundsätzlich ganzheitlich berät, werden<br />
sie diesen Typus <strong>von</strong> Berater in unserem Hause häufig finden.<br />
Unterstützt wird er <strong>von</strong> Spezialisten: für Steuern, für Financial Planning, für komplexe<br />
Asset-Allocation-Lösungen, für Stiftungen und Testamentserstellung und –<br />
vollstreckung, für die spezielle Situation <strong>von</strong> (Familien-) Unternehmern etc.<br />
Diesen Punkt muss ich nicht vertiefen. Ihnen allen ist bewusst, dass Private Banking<br />
und Wealth Management sehr hohe Anforderungen an die Fach- und Methodenkom-<br />
petenz der Kundenberater stellt. <strong>Merck</strong> <strong>Finck</strong> & <strong>Co</strong> schult daher intern und extern die<br />
Berater auf verschiedenen Gebieten und unterstützt gern und häufig Fortbildungen<br />
wie den CFP oder den CEP.<br />
Nachdem wir nun das Profil des erfolgreichen Private Bankers genauer betrachtet<br />
haben, ist die strategische Bedeutung meines <strong>Vortrag</strong>sthemas deutlich geworden.<br />
Werfen wir nun einen Blick auf die Instrumente der Mitarbeiterfindung und –<br />
gewinnung.<br />
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Mitarbeitergewinnung und – bindung im Private Banking & Wealth Management<br />
3. Mitarbeitergewinnung<br />
3.1. Marktzugänge<br />
Wie erreiche ich den Personalmarkt und damit meine Zielkandidaten ? Ich möchte<br />
zwischen Empfehlungsmarketing, Personalberatern und Personalmarketing unter-<br />
scheiden.<br />
3.1.1. Empfehlungsmarketing<br />
Vermutlich nutzen wir alle das Instrument Empfehlungsmarketing, um neue Kunden<br />
zu gewinnen. Wann aber empfehle ich als Kunde meinem Bekannten meine Bank ?<br />
Ich muss nicht nur einfach zufrieden sein. Ich muss auch nicht sehr zufrieden sein.<br />
Ich muss begeistert sein ! Ich bin kein normaler Kunde mehr, sondern schon ein Ad-<br />
vokat der Bank.<br />
Gleiches gilt für meine Mitarbeiter. Wir alle wissen, wie klein die deutsche Private<br />
Banking-Gemeinde ist. Wir und unsere Mitarbeiter sind vernetzt über die gesamt Re-<br />
publik. Aber ich empfehle mein Unternehmen meinem Bekannten erst dann als Ar-<br />
beitsplatz, wenn ich guten Gewissens sein kann. Ich muss zufrieden sein mit dem<br />
Unternehmensklima, den Arbeitsbedingungen, der wirtschaftlichen Situation des Un-<br />
ternehmens.<br />
Voraussetzung für Empfehlungsmarketing ist daher eine hohe Mitarbeiterzufrieden-<br />
heit.<br />
Da wir für Personalberater oder Stellenanzeigen ebenfalls Geld in die Hand nehmen<br />
müssten, zahlen wir für erfolgreiche Empfehlungen Prämien an unsere Mitarbeiter.<br />
Was aber vermeidet, dass angesichts möglicher Prämien jeder meiner Mitarbeiter<br />
seine komplette Visitenkartensammlung auf meinem Schreibtisch ablegt ?<br />
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Mitarbeitergewinnung und – bindung im Private Banking & Wealth Management<br />
Die interne Reputation meiner Kollegen wirkt hier als Geisel. Natürlich empfehle ich<br />
meinem Chef nur potentielle Mitarbeiter, wenn ich <strong>von</strong> ihnen fachlich und persönlich<br />
überzeugt bin und denke, dass sie in das Team passen.<br />
Dies ist aus meiner Sicht ein großer Vorteil des Empfehlungsmarketings. Ich als Ent-<br />
scheider habe eine Referenz, die den Kandidaten aus dem Arbeitsalltag kennt, meis-<br />
tens darüber hinaus auch privat. Damit steht mir eine weitaus zuverlässigere Infor-<br />
mationsbasis über den Mitarbeiter zur Verfügung, als die sonst übliche Bewerbung<br />
und die ersten Bewerbungsgespräche.<br />
Nichtsdestotrotz nutzen wir auch andere Instrumente, so die Personalberatung.<br />
3.1.2. Personalberater<br />
Was ist der Vorteil <strong>von</strong> Personalberatern ? Zum einen die große Datenbasis, aus der<br />
mir Vorschläge unterbreitet werden, die zum gesuchten Profil passen. Personalbera-<br />
ter sprechen, wie wir alle wissen, nicht nur Kandidaten an, die gerade auf der Suche<br />
sind. Diese würde ich im Allgemeinen auch mit einer gut platzierten Stellenanzeige<br />
erreichen. Die Auswahlbasis ist daher größer. Der Personalberater kann zum Teil<br />
auch die Vorteile des Empfehlungsmarketing nutzen, wenn er Kandidaten länger<br />
kennt. Er fungiert aber auch als Multiplikator meines Rufes als Bank.<br />
Ich war sehr stolz, als ich vor kurzem einen Anruf erhielt. Ein Personalberater suchte<br />
eine neue berufliche Heimat für ein großes Private Banking-Team. Er hat ein Bench-<br />
marking der verschiedenen, suchenden Privatbanken erstellt. Und kam zu dem<br />
Schluß, dass <strong>Merck</strong> <strong>Finck</strong> & <strong>Co</strong> derzeit die attraktivste Adresse in Deutschland ist.<br />
Dies mag einige Zuhörer ärgern und auch nicht Mehrheitsmeinung sein, hat mich<br />
aber sehr gefreut – verständlicherweise.<br />
Wichtig aus meiner Sicht ist jedoch die richtige Auswahl <strong>von</strong> Personalberatern und<br />
hier kann nur Erfahrung mit den Leistungen des Headhunters helfen. Ich kann eben<br />
nicht am Firmenschild erkennen, wie die Vorgehensweise des Beraters ist, ob in der<br />
Datenbank die richtigen Köpfe verzeichnet sind und ob die Datenbank umfangreich<br />
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ist. Und Präsentationen der Unternehmen – verzeihen Sie, aber ich habe in meinem<br />
Berufsleben noch keine Unternehmenspräsentation gesehen, die Schwächen verrät.<br />
Wir nutzen das Instrument Personalberater daher gern, aber selektiv.<br />
3.1.3. Personalmarketing<br />
Natürlich setzen wir auch auf das klassische Personalmarketing. Offene Stellen sind<br />
auf unserer Homepage und in Stellenanzeigen und Jobbörsen ausgeschrieben. Da<br />
dieses Instrument nicht Private Banking-spezifisch und außerdem allen geläufig ist,<br />
möchte ich nicht detailliert darauf eingehen.<br />
Die genannten Instrumente helfen Ihnen und mir aber nur, wenn das vorgetragene<br />
Stellenangebot auch attraktiv ist. Ich möchte dies der plastischen Darstellung wegen<br />
wie folgt überschreiben:<br />
3.2. Warum geht Klose zu Bayern ?<br />
Miroslav Klose war DER Leistungsträger bei Werder Bremen. Torjäger mit Team-<br />
geist, bescheiden und sympathisch auftretend, als Nationalstürmer auch ein Aus-<br />
hängeschild für den Verein. Werder Bremen hat den Bayern einen starken Kampf um<br />
die Meisterschaft geliefert und spielte in den letzten Jahren stets oben mit. Finanziell<br />
dürfte der Grenzwert einer Gehaltserhöhung bei Klose nicht der ausschlaggebende<br />
Faktor sein. Warum also ging er zu Bayern ?<br />
3.2.1. Umfeld<br />
Wieder zurück übertragen auf die Welt des Private Banking geht es darum, leis-<br />
tungsstarke Berater, die in der Regel nicht bei Zweit- oder Drittliga-Vereinen spielen,<br />
zu einem Wechsel zu bewegen. Vielleicht waren es also Faktoren wie die stärkere<br />
Internationalität der Bayern oder der kompetitive und durchgängig hochkarätig be-<br />
setzte Spielerstamm, der ihn zum Wechsel bewogen hat. Vielleicht auch der wesent-<br />
lich höhere Freizeitwert der schönen Stadt München. Vielleicht aber auch einfach die<br />
Lust auf Neues.<br />
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Mitarbeitergewinnung und – bindung im Private Banking & Wealth Management<br />
Wir bei <strong>Merck</strong> <strong>Finck</strong> & <strong>Co</strong> versuchen, unseren Mitarbeitern ein Umfeld zu schaffen,<br />
das <strong>von</strong> flachen Hierarchien, großer Entscheidungsfreiheit und Eigenverantwortung<br />
sowie einem offenen, konstruktiv kritischen und kollegial geprägten Spiel im Team<br />
geprägt ist. Dies muss nicht jedem gefallen. Meine Erfahrungen aus den letzten drei<br />
Jahren Expansion unseres Hauses zeigt aber, dass gerade in der jetzigen Zeit dies<br />
ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil ist. Alle Organisationsformen haben ihre Vor-<br />
und Nachteile, aber insbesondere hervorragende Berater, die für Großbanken tätig<br />
waren, werden <strong>von</strong> einem derartigen Umfeld angesprochen.<br />
Nicht nur diese, sondern auch andere Anbieter sind in der Eigenproduktentwicklung<br />
tätig, was natürlich zu einem forcierten Produktverkauf führt – in unterschiedlicher<br />
Stärke. Ich wage zu behaupten, dass bei der Erfüllung vorgegebener Absatzziele<br />
nicht immer der Kundenbedarf im Vordergrund steht. Ich kann Ihnen verraten, dass<br />
meine Berater geradezu allergisch darauf reagieren, wenn <strong>Merck</strong> <strong>Finck</strong> ein eigenes<br />
Produkt anbietet. Wir beraten streng kundenorientiert und nutzen die Produkte ande-<br />
rer Anbieter, um Lösungen für den Kunden zu schaffen. Selbstverständlich erwarten<br />
auch unsere Gesellschafter eine angemessene Rendite, was zu Ertragsforderungen<br />
an unsere Berater führt. Aber diese sollen im Einklang mit dem Kundeninteresse er-<br />
füllt werden. Aus Verkaufen wird daher wieder Beraten. Auch dies habe ich als gro-<br />
ßen Wettbewerbsvorteil wahrgenommen.<br />
3.2.2. Entwicklungsmöglichkeiten<br />
Mitarbeiter, die an hierarchischer Entwicklung interessiert sind, haben es bei <strong>Merck</strong><br />
<strong>Finck</strong> & <strong>Co</strong> nicht einfach. Wir sind eine Privatbank mit insgesamt rd. 400 Mitarbeitern,<br />
da<strong>von</strong> derzeit rd. 150 Kundenberater an achtzehn Standorten. Wir haben flache Hie-<br />
rarchien. Dementsprechend ist die Anzahl an Leitungsfunktionen überschaubar. Mei-<br />
ne Kollegen in der Geschäftsleitung und ich führen direkt. Das Potential an hierarchi-<br />
schen Aufstiegsmöglichkeiten ist daher naturgemäß begrenzt.<br />
Ganz im Gegenteil das Potential an inhaltlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Die Kar-<br />
riere am Kunden ist bei uns das Karriereziel. Und Vollblutberater haben eben daran<br />
ihre Freude. Sie wollen gar nicht mit administrativen und Leitungsaufgaben betreut<br />
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sein. Die Fachkarriere wird dabei begleitet <strong>von</strong> einem attraktiven, leistungsbezoge-<br />
nen Vergütungssystem, auf das ich noch eingehen werde.<br />
Aber auch Interessenlagen, die sich heraus kristallisieren, können in einer flexiblen<br />
Unternehmung berücksichtigt und gefördert werden. Sei es der Weg vom Kundenbe-<br />
rater hin zum Spezialisten für Financial Plannung oder in das Asset Management.<br />
Einer unserer erfolgreichsten Berater hat für sich das Thema Wohn- und Industrie-<br />
immobilien entdeckt. Was sollte ich dagegen haben, wenn er sich darauf konzentriert<br />
große Immobilienpakete zu vermitteln und seine wertpapieraffinen Kunden an Kolle-<br />
gen überzuleiten ?<br />
Natürlich haben uns im Feld hierarchische Entwicklungsmöglichkeiten z.B. Großban-<br />
ken etwas voraus. Dies heißt aber nur, dass ich das Suchprofil genauer definieren<br />
und im Bewerbungsgespräch eben diesen Punkt deutlich machen muss.<br />
3.2.3. Vergütung<br />
Selbstverständlich ist auch die Vergütung ein Kriterium, das erfolgreiche Berater an-<br />
spricht und anspornt. In der Wirtschaftswoche stand vor einigen Wochen, dass <strong>Merck</strong><br />
<strong>Finck</strong> & <strong>Co</strong> „Mondgehälter“ zahlen würde mit bis zu 140 T€ Fixum. Ich weiß nicht,<br />
woher der Redakteur diese Zahlen hatte, auf jeden Fall sind sie falsch.<br />
Wir haben für unseren Vertrieb ein Vergütungssystem entwickelt, dass sehr leis-<br />
tungsbezogen ist und unsere Berater daher zu „Unternehmern im Unternehmen“<br />
macht. Es basiert auf einem Entwicklungsplan, der mit dem neuen Mitarbeiter ver-<br />
einbart wird. Dieser umfasst für jedes Jahr Betriebszugehörigkeit ein vereinbartes<br />
Ertragsziel sowie ein Fixgehalt und einen Bonusbetrag. Letzterer wird bei 100% Ziel-<br />
erreichung ausgeschüttet, bei Untererfüllung entsprechend weniger. Bei Übererfül-<br />
lung jedoch partizipiert der Berater unmittelbar am erwirtschafteten Mehrertrag. Das<br />
System ist mit einem Cap versehen, der nach ca. 5 – 6 Jahren erreicht sein sollte.<br />
Der Cap beschreibt das <strong>von</strong> unseren Top-Beratern zu erreichende Ertragsniveau<br />
sowie die entsprechenden Gehalts- und Bonuszahlungen. Wer sich darüber hinaus<br />
noch weiter entwickelt, partizipiert ebenfalls am Mehrertrag.<br />
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Flankiert wird dieses Zielsystem <strong>von</strong> jährlich variierenden qualitativen Zielen, die e-<br />
benfalls einen Einfluß auf die Bonuszahlung haben.<br />
Was erreichen wir dadurch ? Aus meiner langjährigen Praxis ist mir das Phänomen<br />
bekannt, das wenn ein Berater bereits im Oktober / November sein Ziel erreicht hat,<br />
im restlichen Jahresverlauf die Aktivität deutlich abnimmt. Dies ist aus seiner Sicht<br />
dann rational, wenn a) das Ziel des darauffolgenden Jahres Bezug nimmt auf das<br />
erreichte Ergebnis und b) er bei Übererfüllung nicht oder zu einem unbekannten Ma-<br />
ße (Stichwort: „Nasenprämie“) an einem Mehrertrag partizipiert.<br />
Unser System animiert dazu, sein Ziel überzuerfüllen, da der Berater sofort ausrech-<br />
nen kann, was dies für sein eigenes Konto bedeutet. Außerdem ist ihm durch den<br />
vereinbarten Entwicklungsplan bekannt, was in den Folgejahren <strong>von</strong> ihm erwartet<br />
wird.<br />
Dieses Vergütungsmodell attrahiert erfolgreiche, selbstbewusste Mitarbeiter, Perso-<br />
nen, die wissen, was sie leisten können. Da es zudem leicht verständlich ist und der<br />
Haken fehlt, konnte ich auch dieses Kriterium als einen Erfolgsfaktor im Wettbewerb<br />
um die besten Mitarbeiter kennen lernen.<br />
4. Mitarbeiterbindung<br />
Nachdem wir nun betrachtet haben, mit welchen Instrumenten und welchen Argu-<br />
menten wir leistungsstarke Berater finden und gewinnen können, geht es darum,<br />
diese Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden.<br />
4.1. Drum prüfe, wer sich ewig bindet – die Auswahl der „Richtigen“<br />
Ich möchte eine Aussage aus den Stellenanzeigen der Boston <strong>Co</strong>nsulting Group ü-<br />
bernehmen, die ich hier sehr passend finde. „Viele Kandidaten können uns größer<br />
machen. Wir suchen Mitarbeiter, die uns besser machen.“<br />
Natürlich ist ein Aspekt der Identifikation der richtigen Mitarbeiter, auf die sich unsere<br />
Bindungsaktivitäten richten sollen, die gezeigte Arbeitsleistung. Da unsere Ziele klar<br />
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definiert sind, lässt sich dies einfach ablesen. Schnell ist entschieden, wer eine sol-<br />
che Performance zeigt, dass wir weiterhin zusammenarbeiten möchten.<br />
Dies sind die kalten Fakten. Der zweite Bereich berührt die emotionale Ebene. Wie<br />
passt sich der Mitarbeiter in sein direktes Team und die Gesamtbank ein ? Wie gut<br />
und schnell entstehen Kontakte ? Harmoniert der neue Berater mit seinen Kollegen ?<br />
Mir ist dieser Punkt ebenso wichtig wie die quantitative Zielerfüllung. Um diesen zu<br />
beurteilen, brauche ich aber Zeit, um entsprechende Beobachtungen zu machen und<br />
Erfahrungen zu sammeln.<br />
Die betriebswirtschaftliche und die soziale Komponente stellen sich also recht ein-<br />
fach dar.<br />
Hier ist der Kernpunkt vielmehr, wie sich die rechtliche Situation darstellt. Nicht jeder<br />
neu angeworbene Berater ist bereit, neun oder zwölf Monate Probezeit hinzuneh-<br />
men. Sechs Monate reichen unter Umständen nicht aus, die tatsächliche Leistungs-<br />
fähigkeit zu erkennen. Diesen Spagat muss ich bei jedem einzelnen neu eingetrete-<br />
nen Kollegen aushalten und managen. Ich versuche dies durch eine sehr individuelle<br />
und persönliche Betreuung des Beraters gemeinsam mit dem zuständigen Nieder-<br />
lassungsleiter und muss sagen, dass wir damit bisher sehr gut fahren. Als Beleg da-<br />
für möchte ich anführen, dass unser Beraterstab sich seit Mitte 2004 verdoppelt hat.<br />
Bei den neu hinzugekommenen Kollegen gab es nur eine sehr geringe Fluktuations-<br />
rate. Ich halte dies für ein gutes Ergebnis, das zudem zeigt, dass <strong>Merck</strong> <strong>Finck</strong> & <strong>Co</strong><br />
eben keine „Hire and Fire“-Mentalität besitzt.<br />
Ich möchte ihnen nun einige Faktoren vorstellen, die aus unserer Sicht die Mitarbei-<br />
terbindung beeinflussen. Bitte verzeihen Sie, das naturgemäß Überschneidungen zu<br />
den bereits besprochenen Kriterien bei der Mitarbeiterfindung auftreten.<br />
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Mitarbeitergewinnung und – bindung im Private Banking & Wealth Management<br />
4.2. How to keep Mr. and Mrs. Right<br />
4.2.1. Unternehmenskultur<br />
Wie bereits besprochen zeichnet sich <strong>Merck</strong> <strong>Finck</strong> & <strong>Co</strong> durch eine flache, flexible<br />
Hierarchie mit großem Freiheitsgrad und entsprechend umfangreichen Handlungs-<br />
freiheiten aus. Dies motiviert unsere Mitarbeiter, unterstreicht die Wichtigkeit der<br />
Stimme jedes einzelnen und animiert ganz einfach zum Bleiben. Verstehen Sie mich<br />
bitte nicht falsch – als Kind einer Großbank habe ich gar nichts gegen die Big Player<br />
am deutschen Markt. Dennoch kann ich im Vergleich zur Großbank diesen Vorteil<br />
vielleicht verdeutlichen: Wenn Sie als Berater eine gute Idee haben für ein neues<br />
Produkt oder eine Dienstleistung, wenn Sie Verbesserungspotential an bestimmten<br />
Prozessen entdecken oder auch einfach nur auf einen Missstand aufmerksam ma-<br />
chen möchten, reicht bei uns ein Telefonat mit dem zuständigen Stabsmitarbeiter<br />
oder auch mit meinen Kollegen aus der Geschäftsleitung und mir, um dies direkt an<br />
die richtige Stelle zu kommunizieren. Versuchen Sie einmal bei einer Großbank, eine<br />
neue Dienstleistung zu lancieren und dies direkt mit dem Vorstand zu besprechen.<br />
Viel Glück.<br />
Wir veranstalten jedes Jahr ein Zusammentreffen der gesamte Private Banking-<br />
Mannschaft und gerade hier erfahre ich Lob für diese unsere Fähigkeit und auch de-<br />
ren Wirkung, nämlich die Bildung eines bundesweiten und funktionsübergreifenden<br />
Teams. Aus meiner Sicht ein klarer Pluspunkt und auch einer meiner Gründe, mei-<br />
nem Unternehmen treu zu bleiben.<br />
4.2.2. Teambildung - Mikro- und Makroperspektive<br />
Mit der Teambildung in der Mikroperspektive meine ich das Team vor Ort, jene<br />
Mannschaft aus vier bis fünf Beratern plus Assistenzen, die die Zufriedenheit unserer<br />
Kunden am meisten beeinflusst. Hier ist die Teambildung besonders wichtig, sei es<br />
für die gegenseitige Unterstützung, die Vertretung bei Abwesenheit oder den effizien-<br />
ten Ablauf <strong>von</strong> Arbeitsprozessen.<br />
Die Teambildung zu erreichen ist zum einen eine Frage der Teamzusammenstellung<br />
und damit wieder der Mitarbeiterfindung. Zum anderen ist dies eine reine Manage-<br />
mentaufgabe der Niederlassungs- und Teamleiter.<br />
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Wenn sie aber erreicht ist, haben wir damit einen weiteren wesentlichen Aspekt der<br />
Mitarbeiterbindung. Wer geht nicht gerne an seinen Arbeitsplatz, wenn ihn ein sym-<br />
pathisches Team erwartet, mit dem die Arbeit Spaß und Freude macht, in dem er<br />
Unterstützung erfährt und in dem auf die Bedürfnisse des Einzelnen Rücksicht ge-<br />
nommen wird.<br />
Mit der Makroperspektive meine ich unsere gesamte Bank mit derzeit rd. 400 Mitar-<br />
beitern. Die Teambildung auf dieser Ebene ist vor allem Aufgabe der Geschäftslei-<br />
tung sowie der Führungskräfte der zweiten Ebene. Sie entfaltet keine so große Bin-<br />
dungswirkung wie die Mikroperspektive, ist aber ein wesentlicher Einflussfaktor auf<br />
die Mitarbeiterzufriedenheit. Wenn das Zusammenspiel verschiedener Bereiche und<br />
Abteilungen gut funktioniert, erleichtert dies die tägliche Arbeit ungemein. Wenn jede<br />
Abteilung ihre internen und externen Kunden sowie deren Bedürfnisse und Erwar-<br />
tungen kennt, verbessert dies die Serviceleistung.<br />
Diese Effekte zu erreichen ist eine Frage sehr offener Kommunikation – sowohl top-<br />
down als auch untereinander. Wir versuchen durch regelmäßige Treffen der gesam-<br />
ten zweiten Führungsebene aus Vertrieb, Back-Office und Tochtergesellschaften den<br />
Teamgeist zu verstärken und haben zudem für alle neuen Mitarbeiter einen mehrtä-<br />
gigen Rundlauf durch Service- und Stabsabteilungen eingerichtet, der vom ersten<br />
Arbeitstag an die Aufnahme persönlicher Kontakte ermöglicht.<br />
4.2.3. Unternehmer im Unternehmen<br />
Unsere Unternehmenskultur und unser Vergütungssystem forcieren die Mentalität<br />
des Unternehmers im Unternehmen. Warum wollen wir das ?<br />
Wir sind der Meinung, dass selbständiges Denken und Arbeiten unserer Mitarbeiter<br />
am besten zu einer hohen Kundenzufriedenheit führt. Jeder Niederlassungsleiter ist<br />
Manager seiner eigenen Bank – natürlich im Rahmen der Gesamtbankstrategie. Je-<br />
der Berater ist Manager seines eigenen Finanzdienstleistungsvertriebs. Jeder Mitar-<br />
beiter im Stab oder im Back-Office ist Manager seiner jeweiligen Prozesse.<br />
Wir erreichen damit hohe Flexibilität, hohe Leistungs- und Verantwortungsbereit-<br />
schaft und einen hohen Grad an Verbesserungsvorschlägen. Letzteres wird weiter<br />
forciert durch ein Ideenmanagement.<br />
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Neben diesen Effekten besteht eine hohe Bindungswirkung einer derartigen Arbeits-<br />
philosophie. Der einzelne Mitarbeiter ist nicht einfach ein Rad im Getriebe der Bank-<br />
maschine, er ist integraler Bestandteil mit hohem Freiheitsgrad und entsprechenden<br />
Handlungsmöglichkeiten. Wer einmal so gearbeitet hat, wird ungern wieder zur<br />
Nummer 0815. Hier spielt uns aus meiner Sicht der Wettbewerb in die Hand – nur<br />
wenige Mitbewerber können ihren Mitarbeitern derartiges bieten.<br />
4.2.3. Entwicklungspläne und Vergütung<br />
Wie bereits erörtert, spielen bei uns mehrjährige Entwicklungspläne mit entsprechen-<br />
der Vergütungsentwicklung im Vertrieb eine große Rolle. Dem Berater ist bewusst,<br />
was <strong>von</strong> ihm erwartet wird und welche Gegenleistung er dafür erhält. Wir halten un-<br />
ser Vergütungssystem für sehr attraktiv. Derartige Entwicklungspläne über mehrere<br />
Jahre sind ein starkes System der Mitarbeiterbindung – und liefern Anreize eben für<br />
genau die Berater, die wir auch halten möchten, denn nur sie haben richtig Spaß<br />
daran.<br />
5. Fazit<br />
In einer derart kompetitiven Branche wie dem Private Banking oder Wealth Manage-<br />
ment ist die Mitarbeiterfindung und –bindung eine strategische Aufgabe mit entspre-<br />
chend hoher Relevanz. Ich habe versucht, Ihnen aus Sicht einer Privatbank diese<br />
Bedeutung sowie Instrumente der Mitarbeiterfindung und –bindung darzustellen. In<br />
meinem Fazit möchte ich aus den angesprochenen Punkten einen abstrakten he-<br />
rausheben, der für unsere Kunden ebenso wie für unsere Mitarbeiter gilt.<br />
Nämlich die persönliche, individuelle Betreuung. Diese hat Einfluß auf die Auswahl<br />
der Kandidaten, sei es über das Empfehlungsmarketing oder auch bereits den Ein-<br />
druck eines Bewerbers, eben keine laufende Nummer in einem Bewerbungsprozess<br />
zu sein oder nach Einstellung zu werden.<br />
Sie hat ferner Einfluß auf die Verweildauer <strong>von</strong> Mitarbeitern im Unternehmen. Solan-<br />
ge ich mich gut aufgehoben fühle, bei der Erreichung meiner Ziele unterstützt werde<br />
und auch persönliche Einflußfaktoren auf die Arbeitsleistung Beachtung und Behand-<br />
lung finden, bin ich gerne bereit, an meinen Arbeitsplatz zu kommen.<br />
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Mitarbeitergewinnung und – bindung im Private Banking & Wealth Management<br />
Natürlich hat ein mittelständisches Unternehmen es hier einfacher. Aber ich möchte<br />
als Denkanreiz auch die Frage aufwerfen, inwieweit der persönlich betreute Unter-<br />
nehmer im Unternehmen nicht auch ein Modell für größere Anbieter ist, natürlich mit<br />
anderem organisatorischen Aufbau.<br />
Ich hoffe, Ihnen hat mein <strong>Vortrag</strong> gefallen und danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.<br />
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