GEMEINWESENARBEIT: - Landesarbeitsgemeinschaft Soziale ...
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LAG SOZIALE BRENNPUNKTE NDS. E.V.<br />
• persönliche Qualifikationen wie Kreativität, Belastbarkeit, innere<br />
Stabilität, um Kritik und Konflikte auszuhalten.<br />
Quartiersmanagement in Deutschland<br />
Der Begriff ist vermutlich zuerst in Berlin offiziell gebraucht worden (vgl.<br />
Müller 2000: 40). Hier wie auch in Hamburg, in Bremen, in Nordrhein-<br />
Westfalen und in Hessen wurden in den 90er Jahren bestimmte Stadtteile auf<br />
Grund vorbereitender Untersuchungen als offizielle „Armutsquartiere“ o.ä.<br />
ausgewiesen. Dabei wollte man aus früheren Fehlern lernen. In Programmen<br />
zur Sanierung nach dem Städtebauförderungsgesetz war, von wenigen<br />
Modellprojekten abgesehen, nur die Gebäudesubstanz eines Gebietes erneuert<br />
worden und der Sanierungsträger hatte seine Vorhaben nur mit den<br />
Eigentümern ausgehandelt. Die Bewohnerschaft, überwiegend MieterInnen,<br />
war im günstigsten Fall „gehört“ worden. In vielen Sanierungsgebieten setzte<br />
die Abwärtsspirale jedoch nach wenigen Jahren erneut ein, Millionensummen<br />
waren vergeblich investiert worden.<br />
Auf Grund der Erfahrungen in den genannten Ländern wurde 1999 das<br />
Bund/Länderprogramm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die<br />
soziale Stadt“ beschlossen und seitens des Bundes mit 100 Millionen DM<br />
ausgestattet. Das wesentlich Neue an diesem Programm lässt sich mit den<br />
Leitbegriffen „Nachhaltigkeit“ und „integrierte Planung“ beschreiben. Damit<br />
sind Grundsätze gemeint, die in Überlegungen für eine kommunikative Planung<br />
schon Jahre vorher herausgearbeitet waren. Nun aber sind sie in offizielle<br />
Politik und in Förderprogramme eingegangen.<br />
Nachhaltigkeit meint in diesem Zusammenhang, daß die Menschen, die in dem<br />
betreffenden Gebiet wohnen und arbeiten, effektiv in den Planungsprozess<br />
einbezogen werden. Die Planungsverwaltung muss sich auf eine „offene<br />
Planung“ einlassen, in der die örtlichen Akteure und die Fachleute in einen<br />
Dialog eintreten, dessen Ende nicht festgelegt ist. Es geht also um etwas<br />
grundsätzlich anderes als die sog. „Beteiligungsschleifen“, auf die sich die<br />
Administration als Form der Partizipation gelegentlich eingelassen hat. Es kann<br />
auch nicht darum gehen, die Bewohnerschaft in den Prozess „einzubinden“.<br />
Auch wird der Bürger „hier also nicht als Kunde gesehen, der zwischen<br />
verschiedenen Leistungsanbietern auswählt und auch nicht mehr als Klient, der<br />
staatlicher Fürsorge unterliegt, sondern als Koproduzent, der notwendig ist,<br />
damit die staatliche Leistung effektiv und effizient erbracht wird. Zugleich<br />
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