GEMEINWESENARBEIT: - Landesarbeitsgemeinschaft Soziale ...
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LAG SOZIALE BRENNPUNKTE NDS. E.V.<br />
Baugesellschaften und in Wohlfahrtsverbänden sehr tief erschrocken haben,<br />
sodass bis heute mit Gemeinwesenarbeit diese beiden Begriffe assoziiert<br />
werden. Dabei war die tatsächliche Praxis eher pragmatisch darauf gerichtet,<br />
dass sich benachteiligte Wohngebiete zu einem lebendigen Gemeinwesen<br />
entwickeln.<br />
Die weiterentwickelte Gemeinwesenarbeit in Deutschland<br />
Seit Mitte der achtziger Jahre haben sich die sozialen Probleme verschärft.<br />
Die Arbeitslosigkeit ist gestiegen, sie hat bislang davon verschonte Schichten<br />
erfasst, ist vor allem bei Jugendlichen enorm angewachsen. Sie tritt gehäuft<br />
auf in bestimmten Wohngebieten, in denen in einer „Abwärtsspirale“ die<br />
negativen Impulse sich gegenseitig verstärken: Bauliche Defizite, Mängel der<br />
Infrastruktur, ausbleibende Investitionsimpulse, Immissionsbelastungen und<br />
ein hoher Anteil von einkommensschwachen Familien. Traditionelle Milieus in<br />
diesen Stadtteilen sind abgeschmolzen, sie haben sich aufgelöst in viele kleine<br />
Submilieus. Parteien, Vereine, Kirchen haben ihre integrierende Bindekraft<br />
verloren. Das Gefühl, die Nachbarn nicht mehr zu kennen, von Fremden<br />
umgeben zu sein, als Fremder in der eigenen Straße zu wohnen, hat<br />
zugenommen. Auch in früher eher „linken“ Arbeiterquartieren äußert sich<br />
offene Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Hetze gegen Sündenböcke. Der<br />
Anteil an rechtsextremen Wählerstimmen ist gerade hier erschreckend hoch.<br />
Viele MieterInnen äußern den meist unrealistischen Wunsch, wegziehen zu<br />
wollen. Eine Grundstimmung nimmt zu, in der sich Resignation und<br />
Aggressivität mischen.<br />
Die gesellschaftlichen Problemlagenhaben sich im Vergleich zu den 70er<br />
Jahren verschärft. Die Gemeinwesenarbeit hat sich darauf eingestellt und<br />
ihre Praxis weiterentwickelt. Angesichts einer gesellschaftlichen Situation, in<br />
der sich Disparitäten zu Konflikten der Bevölkerung innerhalb der<br />
Armutsquartiere zuspitzen, ist es unsinnig geworden, sich auf eine<br />
grundsätzliche Parteilichkeit zugunsten bestimmter Gruppen festlegen zu<br />
wollen. Wer sind die am meisten Benachteiligten Sind es z.B. die in Armut<br />
geratenen, alteingesessenen deutschen Familien im Hinterhaus, die gegen „alle<br />
Ausländer“ im Vorderhaus hetzen Sind es die türkischen Männer, die sich im<br />
Stadtteiltreff engagieren, oder deren Frauen und Töchter, die in ihren<br />
Familien zur Unselbständigkeit gezwungen werden Ist es die arbeitslose<br />
Musikprofessorin aus Kiew, die Gang der Jugendlichen aus der Ukraine, die<br />
Gruppe der alleinstehenden Männer vor dem Kiosk Wer würde mitgehen, wenn<br />
eine Protestdemonstration wegen lange verzögerter Wohnungsreparaturen<br />
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